DE561490C - Elektrischer Starkstromschalter, dessen Kontakte in einem Elektrolyten angeordnet sind - Google Patents
Elektrischer Starkstromschalter, dessen Kontakte in einem Elektrolyten angeordnet sindInfo
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- H01—ELECTRIC ELEMENTS
- H01H—ELECTRIC SWITCHES; RELAYS; SELECTORS; EMERGENCY PROTECTIVE DEVICES
- H01H33/00—High-tension or heavy-current switches with arc-extinguishing or arc-preventing means
- H01H33/02—Details
- H01H33/04—Means for extinguishing or preventing arc between current-carrying parts
- H01H33/16—Impedances connected with contacts
- H01H33/161—Variable impedances
- H01H33/162—Liquid resistors
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- Arc-Extinguishing Devices That Are Switches (AREA)
Description
DEUTSCHES REICH
AUSGEGEBEN AM
14. OKTOBER 1932
. REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
M 561490. KLASSE 21 c GRUPPE
2IC- P 76.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 23. Mai 1928 ab
Gegenstand der (Erfindung ist ein elektrischer Schalter zum Abschalten von Starkströmen, wobei die Schalterkontakte in einen
Elektrolyten eintauchen. Das Xeue und Wesentliche der Einrichtung besteht darin,
dal.! die Metalldampfbildung beim Abschaltprnzeß
völlig vermieden wird. Gleichgültig, ob Gleichstrom oder Wechselstrom geschaltet
wird, und gleichgültig, ob beliebig starke Selbstinduktionen im Stromkreis liegen, erfolgt
die Abschaltung völlig funkenlos. Dieser allseitig angestrebte, atier bisher niemals erreichte
Fortschritt wird dadurch erzielt, daß man die. Stromunterbrechungsstelle in einen
gut leitenden Elektrolyten verlegt, in den die Elektroden ohne metallischen Kontakt eintauchen.
Der Stromleitung zwischen den Elektroden stellen im Elektrolyten zwei Wege
offen, einmal der Elektrisdtätstransport zwisehen
den Elektroden mittels der Ionen des Elektrolyten, als zweiter Weg der Metalldampflichtbogen,
der von! der Kathode ausgehen würde. Es ist nun ^hne weiteres klar,
daß nach dem Gesetze des !geringsten Wider-Standes der Elektrizitätstransport auf demjenigen
der beiden -Wege stattfindet, welcher den geringsten Widerstand aufweist, denn es
besteht selbstverständlich kein Anreiz zu einer Lichtbogenbildung zwischen din Elektroden
innerhalb des Elektrolyten, solange der Widerstand der Elektrolytstreclre kleiner ist.
Wenn dagegen der Widerstand ebr Elektrolytstrcck'c
größer als der Widerstand, eines evtl.
entstehenden Lichtbogens zwischen den Elektroden, beispielsweise im Falle des metallisehen
Kontaktes zwischen den Elektroden, sein würde, so tritt selbstverständlich in diesem
Augenblicke die Lichtbogenentladung zwischen den Elektroden an Stelle des lonentransportes
ein. Die funkenlose Abschaltung beliebiger Starkströme beruht also auf der
gegenseitigen Abstimmung zwischen innerem Widerstand des Elektrolyten W1 und dem
Widerstände des evtl. Lichtbogens W1, also
auf der Formel Wt < W1. Nicht auf die absoluten
Werte der Widerstände kommt es an, sondern lediglich auf die Relativgrößen dieser
beiden Widerstände, mit anderen Worten: Der Widerstand des lonentransportes durch
den Elektrolyten muß sowohl im Augenblicke des Abschaltbeginnens wie auch während
der ganzen Zeit des Abschaltweges immer kleiner sein als der Widerstand des
Elektronentransportes durch den Lichtbogen. Hiernach könnte man auch einen funkenfreien
Stromübergang auch bei minderleitenden Elektrolyten erreichen, sofern man nur den
Elektrodenabstand entsprechend vergrößert und insbesondere die mittlere Stromdichte
verringert. Man kommt aber bei minderleitendeu Elektrolyten dann auf unerträglich
große Dimensionen, und außerdem ist die Sicherheit des völlig funkenlosen Abschaltens
mehr oder minder in Frage gestellt. Jiet Verwendung gut leitender Elcktrolyte dagegen ist
es möglich, außerordentlich starke Ströme
von vielen Tausend Ampere völlig funkenlos
ohne die geringste Lichterscheinuug abzuschalten, obwohl die Elektroden, nur wenige
Quadrat-Zentimeter aufweisen,- Auch bei vielen
aufeinanderfolgenden Kurzschlüssen tritt-bei dem vorliegenden Schalter keine ionisation
der Abschaltstrecke ein. und ebensowenig bedarf der Schalter eines freien Lichtbogenraumes.
Er kann vielmehr überall untergebracht werden. Hinzu kommt, daß der
.Schalter bei noch so hohen Normal Ieistungen
ganz unverhältnismäßig kleine Dimensionen besitzt, außerordentlich betriebssicher undäußerst
einfach ist, zumal, da eine Funken- «5 löschung erspart werden kann und aus allen
diesen .Gründen außerordentlich preiswert ist. Der Schalter wird in bekannter Weise parallel
zu einem gewöhnlichen Metallschalter \ angeordnet. Beim Ausschalten öffnet man zunächst
den metallischen Hauptschalter, was absolut funkenlos erfolgt, da der Widerstand
der Elektrolytstrecke -außerordentlich- gering
ist. . Die Unterbrechung der Elektrolytstrecke erfolgt entweder dadurch, daß man
eine der Elektroden aus dem Elektrolyten herauszieht oder die Elek-trolytstrecke zwischen
den feststehenden Elektroden abdrosselt. Bei der Erfindung erfolgt die Abbremsung des
Stromes nicht so sehr durch die Verlängerung der Elektrolytstrecke, weil der innere Wider'
. stand so gering ist, als vielmehr durch die Flüssigkeitsbrücke, welche bei der Unterbrechung
der Elektrolytstrecke auftritt, sei es nun, daß die eine Elektrode beim Heraüsziehen
aus dem Elektrolyten eine" Wasserhosen-"" ähnliche Einschnürung der hochgerissenen
Flüssigkeitssäule erfährt, sei es, daß die Elektrolytstrecke durch Zwischenschalten einer
Isolierwand abgedrosselt wird. Infolge der Einschnürung der gut leitenden Elektrolytstrecke nimmt die Leitfähigkeit der Elektrolytstrecke sehr schnell ab, so daß auch bei
noch so starken Kurzschlüssen nur hoch ein
verhältnismäßig kleiner Strom im Augenblick der Unterbrechung besteht.
Von besonderem Vorteil ist es. zwei Elektrolytstrecken
anzuwenden, in welche eine bewegliche Brücke eintaucht. Dadurch werden
zwei hintereinandergeschaltete elektrolytische Unterbrechungsstellen geschaffen,· \-on denen
eine immer eine negative Polarität besitzt, bei der eine Lichtbogenbildung nicht auftreten
kann, da eine Flüssigkeit keinen Kathodeuileck
erzeugen kann. Auch dieser Umstand verhindert die Lichtbogenbildung mit.
* Es ist bereits bekannt, zum Anlassen von
Motoren und zum Regeln von elektrischen
Strömen wie auch zinn Abschalten Elektrblyte
zu verwenden, insbesondere Sodalösungen, angesäuertes Wasser o. dgl. In allen diesen Fällen beruht aber der Abschaltprozeß
auf clem: hohen Widerstand eier Eiekürolytstreckc.
' Man hat absichtlich einen möglichst hohen Widerstand--zwischen die Elektroden
geschaltet. Um diesen Widerstand noch kirnstlieh
zu erhöhen. Bei der vorliegenden Erfindung
dagegen wird von diesem Widerstandsmoment völlig abgesehen und im Gegenteil
eiiv möglichst niedriger Elektrolytwiderstand aus· den oben angegebenen Gründen gewählt.
Unabhängig hiervon hat man auch bereits
Schalter vorgesehen, bei welchen die Elektroden bei schlecht leitenden Elektrolyten sich
nicht berührt haben. Hierbei waren die Elektroden frei -schwingend- aufgehängt, so daß
beim Beginn des Stromdurchgangs ein Kontakt infolge def elektromagnetischen gegenseitigen
Anziehung erfolgen wüi^de." Aber auch selbst wenn, die Elektrode fest gelagert wäre,
so ist der Erfindungsgedanke dadurch nicht berührt, weil es bei eier vorliegenden Erfindung nicht allein auf die Verwendung gut leitender
Elektrolyte und auch nicht allein auf den Nichtkontakt der Elektroden ankommt,
sondern auf clic gegenseitige Abstimmung zwisehen
Elektrolytwiderstand und. eventuellem Lichtbogenwiderstand. .
In den Zeichnungen sind einige Ausführungsformen der Erfindimg dargestellt.
Fig. ι zeigt schematisch einen Schalter mit
einer Elektrolytzelle im Schnitt.
Fig. 2 zeigt einen Elektrolytschalter mit
zwei Zellen und einer Brücke als Schaltelement, '-."/"."
Fig. 3 zeigt die Spannungsunterteilung' mitfels mehrerer .Zellen, · -;'."".-....
Fig. 4 die Stromunterteilung innerhalb
einer Zelle im Längsschnitt,
Fig. 5 den Querschnitt durch die Zelle nach
Fig. 4, Ϊ -_ toc
Fig. ö eine SondervOrrichtung mit Abdrosselung
der Elektrolytstrecke. " :"
Tn Fig. ι bedeuten b und c die Pole des
Schalters. Sie sind /in einem Isoliergefäß ei '
voneinander getrennt) angeordnet. Die Strom-Ö den
örper örper
ausgebildet sein. Im eingeschalteten Zustand
des Schalters reicht der Elektrolyt bis /, bei ausgeschaltetem Schälter bis /'. Die Schal- ,
tung erfolgt durch Herausziehen bzw. Eintauchen, des Körpers α, der als Strombrücke
natürlich keine Käbelziifühnmg besitzt. Um
Kriechsfröme längs der Wandung des Isoliergefäßes d zu vermeiden, das aus Glas bestehen
kanu, ist es vorteilhaft,- im Behälter d
ein Luftpolster in Form eines Ringes r anzu-.
ordnen. ""'"..
Fig. 2 zeigt ..die Anordnung mit zwei feststehenden
Kontakten b und c in zwei durch eine. Scheidewand d' voneinander isolierten
Zellen. Die Strombrücke ist als Bügel α aus
gebildet, die gehoben bzw. eingetaucht wird. l"m die Spannung zu unterteilen, können mehrere
Zellen nach Fig. 3 in Reihe geschaltet werden, wobei die Verbindung zwischen Ilen
Zellen teils durch die Zellenverbindung v, teils
durch die Bügel oder Brücken α gebildet wird. Die Stromunterteilung ist auch in- Fig. 4
und 5 dargestellt, und zwar in einer Ausführung mit streifenförmigen Elektroden, die
gleichzeitig auch als Abwicklung einer ringförmigen Elektrode aufgefaßt werden können.
Die Elektrode b ist durch Einschnitte in Lappen b' unterteilt; zwischen diesen Lappen b'
sitzen die Zwischenwände e. In gleicherweise ist die Elektrode c in Lappen c' zu unterteilen.
In Fig. 6 ist eine Anordnung dargestellt, bei der durch Zwischenschieben von Isolationswänden
der innere Widerstand des Elektrolyten momentan zwischen den Kontakten sehr erhöht wird, so daß dadurch die Wirkung
der Kurzschlüsse aufgehoben wird. In dem Gefäß d ist die feste Elektrode b 'und die
bewegliche Elektrode c angeordnet. Beim Emporziehen der Elektrode c mittels des Gestänges
c' verschwindet die Elektrodec in dem ringförmigen Isoliergehäusei, das durch einen
Isolierring /; (am Fuße des Ringes c) verschlossen wird. Der Stromübergang von b
nach c ist dann auf kleine Undichtigkeiten zwischen dem Isolierring h am Fuße des Ringes
c und dem Isoliermantel i beschränkt. Der innere Widerstand ist dann außerordent-
lich hoch, so daß der Strom nunmehr ohne 35 irgendwelche Gefährdung abgeschaltet werden
kann.
Claims (5)
1. Elektrischer Starkstromschalter, dessen Kontakte in einen Elektrolyten tauchen,
dadurch gekennzeichnet, daß als elektrolytische Flüssigkeit ein gut leitender Elektrolyt, insbesondere 28 °/0 Kalilauge,
dient, und daß gleichzeitig ein metallischer Kontakt zwischen den Elektroden innerhalb des Elektrolyten bei Beginn
und während des Abschaltvorganges ver-
. mieden wird.
2. Schalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß beim Abschaltvorgang
die Elektrolytstrecke zwischen den Elektroden abgedrosselt wird.
3. Schalter nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Abdrosseln der
Elektrolytstrecke bei ruhendem Elektrolyten durch Zwischenschieben von Isolierwänden
zwischen die Elektroden erfolgt.
4. Schalter nach Anspruch 1 mit zwei feststehenden Kontakten und einer beweglichen
Schaltbrücke, dadurch gekennzeichnet, daß die Schaltbrücke (a) als Verdrängungskörper
ausgebildet ist.
5. Schalter nach Anspruch 1 bis 4, gekennzeichnet durch die Anordnung von
Luftpolstern (r) in der Elektrolytstrecke zur Vermeidung von Kriechströmen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE658600X | 1927-11-24 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE561490C true DE561490C (de) | 1932-10-14 |
Family
ID=6582539
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1928561490D Expired DE561490C (de) | 1927-11-24 | 1928-05-23 | Elektrischer Starkstromschalter, dessen Kontakte in einem Elektrolyten angeordnet sind |
Country Status (3)
Country | Link |
---|---|
BE (1) | BE352703A (de) |
DE (1) | DE561490C (de) |
FR (1) | FR658600A (de) |
-
0
- BE BE352703D patent/BE352703A/xx unknown
-
1928
- 1928-05-23 DE DE1928561490D patent/DE561490C/de not_active Expired
- 1928-08-04 FR FR658600D patent/FR658600A/fr not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
BE352703A (de) | |
FR658600A (fr) | 1929-06-06 |
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