DE566965C - Verfahren zum Herstellen gemusterter Glaskoerper - Google Patents
Verfahren zum Herstellen gemusterter GlaskoerperInfo
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Classifications
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Description
- Verfahren zum Herstellen gemusterter Glaskörper I# arbige Glasornamente werden bisher meist in der Weise hergestellt, daß Glas eines bestimmten Farbtones mit Glas eines anderen Farbtones zweckmäßig gleicher Wärmeausdehnung überfangen wird, und daß man von diesem zweischichtigen Glas mit den üblichen Mitteln der Kristallglasschleiferei Teile entfernt. Es kann hierbei das eine Glas farblos oder milchig getrübt sein. Man kann auch ein Dreischichtenglas verwenden, von dem das mittlere ein Klarglas ist und das äußere und innere Glas ein Farbglas.
- Man hat auch bereits farbig gemusterte Glaskörper maschinell durch Übereinanderwalzen von Schichten bildsamen Glases verschiedener Farbe erzielt, wobei man jedoch an die Plattenform der Glaskörper gebunden war und auch zu keiner sicheren Beherrschung der Musterung gelangen konnte, weil bei dem Aufwalzen einer Oberschicht die Profilierung der benachbarten Unterschicht durch Seitenverschiebung der bildsamen Glasmasse in unregelmäßiger Weise heeinflußt wird.
- Es ist auch bereits vorgeschlagen worden, farbig gemusterte Glaskörper durch Aufpressen eines Postens farblosen Glases auf ein durch Erhitzen einer Glasplatte zum Anliegen an eine profilierte Form gebrachtes Farbglas herzustellen.
- Vorliegende Erfindung bezweckt die Erzeugung von Glaskörpern mit farbigen Ornamenten auf maschinellem Wege, welche wenigstens auf einer Seite eine glatte Fläche aufweisen und von Einschliffen oder sonstigen die ;Musterung bewirkenden Unregelmäßigkeiten frei sind. Solche Glaskörper werden gemäß der Erfindung so erzeugt, daß man Schichten verschiedenfarbigen, im bildsamen Zustande befindlichen Glases nacheinander in einer Form einer Pressung durch profilierte Stempel unterwirft und den so gewonnenen Verbundkörper nach dem Erkalten wenigstens auf einer Seite einer Bearbeitung unter teilweiser Materialentfernung unterwirft, z. B. dem Abschleifen von Erhöhungen und nachfolgendem Polieren.
- Die Erfindung wind nachstehend unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen erläutert.
- Fig. i ist ein Querschnitt durch einen aus zwei profilierten Schichten bestehenden Verbundglaskörper.
- Fig. : zeigt den in Fig. i dargestellten Verbundkörper nach Abschleifen der in Fig. i auf der Oberseite sichtbaren Erhöhung. Fig. 3 ist ein Querschnitt durch einen aus vier profilierten Glasschichten bestehenden Verbundkörper.
- Fig. d. ist ein Querschnitt durch einen unter Verwendung verschieden profilierter Stempel erzeugten Körper aus drei Glasschichten.
- Die in den -Fig. i und 3 dargestellten Glaskörper sind unter Verwendung voll foritiäIinlichen Stempeln, und zwar der erste aus den beiden Glasschichten a, b und der letzte aus vier Schichten a, b, c und d, gepreßt. Durch Abschleifen der aus der Fläche der Schicht b der Fig. i herausragenden Wölbung ist der Körper der Fig.2 entstanden, der in der Mitte wegen des keilförmigen Verlaufs der Schicht a verschiedenfarbige Abstufungen aufweist.
- Durch Abschleifen des Körpers gemäß Fig. 3 zur Ebene der Linie e entsteht eine Platte und auf ihrer Oberseite eine Verzierung aus farbigen Glasschichten a, b, c, (i, die einen kreisrunden Teil in der Farbe der Schicht a hat, welcher umschlossen wird von abgetönten Ringen in den Farben der Schichten b, c und d.
- Fig. 4 zeigt die Anwendung der Erfindung bei Benutzung von drei verschieden gefärbten Gläsern und zwei verschieden profilierten Stempeln.
- Wenn man annimmt, daß die Schicht a aus gelbem Glas, b aus ungefärbtem Glas und die Schicht c aus blauem Glas besteht, dann ergibt sich beim Abschleifen von oben bis auf die Ebene der Linie d und beim Abschleifen von unten bis auf die Ebene der Linie e in der Durchsicht innerhalb eines farblosen Außenteils aus der Schicht b ein gelber Abschnitt zwischen den Linien f-g und k-l, ein grüner Abschnitt zwischen den Linien g-Iz und i-k und ein blauer Abschnitt zwischen den Linien 1a und i..
- Besonders wertvoll bei den -einäß der Er-I findung ganz. leicht auf mechanischem Wege herstellbaren Glaskörpern sind die vollkommen glatten Oberflächen der der oberflächlichen Bearbeitung unterworfen gewesenen gepreßten Verbundkörper, die man nachträglich noch einer mechanischen oder chemischen Politur unterziehen kann. Man kann die Preßkörper auch noch nachträglich formen. Beispielsweise kann man gemäß der Erfindung hergestellte, geschliffene und polierte Inn:nornamente aufweisende Glastafeln gewünschtenfalls in an sich bekannter Weise wie Schaufensterglasscheiben nach Beendigung des Polierens durch Wiedererwärmen biegen, um gewölbte Scheiben finit Ornamenten ztt erhalten.
- Als besondere Anwendung des Verfahrens wird noch hervorgehoben, daß man das eine Glas schwarz oder opakweiß wählen kann. Man kann auf diese Weise sehr schöne Muster erzielen in bunten Farben auf schwarzem oder weißem Grund. Diese Art Färbung wird für besonders wertvoll bei der Herstellung von künstlerischen Wandkacheln betrachtet.
- Bei der Vereinigung von getrübtem Glas mit einem farbigen Klarglas bleibt bei Anwendung der Säurepolitur das Trübglas matt oder stumpf, und nur das Klarglas erfährt eine Oberflächenpolitur. Man kann also innerhalb des Musters abwechselnd stumpfe und blanke Stellen erzielen, was vor allen Dingen bei der Herstellung von Wandbelägen von Bedeutung ist.
- Das Verfahren gemäß der Erfindung kann mannigfache Anwendungen finden, z. B. für die Herstellung von Kacheln, von ebenen und gewölbten Wandbelebungen, von Tabletten, von Untersätzen jeder Art, nicht nur von ebenen, sondern auch von gewölbten, wie be- reits oben erläutert. Man kann ferner auf die Weise besonders kunstvoll wirkende Tischplatten und Lampenschalen herstellen und alle diese Gegenstände nach Wunsch mustern, auch mit den einfachen Blauweiß-Mustern der Porzellanindustrie mit Leichtigkeit versehen, ohne von der Malerei Gebrauch zu machen.
- Die Körper haben den großen Vorteil der glatten und kaum zerstörbaren Oberfläche; denn es lassen sich viel leichter zwei Gläser gleicher Ausdehnung miteinander verbinden als ein Glas mit Steingut oder Porzellan.
- Während in den vorgenannten Beispielen hauptsächlich bunte Opalgläser eine Rolle spielen, sind für eine andere Anwendung ungetrübte Gläser vorzuziehen, nämlich für Fenster aus mehrschichtigen Glaskörpern mit inneren Grenzflächen gemäß Fig. 4. Mit derartigen Glaskörpern lassen sich vornehmlich bunte Fenster, wie Kirchenfenster, die man bisher in durchaus umständlicher Herstellung mit Bleieinfassung aus Glasstückchen zusammensetzt, laufend mit einfachen maschinellen Mitteln herstellen.
Claims (1)
- PATENTANSPRÜCHE: i. -'erfahren zum Herstellen gemusterter Glaskörper aus mehreren verschieden gefärbten Schichten von klaren und/oder getrübten Gläsern, welche in flüssigem Zustande auf eine Unterlage geschmolzenen Glases bzw. auf eine bereit. erstarrte Glasschicht aufgebracht, nacheinander profiliert und danach zur Freilegung des Glasmusters abgeschliffen undloder poliert werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Profilierung durch nacheinander erfolgen-<le: LTbereinanderpressen der Glas#chich-
teil mit verschieden oder deich profilier- ten Preßstempeln erfolgt. 2. Verfahren nach Anspruch i. dadurci gekennzeichnet, daß bei @'erwctidizng von getriibten Gläsern in Verbindung tnit Klargläsern die gepreßten Glasküi-p_#r einer Säureheliandlung unterworfen we r-
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE566965T | 1930-12-25 |
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Publication Number | Publication Date |
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DE566965C true DE566965C (de) | 1932-12-24 |
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ID=6567699
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE1930566965D Expired DE566965C (de) | 1930-12-25 | 1930-12-25 | Verfahren zum Herstellen gemusterter Glaskoerper |
Country Status (1)
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Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3205351A1 (de) * | 1982-02-15 | 1983-08-25 | Glas - und Spiegel-Manufactur AG, 4650 Gelsenkirchen | Verfahren zur herstellung von mit einer metallischen reflektierenden oberflaechenschicht versehenen isolierglasscheiben |
DE102019207119A1 (de) * | 2019-05-16 | 2020-11-19 | Realization Desal Ag | Verfahren zum Herstellen eines Uhrglases mit mindestens einer Ausnehmung und Werkzeug für ein derartiges Verfahren |
-
1930
- 1930-12-25 DE DE1930566965D patent/DE566965C/de not_active Expired
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3205351A1 (de) * | 1982-02-15 | 1983-08-25 | Glas - und Spiegel-Manufactur AG, 4650 Gelsenkirchen | Verfahren zur herstellung von mit einer metallischen reflektierenden oberflaechenschicht versehenen isolierglasscheiben |
DE102019207119A1 (de) * | 2019-05-16 | 2020-11-19 | Realization Desal Ag | Verfahren zum Herstellen eines Uhrglases mit mindestens einer Ausnehmung und Werkzeug für ein derartiges Verfahren |
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