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Vorrichtung zum Aufbewahren von Injektionsmitteln Es sind bereits
Vorrichtungen zum Aufbewahren von Injektionsmitteln bekannt, die mit einem elastischen
Vers chlußpfropfen und mit einem in ihm einsetzbaren Röhrchen versehen sind. Die
bekannten Geräte eignen sich jedoch nicht für eine mehrmalige Flüssigkeitsentnahme,
weil hierbei das zum Gefäßverschluß im elastischen Verschlußpfropfen eingesetzte
Glasrohr mit seinem unteren offenen Ende im Innenraum des Pfropfens unter einer
gewissen Spannung anliegen muß, wobei die Öffnung des Gefäßes nur in der Weise stattfinden
kann, daß das Glasrohr erfaßt und zur Seite gebogen wird. Dieses Glasrohr bildet
zugleich den Halter einer Injektionsnadel, welcher zur Wahrung der Keimfreiheit
im Glas eingeschmolzen ist. Der Bauart dieser Vorrichtungen entsprechend ist dieselbe
nicht ein einfacher Injektionsmittelbehälter, sondern zugleich eine gebrauchsfertige
Injektionsspritze, um dem Arzt die Injektionen außerhalb seines Hauses zu erleichtern.
Würden die bekannten Vorrichtungen nur zur Entnahme von Injektionsmitteln benutzt
werden, so müßte vorerst ein Umfüllen der Flüssigkeit in einen besonderen Hilfsbehälter
erfolgen, und aus diesem kann dann erst die Injektionsspritze unter Verwendung einer
Injektionsnadel eingefüllt werden. Dieser Vorgang ist sehr umständlich, weil Hilfsgefäß
und Nadel für jeden Gebrauch erst entkeimt werden müssen.
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Bei der Erfindung handelt es sich um eine Vorrichtung zum Aufbewahren
von Injektionsmitteln für eine größere Anzahl Injektionen, wobei die Entnahme für
jede Injektion unmittelbar mit der Injektionsspritze geschehen kann, die auch eine
dauernde Benutzung gestattet.
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Erfindungsgemäß gelangt bei der Vorrichtung ebenfalls ein im Verschlußpfropfen
befindliches Röhrchen in Anwendung, jedoch hat das Röhrchen unter seinem verschlossenen
oberen Ende eine seitliche Öffnung. Die Offnun- befindet sich innerhalb des Pfropfens,
und die Freigabe der Flüssigkeit geschieht, sobald ein gegen den Pfropfen gerichteter
Druck ausgeübt wird. Der Druck wird vorteilhaft unmittelbar mit der zu füllenden
Injektionsspritze bewirkt.
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Der Erfindungsgegenstand ist auf der Zeichnung beispielsweise dargestellt,
und zwar zeigen: Abb. i die Vorrichtung im Längsschnitt und Abb.2 eine solche bei
Entnahme des Injektionsmittels mit aufgesetzter Injektionsspritze.
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Der Injektionsmittelbehälter a hat vorteilhaft die Gestalt einer Flasche.
In dem Hals b der Flasche befindet sich ein elastischer Propfen c aus Weichgummi
oder einem andern elastischen Stoff. Dieser Pfropfen ist der Länge nach durchbohrt
und bildet den Sitz eines Auslaufröhrchens d, dessen oberes Ende e etwas aus dem
Pfropfen herausragt und verschlossen ist. Außerdem ist das Röhrchen mit einer seitlichen
Öffnung f versehen.
An dem unteren Ende des Röhrchens ist ein Steigröhrchen
g angeschlossen, das fast bis zum Gefäßboden reicht. Der im Flaschenhals sitzende
Pfropfen c wird durch eine Kappe h festgehalten, und auf dieser ist noch eine zweite
Kappe i aufschraubbar, welche die Pfropfenoberfläche und das herausragende Ende
e des Röhrchens bedeckt.
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Die Handhabung des Geräts geschieht folgendermaßen Das Gefäß a wird
mit Injektionsflüssigkeit, mit der üblichen Vorsicht in bezug auf Sterilität, angefüllt.
Hierauf wird. zur Erzeugung eines Überdruckes ein neutrales Gas zugeführt, wenn
nicht bereits die Flüssigkeit mit Überdruck eingebracht worden ist.
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Zur Entnahme der Flüssigkeit bedient man sich der zu verwendenden
Injektionsspritze k, und zwar wird dieselbe ohne Injektionsnadel mit ihrem vorderen
Ansatz über das 'herausragende Ende e des Röhrchens d auf den Gummipfropfen
c aufgesetzt (s. Abb. 2). Alsdann wird beim Erfassen des Spritzengehäuses ein Druck
auf den Pfropfen ausgeübt. Bei diesem Vorgang gibt der Pfropfen nach, und die Ausgangsöffnung
f des Röhrchens d wird frei. Der Spritzenansatz l bewirkt dabei den Verschluß nach
außen. Ist die Spritze gefüllt, so hebt man den gegen den Pfropfen gerichteten Druck
auf, und der elastische Pfropfen verschließt wieder nach Art eines Ventils die seitliche
Ausgangsöffnung f des Röhrchens d. Die Vorrichtung kann wiederholt benutzt werden,
ohne daß ein Verschleiß auftritt, nur ist nach längerem Gebrauch der elastische
Pfropfen durch einen neuen zu ersetzen.
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Die untere Kappe verhindert, wie bereits erwähnt, einen selbsttätigen
Auftrieb des Pfropfens, während die obere Schutzkappe i die obere Pfropfenfläche
bedeckt und gleichzeitig die Aufnahme eines geeigneten Desinfektionsmittels für
die ständige Sterilhaltung der Pfropfenoberfläche und des frei stehenden Röhrchenendes
gestattet, Das Herausragen des Röhrchens aus dem Pfropfen ist nur zur Führung des
Spritzenansatzes1 vorgesehen. Dies ist jedoch nicht unbedingt erforderlich.