DE589710C - Elektrischer Schalter nach dem Expansionsprinzip - Google Patents
Elektrischer Schalter nach dem ExpansionsprinzipInfo
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- H—ELECTRICITY
- H01—ELECTRIC ELEMENTS
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- H01H33/04—Means for extinguishing or preventing arc between current-carrying parts
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- H01H33/161—Variable impedances
- H01H33/162—Liquid resistors
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Description
DEUTSCHES REICH
AUSGEGEBEN AM
13. DEZEMBER 1933
REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
KLASSE 21 c GRUPPE 36 os
2IC S HO. JO
Patentiert im Deutschen Reiche vom 26. Januar 1930 ab
Die Erfindung betrifft Flüssigkeitsschalter, insbesondere solche mit elektrolytischer
Schaltflüssigkeit, bei denen der Unterbrechungslichtbogen in einer Löschkammer durch1
.plötzliche Expansion des aus der Schaltflüssigkeit gebildeten Dampfes gelöscht wird. Die
Lichtbogenlöschung erfolgt infolge der entionisierenden Wirkung des expandierenden
Dampfes, und das Maß dieser Expansion darf einen gewissen Mindestwert nicht unterschreiten,
um die Löschung herbeizuführen. Da die Expansionskammern für die starken Kurzschlußströme bemessen sein müssen, so
reichen die von Lichtbögen mit kleinerer Abschaltstromstärke entwickelten Dampfmengen
nicht mehr aus, um den für die Löschung erforderlichen Expansionsdruck in der Löschkammer
zu erzeugen.
Nach der Erfindung wird diese Schwierigkeit dadurch überwunden, daß mit den Schaltstücken
zusätzliche großflächige Elektroden verbunden werden, welche ebenfalls unter der
Schaltflüssigkeit liegen oder in diese eintauchen. Hierdurch ist erreicht, daß infolge
der Beteiligung der großflächigen Zusatzelektroden an der Stromleitung nach dem öffnen
des Kontaktes die Stromdichte an den Lichtbogenschaltstücken so weit verkleinert wird,
daß der Schalter bis zu großen Stromstärken als lichtbogenfreier Widerstandsschalter wirkt
■und erst darüber hinaus als Expansionsschalter. Die Zusatzelektroden werden so bemessen,
daß bis zu demjenigen Minimalstrom, der zur sicheren Lichtbogenlöschung erforderlich*
ist, noch kein Lichtbogen an den Schaltstücken entsteht. Mithin können mit dem so
ausgebildeten Schalter alle Stromstärken unterbrochen werden.
Man ,kann zwecks Schaffung einer feststehenden Zusatzelektrode die Dampfkammer
des Expansionsschalters· mit einem leitenden Mantel ausrüsten und diesen leitend mit dem
feststehenden Schaltstück verbinden. ' Man kann ferner eine bewegliche Zusatzelektrode
schaffen, indem man mit dem beweglichen Schaltstift eine glockenförmige, in die Schaltflüssigkeit
eintauchende Zusatzelektrode verbindet.
In der Abb. 1 sind die bei einem nach dem Expansionsprinzip wirkenden Flüssigkeitsschalter
auftretenden Verhältnisse dargestellt, wenn der Schalter mit einer halbleitenden
Schaltflüssigkeit arbeitet, und zwar einmal für einen Schalter ohne Zusatzelektroden
(Kennlinien A1 B) und das andere Mal für
einen Schalter, der mit Zusatzelektroden gemäß der Erfindung ausgerüstet ist (Kennlinie
C). In der Abbildung ist auf der Abszissenachse die zu unterbrechende Stromstärke/
in Ampere, auf der Ordinatenachse
*) Von dem Patentsticher sind als die Erfinder angegeben worden:
Dr.-Ing. Frits Kesselring in Berlin-Hermsdorf und Werner Kaufmann in Berlin-Siemensstadt.
die Unterbrechungszeit ta, also die Kontaktdauer bei Widerstandsschaltung, die Lichtbogendauer
bei der Lichtbogenschaltung aufgetragen.
Die Kennlinie B stellt die Lichtbogendauer bei verschiedenen Stromstärken dar. Diese
wird mit abnehmender Stromstärke / infolge des abnehmbaren.. Expansionseffektes immer
größer, und unterhalb des Wertes b tritt überhaupt keine Lichtbogenlöschung mehr ein,
weil die Spannung des bis zum Eintritt der Expansion entwickelten Dampfes zu gering
wird. Wenn der Strom noch kleiner wird und den Wert α unterschreitet, tritt dann wieder
eine ^Unterbrechung des Stromes ohne vorherige Lichtbogenbildung ein. Die sich in
der halbleitenden Schaltflüssigkeit bewegende Lichtbogenelektrode wirkt in diesem Fall als
Widerstandselektrode, die Schaltflüssigkeit als Elektrolytwiderstand. Die Kennlinie dieser
Widerstandsschaltung ist in der Abbildung mit A bezeichnet. In dem durch Schraffur gekennzeichneten Gebiet zwischen
den Werten α und b tritt somit bei der Anwendung
von Lichtbogenelektroden allein eine Abschaltung nicht ein. Werden dagegen nach
der Erfindung besondere parallel zu den Lichtbogenelektroden liegende Widerstandselektroden angewendet, die den Schaltbereich
der lichtbogenfreien Widerstandsschaltung bis auf Ströme von der Größe c erweitern,
dann wird das Verhalten des Schalters durch die stark ausgezogene Kennlinie C gekennzeichnet.
Bei Strömen unter dem Wert c bildet sich kein Lichtbogen an den Lichtbogenelektroden.
Der ganze Strom fließt durch die Widerstandselektroden und durch den Elektrolyten und wird lichtbogenfrei
unterbrochen. Bei Strömen, die größer sind als c, wird dagegen der Lichtbogen gezündet
und, da der Expansionsdruck bei diesen Stromstärken genügend hoch ist, durch die
Expansion des Dampfes gelöscht.
In der Abb. 2 ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
10 ist die als Expansionskammer ausgebildete Lichtbogenschaltstelle des Schalters. 11
ist der leitende Mantel der Expansionskammer, 12 ihr Isolierdeckel, 13 ein Zwischendeckel,
der einen Dampfraum von dem Flüssigkeitsraum der Kammer abtrennt. Der Mantel 14 des Dampfraumes ist aus Isoliermaterial.
15 ist ein Metallboden, 16 ein Isolator, auf welchen die Expansionskammer
aufgestellt ist. 17 ist das feste Schaltstück, das mit dem Boden 15 leitend verbunden ist.
ist der bewegliche Schaltstift. Mit dem Schaltstift ist die Elektrode 19 verbunden,
die einen Zylindermantel hat. Der untere Rand des Zylinders ist verdickt, um die
Stromdichte zu begrenzen. Wie aus der Abbildung ersichtlich, ist der Schaltstift 18 um
ein Stück länger als die Zylinderelektrode 19. 20 ist ein leitender Außenmantel, der ebenso
wie der Mantel 11 durch den Boden 15 mit
dem festen Schaltstück 17 leitend verbunden
ist. Er bildet mit diesen Teilen zusammen den feststehenden Schalterpol. Der Innenmantel
11 und der Außenmantel 20 schließen einen rihgzylinderförmigen Raum 21 ein, der mit
Widerstandsflüssigkeit gefüllt ist und zusammen mit der Zylinderelektrode 19 die Widerstandsschaltstelle
bildet. Der obere Rand 22 des Außenmantels 20 ist &tark nach außen gebogen.
23 ist ein Isolierzylinder. Der unterhalb des Zwischendeckels 13 liegende Teil
der Expansionskammer 10 ist mit Schaltflüssigkeit
gefüllt. Der Strom wird etwa durch eine am Boden 15 befestigte Klemme dem
feststehenden Schalterpol zugeführt und vom beweglichen Schaltstift 18 etwa mit Hilfe
eines Gleitkontaktes abgenommen.
Die Wirkungsweise dieses Schalters ist folgende:
Der zu unterbrechende Strom liege unter dem Wert c nach dem Diagramm der Abb. 1.
In dem Augenblick, wo der sich nach oben bewegende Schaltstift 18 das feste Schaltstück
17 verläßt, besteht zwischen den beiden Schaltstücken eine sehr geringe Spannungsdifferenz.
Der Spannungsabfall in dem parallel zur Unterbrechungsstelle liegenden Flüssigkeitswiderstand ist nämlich, weil die in die
Flüssigkeit eintauchenden Elektrodenflächen groß sind, bei der kleinen Stromstärke ,klein.
Er genügt nicht, um einen Lichtbogen aufrechtzuerhalten.
Da Z.U Anfang kein Lichtbogen entsteht, wird ein solcher auch bei zunehmender Entfernung der Schaltstücke,
trotzdem sich infolge des gleichzeitigen Herausziehens der Elektrode 19 aus der Widerstandsflüssigkeit
der Widerstand \^ergrößert, nicht gezündet werden. Der sich zwischen die
Schalterpole einschaltende Flüssigkeitswiderstand wachst mit abnehmender Eintauchtiefe
der Elektrode 19 ganz allmählich an, und damit nimmt der Strom, ohne einen Lichtbogen
zu bilden, bis auf Null ab. Der Schaltvorgang ist beendet, wenn der Schaltstift 18,
der mit dem Mänteln, dem Boden 15 und no
dem Schaltstück 17 zusammen ebenfalls als Widerstandsschalter wirkt, die Widerstandsflüssigkeit
21 verläßt.
Der andere Fall ist der, daß der zu unterbrechende Strom größere Werte annimmt
als c, bei denen eine Lichtbogenschaltung erfolgt. In diesem Fall liegt an den Schaltstücken
17, 18 sofort nach ihrer Trennung ine Spannung, die zur Zündung und Aufrechterhaltung
eines Lichtbogens führt. Der Fall tritt dann ein, wenn bei dem gegebenen Anfangswiderstand der Widerstandsschalt-
stelle der zu unterbrechende Strom eine Größe erreicht, welche einen entsprechenden Spannungsabfall
in dem Widerstand hervorbringt. Der Lichtbogen wird beim Fortschreiten des Ausschaltvorganges nicht mehr erlöschen, da
der Flüssigkeitswiderstand mit austauchender Elektrode immer mehr anwächst. Der Lichtbogenwiderstand ist gegenüber diesem
Parallelwiderstand klein. Es wird sich also
ίο an der Zylinderelektrode 19 ein Lichtbogen
nicht bilden. Um die Lichtbogenbildung auch am Ende des Abschaltvorganges zu vermeiden,
muß der Schaltstift ein genügendes Stück langer sein als die Elektrode 19. In
dem Augenblick, wo der bewegliche Schalterpol die" in der Zeichnung punktiert eingetragene
Lage erreicht, der Schaltstift also aus der öffnung im Zwischendeckel 13 heraustritt,
erfolgt die Expansion des vom Lichtbogen aus der Schaltflüssigkeit im unteren
Teil der Kammer entwickelten Dampfes durch die öffnung im Zwischendeckel. Infolge
der bei der Expansion erfolgenden Kondensation des Dampfes im Lichtbogenpfad erfolgt
beim Stromnulldurchgang die Löschung des Lichtbogens. Wie ersichtlich, ist in diesem
Augenblick der untere Rand der Widerstandselektrode 19 bereits <,ein so großes
Stück über den Spiegel der Flüssigkeit 21 herausgetreten und vom Rand 22 des Gefäßes
entfernt, daß eine Rückzündung nicht mehr stattfinden kann.
Claims (4)
1. Elektrischer Schalter nach dem Expansionsprinzip, dessen Schaltstücke in
einer Dampfkammer unter einer halbleitenden Schaltflüssigkeit liegen, dadurch
gekennzeichnet, daß mit den Schaltstücken zusätzliche großflächige Elektroden verbunden
sind, die ebenfalls unter der Schaltflüssigkeit liegen oder in diese eintauchen.
2. Elektrischer Schalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Dampfkammer
mit einem leitenden Mantel ausgerüstet ist, welcher mit dem feststehenden Schaltstück in leitender Verbindung
steht.
3. Elektrischer Schalternach Anspruch 1
und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der bewegliche Schaltstift mit einer glockenförmigen,
in die Schaltflüssigkeit eintauchenden zusätzlichen Elektrode verbunden ist.
4. Elektrischer Schalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zusätzlichen
großflächigen Elektroden so bemessen sind, daß bis zu demjenigen Minimalstrom, der nötig ist, um die Lichtbogenlöschung
durch den Expansionseffekt zu gewährleisten, kein Lichtbogen an den Kontakten gebildet wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE589710T | 1930-01-25 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE589710C true DE589710C (de) | 1933-12-13 |
Family
ID=6316595
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1930589710D Expired DE589710C (de) | 1930-01-25 | 1930-01-25 | Elektrischer Schalter nach dem Expansionsprinzip |
Country Status (3)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE589710C (de) |
FR (1) | FR709284A (de) |
GB (1) | GB364345A (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1041567B (de) * | 1954-10-04 | 1958-10-23 | Westinghouse Electric Corp | Lasttrennschalter |
DE1230114B (de) * | 1962-01-13 | 1966-12-08 | Continental Elektro Ind Ag | Hochspannungsleistungsschalter mit Leistungsschaltstellen unterschiedlicher Bauart |
DE1243258B (de) * | 1960-01-28 | 1967-06-29 | Merlin Gerin | Schlagwettersicherer Schalter mit einer schlitzfoermigen Flachloeschkammer |
-
1930
- 1930-01-25 DE DE1930589710D patent/DE589710C/de not_active Expired
-
1931
- 1931-01-10 GB GB907/31A patent/GB364345A/en not_active Expired
- 1931-01-14 FR FR709284D patent/FR709284A/fr not_active Expired
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1041567B (de) * | 1954-10-04 | 1958-10-23 | Westinghouse Electric Corp | Lasttrennschalter |
DE1243258B (de) * | 1960-01-28 | 1967-06-29 | Merlin Gerin | Schlagwettersicherer Schalter mit einer schlitzfoermigen Flachloeschkammer |
DE1230114B (de) * | 1962-01-13 | 1966-12-08 | Continental Elektro Ind Ag | Hochspannungsleistungsschalter mit Leistungsschaltstellen unterschiedlicher Bauart |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
GB364345A (en) | 1932-01-07 |
FR709284A (fr) | 1931-08-05 |
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