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Polarkoordinatograph Bei den bisher bekanntgewordenen Koordinatographen,
Winkelmessern, Meßgeräten mit Zeichenvorrichtung, Richtkreisen usw. mit zwei oder
drei für die Ablesung von Richtungswinkeln bestimmten Teilungsgliedern oder mit
einem Zählwerk ist die Anordnung eine derartige, daß entweder die Lage der Ablesevorrichtung
durch die Orientierung des Geräts bedingt ist oder daß die Ablesevorrichtung bei
jeder Messung mit einem der Teilungsglieder umläuft. So sind z. B. bekannte Polarkoordinatographen
derart ausgebildet, daß die Indexmarke für die Winkeleinstellung sich auf dem drehbaren
Hauptwagen befindet und daher bei Jeder Auftragung ihre Stellung wechselt, während
eine Kreisteilung selbst entweder feststehend angeordnet ist oder derart, daß sie
nur beim Orientieren des Geräts über dem Plane auf Null oder einen anderen gewünschten
Wert eingestellt wird. Andere bekannte Geräte haben eine mit dem Wagen umlaufende
Abwälzrolle mit Zählwerk und Index, wobei sich die Rolle beim Arbeiten auf dem feststehenden
Teil des Instruments abrollt.
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Das ständige Verändern der Lage der Ablesestelle gegenüber dem Arbeitenden
ist aber störend, um so mehr, als die Geräte während des Arbeitens nicht allseitig
zugänglich sind. Das Ablesen an den Teilungen wird dabei auch noch- dadurch erschwert,
daß auf denselben je nach den Beleuchtungsverhältnissen störende Lichtreflexe auftreten.
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Der gleiche l#Taehteil ist bei denjenigen bekannten Instrumenten gegeben,
bei denen die Ablesestelle zwar wähnend der Auftragungen festliegt, aber bei jeder
Orientierung nach einer anderen gegebenen Geraden ihre Stellung wechseln muß.
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Diese Nachteile werden nun durch die Erfindung beseitigt. Gemäß derselben
kann an der eigentlichen nicht umlaufenden Ablesestelle, unabhängig von der jeweiligen
Orientierung des Geräts, auf Null und jeden anderen beliebigen Teilungswert eingestellt
und die Ablesestelle an eine beliebige bevorzugte Stelle verlegt werden, dadurch,
daß entweder gegenüber einem festen Index eine Kreisteilung mit in bekannter Weise
verstellbarer Bezifferung umläuft oder daß eine gegenüber dem feststehenden Hauptring
feststehende Teiltrommel mit dem Hauptwagen zwangsläufig oder durch Reibung gekuppelt
ist und die Umdrehungen der Teiltrommel entweder an einer mit dem Hauptwagen umlaufenden
und in diesem verstellbaren Übersichtsteilung oder an einem Zählwerk abgelesen werden.
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Die Zeichnung zeigt drei Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes
(unter
Fortlassung der für das Verständnis der Erfindung nicht erforderlichen
Teile), und zwar Abb. i einen Grund.riß des Instruments und Abb. 2 einen Schnitt
nach Linie A-A von Abb. i, Abb. 3 und :I eine zweite Ausführungsform der Ablesevorrichtung
und Abb. 5 eine dritte Ausführungsform derselben.
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Der feststehende Hauptring i (Abb. 2) hat eine Ausladung 9, auf der
ein Nonius 7 und eine Klemme 8 (Abb. i) angebracht sind. Nanius 7 und Klemme 8 sind
um etwa 15 mm mittels Mikrometerschrauben verstellbar. Auf dem Ring i ist in bekannter
Weise, auf Kugeln beweglich, der ringförmige Hauptwagen 2 drehbar gelagert, der
an seinem äußeren Umfang die Kreisteilung io trägt. Die Auszeichnungen der 5er-
und ioer-Striche sowie deren Bezifferung sind auf einem besonderen Ring 3 angebracht,
der in einer Nut des Hauptwagens, unabhängig von diesem, drehbar ist. Auf einer
Teilungsschiene q., die mit dem Hauptvagen 2 fest verbunden ist, läßt sich der kleine
Wagen 5, der in bekannter Weise den Index i i und die Punktierungsvorrichtung 6
trägt, verschieben. Die obenerwähnte Klemme 8 dient zum Festlegen des Hauptwagens
2.
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Zum Aufstellen des Koordinatographen über einem gegebenen Ausgangspunkt
und zum Orientieren nach einem Richtungspunkt -wird er mit auf Null gestelltem kleinem
Wagen 5 (wobei also die Punktiervorrichtung sich im ideellen Zentrum des Instruments
befindet) mit der Punktiernadel 6 über den Ausgangspunkt gebracht. Hierbei kann
die Ausladung 9 mit dem Nonius 7 jede gewünschte bevorzugte Lage einnehmen. Hierauf
wird der kleine Wagen 5 auf die Entfernung des Richtungspunktes vom Ausgangspunkt
eingestellt und der Hauptwagen :2 gedreht, bis die Punktiernadel 6 sich über diesem
Punkt befindet. Nachdem auf diese Weise die Orientierung des Geräts erfolgt ist,
muß noch die Kreisteilung auf Null gestellt --erden. Hierzu wird einfach der Nullstrich
des Ringes 3 und derjenige des NOriiuS 7 mit den nächst.liegenden Gradstrich der
Kreisteilung io zur Koinzidenz gebracht. Es können dann nach jeweiligem Einstellen
der Richtungswerte durch Drehen des Hauptwagens 2 und entsprechendem Einstellen
der Entfernungen durch Verschieben des kleinen Wagens 5 die Punkte aufgetragen werden,
ohne daß der Index 7 der Kreisteilung jemals seine bei der Orientierung beliebig
gewählte Stellung zum Arbeitenden ändert. Das Ablesen der Richtungseinstellungen
wird damit wesentlich erleichtert.
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Bei der Ausbildung nach Abb. 3 und q. trägt der Hauptwagen 2 einen
drehbaren Ring 3 mit einer Übersichtsteilung 3a. Ein Halter 7a mit zwei Indexstrichen
(Abb. 3) ist am festen Hauptring i angebracht und dient einer mit Verzahnung 14
versehenen Achse 13 als Lagerung. Auf der Achse 13 ist eine Teiltrommel
12 angeordnet. Um nun nach erfolgter Orientierung des Geräts an eine gegebene Gerade
am Teilkreis den Wert Null einzustellen, wird der Nullstrich der Übersichtsteilung
3a sowie derjenige der Teiltrommel auf den zugehörigen Indexstrich am Halter 7a
eingestellt. Entsprechend kann statt Null j eder beliebige andere Wert eingestellt
werden.
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Statt der mit dem Hauptwagen in zwangsläufiger Verbindung stehenden
Teiltrommel 12 kann auch ein Zählwerk, wie es beispielsweise bei Planimetern vorhanden
ist, Verwendung finden. Bei der Anordnung nach Abb. 5 liegt die Abwälzrolle 15 nur
durch ihr Eigengewicht auf dem Hauptwagen :2 und wälzt sich bei dessen Drehung auf
ihm ab. Dabei setzt sie durch die Schnecke 17 das Zählwerk 18 in Gang.
Um nach Orientierung des Geräts das Zählwerk 18 auf Null zu stellen, wird die Abwälztrommel
15 gehoben und gedreht, bis sie selbst und das Zählwerk 18 auf Null stehen.