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Indikatorantriebsvorrichtung für Mehrzylindermaschinen Die Erfindung
betrifft eine Indikatorantriebsvorrichtung für Mehrzylindermaschinen mit einem während
des Betriebes wahlweise auf die verschiedenen Arbeitszylinder umschaltbaren Kurbelantrieb
und besteht darin, daß der in einem um mindestens i8o° um die Kurbelachse drehbaren
Gehäuse angeordnete Kurbelantrieb durch eine über die Drehachse des Gehäuses geführte
Schnur mit dem Indikator verbunden ist, so daß durch das Drehen des Gehäuses die
Umschaltung auf die verschiedenen Arbeitszylinder auf besonders einfache Weise während
des Betriebes bewerkstelligt wird.
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Es sind bereits Indikatorantriebsvorrichtungen für Mehrzylindermaschinen
bekannt, die mit einem während des Betriebes wahlweise auf die verschiedenen Arbeitszylinder
der Maschine umschaltbaren Kurbeltrieb versehen sind. Die Umschaltung muß aber bei
denselben mit Hilfe von in der Bauart umständlichen Vorrichtungen, wie z. B. kombinierten
Reibungs- und Mitnehmerkupplungen, Differentialgetrieben u. dgl., durch Verdrehen
der umlaufenden Indikatorantriebskurbel gegenüber der ebenfalls umlaufenden Maschinenkurbelwelle
bewerkstelligt werden.
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Ferner sind schon Indikatorantriebsvorrichtungen für Mehrzylindermaschinen
bekannt, bei denen der Drehpunkt eines mit einem Kurbeltrieb zusammenarbeitenden
Schwinghebels auf einem Quadrat um wenige Grade verstellt werden kann, zum Zweck,
etwaige Abweichungen in den Winkeln zwischen den einzelnen Kurbeln der Maschine
berücksichtigen zu können. Diese Vorrichtungen sind aber nicht während des Betriebes
auf die verschiedenen Arbeitszylinder umschaltbar, weil die Umschaltung das Versetzen
eines Kurbelzapfens auf einer Kurbelscheibe erforderlich macht, was nur beim Stillstand
der Maschine ausführbar ist.
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Endlich sind noch Indikatorantriebsvorrichtungen mit drehbarem Getriebegehäuse
bekannt, bei denen aber die Umschaltung auf die verschiedenen Arbeitszylinder nicht
durch das Drehen des Gehäuses, sondern nur durch Versetzen des Kurbelzapfens bzw.
Verstellen einer gerändelten Kurbelscheibe von Hand bewerkstelligt werden kann,
was ebenfalls nur während des Stillstandes ausführbar ist.
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Mit der vorliegenden Erfindung wird die Beseitigung aller dieser Übelstände
bezweckt. Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes ist auf der Zeichnung
schematisch zur Darstellung gebracht.
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Fig. i ist eine Seitenansicht mit teilweisem Schnitt einer mit der
Indiziervorrichtung versehenen mehrzylindrigen Brennkra:tmaschine.
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Fig.2 ist ein Schnitt nach der Linie II-II der Fig. i.
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Fig.3 zeigt eine Außenansicht des die Indikatorschnur antreibenden
Schubkurbelgetriebes.
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a sind die Arbeitszylinder, und b ist die mit den Kurbeln
i, 2, 3 ... versehene Kurbelwelle eines mehrzylindrigen Verbrennungsmotors,
dessen Zylinderdeckel c mit den Indikatorend
versehen sind. e ist
eine von einem Schubkurbelgetriebe hin und her bewegte, für alle Zylinder gemeinsame,
von den Rollen f, fi, f2, f3 usw. geführte und durch die Feder g gespannte Indikatortrommel-Antriebsschnur,
von der die Indikatortrommeln hl, h2, h 3 ... mit Hilfe der lösbar an sie
anschließbaren Schnüre 1"12,i3 wahlweise angetrieben werden können. Im gezeichneten
Beispiel wird der die Kurbel i antreibende Zylinder indiziert, wobei die Schnüre
i2, i;3 ...
entkuppelt sind.
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Das Schubkurbelgetriebe zum Antrieb der Indikatorschnur e besteht
aus einer auf der Welle b angeordneten Kurbel k, der Schubstange 1, dem durch-
den Stift m mit der Schnur e verbundenen Kolben o und der Kolbenführung p.
Die Führung p ist in einem drehbar am Kurbelgehäuse g der Maschine befestigten und
mit der Feststellvorrichtung s versehenen Gehäuse t- so angeordnet, daß sie in die
Winkelstellungen I, II, III gebracht und in denselben festgestellt werden kann.
Durch die auf dem Gehäuse r angeordneten Rollen t wird die Schnur e derart durch
die geometrische Drehachse u des Schubkurbelgetriebes k,1, m, o, p hindurchgeführt,
daß alle Winkelstellungen des Getriebes ein und dieselbe Schnurlänge erfordern,
Bei der Totpunktstellung. der Kurbel i (Fig. a) muß auch das die Indikatorschnur
antreibende Schubkurbelgetriebe im Totpunkt sich befinden, was dadurch erreicht
wird, daß das Gehäuse in die Winkelstellung I gebracht wird, bei der die Schubstange
i gleich wie die Kurbel h gerichtet ist.
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Soll zur Indizierung des mit der Kurbel a zusammenarbeitenden Zylinders
geschritten werden, so braucht hierzu nur das Gehäuse r in die Stellung II gedreht,
in dieser Stellung festgestellt und die Schnur e unter Loskupplung von der Schnur
il an die Schnur 1, angekuppelt zu werden, leas alles während des Betriebes
und ohne Abstellen der Maschine erfolgen kann. In der gleichen Weise wird auch verfahren,
wenn zum Indizieren des mit der Kurbel 3 zusammenarbeitenden Arbeitszylinders übergegangen
werden soll, d. h. das Gehäuse r wird in die Stellung III gedreht, und die Schnur
e wird unter Loskupplung von der Schnur 12 an die Schnur 1,3 angekuppelt. Infolge
der Drehbarkeit des die Indikatorschnur antreibenden Schubkurbelgetriebes wird es
somit möglich, die Indiziervorrichtung während des Betriebes, d. h. ohne Abstellung
der Maschine, wahlweise auf irgendeinen der verschiedenen Arbeitszylinder umzustellen.
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Die Schnur e ist durch eine Schleife v mit dem Stift m in Verbindung
gebracht. Die Schleife ist mit einer durch eine Feststellvorrichtung w hindurchgehenden
Verlängerung x versehen. Wird die Schleife in der in Fig.3 gezeigten Stellung durch
Anziehen der Schraub.ey festgestellt, dann geht der Stift m, ohne die Schnur
e mitzunehmen, in der Schleife v hin und her: Auf diese Weise wird erreicht, daß
die Schnur unter Verminderung ihrer Abnutzung während des Betriebes der Maschine
in und außer Bewegung gesetzt werden kann.