DE573552C - Glimmverstaerkerroehre - Google Patents
GlimmverstaerkerroehreInfo
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Description
DEUTSCHES REICH
AUSGEGEBEN AM
3,APRIL1933
3,APRIL1933
REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
KLASSE 21g GRUPPE 12 oi
Hochohm G. m. b. H. in Berlin-Schöneberg*)
Glimmverstärkerröhre
Zusatz zum Patent 551 61 r
Patentiert im Deutschen Reiche vom 27. November 1928 ab
Das Hauptpatent hat angefangen am 18. Oktober 1928.
Im Hauptpatent wird eine Glimmverstärkerröhre beschrieben, deren Elektrodensystem
so ausgebildet ist, daß eine Glimmentladung im wesentlichen nur zwischen den beiden
Entladungselektroden stattfindet, während der nach der zweiten Anode fließende Verstärkerstrom
aus nur mittelbar von der Glimmentladung herrührenden Entladungsteilchen
besteht und nicht eine einfache Fortsetzung der Glimmentladung bildet. Diese Wirkung
wird nach dem Hauptpatent dadurch erreicht, daß eine Abschirmung zwischen der Glimmstärke und den Verstärkerelektroden
(Verstärkeranode und Steuerelektroden) herbeigeführt wird, und zwar dadurch, daß die
Glimmanode in Gestalt einer massiven Fläche oder mehrerer solcher Flächenteile ausbildet
und derart angeordnet ist, daß sie die geradlinigen Verbindungen zwischen der ,Glimm-
ao kathode und den Verstärkerelektroden unterbricht.
Durch die beschriebenen Anordnungen läßt sich zwar der schädliche Gitterstrom im Vergleich
zu den früher bekannten Glimmverstärkerröhren beträchtlich herabsetzen, behält aber trotzdem immer noch einen gewissen
Wert. Eine weitere Herabsetzung des Gitterstromes auf äußerst geringe und nicht mehr
schädliche Werte wird durch die vorliegende Erfindung erzielt. Erfindungsgemäß werden
die beiden Entladungselektroden nicht genau form- und lagegleich ausgebildet, sondern es
wird die Entladungsanode so gestaltet, daß ihre Ränder noch über die geradlinigen Verbindungen
zwischen den Rändern der Entladungskathode und den Verstärkerelektroden hinausragen. Dadurch wird erzielt, daß nicht
einmal mehr an den Randteilen eine direkte Entladung von der Entladungskathode zur
Verstärkeranode bzw. zur Steuerelektrode übergehen kann. Der Verstärkerstrom setzt
.sich dann vielmehr nur noch aus. solchen Entladungsteilchen
zusammen, die nicht mehr unmittelbar durch das Entladungsfeld selbst beschleunigt sind, sondern in der Nähe des
Entladungsfeldes entstehen bzw. aus dem Entladungsfelde dorthin gelangen und dann erst
von der Verstärkeranode angezogen werden. An Hand der Abbildungen wird die Erfindung
näher erläutert: Abb. 1 zeigt zunächst, daß bei der im Hauptpatent beschriebenen
Anordnung, bei der die massiven Teile und die Öffnungen der beiden Entladungselektroden k und C1 genau miteinander kor-
*) Von dem Patentsucher sind als die Erfinder angegeben worden:
Dr. Georg Seibt und Or. Hellmuth Bley in Berlin-Schöneberg.
"ΐ, Γ
respondieren, immer noch verhältnismäßig große Teile der Verstärkeranode C2 und des
Steuergitters J durch geradlinig von der Kathode ausgehende Entladungsteilchen getroffen
werden können. Die von solchen Entladungsteilchen bestrichenen Stellen sind schraffiert dargestellt und durch punktierte
Linien begrenzt. Die Abb. 2 bis 7 zeigen nun, zum größten Teil in schematischer Darstellung
bzw. im Schnitt gesehen, Ausführungsbeispiele der Erfindung. Abb. 2 zeigt eine Anordnung mit ebenen Elektroden, die
von links nach rechts die Reihenfolge: Kathode k, Entladungsanode O1, Steuerelektrode s,
Verstärkeranode α, besitzen. Die Öffnungen bzw. Einschnitte der beiden Entladungselektroden
k und O1 sind nicht gleich groß, sondern
sind bei der Entladungsanode kleiner gewählt als bei der Kathode. Die Folge ist,
daß die von den direkt von der Kathode ausgehenden Entladungsteilchen bestrichene Flächen
viel kleiner sind als bei dem in Abb. 1 gezeigten Beispiel. Bildet man dann die Verstärkeranode
a2 ebenfalls mit Einschnitten bzw. Öffnungen aus, so können diese so ge*-
legt werden, daß a2 an keiner Stelle von den
direkt aus der Entladungsstrecke herrührenden Entladungsteilen getroffen wird. Ebenso
kann man natürlich auch die gitter- oder spiralförmige Steuerelektrode j so ausbilden,
daß sie nirgends von den direkten Entladungsteilen des Glimmfeldes getroffen wird. Die
Anordnung nach Abb. 2 kann noch dadurch variiert werden, daß die Steuerelektrode nicht
als ebenes Gitter zwischen den Anoden at
und ß2 liegt, sondern die Verstärkeranode as
spiralförmig umgibt. Abb. 3 zeigt die beiden Entladungselektroden k und U1 in der Draufsicht
von k her gesehen. Hieraus ist deutlich zu erkennen, daß die massiven Teile der Entladungsanode
O1 nicht nur an den äußeren Rändern, sondern auch an den Öffnungen
und Einschnitten über die massiven Teile der Kathode k hinausragen.
Die Abb. 4 bis 7 zeigen konzentrische Anordnungen der Elektroden. Nach Abb. 4 bildet
die Kathode den äußersten Zylinder; es folgt nach ihm die Entladungsanode O1, sodann
die Steuerelektrode j und zuletzt die Verstärkeranode a2, welche z. B. als einfacher
Stab oder Draht ausgebildet ist. Die massiven Teile der Entladungsanode O1 sind nun
hierbei nicht kleiner als die entsprechenden massiven Teile der Kathode, sondern sie sind
entweder ebenso groß wie die massiven Teile der Kathode oder noch größer. Dadurch wird
erreicht, daß die beiden Verstärkerelektroden j und ct2 vollständig im Schatten der geradlinig
von der Kathode ausgehenden Entladungsteilchen liegen, wie durch die gestrichelten
Linien deutlich erkennbar ist. Die Verstärkeranode a2 zieht vielmehr nur die entsprechend
den gekrümmten Pfeilen aus dem Glimmfeld heraustretenden oder anderweitig · in dessen Nähe entstehenden Entladungsteilchen
an sich. Abb. S zeigt eine Abänderung von Abb. 4, durch die eine noch stärkere Abschirmung
des Glimmentladungsfeldes gegen das Verstärkerfeld durch die Entladungsanode O1 erfolgt. Bei dieser Anordnung sind
die einzelnen Flächenteile der Entladungsanode (Z1 an ihren Rändern nach der Kathode
k zu umgebogen. Diese Anordnung hat den Vorteil, daß die Entladungsanode ziemlich
nahe der Steuerelektrode angebracht werden kann, ohne daß die S chatten wirkung beeinträchtigt wird.
Die Abb. 6 und 7 zeigen wiederum konzentrische Anordnungen, jedoch in umgekehrter
Reihenfolge der Elektroden: Die Kathode k
ist hierbei im Zentrum als Draht oder Stab angebracht; es folgen nach außen in Form
von konzentrischen Zylindern die Entladungsanode Ci1 und die Verstärkeranode a2, und zwischen
den beiden letzteren die Steuerelektrode J. Die Steuerelektrode j ist nach Abb. 6
ebenfalls als zylindrisches Gitter ausgebildet. Auch diese Anordnung läßt an Hand der gestrichelt
gezeichneten. Schattenlinien deutlich erkennen, daß jede geradlinige Verbindung zwischen der Kathode k und einer der Verstärkerelektroden
durch die schirmartig wirkende Entladungsanode % unterbrochen wird.
Die Anordnung nach Abb. 7 unterscheidet sich von der nach Abb. 6 im wesentlichen dadurch,
daß die Steuerelektrode s nicht als zylindrisches Gitter ausgebildet ist, sondern aus
mehreren Spiralen besteht, die die einzelnen Teilflächen der Verstärkeranode a2 umgeben.
Im Rahmen der Erfindung sind selbstverständlich noch andere Ausführungsformen
möglich. Ihr Merkmal -muß nur sein, daß durch die Entladungsanode die geradlinigen
Verbindungen zwischen der Kathode und den Verstärkerelektroden sämtlich oder zum
überwiegenden Teil derart unterbrochen werden, daß die Flächenteile der Entladungsanode über die geradlinigen Randverbindungslinien
zwischen Kathode und Verstärkerelektroden hinausragen. Genau wie nach dem Hauptpatent sind natürlich auch die vorliegenden
Elektrodenanordnungen nicht nur für Verstärkerröhren, sondern auch für Audion- und Schwingungserzeugerröhren verwendbar.
Die Gasfüllung der Röhre besteht, wie bei diesen schon früher vorgeschlagen wurde, am besten aus einem Edelgas, z. B.
Neon, von einigen Millimetern Druck. Es ist im Interesse einer guten Aussteuerwirkung
der Steuerelektrode zweckmäßig, die Zuleitungen zu den einzelnen Elektroden innerhalb
der Röhre gut voneinander zu iso-
Heren, da sonst, insbesondere zwischen der Kathode und der Verstärkeranode Glimrnströme
übergehen können, die durch das Gitter nicht gesteuert werden.
5
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Claims (5)
1. Glimmverstärkerröhre nach Patent
to 551611, dadurch gekennzeichnet, daß die
Ränder der die Verstärkerstrecke gegen die Entladungsstrecke abschirmenden Teile der Entladungsanode noch über die
geraden Verbindungen zwischen den Rändem der Entladungskathode und der Verstärkerelektroden
hinausragen.
2. Glimmverstärkerröhre nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß bei
konzentrischer Anordnung der Elektroden, bei der die Kathode den äußersten Zylinder bildet, die einzelnen Flächenteile
der Entladungselektrode die gleiche oder eine größere Fläche besitzen als die radial
hinter ihnen angeordneten Flächenteile der Kathode, und daß die zentral gelegene
Verstärkeranode und das sie umgebende zylindrische, zweckmäßig spiralige Steuergitter
völlig im Schatten der von der außen gelegenen Kathode ausgehenden und durch die Entladungsanode abgeschirmten
geradlinigen Glimmentladung Hegen.
3. Glimmverstärkerröhre nach Anspruch ι oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Ränder der Flächenteile der Entladungsanode nach den Flächenteilen der Kathode zu umgebogen sind.
4. Glimmverstärkerröhre nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß bei
konzentrischer Elektrodenanordnung, bei der die Kathode im Zentrum liegt, die Unterbrechungsstellen der Entladungsanode wesentlich kleiner sind als die in
entsprechender Lage befindlichen Unterbrechungsstellen der den äußersten Zylinder
bildenden Verstärkeranode, und daß die Steuerelektrode derartige Unterbrechungen
besitzt, daß die Steuerelektrode nirgends von einer von der Kathode
geradlinig ausgehenden Entladung getroffen wird.
5. Glimmverstärkerröhre nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
jeder der einzelnen, zylindermantelartig verlaufenden Teile der Verstärkeranode
von einer besonderen, als Steuerelektrode wirkenden Spirale umgeben ist, die so ausgebildet ist, daß sie von den geradlinig
von der Kathode ausgehenden Entladungsteilchen nicht getroffen wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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