DE55947C - Webstuhl für Sammt- und Plüschbänder - Google Patents
Webstuhl für Sammt- und PlüschbänderInfo
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- DE55947C DE55947C DENDAT55947D DE55947DA DE55947C DE 55947 C DE55947 C DE 55947C DE NDAT55947 D DENDAT55947 D DE NDAT55947D DE 55947D A DE55947D A DE 55947DA DE 55947 C DE55947 C DE 55947C
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- D—TEXTILES; PAPER
- D03—WEAVING
- D03D—WOVEN FABRICS; METHODS OF WEAVING; LOOMS
- D03D39/00—Pile-fabric looms
- D03D39/24—Devices for cutting the pile on the loom
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
KLASSE 86: Weberei.
Gegenstand vorliegender Erfindung ist eine Vorrichtung an Plüsch - Bandwebstühlen zum
Aufschneiden der Florschlingen bei Herstellung von Plüschband, welches zum Garniren
von Pantoffeln, Kleidungsstücken, Möbeln u.s.w. Verwendung finden soll.
Die bisher zu diesem Zwecke verwendeten Vorrichtungen waren der Waare insofern nachtheilig,
weil sie mit in dieselbe eingebunden wurden und bei ihrem Ausziehen aus derselben
die Schlingen von innen aufschneiden mufsten, so dafs ein stumpfes Messer infolge
dieses Verfahrens, statt die Florschlingen aufzuschneiden, dieselben hochzog und dadurch
fehlerhafte Arbeit schuf.
Da nun gerade bei Verwendung von Mohairwolle zu Plüschband, zum Aufschneiden der
mit ihr gebildeten Schlingen von deren Innerem aus besonders und stetig scharfe Messer nöthig
sind, so mufste auch bisher die Verwendung von Mohairwolle zu Plüschband aufgegeben
werden, da schon ein wenig stumpfes Messer die Schlingen hochzog und nachträgliches Aufschneiden
der Florschlingen, sowie die Umstände und Zeitverluste bei fortwährendem Aufsergangsetzen des Stuhles und Schleifen der
Messer beim Losschlagen (Verkaufen) der Waare nicht angerechnet werden konnten.
Selbst bei Verwendung der dem Messer weniger Widerstand leistenden Schafwolle zu
Plüschband konnte nach bisherigen Verfahren des Aufschneidens der Schlingen von innen
fehlerlose Waare vom Stuhle nicht geliefert werden.
Der Gegenstand vorliegender. Erfindung jedoch
sichert durch seine Beschaffenheit und Wirkungsweise nicht nur gleichmäfsig accurate
Arbeit, gleichviel, ob zu dem Plüschband harte oder weiche Wolle Verwendung findet, sondern
auch der Waare selbst gleiche Sauberkeit, wobei derselbe fast gar keinen Reparaturen
unterworfen ist.
In den Zeichnungen ist ein Gang, d. h. ein Mechanismus, wie er bei Herstellung eines
Bandes erforderlich ist, in den Fig. 1, 2, 3 und 4 auf Blatt I und in den Fig. 5, 6, 7 und 8 auf
Blatt II veranschaulicht. In den Fig. 9, 9a, 9b, 10, ioa, ι ob, 11, iia und iib auf Blatt II sind
Details desselben dargestellt.
M ist ein Messer von gutem Federstahl, welches, zum Durchschneiden der Florschlingen
dienend, an einem Winkelstück befestigt und mit diesem an seinem Halter H, welcher auf
einem Rundstab S sitzt, verstellbar angeordnet ist. s S1 S2 sind Stahlstä'bchen, welche mit ihren
umgebogenen Enden e ex e2 in den Helmen
H1 H2 Hs mittelst Stifte auswechselbar angeordnet
sind. Diese Stäbchen Ss1 S2, welche
zur Bildung der nach ihrem Aufschneiden die Plüschfransen abgebenden Florschlingen zwischen die Florfaden und die Kettenfäden eingehalten
werden, dienen beim Aufschneiden der Schlingen denselben als Gegenhalt gegen
das Messer und sind zweckentsprechend gespalten, so dafs je eines zwei Backen bildet,
damit das Messer, wenn es die Schlingen durchschnitten hat, nicht auf das Metall der Stäbchen
auftreffen und stumpf werden kann, son-
dem in den Schlitzen derselben läuft, in welchen seine Schneide nach unten genügend
Spielraum hat.
Das Aufdrücken des Messers M, welches aufser Gebrauch in der Stellung Fig. i, Blatt I,
Draufsicht, und Fig. 6, Blatt II, schematische Seitenansicht, gehalten wird, auf die Florschlingen
geschieht auf Veranlassung der auf der Welle W2 sitzenden Daumen d, welche
periodisch eine an einem bei c drehbaren Hebel h sitzende Nase α und dadurch auch den
Hebel h heben, welcher seine Bewegung mittelst einer Verbindungsstange ν einem an dem
den Messerhalter H tragenden Rundstab S mit sitzendem Hebel b mittheilt, wodurch das Messer
in die Stellung Fig. 3, Blatt I, Seitenansicht, gebracht und auf die Florschlingen aufgedrückt
wird. Das Durchziehen des Messers M durch die Florschlingen, um sie zu zerschneiden,
geschieht darauf auf Veranlassung der auf der Welle W1 sitzenden Daumen u, Fig. 7 und 8,
Blatt H, die einen Tritt T niederdrücken, welcher seine Bewegung mittelst einer Zugstange \
einem Hebel Ia1 und durch diesen mittelst
einer Zugstange ^1 einem an dem Brustbaum B
bei C1 drehbaren Winkelhebel w mittheilt,
dessen Schenkel w' dadurch, gegen einen auf dem in Augen A geführten Stab S festsitzenden
Bund η drückend, denselben in seiner Längsrichtung mit dem Messerhalter H verschiebt.
Die Breite der Daumen d ist dabei so berechnet, dafs diese die Nase α und mit dieser
den Hebel h so lange hochhalten und infolge dessen so lange ein Aufdrücken des Messers
auf die Florschlingen bedingen, bis derselbe dabei mit dem Rundstab S, von dem Winkelhebel
w w' transportirt, alle Florschlingen
durchschnitten hat.
Ist dies geschehen, so richtet der Hebel h durch sein Zurückfallen das Messer M von
selbst wieder auf (Fig. 6, Blatt II), und eine Spiralfeder p, welche auf den Stab S aufgesteckt, einestheils gegen ein Führungsauge A
und anderentheils gegen den Bund η drückt, schnellt, nachdem der Tritt T von den Daumen
u wieder freigegeben ist, das Messer in die Stellung Fig. 1, Blatt I, zurück, wodurch
der Hebelarm w' von dem Bund η zurückgedrückt und der Tritt T wieder in seine ursprüngliche
Stellung gehoben wird.
Bemerkt sei, dafs die geringere Zahl der Daumen w, mit der der Daumen d dadurch
ausgeglichen wird, dafs die Welle W1 mehr Umdrehungen
zu machen hat als die Welle W2, so dafs die Daumen u in gleichen Zeiträumen
gleich vielmal den Tritt T niederdrücken, als die Daumen d den Hebel h ausheben. Nachdem
nun eine Schlingenreihe auf dem Stäbchen s zerschnitten und infolge dessen das betreifende
Stäbchen frei geworden ist, wird das Schneiden in folgender Weise fortgesetzt.
Das frei gewordene Stäbchen s wird dann auf Veranlassung eines Daumens m auf der
Welle W2 (Fig. 7, Seitenansicht, und Fig. 8, Ansicht von hinten, Blatt II) dadurch, dafs
dieser einen Tritt t niederdrückt, welcher seine Bewegung mittelst einer Zugstange χ
einem Hebel h2 und durch diesen mittelst einer Zugstange x' einem ebenfalls am Brustbaum
bei C1 drehbaren Winkelhebel W1 mittheilt,
welcher, mit seinem Schenkel iv\ hinter den Bund M1 eines den Helm H1 des Stäbchens
s lose zwischen in ihm eingesetzter Stifte i ^haltenden, in Augen A1 geführten
Schiebers S1 fassend, diesen verschiebt, seitwärts
ausgerückt, wobei gleichzeitig ein Ansatz des Helmes H1 aus dem Bereich einer
Sperrklinke k gebracht wird, und vermittelst einer Spiralfeder r, ,welche mit ihrem Ausläufer
r1 an einer Erhöhung B1 des Brustbaumes
gesichert und mit ihrem Ausläufer r" in dem Helm Uf1 eingehängt ist, in der
Richtung nach der Lade L, und zwar so weit geschnellt wird, als dies ein Schlitz / im
Helm Uf1, in welchen ein Stift zur Führung
eingreift, zuläfst (Fig. 1, Blatt I).
Hierauf wird, und zwar, nachdem der Daumen m den Tritt t wieder freigegeben hat,
infolge dessen die Kraft einer auf den Schieber S1 aufgeschobenen Spiralfeder pt, welche
einestheils gegen ein Führungsauge A1. und anderentheils gegen den Bund n2 des Schiebers
S1 drückt, zur Geltung kommt, wodurch
der Bund n2 mit dem Schieber S1 zurückgedrückt
wird, das Stäbchen s wieder zwischen die zu diesem Zwecke von den Schäften gehoben
gehaltenen Florfäden und gesenkt gehaltenen Kettenfäden eingehalten und gleichzeitig
durch das Zurückdrängen des Hebelarmes w\ von dem Bund n, der Tritt t wieder
gehoben.
Beim Schlag der Lade L wird dann von dem Rietblatt R, welches den eingetragenen
Schufsfaden anbringt, auch das Stäbchen s zurück an die beiden anderen geschoben und
durch Vorgreifen der Sperrklinke k vor den Ansatz des Helmes in dieser Stellung gesichert.
Durch Senken der Florfaden und Heben der Kettenfäden und Eintragen eines Schufsfadens
werden dann wieder um das Stäbchen s Florschlingen gebildet, und nachdem dies geschehen, setzt das Messer auf Veranlassung
eines der Daumen d wieder an, und wird wieder auf Veranlassung eines der Daumen u,
die Schlingen auf dem ihm jetzt zunächst stehenden Stäbchen S1 zerschneidend, durch
dieselben hindurch transportirt, dann wieder durch Zurückfallen des Hebels h aufgerichtet
(Fig. 6, Blatt H) und nach Freigabe des TrittesT,
wodurch die Kraft der Feder ρ wieder zur Wirkung kommen kann, in die Stellung Fig. i,
Blatt I, zurückgeschnellt. Nach diesem Vorgange wird das nun frei gewordene Stäbchen S1, und
zwar auf Veranlassung eines Daumens Wi1, welcher
einen Tritt i, niederdrückt, der seine Bewegung mittelst einer Zugstange X1 einem Hebel
Zz3 und durch diesen mittelst einer Zugstange
x'j einem an dem Brustbaum B bei C2
drehbaren Winkelhebel n>2 mittheilt, der mit seinem Schenkel n>\ in einen den Helm H2
des Stäbchens S1 zwischen Stiften Z1 auf sich
führenden Schieber S2 eingreifend, den Helm H2
aus dem Bereich einer Sperrklinke Zf1 zieht,
ausgerückt und dann von einer Spiralfeder T1,
welche mit ihrem Ausläufer r\ an der Erhöhung
B1 befestigt und mit ihrem Ausläufer r'\ in dem Helm H2 eingehängt ist, in
der Richtung nach der Lade geschnellt und auf weitere Veranlassung einer Spiralfeder f,
welche mit ihrem Ausläufer f an einen Stift im Brustbaum anliegt und, mit ihrem Ausläufer
f" hinter einen Stift des Schiebers S2 fassend, nach Freigabe des Trittes ij den Schieber
S2 mit dem Helm H2 zurückschiebt, zwischen
die Ketten und Florfäden eingerückt.
Gleichzeitig mit dem Zurückschieben des Schiebers S2 wird auch infolge Rückbewegung
des Hebelarmes w\ der Tritt i, wieder gehoben.
Beim Rückgang der Lade wird dann, gleich wie das erste Mal das Stäbchen s, nun das
Stäbchen S1 von dem Rietblatt R zurückgeschoben
und der Helm H2 danach von der Sperrklinke U1 in dieser Stellung gesichert.
Nun werden wieder durch Senken der Florfäden und Heben der Kettenfäden, sowie Eintragung
eines Schufsfadens Schlingen um das Stäbchen S1 gebildet, dann setzt das Messer
auf dem Stäbchen S2 an und schneidet auf diesem die Schlingen in vorerwähnter Weise
durch.
Nachdem dadurch das Stäbchen S2 frei geworden
ist, wird nun dieses auf Veranlassung des Daumens m2, welcher einen Tritt t2 niederdrückt,
der seine Bewegung mittelst einer Zugstange x2 einem Hebel hi und durch diesen
mittelst einer Zugstange x\ einem am Brustbaum
B bei C2 mit drehbarem Winkelhebel W3
mittheilt, der mit seinem Schenkel w'a in
einen den Helm Hs des Stäbchens S2 zwischen
Stiften i2 auf sich führenden Schieber S3 eingreifend,
den Helm H3 aus dem Bereich einer Sperrklinke k2 zieht, ausgerückt und dann von
einer Spiralfeder r2, deren Ausläufer r\ an der
Erhöhung .B1 des Brustbaumes befestigt und
mit ihrem Ausläufer r"2 in den Helm H3 eingehängt
ist, in der Richtung nach der Lade geschnellt und auf weitere Veranlassung einer
Spiralfeder /1? welche mit ihrem Ausläufer /',
an einen Stift im Brustbaum anliegt und mit ihrem Ausläufer f'\ hinter einen Stift des
Schiebers S3 fafst, nach Freigabe des Trittes tx
den Schieber S3 mit dem Helm H3 zurückschiebt
, zwischen die Ketten- und Florfäden eingerückt.
Der Hub der Helme H2 H3 bei ihrem Vorschnellen
mit den Stäbchen ist dabei gleich wie der des Helmes H1 durch Eingreifen von
Stiften in die in ihnen vorgesehenen Schlitze beschränkt.
Gleichzeitig mit dem Zurückschieben des Schiebers S3 wird auch infolge Rückganges
des Hebelarmes w\ der Tritt t2 wieder gehoben.
Mit dem Rietblatt' R wird dann bei entsprechender
Bewegung der Lade das Stäbchen S2 zurückgeschoben und der Helm H3
desselben danach von der Sperrklinke k2 in dieser Stellung gesichert. Hierauf werden in
bereits erwähnter Weise nun um das Stäbchen S2 Florschlingen gebildet, worauf dann
das Messer wieder auf dem Stabchen s ansetzt und auf diesem die Schlingen durchschneidet.
In der beschriebenen Reihenfolge wird dann das Ausrücken, Auslangen, Einrücken und Einbinden
der Stäbchen und das Zerschneiden der Schlingen auf dem dem Messer zunächst befindlichen
Stäbchen fortgesetzt.
Die Drehung der Wellen W1 und VF2 erfolgt
von der Welle W aus, welche selbst mittelst zur Bewegung der Lade mit dienenden Hebeln E angetrieben wird, mittelst Rädervorgelege,
bestehend aus dem Rad g auf W, dem Rad gx auf W1, dem Rad g2 auf W1 und dem
Rad ga auf W2.
Der Construction vorliegender Einrichtung zufolge kann beim Zerschneiden der Florschlingen
ein Hochziehen derselben unmöglich stattfinden, sowie, da stets zwei der Stäbchen
die Florfäden während des Durchschneidens der Schlingen auf dem. dem Messer zunächst
stehenden Stäbchen, weil um sie herumgelegt, halten, infolge der dabei stattfindenden Reibung
ein Zurückziehen der angespannten Florfäden nicht vorkommen, und ist ein besonders
scharfes Messer zum Durchschneiden der Florschlingen nicht erforderlich, da die Messerspuren
SS1S2 die Schlingen nicht weichen
lassen, so dafs demnach ein mit einer derartigen Einrichtung versehener Stuhl gleichmäfsig
saubere Waare liefern mufs.
Bemerkt sei noch, dafs, wenn auf einem Stuhl mehrere der vorgeschriebenen Gänge Verwendung
finden sollen, um gleichzeitig mehrere Bänder herstellen zu können, zu den weiteren
Gängen nur die Messer und die als Messerspur dienenden Stäbchen mit ihren Helmen
und deren nächster Ausrüstung wiederholt
Claims (1)
- nöthig sind, weil die Daumen, Tritte und Hebel gleichzeitig zum Regieren aller Messer und Messerspurhelme dienen können.Paten τ-Anspruch:Ein Webstuhl für Sammt- und Plüsch bänder, bei welchem das sichere Aufschneiden der Noppen ohne 'Verzerrung derselben selbstthätig durch ein Messer (M) im Zusammenwirken mit je einer der selbstthätig eingewebten, der Länge nach gespaltenen Sammtnadeln (s) erfolgt, das abwechselnd aus seiner aufrechten in die waagrechte Lage übergeführt und alsdann quer verschoben wird.Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE55947C true DE55947C (de) |
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ID=330435
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT55947D Expired - Lifetime DE55947C (de) | Webstuhl für Sammt- und Plüschbänder |
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Country | Link |
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DE (1) | DE55947C (de) |
-
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- DE DENDAT55947D patent/DE55947C/de not_active Expired - Lifetime
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