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Maschine zum Walken, Krumpfen und Waschen von Geweben Die Textilindustrie
wird immer mehr darauf hingelenkt, nicht nur bessere Wollstoffe, sondern auch alle
Arten Hemden- und Futterstoffe aus Halbwolle und Baumwolle usw. nadel- und bügelfertig
auf den Markt zu bringen.
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Infolgedessen hat man besondere Einrichtungen geschaffen, die diese
Aufgabe erfüllen sollen. Dieselben lassen indessen, wenn - sie schon qualitativ
das Ziel zum Teil erreichen, bezüglich ihrer Leistungsfähigkeit viele Wünsche offen.
Diesen Mängeln soll die vorliegende Erfindung abhelfen.
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Die Erfindung besteht in einer Einrichtung zum Walken, Krumpfen und
Waschen von Gewebebahnen, die in Querfalten auf eine umlaufende Lattenhorde aufgetragen
und durch diese fortbewegt werden. Das Neue an der Einrichtung besteht darin, daß
die Lattenhorde frei durchhängend um nachgiebige Führungsmittel angeordnet ist,
und daß sich darüber eine an sich bekannte, in der Höhe verstellbare Knetwalzentrommel
befindet, um welche ein Mitläufertuch geführt werden kann. Der Antrieb der Knetwalzentrommel
kann so mit einer Kupplung versehen sein, daß diese die Höhenverstellung der Trommel
mitmacht. Der rücklaufende Hordenteil kann durch ein Reinigungsbad geführt werden.
Über dem Auflegeteil der Lattenhorde kann ein quer changierendes Einführungswalzenpaar
oder die Vorrichtung zur Bildung der Ouerfalten Anordnung finden. Es ist bei Breitwaschmaschinen
an sich bekannt, das Gewebe zum Zwecke des Waschens in ausgebreitetem Zustande dadurch
zu behandeln, daß dasselbe zunächst durch einen Wassertrog und dann über eine Trommel
geführt wird, welche an ihrem Umfang mit glatten oder geriefelten Walzen oder Haspeln
versehen ist, die an dem Gewebe abgerollt oder durch beschleunigte oder verzögerte
Geschwindigkeit gezwungen werden, auf dem Gewebe eine gleitende Bewegung auszuführen,
wodurch die Waschwirkung erzielt wird, oder daß das Gewebe in ausgebreitetem Zustande
in Ouexfalten gelegt und über eine wandernde Lattenhorde geführt wird, welch letztere
durch einen in der Höhe verstellbaren muldenförmigen Tisch unterstützt wird. Hierbei
wird das Gewebe von oben herab bei seinem Überführen über die Lattenhorde mittels
einer in der Höhenrichtung ausweichenden Quetschwalze und eines gegliederten, mechanisch
auf und nieder bewegter Hammers bearbeitet.
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Bei Anwendung dieser Erfindung ergibt sich folgernde Wirkung: Angenommen,
die Trommel sei mit 24 Knetwalzen, jede derselben mit io Rippen auf 250 mm
Umfang versehen, die sich mit der Trommelgeschwindigkeit ab#%välzen. Auf einem Arbeitsteld
von 1,5 m Länge würde sich demgemäß jede Knetwalze sechsmal abwälzen und dabei 6
X io - 6o Drucke ausüben.
Wenn also die Trommelwalze in einer gewissen
Zeit ioo Drehungen auf dem genannten Arbeitsfeld von 1,5 m ausführt, dann passieren
2q.ooWalzen das gegebene Arbeitsfeld, und :diese üben ioo X a4. X 6o - 144 ooo Drucke
aus.
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Diese Zahl steigert sich zum Vielfachen bis Endlosen bei Vermehrung
der Walzenrippen bis zum Übergang zur einfachen rauhen Walzenbahn.
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Die Arbeit stellt sich also dar als ununterbrochene Kette feinster
Knetungen des Textilgutes unter völligem Ausschluß nachteiliger Zugwirkungen, und
hierin gipfelt die Überlegenheit der Erfindung gegenüber allen bisher bekanntgewordenen
Arbeitsmethoden.
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Eine weitere Steigerung der Energieleistung beruht in der Möglichkeit
der Steigerung der Abwälzgeschwindigkeit vom Nullpunkt zu erhöhter Rückstauwirkung.
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Keine der bisher bekannten Einrichtungen bietet die Möglichkeit einer
derartigen Steigerung der Energieleistung in dem dargestellten Ausmaße, und alle
weisen mehr oder weniger die Nachteile von Zugwirkungen auf, die dem Krumpfprozeß
so außerordentlich hinderlich sind.
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Die Abb. i bis 3 stellen einige Ausführungsformen der Erfindung dar,
und zwar Abb. i den Querschnitt zur Hauptachse der Maschine, Abb. a die Walzenantriebsanordnung
schematisch, und Abb. 3 einen Teilausschnitt der Knetwalzentrommel und Traghorde.
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Abb. i zeigt als Hauptteil der Erfindung die Walzentrommel t mit 2q.
uni ihre eigene Achse sowie im konzentrischen Kreiss mit der Trommelachse t1 rotierenden
Knetwalzen k.
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Die Achse dieser Walzentrommel ruht in vertikal steilbaren Lagern
a, und letztere stehen durch zwei vertikale Spindeln s1 mit dem Stellwerk s., s3,
s4 in Verbindung, so daß die Trommel t durch Drehen am Handrad s2 in vertikaler
Richtung verstellt werden kann, was von Wichtigkeit ist.
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Mit den Trommellagern a. stehen alle die Teile in fester Verbindung,
die in unmittelbarem Zusammenhang mit der Trommel deren Einstellbewegung in vertikaler
Richtung folgen müssen, z. B. der Riementräger b für den Antriebsriemen c der Knetwalzen
k und evtl. der Kupplungsteil zum Abstellen der Trommeldrehung, der in der Zeichnung
fortgelassen wurde Von gleicher Wichtigkeit wie die vorgeschriebene Walzentrommel
mit ihrer Verstellmöglichkeit in ,vertikaler Richtung ist die endlose, umlaufende
Lattenhorde h unterseits der ersteren. Diese besteht aus zwei oder mehr Gliederketten
mit darauf sitzenden Holzriegelnh, Diese Hordeh wird von einer Leitwalze getragen,
geführt und angetrieben und bildet auf der Wareneingangsseite einen Tisch zum Vorlegen
der Stoffbahn, während der rücklaufende Teil der Kette mehr oder weniger im Bogen
hängt, dessen Tiefe von der Länge der Kette und von der Stellung der Eingangswalze
i abhängig ist.
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Über dem von der Horde lt gebildeten Eingangstisch ist ein
Tafelapparat u angeordnet, bestehend nach Abb. i aus zwei Schlagflügeln fl, f2,
die untereinander durch Stirnradpaar v verbunden sind und sich mit einer der gewünschten
Faltenlänge der Stoffbahn entsprechenden Geschwindigkeit drehen, wenn letztere in
halten gelegt bearbeitet werden soll.
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Um die Stoffbahn im Gegensatz hierzu im quer vorgelegten Strang bearbeiten
zu können, ist neben dem Längstäfler u ein quer changieren-des Einzugswalzenpaarw
angeordnet, welches den Gewebestrang querlaufend zur Hordenbewegung vorlegt, etwa
nach Art der aus der Krempelei bekannten Querbandleger.
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Die zwei Riffelwalzen w werden auf einem Schlitten quer hin und her
gefahren und vollführen dabei eine Achsenumdrehung entsprechend der benötigten Stranglänge,
so daß immer Strang bei Strang liegt, gleichviel, wie die Dicke des Stranges sich
ergibt.
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Bei Einschaltung der Maschine in den Fließgang eines Arbeitsprozesses
würde die Überführung der Gewebebahn zum nächsten Arbeitsgang in letzterem Fall,
also bei Strang-Quervorlage, über einen automatischen Strangöffner führen.
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Es lassen sich aber auch gleichzeitig eine Anzahl Stränge in die Maschine
einführen, indem sie durch mehrere Paare von Einzugswalzen oder Führungsaugen in
mehr oder weniger langen Schlingen vorgelegt werden.
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Der die Knetwalzen k antreibende Riemen c kann über eine Antriebsvorrichtung
geleitet sein, die von dem Trommellageransatz b getragen und von der Trommel aus
angetrieben werden kann, um den Knetwalzen eine vor- oder nacheilende Bewegung,
wie solche beispielsweise aus dem planetarischen Antrieb der Rauhwalzen bekannt
ist, zu erteilen.
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Anstatt der veränderlichen Achsengeschwindigkeit der Knetwalzen k
können dieselben auch eine konstante Umdrehungsgeschwindigkeit erhalten, in welchem
Fall ein feststehender, die Walzenscheiben Umspannender Riemen angewendet wird.
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Die Umfläche der Knetwalzen kann glatt oder mit .Stoff oder Spiralen
bezogen oder längsgeriffelt oder quergeriffelt sein.
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Die Knetwalzenzahl einer Trommel kann beliebig gewählt werden. Der
Antrieb der Walzentrommel erfolgt vorteilhaft durch
einen seitlich
der Achse aufgestellten Motor mit waagerechtem Ketten- oder Riemenzug, um die vertikale
Stellbarkeit der Trommel nicht zu beeinflussen.
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Abb.2 zeigt in größerem Maßstabe eine Antriebsausführung für die Knetwalzen,
um den Walzen gegenüber derTrommelgeschwindigkeit entweder eine vor- oder nacheilende
Bewegung zu erteilen.
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Das auf der Trommelachse sitzende Rad i greift mittels eines Zwischenrades
2 in ein Wechselgetriebe mit Stirnrad 3. Letzteres steht mittels eines Winkelrades
q. mit einem lose auf der Schaftwelle 5 sitzenden, mit Klauen 6 versehenen Winkelrad
7 in Verbindung. Auf der Schaftwelle 5 gleitet eine durch Keil und Nut geführte
Klauenmuffe 9. Die Verschiebeeinrichtung der Muffe kann verschieden sein und muß
nur gestatten, die Muffe 9 mit dem oberen Winkelrad 7 in oder außer Eingriff zu
stellen. Das Stirnrad 3 am Winkelrad q. ist auswechselbar, um die Geschwindigkeiten
des ersteren verändern zu können.
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Die Schaftwelle 5 steht mittels Schnecke io und Schneckenrad i i mit
der Riemenscheibe 12 in Verbindung, welche die Knetwalzen k durch den Riemen c antreibt.
Dadurch ist es möglich, den Knetwalzen durch Riemen c entweder eine zusätzliche
oder eine verminderte Drehbewegung zu erteilen oder bei Ausschalten der Kupplung
eine sogenannte Nullstellung zu geben, bei welcher sich die Walzen auf dem Arbeitsgut
weder stauchend noch ziehend abwälzen.
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Der veränderliche Walzenantrieb kann in verschiedener Form erzeugt
werden, z. B. auch durch Scheibenwechsel der Knetwalzen usw.
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Die Lattenhorde lt wird über Führungswalzen i geführt, von denen eine
oder beide nachgiebig oder verstellbar gelagert sein können, um zwischen Trommel
und Horde harte Druckstellen zu vermeiden.
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>Lm die Horde ununterbrochen von anhängenden Farb-, Schmutz- und Faserteilchen
reinigen zu können, kann man den unteren Teil der Horde durch einen darunter angeordneten
Wassertrog n führen, der die Reinigung bewirkt.
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Endlich kann man die Trommel t mit ihren Walzen k von einem
über Walzen y geführten, endlosen Mitläuferx umspannen, der sich zwischen
der Ware und den Walzen k mit der Geschwindigkeit der Horde h bewegt.