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Vorrichtung zum Rollen von Schinken Es sind bereits Vorrichtungen
zum Rollen bzw. Zusammenpressen von Schinken bekannt, die vor allen Dingen den Zweck
haben, das außerordentlich anstrengende und langwierige und daher auch kostspielige
Zusammenrollen des Schinkens mittels Bindfadens zu vermeiden.
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Diese Vorrichtungen bestehen im allgemeinen aus gitterartigen Metallhüllen
bzw. aus kistenartigen Metallblecbbehältnissen usw., bei denen der zusammengerollte
bzw. zusammengepreßte Schinken mehr oder weniger mit den Metallteilen in unmittelbare
Berührung kommt, was vor allen Dingen beim Kochen auf Aussehen und Geschmack des
Schinkens einen sehr nachteiligen Einfluß ausübt. Außerdem besaßen die bekannten
Vorrichtungen zum Rollen von Schinken nur eine in ganz begrenztem Maße veränderliche
Form, so daß sie auch nur eine entsprechend begrenzte Verwendungsmöglichkeit hatten,
wobei diese Vorrichtungen dann noch sehr kompliziert und teuer sowie auch umständlich
zu bedienen waren. Weiterhin erhielten sämtliche mit den bekannten Vorrichtungen
zusammengerollten Schinken ein Aussehen, das sich wesentlich nachteilig von demjenigen
eines mittels eines Bindfadens zusammengerollten Schinkens, der infolge seines schmackhaften
Aussehens bei den Käufern sehr beliebt ist, unterscheidet. Solche mit bekannten
Vorrichtungen gerollten Schinken wurden daher auch ungerne gekauft. Mit der erfindungsgemäß
ausgebildeten Vorrichtung zum Rollen von Schinken werden die genannten Nachteile
vermieden. Die Vorrichtung besteht im wesentlichen aus einem auf seiner Innenseite
mit gerade oder schräg verlaufenden, bindfadenähnlichen Erhöhungen versehenen, der
Breite des zu rollenden Schinkens entsprechenden-bandartigen Streifen aus Leinewand
o. dgl., dessen eines Ende an einer an sich bekannten, mittels Sperrades und Sperrklinke
gesicherten, in einem Rahmen drehbar gelagerten Welle befestigt ist, während am
anderen Ende ein seitwärts etwas vorstehender Metallstab befestigt ist, der mit
seinen vorstehenden Enden in Ausnehmungen des Lagerrahmens der Welle eingelegt wird.
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Mit dieser Vorrichtung kann man nun Schinken jeder beliebigen Größe
mit wenigen Handgriffen einwandfrei fest zusammenrollen, wobei die Außenfläche des
Schinkens nur gegen den gut wasserdurchlässigen Leinewandstreifen anliegt, so daß
auch das kochende Wasser in ausreichende Berührung mit dem Schinken kommt und dieser
daher ein dem nur mit Bindfaden zusammengerollten Schinken entsprechendes schmackhaftes
Aussehen behält. Hierzu kommt noch, daß die bindfadenähnlichen Erhöhungen der Umhüllung
den Schinken mit Eindrückungen versehen, wie sie beim Zusammenrollen desselben mittels
Bindfadens entstehen, so daß ein mit dieser Vorrichtung bearbeiteter Schinken in
bezug
auf Aussehen vollständig einem von Hand mittels Bindfadens zusammengerollten Schinken
gleicht und daher gegenüber den bisher bekannten Preßschinken ganz wesentlich an
Wert gewinnt. Außerdem eignet sich die Vorrichtung gemäß der Erfindung auch ganz
besonders gut zum Rollen von Rohschinken, zumal man hiermit wieder Schinken beliebigen
Querschnitts noch fester zusammenrollen kann als mittels eines von Hand zu spannenden
Bindfadens. Dabei erhält der Schinken außerdem eine gleichmäßig schöne, runde Form,
in der er nach dem Herausnehmen aus der Vorrichtung beispielsweise mittels an der
äußeren Zusammenstoßstelle einzudrückender Stahldrahtklammern gehalten wird.
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Auf der Zeichnung ist die Erfindung in einem Äusführungsbeispiel veranschaulicht,
und zwar zeigen Fig. i eine Seitenansicht und Fig. z eine Draufsicht der Rollvorrichtung
nach der Schnittlinie A-B der Fig. i, während Fig. 3 eine Seitenansicht der um einen
zusammengerollten Schinken herumgelegten Vorrichtung darstellt.
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Der beispielsweise aus einer gut wasserdurchlässigen Leinewand von
ausreichender Stärke hergestellte bandartige Streifen a ist mit seinem einen Ende
auf einer Welle b befestigt, die in den Seitenteilen c eines U-förmigen Metallblechrahmens
d drehbar gelagert ist und auf einer oder beiden Seiten eine Handhabe e und ein
Sperrad f trägt, in das ein federnd gegengedrückter Sperrhebel g einfaßt. In das
andere Ende des bandartigen Streifens d ist ein starker Metallstab h eingenäht,
der beiderseits etwas hervorsteht und hiermit in die Ausnehmungen i der Seitenteile
c des Rahmens d eingelegt werden kann. Zwischen den Seitenteilen ist dann noch eine
Stützstange k als Verstärkung für den Rahmen und als Führung für den darüberzulegenden
bandartigen Streifen fest angeordnet. Auf der Innenfläche des bandartigen Streifens
a ist derselbe mit gerade oder schräg verlaufenden, bindfadenähnlichen Erhöhungen
x versehen, die sich in die äußere Fläche des festgerollten Schinkens m eindrücken,
so däß derselbe das gewohnte Aussehen eines mit Bindfaden gerollten Saftschinkens
erhält.
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Nachdem der Schinken m von Hand zusammengelegt ist, wird der bandartige
Streifen a um denselben herumgelegt und der Stab mit seinen seitlich vorstehenden
Enden in die Ausnehmungen i der Seitenteile c eingelegt. Dann wird durch Drehen
der Welle b mittels der Handhabe e der Streifen so aufgerollt, daß er den ganzen
Schinken fest umspannt, wobei die Sperrvorrichtung f, g ein selbsttätiges Aufrollen
verhindert. Nach dem Brühen des Schinkens bzw. nach ausreichendem, beispielsweise
mehrstündigem Zusammenspannen des Rohrschinkens wird der Sperrhebelg aus dem Sperrad
herausgenommen und der Streifen a entsprechend von der Welle b abgerollt.
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Es versteht sich, daß die Einzelteile der beschriebenen Vorrichtung,
insbesondere die Vorrichtung zum Zusammenspannen des bandartigen Streifens, auch
noch anders ausgebildet sein können, ohne daß der vorliegende Erfindungsgedanke
dadurch geändert wird.