DE563992C - Asynchrone Blindleistungsmaschine, insbesondere mit an sechs Schleifringe angeschlossener Sekundaerwicklung - Google Patents

Description

Für die Deckung des Blindleistungsbedarfs von Starkstromnetzen verwendet man vielfach asynchrone Blindleistungsmaschinen. Die Blindleistungsmaschine besteht aus einer gewöhnlichen Asynchronmaschine, in deren Sekundärstromkreis für die Erregung eine Kommutatorerregermaschine eingeschaltet ist. Die Erregung der Kommutatorhintermaschine wird dabei gewöhnlich vom Netze geliefert.

to Es hat sich nun gezeigt, daß bei asynchronen Blindleistungsmaschinen sehr großer Leistung der Schlupf der Sekundärwicklung infolge des Leerlaufes der Maschine und des ge>ringen Ohmschen Widerstandes der Wicklung derart gering ist, daß von den drei Bürsten der Kommutatorhintermaschine je eine Bürste längere Zeit das Strommaximum einer halben Periode des Sekundärstromes der Blindleistungsmaschine zu führen hat.

Dadurch wird diese Bürste überlastet und nimmt eine unzulässig starke Erwärmung an. Um diesen Nachteil zu beseitigen, könnte man entweder in den Sekundärstromkreis der Blindleistungsmaschine Ohmsche Widerstände

?ö einschalten, oder man könnte auch ihre Drehzahl mittels der Kommutatorhintermaschine auf einen unter- öder übersynchronen Wert einstellen. In beiden Fällen wird aber dadurch die Leistung der Kommutatorhintermaschine erheblich vergrößert, so daß sie oftmals die aus Kommutierungsgründen noch zulässige Größe übersteigt.

Gemäß der Erfindung wird der Schlupf der asynchronen Blindleistungsmaschine dadurch vergrößert, daß in Reihe mit der für die Erregung dienenden Kommutatorerregermaschine in den Sekundärstromkreis der Blindleistungsmaschine ein vom sekundären Ankerstrom erregter Phasenschieber eingeschaltet wird, der in den Sekundärstromkreis der Blindleistungsmaschine eine Spannung oder eine Spannungskomponente einführt, die gegenüber dem Strom in diesem Kreis um 90⁰ in der Phase verschoben ist. Nachdem nun der Strom in der Sekundärwicklung der Blindleistungsmaschine, der im wesentlichen nur Erregerstrom ist, mit der Sekundärspannung einen Phasenwinkel von 90 ° einschließt, so ist die durch den Phasenschieber entwickelte Spannung mit der Sekundärspannung der Blindleistungsmaschine in Phase bzw. in Phasenopposition und bewirkt eine Hebung oder Senkung der Drehzahl der Blindleistungsmaschine. Dementsprechend ist dann auch der Schlupf der Blindleistungsmaschine ein wesentlich größerer. Die Größe der den Erregerstrom liefernden Kommutatorerregermaschine wird dadurch im Gegensatz zu den eingangs geschilderten Anordnungen nicht beeinflußt, nachdem die von der Kommutator-

*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:

Dipl.-Ing. Taroslav Kozisek in Berlin-Charlottenburg.

erregermaschine zu überwindende äußere Spannung dieselbe geblieben ist. Diese besteht aus dem Ohmschen Spannungsabfall in der Sekundärwicklung der Blindleistungsmaschine, aus der Spannung des Phasenschiebers und aus der infolge des größeren Schlupfes ebenfalls größeren, in der Sekundärwicklung der Blindleistungsmaschine induzierten Spannung. Diese beiden letzteren «o Spannungen sind aber in der Phase um i8o° gegeneinander verschoben und heben sich gegenseitig auf. Der Phasenschieber kann als sogenannter eigenerregter Phasenschieber ohne Ständerwicklung ausgebildet sein, es '5 kann aber auch im Ständer eine Kurzschlußwicklung oder eine Reihenschlußerregerwicklung untergebracht sein. Im letzteren Fall kann der Phasenschieber außer der gegenüber dem Sekundärstrom der Blindleistungsmaschine um 90 ° verschobenen Spannung noch eine Spannungskomponente entwickeln, die mit diesem Strom in Phase ist und so die Kommutatorerregermaschine in der Erzeugung des Erregerstromes für die Blind- »5 leistungsmaschine unterstützt." Dadurch kann man die Größe der eigentlichen Kommutatorerregermaschine vermindern. Der Phasenschieber kann entweder mit einer besonderen Antriebsmaschine gekuppelt sein oder auch mit der Blindleistungsmaschine selbst; in letzterem Falle gegebenenfalls unter Zwischenschaltung einer die Drehzahl des Phasenschiebers erhöhenden Übersetzung.

Die Zeichnung veranschaulicht die Erfindung an einem Beispiel. 1 ist eine asynchrone Blindleistungsmaschine, deren Sekundärwicklung offen geschaltet und an zwei Schleifringsätze 2 und 3 angeschlossen ist. 4 ist die im Läufer über Schleifringe und über den Regeltransformator 5 erregte Kommutatorerregermaschine, die die Sekundärwicklung über den Schleifringsatz 3 speist. 6 ist ein eigenerregter Phasenschieber, der über den Schleifringsatz 2 in den Sekundärstromkreis der Maschine 1 eingeschaltet ist und in der geschilderten Weise die Drehzahl der Maschine ι auf einen vom Synchronismus abweichenden Wert bringt. 7 ist der Antriebsmotor für den Phasenschieber 6. Die Einschaltung des Phasenschiebers bedingt, sofern die Sekundärwicklung der Blindleistungsmaschine auf dem Läufer untergebracht ist, eine offene Läuferwicklung und zwei Schleifringsätze. Dies ist jedoch bei den großen Blindleistungsmaschinen, für die die Erfindung vorwiegend bestimmt ist, kein Nachteil, da diese Maschinen mit Rücksicht auf den Anlaßvorgang ohnehin mit zwei Schleifringsätzen ausgerüstet werden.

Claims (2)

1. 60 Patentansprüche:

   i. Asynchrone Blindleistungsmaschine, insbesondere mit an sechs Schleifringe angeschlossener Sekundärwicklung mit Kommutatorerregermaschine, dadurch gekennzeichnet, daß in Reihe mit der Kommutatorerregermaschine in den Sekundärstromkreis der Blindleistungsmaschine ein vom sekundären Ankerstrom erregter Phasenschieber eingeschaltet ist, der in den Sekundärstromkreis der JBlindleistungsmaschine eine gegenüber dem Strom in diesem Kreis um 90⁰ in der Phase verschobene Spannung oder Spannungskomponente einführt.
2. 2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Komponente der Spannung des Phasenschiebers mit dem Strom im Sekundärkreis der Blindleistungsmaschine in Phase ist und so die Kommutatorerregermaschine in der Erzeugung des Erregerstromes für die Blindleistungsmaschine unterstützt.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen