DE561635C - Schutzanordnung fuer Ljungstroem-Generatoren - Google Patents
Schutzanordnung fuer Ljungstroem-GeneratorenInfo
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- DE561635C DE561635C DE1930S0045730 DES0045730D DE561635C DE 561635 C DE561635 C DE 561635C DE 1930S0045730 DE1930S0045730 DE 1930S0045730 DE S0045730 D DES0045730 D DE S0045730D DE 561635 C DE561635 C DE 561635C
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- H—ELECTRICITY
- H02—GENERATION; CONVERSION OR DISTRIBUTION OF ELECTRIC POWER
- H02H—EMERGENCY PROTECTIVE CIRCUIT ARRANGEMENTS
- H02H7/00—Emergency protective circuit arrangements specially adapted for specific types of electric machines or apparatus or for sectionalised protection of cable or line systems, and effecting automatic switching in the event of an undesired change from normal working conditions
- H02H7/06—Emergency protective circuit arrangements specially adapted for specific types of electric machines or apparatus or for sectionalised protection of cable or line systems, and effecting automatic switching in the event of an undesired change from normal working conditions for dynamo-electric generators; for synchronous capacitors
- H02H7/062—Emergency protective circuit arrangements specially adapted for specific types of electric machines or apparatus or for sectionalised protection of cable or line systems, and effecting automatic switching in the event of an undesired change from normal working conditions for dynamo-electric generators; for synchronous capacitors for parallel connected generators
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Description
DEUTSCHES REICH
AUSGEGEBEN AKT
20. OKTOBER 1932
REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
KLASSE 21 c GRUPPE
Patentiert im Deutschen Reiche vom 21. Oktober 1930 ab
Generatoren, welche beiderseitig, d. h. auf der Antriebsseite und auf der Seite der Leistungsabgabe
parallel geschaltet sind, müssen sich stets in gleichem Betriebszustand befinden.
Sonst tritt eine Energieübertragung von dem einen Generator auf den anderen Generator
ein. Durch eine für den Schutz von Ljungström-Generatoren bereits vorgeschlagene
Differentialschaltung kann man den Ausgleichstrom, der zwischen den beiden Maschinen bei ungleichem Betriebszustand
auftritt, erfassen.
Wenn beide Maschinen in vollem Betrieb sind, deutet das Auftreten eines Ausgleichsstromes
darauf hin, daß in einer Maschine ein Fehler entstanden ist. Durch den Ausgleichsstrom
kann man also unter Verwendung von Relais, welche auf den Differenzstrom zwischen entsprechend gleichen Phasen
der Generatoren ansprechen, eine Abschaltung des ganzen Aggregates und/oder eine Signalisierung bewirken.
Eine besondere Art von solchen Generatoren stellen die Ljungström-Generatoren dar,
welche zwar beiderseitig parallel geschaltet sind, bei denen aber die Parallelschaltung
auf der Antriebsseite derart gestaltet ist, daß die Maschinen nicht starr miteinander gekuppelt
sind, so daß sie also nicht zwangsläufig durch die Antriebsmaschine in Synchronismus
gehalten werden. Namentlich beim Anlassen treten Ausgleichströme zwischen beiden
Generatoren auf, die ihre Ursache darin haben, daß die Maschinen nicht vollkommen
synchron anlaufen, sondern erst von einer gewissen Höhe ihrer Geschwindigkeit an sich
selbst durch die synchronisierende Kraft ihrer Ankerströme und Felder in Synchronismus
bringen und halten. Die Folge dieser Eigentümlichkeit ist, daß man Vorkehrungen treffen muß, welche ein Ansprechen des Differentialschutzes
während der Anlaßzeit der Maschinen verhüten. Es ist zu diesem Zweck vorgeschlagen worden, die Differentialrelais
abzuschalten und beispielsweise erst durch einen Hilfskontakt am Leistungsschalter,
welcher das Aggregat mit dem Netz verbindet, zugleich wieder arbeitsfähig zu machen.
Erfindungsgemäß wird ein anderer Weg beschritten, um das Ansprechen des Differentialschutzes
während der Anlaßzeit auszuschließen, und zwar wird als Differentialrelais ein wattmetrisches Relais verwendet,
dessen eine Spule von dem Differenzstrom erregt wird, während die zweite Spule, deren
Feld zur Bildung eines Drehmomentes notwendig ist, von einer beiden Generatoren gemeinsamen
Wechselstromgröße erregt wird, beispielsweise von dem von beiden Generatoren
gemeinsam aufgebrachten Strom oder von der gemeinsamen Klemmenspannung der Maschinen. Solange Strom bzw. Spannung
noch keine erhebliche Höhe erreicht haben, sind die wattmetrischen Relais sehr unemp-
*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:
Dipl.-Ing. Hermann Neugebauer in Berlin-Spandau.
findlich. Außerdem treten dann während der Dauer der Energiependelungen im Relais
Drehmomente wechselnder Richtung auf, deren Frequenz gleich der Frequenz der Ausgleichströme
ist. Bei Verwendung bei stark gedämpften Relais ergeben sich dann Bewegungen des Relaissystems um die Nullage
herum. Dagegen ist es nicht möglich, daß sich die Drehmomentimpulse, welche von den
ίο einzelnen Halbwellen des Ausgleichsstromes
auf das Relaissystem ausgeübt werden, addieren, so daß sie allmählich doch einen Kontaktschluß
des Relais zuwege bringen, wie dies bei einem gewöhnlichen nichtwattmetrisehen
Differentialrelais eintreten kann. Wenn dagegen in einer der beiden Maschinen ein
Fehler entsteht, wird das wattmetrische Relais durch die stets von der gesunden Maschine
an die kranke Maschine abgegebene Leistung zu einem nach der einen oder anderen Seite beständigen Ausschlagen gebracht,
so daß aus der Ausschlagsrichtung auch erkennbar wird, welche Maschine fehlerhaft ist.
In den beiliegenden Fig. 1 und 2 ist die Schaltung gemäß der Erfindung erläutert.
Mit A und B sind die beiden pritnärseitig und sekundärseitig parallel geschalteten Generatoren,
z. B. die Generatoren eines Ljungström-Aggregates, bezeichnet. Die Klemmen
der" Maschinen A und B sind durch Leitungen ι und 2 untereinander verbunden, von
welchen die gemeinsame Leitung 3 abgeht, über welche die Maschinen auf das Leitungsnetz
arbeiten. In den Leitungen 3 liegt ein Leistungsschalter 4, der durch eine Auslösespule
5 im Fehlerfalle geöffnet werden kann. In der Sternpunktseite der Wicklungen der
Generatoren A und B ist jede Phase mit einem Stromwandler ausgerüstet. Die Schaltung
dieser Stromwandler ist nur für das Stromwandlerpaar 6 und 7 ausgeführt. Die Stromwandler 6 und 7 sind gegeneinandergeschaltet
durch die Leitungen 8 und 9. In der Leitung 8 liegt die Primärwicklung eines Zwischenwandlers 10, von dessen Mittelpunkt
eine Leitung 11 ausgeht. Die Leitung 11 ist
an die eine Klemme eines Strjomwandlers 12
angeschlossen, der in der Sammelleitung 3 der entsprechenden Phase liegt. Das andere
Ende der Sekundärwicklung des Stromwandlers 12 ist über eine Leitung 13 mit der Leitung
9 verbunden. An die Klemme des Stromwandlers 12 ist ein Differentialrelais 14
angeschlossen. Dieses Differentialrelais gehört zu einem Differentialschutz, durch welchen
der Generatorstrom in der gemeinsamen Leitung-3 mit der Summe der Generatorströme
in den beiden entsprechend gleichen Phasenwicklungen der Generatoren A und B
verglichen wird. Im Zuge der Leitung 11
liegt die Stromspule eines wattmetrischen Differentialrelais 15. Die zweite Spule des
Differentialrelais ist an die Sekundärwicklung des Zwischenwandlers 10 angeschlossen.
Wenn infolge eines Fehlers in einem der beiden Generatoren A und B bzw. in den Zuleitungen
ι und 2 die Leistungen der beiden Generatoren ungleich werden, wird die Sekundärwicklung
des Zwischenwandlers 10 erregt. Die von dem Aggregat insgesamt abgegebene
Stromstärke durchfließt den Leiter 11 und infolgedessen auch die andere Wicklung
des wattmetrischen Relais 15. Dadurch kommt der Kontakt 16 dieses Relais zum
Ausschlag, wobei die Ausschlagsrichtung davon abhängt, welche Maschine die größere
Leistung abgibt. Kontakt 16 arbeitet mit zwei Kontakten zusammen und betätigt durch
diese einerseits die Abschaltung des Generators vom Netz, andererseits eine Signalvorlichtung,
z. B. Fallklapepn, so daß sofort erkennbar ist, welcher Generator die größere Leistung führt, d. h. welcher Generator Leistung
an den anderen, den fehlerhaften Generator abgegeben hat.
In Fig. 2 ist im wesentlichen die gleiche Anordnung der Generatoren A und B wiedergegeben
wie in Fig. 1. Ein Zwischenwandler 17 wird von der Differenz der Ströme in den
Generatoren A und B erregt. An seine Sekundärwicklung
ist die eine Spule des wattmetrischen Relais 15 angeschlossen. Die
zweite Spule des wattmetrischen Relais 15 wird nicht vom Strom, sondern von der Span-·
nung der Generatoren A und B erregt. Auf diese Weise läßt sich erzielen, daß beim Anlassen
der Generatoren die hin und her flutenden Ausgleichströme abwechselnd entgegengesetzt
gerichtete Drehmomente im Relais 15 auslösen, so daß dieses bei ausreichender i°c
Dämpfung nicht zu einem Ausschlag und zur Betätigung der Kontakte kommt.
Verwendet man als wattmetrisches Relais ein Ferrarisrelais, so gewinnt man den Vorteil,
daß der Differentialschutz während der Anlaufzeit besonders unempfindlich ist, weil
das Drehmoment ein Ferrarissystem bei niedriger Frequenz ebenfalls klein ist. Es ist
möglich, die Anordnung so zu wählen, daß ein nennenswertes Drehmoment im Ferraris- no
relais erst dann erreicht wird, wenn die Frequenz der Ströme nahezu die Betriebsfrequenz
erreicht, d. h. also, wenn Ausgleich- ströme entstehen, welche nicht Schwebungsfrequenz,
sondern Betriebsfrequenz besitzen. In der gleichen Weise wirkt auch der Zwischenwandler
10 bzw. 17, dessen Übersetzungsverhältnis ebenfalls frequenzabhängig
ist.
Die Schaltung nach Fig. 1 besitzt den besonderen Vorteil, daß die Empfindlichkeit des
Differentialrelais 15 mit der Belastung der
Maschine wächst. Dies ist insofern günstig, als bei schwacher Belastung des Aggregats
eine gewisse Mehrbelastung der einen Maschine gegenüber der anderen noch keine Gefahr
bedeutet. Bei starker Belastung des Aggregates dagegen muß auf die gleichmäßige Verteilung der Gesamtlast größter
Wert gelegt werden.
Die Anordnung gemäß Fig. 2 weist im verstärkten Maße die Eigenschaft auf, daß sie
während der Anlaßzeit unempfindlich ist. Dies wirkt dahin, daß das Drehmoment im
wattmetrischen Relais 15 erst mit wachsender Spannung hervortreten kann. Gemeinsam
ist bei den Anordnungen, daß keinerlei Umschaltungen erforderlich sind,. um die Empfindlichkeit des Schutzes während der
Anlaßzeit gering und während der Betriebszeit wesentlich höher einzustellen. Statt für
jede Phase ein besonderes wattmetrisches Relais anzuordnen, kann man auch für alle
Phasen ein gemeinsames Relais vorsehen. Statt der elektrischen Differenzbildung, ζ. Β.
mittels Zwischenwandler, kann auch eine mechanische Differenzbildung angewendet
werden, indem mehrere Meßgeräte mechanisch miteinander gekuppelt werden. Die Abschaltung
und Aberregung der Generatoren wird zweckmäßig nicht unmittelbar durch die Differentialrelais ausgelöst, sondern durch
Zeitrelais, welche von den Differentialrelais zum Ablauf gebracht werden.
Wie vorhin erläutert, ist es sehr günstig, das wattmetrische Differentialrelais vom Belastungsstrom
zu erregen; dadurch erreicht »nan, daß die Empfindlichkeit des Schutzes
mit der Belastung wächst. Bei dieser Anordnung ist aber nachteilig, daß im Leerlauf
das Schutzrelais nicht arbeiten kann. Daher ist als weitere Ausführungsform bereits eine
Relaisanordnung beschrieben worden, bei der die Erregung der einen Wattmeterspule des
Differentialrelais von einer Spannung der Maschine ausgeht. Diese Anordnung macht
den Schutz auch bei vollkommenem Leerlauf der Maschine arbeitsfähig, ist dagegen der
vorhin erwähnten Ausführungsform, bei welcher die eine Wattmeterspule vom Belastungsstrom
erregt wird, dadurch unterlegen, daß ihre Empfindlichkeit von der Belastung vollkommen unabhängig ist. Durch
Vereinigung der beiden Prinzipien erhält man ein Relais, welches einerseits bereits bei Leerlauf
betriebsfähig ist und andererseits eine mit dem Belastungsstrom wachsende Empfindlichkeit
besitzt. Bei einem solchen Relais wird beispielsweise das Feld des wattmetrischen
Gerätes von Strom und Spannung gemeinsam aufgebaut, beispielsweise durch Phasenstrom
und Phasenspannung, während das bewegliche System durch den Ausgleichstrom erregt wird.
Claims (7)
1. Schutzanordnung für Ljungström-Generatoren mittels einer Relaiseinrichtung,
welche die Energieübergabe von einem Generator an den anderen überwacht, gekennzeichnet durch die Verwendung
eines Signal- oder Abschalteinrichtungen betätigenden wattmetrischen Überwachungsrelais,
dessen Empfindlichkeit von einem während der Anlaufzeit des Aggregates noch nicht in voller Stärke
auftretenden, der Generatorspannung oder dem gemeinsamen Belastungsstrom des Aggregates entsprechenden Strom abhängig
ist.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Stromsumme
und die Stromdifferenz gleicher Phasen beider Generatoren je eine Spule eines wattmetrischen Relaissystems erregen.
3. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Stromdifferenz
gleicher Phasen beider Generatoren die eine Wicklung und die Spannung des Aggregates die andere Wicklung je eines go
wattmetrischen Relaissystems erregen.
4. Anordnung nach Anspruch 1 oder folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß
wattmetrische Relais zur Anwendung kommen, die auf dem Induktionsprinzip beruhen.
5. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Überwachung
der Generatoren Relais dienen, in denen die Differenz der Belastungen der 1Oo
beiden Generatoren für jede Phase einzeln oder insgesamt mechanisch gebildet wird.
6. Anordnung nach Anspruch 1 oder folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß
die wattmetrischen Relais bei ihrem Ansprechen je nach ihrer Ausschlagsrichtung verschiedene Signaleinrichtungen auslösen,
durch welche erkennbar gemacht wird, in welchem Generator der Fehler
entstanden ist.
7. Anordnung nach Anspruch 1 oder folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß
das eine Feld der wattmetrischen Spule von der Stromsumme und der Spannung der Maschinen gemeinsam hervorgerufen
wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Priority Applications (5)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1930S0045730 DE561635C (de) | 1930-10-21 | 1930-10-21 | Schutzanordnung fuer Ljungstroem-Generatoren |
FR723696D FR723696A (fr) | 1930-10-21 | 1931-09-30 | Disposition de protection pour génératrices actionnées par des turbines à mouvements contraires, notamment des turbines de ljungstrom |
BE383062D BE383062A (de) | 1930-10-21 | 1931-10-01 | |
GB2746531A GB385682A (en) | 1930-10-21 | 1931-10-02 | Improvements in or relating to protective systems for ljungstrom generator sets |
NL58655A NL31834C (de) | 1930-10-21 | 1931-10-05 |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1930S0045730 DE561635C (de) | 1930-10-21 | 1930-10-21 | Schutzanordnung fuer Ljungstroem-Generatoren |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE561635C true DE561635C (de) | 1932-10-20 |
Family
ID=34559068
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1930S0045730 Expired DE561635C (de) | 1930-10-21 | 1930-10-21 | Schutzanordnung fuer Ljungstroem-Generatoren |
Country Status (5)
Country | Link |
---|---|
BE (1) | BE383062A (de) |
DE (1) | DE561635C (de) |
FR (1) | FR723696A (de) |
GB (1) | GB385682A (de) |
NL (1) | NL31834C (de) |
-
1930
- 1930-10-21 DE DE1930S0045730 patent/DE561635C/de not_active Expired
-
1931
- 1931-09-30 FR FR723696D patent/FR723696A/fr not_active Expired
- 1931-10-01 BE BE383062D patent/BE383062A/xx unknown
- 1931-10-02 GB GB2746531A patent/GB385682A/en not_active Expired
- 1931-10-05 NL NL58655A patent/NL31834C/xx active
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
FR723696A (fr) | 1932-04-13 |
BE383062A (de) | 1931-11-30 |
NL31834C (de) | 1934-01-15 |
GB385682A (en) | 1933-01-05 |
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