DE567771C - Kuehlung auf Spannung befindlicher Teile von Lichtbogengleichrichtern, Hochvakuumventilen oder aehnlichen Vakuumentladeapparaten mittels Wasser - Google Patents

Description

AUSGEGEBEN AM 9. JANUAR 1933

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

Patentiert im Deutschen Reiche vom 14. Februar 1931 ab

Die Erfindung betrifft die Kühlung auf Spannung befindlicher Teile von Lichtbogengleichrichtern, Hochvakuumventilen oder ähnlichen Vakuumentladeapparaten mittels Wasser, bei denen in die metallische Kühlwasserleitung ein Isolierkörper eingefügt ist. Bei der Kühlung von Lichtbogengleichrichtern, Hochvakuumventilen und ähnlichen elektrischen stromführenden Einrichtungen mittels Wasser treten insofern Schwierigkeiten auf, als an den Wasserzu- und- ableitungsstellen, die über Schläuche oder Rohre aus Isolierwerkstoff, beispielsweise Gummi, an die Wasserleitung oder die Abflußleitung angeschlossen sind, eine Wasserelektrolyse eintritt. Durch die elektrolytische Zersetzung des Wassers wird an den positiven Metallteilen Sauerstoff und an den negativen Metallteilen Wasserstoff abgeschieden. An der Stelle,

ao an der sich der Wasserstoff abscheidet, werden erhebliche Mengen von Stoffen, insbesondere Calciumsalze und schwer lösliche Metallsalze, abgeschieden. Diese Ablagerungen wachsen verhältnismäßig schnell und führen leicht zur Verstopfung der Rohre. Die Verstopfung der Rohre ist für die elektrischen Anlagen insofern von Nachteil, als der Kühlwasserstrom gedrosselt und somit die elektrische Anlage mangelhafter gekühlt wird. Die Erfindung soll lediglich die Gefährdung der Anlagen durch solche Verstopfungen beseitigen.

Gemäß der vorliegenden Erfindung werden auf Spannung befindliche Teile von Lichtbogengleichrichtern, Hochvakuumventilen oder ähnlichen Vakuumentladeapparaten bei Kühlung mittels Wasser gegen die Nachteile, die die erwähnten Verstopfungen mit sich bringen, dadurch geschützt, daß der an ein in die metallische Kühlwasserleitung eingefügtes Isolierstück angrenzende negativ geladene Leitungsteil ein erweitertes, leicht auswechselbares Gefäß ist, und daß dieses Gefäß nach der Seite des Isolierstückes hin durch einen sich verjüngenden Teil begrenzt ist, dessen Innenwandung gegen das Kühlwasser isoliert ist. Der sich verjüngende Teil besteht entweder selbst aus Isoliermasse oder ist mit Isoliermasse überzogen. Es empfiehlt sich, an dem erweiterten Gefäß eine Reinigungsöffnung vorzusehen.

An Hand der Abbildungen wird die Erfindung näher erläutert.

Abb. ι und 2 veranschaulichen den Erfindungsgedanken schematisch; in Abb. 3 und 4 sind zwei verschiedene Ausführungsbeispiele für die Erfindung dargestellt.

*) Von dem Patentsucher sind als die Erfinder angegeben worden:

Fritz Netzsch in Berlin-Charlottenburg, Dipl.-Ing. Max Bosch in Berlin-Reinickendorf und Dipl.-Ing. Leopold Glutsch in Berlin-Siemensstadt.

Um die Kühlanlagen gegen Erde zu isolieren, baut man bekanntlich in die Kühlmittelleitung i, 2 (Abb. i) Isolierstücke, beispielsweise einen Gummischlauch 3, ein. Die Leitungsteile 1 und 2 bilden dann die Elektroden eines Elementes, dessen Elektrolyt sich im wesentlichen im Innern des Gummischlauches befindet. In der positiven Leitung 2 tritt der Sauerstoff aus dem Wasser aus, und der Wasserstoff geht in die negative Leitung 1. Der Sauerstoff führt zur Oxydation der Metallteile der Leitung 2, insbesondere zur Rostbildung 4. Hierdurch wird die Leitung 2 erheblich angegriffen und unter Umständen sogar zerstört. In der Leitung 1 hingegen, in der ■ sich der Wasserstoff abscheidet, werden gleichzeitig Ablagerungen 5 ausgefällt, die vorwiegend aus Calciumsalzen und aus nicht oder schwer löslichen Salzen ähnlicher Metalle bestehen.

In Abb. 2 sieht man einen Gleichrichter 6, dessen Kühlmittelzufluß 7 und -abfluß 8 über Schläuche 9 und 10 an die Wasserleitung 11 und -ableitung 12 angeschlossen sind. An den Verbindungsteilen 9 und 10 treten die an Hand von Abb. 1 angegebenen Erscheinungen auf. Die Erfindung befaßt sich nur mit dem Schutz des negativ geladenen Leitungsteiles. In Abb. 3 ist ein Zwischenbehälter gemäß der Erfindung angegeben. Der Gummischlauch ist wieder mit 3 und die negative Metallleitung mit ι bezeichnet. An der Stelle, an der sich die Ablagerungen 5 bilden, ist ein erweitertes Gefäß 13 eingebaut, dessen nach dem Schlauch 3 zu sich verjüngendes Ende mit einem Isolierbelag 14, beispielsweise aus Emaille, versehen ist, damit sich die Stoffe 5 nicht an diesem verengten Teil ansetzen können. Die Stoffe 5 vielmehr lagern sich in dem erweiterten Teil des Zwischenstückes 13 bei 15 an.

In Abb. 4 ist eine andere Ausführungsform angegeben. Hier hat das erweiterte Zwischengefäß 13 eine Reinigungsöffnung 17, durch die die Ablagerungen oder Ansätze leicht entfernt werden können. Der verjüngte Teil des Gefäßes nach dem Schlauch 3 hin wird durch ein aus Isoliermaterial bestehendes Zwischenstück 16 gebildet. Dieses Zwischenstück verhindert ebenso wie der Überzug 14 in Abb. 3 die Bildung von Ansätzen an dem verjüngten Teil. Die Ablagerungen scheiden sich auch hier lediglich an dem erweiterten Gefäß 13 ab.

Claims (4)

1. Patentansprüche:

   i. Kühlung auf Spannung befindlicher Teile von Lichtbogengleichrichtern, Hochvakuumventilen oder ähnlichen Vakuumentladeapparaten mittels Wasser, bei denen in die metallische Kühlwasserleitung ein Isolierkörper eingefügt ist, dadurch gekennzeichnet, daß der an das Isolierstück angrenzende negativ geladene Leitungsteil ein erweitertes, leicht auswechselbares Gefäß ist, und daß dieses Gefäß nach der Seite des Isolierstückes durch einen sich verjüngenden Teil begrenzt ist, dessen Innenwandung gegen das Kühlwasser isoliert ist.
2. 2. Kühlung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der sich verjüngende Teil aus Isoliermasse besteht.
3. 3. Kühlung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Innenwandung des sich verjüngenden Teiles mit Isoliermasse überzogen ist.
4. 4. Kühlung nach Anspruch 1 oder folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß an dem erweiterten Gefäß eine Reinigungsöffnung vorgesehen ist.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen