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Steuerung für Zweimotoren-Greifertriebwerke Die Erfindung bezieht
sich auf Zweimotoren-Greiferantriebe, bei denen Halte- und Schließseilmotoren mittels
einer einzigen Steuerwalze in Verbindung mit einem Umschalter gesteuert werden.
Bei Steuerungen dieser Art hat man die Anordnung so getroffen, daß zum Öffnen des
Greifers auf den ersten Stellungen der Hauptwalze der eine :Motor allein eingeschaltet
ist, während der andere noch stromlos ist. Ein Öffnen des Greifers ist also nur
auf den ersten Stellungen der Steuerwalze möglich.
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Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, den Greifer auch zu
öffnen und offen zu halten während seiner Bewegung mit voller Geschwindigkeit.
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Dies wird dadurch erreicht, daß auf den letzten Stellungen der Steuerwalze
das Öffnen oder Offenhalten des Greifers durch verschiedene Schaltung der Motoren
bei voller Geschwindigkeit vorgenommen wird. Die Schaltung wird mittels eines im
Steuerhebel untergebrachten Druckknopfes hergestellt, der nur auf der letzten Stellung
der Steuerwalze und nur auf den Stellungen »Senken offen« und »Heben offen« des
Umschalters U wirksam ist. Auf Stellung »Senken offen« wird mittels des Druckknopfes
der Halteseilmotor zu niedriger Drehzahl gezwungen, während der Schließseilmotor
mit voller Geschwindigkeit das Schließseil abwickelt. Beim »Heben offen« wird der
Schließseihnotor durch kurzzeitiges Betätigen des Druckknopfes z. B. ganz abgeschaltet,
so daß er das Schließseil mit geringerer Geschwindigkeit aufwickelt, als der Halteseilmotor
das Halteseil aufwickelt.
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Ein Ausführungsbeispiel der Schaltung ist in beiliegender Zeichnung
dargestellt, und zwar für einen Antrieb, bei dem Doppelkranmotoren (polumschaltbare
Motoren) als Antriebsmotoren vorgesehen sind. Der Einfachheit und Übersichtlichkeit
halber sind nur die zum Verständnis der Erfindung nötigen Teile der Schaltung dargestellt.
SM ist der Schließseihnotor, HM der Halteseilmotor; jeder Motor besitzt zwei
voneinander vollständig getrennte Wicklungen im Ständer und Läufer, beispielsweise
eine Schleifringwicklung für 6oo Umdr./Min. und eine Kurzschlußwicklung für zoooUmdr./Min.,
auf welche sich die Bezugszeichen 6 und zo beziehen. Die Motoren werden mittels
der Steuerwalze St unter Vermittlung des Umschalters U gesteuert. Der nicht gezeichnete
Steuerhebel bewegt sich in dem Schlitzkorb SE, und zwar wird beim Bewegen des Steuerhebels
in den Längsschlitzen, die die Bewegungsangabe tragen, die Steuerwalze beim Bewegen
in dem diese Längsschlitze verbindenden Querschlitz der Umschalter verstellt. Auf
den Stellungen »Entleeren« und »Greifen« besitzt der Halteseilmotor keine Segmente.
Es wird also durch das Einschalten der Steuerwalze nur der Schließseihnotör geschaltet.
Für jede Bewegungsrichtung besitzt jeder Motor zwei Ständerschützen, je eins für
die 6ootourige
und ioootourige Wicklung. Die Schützbezeichnungen
für den Schließseilmotor beginnen mit S, die für den Halteseilmotor mit H. Die Schütze
sind so gegeneinander verriegelt, daß ein Einschalten der 6ootourigen Wicklung nur
nach Abschalten der ioootourigen möglich ist und durch das Einschalten der iooo
tourigen Wicklung die 6oo tourige abgeschaltet wird. Beim Einschalten der Steuerwalze
wird stets zunächst die 6ootourige Schleifringwicklung eingeschaltet und der Motor
beschleunigt; der Stromkreis verläuft von der Netzphase R über hso in Walze und
Umschalter, über las, Hilfskontakt am Schütz hl, nach der Schützspule h,
Auf der letzten Walzenstellung erhält dann das Schütz hlo von R über hl.,) in Walze
und Umschalter Strom und unterbricht durch sein Anspringen den Stromkreis des Schützes
las. Es wird also die 6oo tourige Wicklung ab- und die ioootourige eingeschaltet.
Der Motor beschleunigt sich dann auf seine volle Drehzahl. Genau gleich ist die
Schaltung auf der Senkseite, nur muß es dort statt h6, so, 1o, loo heißen Ss, so.
1o, 16o.
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Es sei nun die Wirkungsweise der Erfindung beim Senken des offenen
Greifers dargestellt. Der Umschalter steht auf der Stellung »Senken offen«, die
Steuerwalze ist auf die letzte Stellung eingeschaltet, beide Motoren laufen also
mit etwa iooo Umdr./Min. Der Stromkreis für das entsprechende Ständerschütz des
Halteseilmotors Hslo, verläuft folgendermaßen: Von Phase R über Hslso in Walze und
Umschalter, über dl, Druckknopf D, d2, über Hslö nach H",. In diesem Stromkreis
liegt also der Druckknopf D; durch dessen Niederdrücken wird der Stromkreis des
Schützes Hslo unterbrochen und die ioootourige Wicklung abgeschaltet. Durch sein
Abfallen schließt Schütz H," seinen Hilfskontakt, der im sonst vollständigen Stromkreise
des Schützes H,ss liegt, das also eingeschaltet wird und die 6oo tourige Wicklung
des Motors HJV1 an Spannung legt. Um einen scharfen Stoß bei diesem Übergang von
der hochtourigen auf die niedertourige Wicklung zu vermeiden, wird durch Niederdrücken
des Druckknopfes D noch ein Stromkreis für ein Läuferschütz über die Segmente w1,
w2 im Umschalter und die unteren Kontakte des Druckknopfes D geschlossen und dadurch
ein geeignet bemessener Teil des Anlaßwiderstandes dem Motor vorgeschaltet. Es läuft
also jetzt der Halteseilmotor mit der niedrigen Geschwindigkeit und senkt den offenen
Greifer mit verminderter Geschwindigkeit, während der Schließseilmotor das Schließseil
mit der hohen Geschwindigkeit abwickelt. Durch die Relativgeschwindigkeit zwischen
den beiden Motoren und Trommeln wird der Greifer während des Senkens geöffnet. Es
ist mit dieser Anordnung somit möglich, den Greifer mit der vollen Geschwindigkeit
zu senken und gleichzeitig zu öffnen. Man kann also z. B. den Greifer. geschlossen
durch eine enge Schiffsluke senken und ihn dann durch Betätigen des Druckknopfes
während des weiteren Senkweges öffnen.
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Ähnlich ist die Schaltung bei »Heben offen«. Da die üblichen Doppelmotoren
für gleichbleibende Leistung ausgelegt sind, ist das Heben des Greifers mittels
des einen Motors allein nur mit der 6ootourigen Wicklung möglich. Dementsprechend
erfolgt beim Einschalten der Steuerwalze auf die letzten Einschaltstellungen bei
beiden Motoren kein Übergang auf die hochtourige Wicklung, da für diese der Ständerschützstromkreis
im Umschalter unterbrochen ist. Es bleibt also die 6ootourige Wicklung eingeschaltet.
Die beiden Stromkreise verlaufen folgendermaßen: Für den Schließseilmotor SM: Von
der Phase R über SI,so in Walze und Umschalter, dl, Druckknopf D, d2, SJ,E nach
SI, Für den Halteseihnotor HM: Von Phase R über HI", in Walze und Umschalter
nach HI". In dem Stromkreis des Schließseilmotors SM befindet sich wiederum der
Druckknopf D. Durch sein Niederdrücken wird die 6ootourige Wicklung abgeschaltet;
da die Bremse gelüftet bleibt und der Motor fastunbelastet ist, wird er seine Drehzahl
nur allmählich vermindern. Indessen erhält der Schließseilmotor durch Loslassen
des Druckknopfes erneut Stromimpulse, so daß sich einezwischen 6oo und oUmdr./Min.liegende
mittlere Geschwindigkeit ergibt, während der Halteseilmotor mit 6oo Umdr./Min. den
offenen Greifer hebt. Es ist also auch hier eine Relativbewegung der beiden Motoren
und Trommeln gegeneinander vorhanden, die ein Öffnen des Greifers zur Folge hat.
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Sind die Doppelmotoren nicht für gleichbleibende Leistung, sondern
für gleichbleibendes Moment ausgelegt, so ändert sich die beschriebene Anordnung
insofern, als der offene Greifer nun auch mit der ioootourigen Wicklung gehoben
wird und der Schließseilmotor mittels des Druckknopfes von der ioootourigen auf
die 6oo tourige Wicklung umgeschaltet wird. Grundsätzlich ändert sich also nichts
an der Schaltung. Ebenso bleibt die Schaltung im Prinzip die gleiche, wenn an Stelle
von Drehstromdoppelkranmotoren irgendeine andere Motorart Verwendung findet, z.
B. Gleichstrommotoren. Dann kann mittels des Druckknopfes der betreffende Motor
durch Widerstandsschaltung beeinfiußt oder ein besonderer Hilfsmotor zur Wirksamkeit
gebracht werden.
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Die Erfindung kann noch in anderer Weise zur Anwendung kommen. Anstatt
die verschiedene Schaltung der Motoren auf der letzten Walzenstellung mittels Druckknopfes
vorzunehmen, kann auf der Steuerwalze noch je eine weitere Stellung vorgesehen werden,
auf der die Motoren in der sonst durch den Druckknopf erreichten Weise geschaltet
sind und die nur bei Stellung des Umschalters auf »Heben
offen«
und »Senken offen« wirksam ist. Ein unaufmerksames Schalten auf diese äußerste Stellung
kann dadurch verhindert werden, daß die Verlängerung des Schlitzes im Schlitzkorb,
die auf diese Stellung zu schalten erlaubt, seitlich versetzt angeordnet wird.