DE557214C - Vorrichtung zum Pasteurisieren von Fluessigkeiten, insbesondere Milch, in Flaschen - Google Patents
Vorrichtung zum Pasteurisieren von Fluessigkeiten, insbesondere Milch, in FlaschenInfo
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Description
Es ist bekannt, Milch oder andere Flüssigkeiten dadurch zu pasteurisieren, daß man die
Flaschen oder Behälter ins Wasserbad, entsprechend große Tröge mit erwärmtem Wasser,
sogenannte Wasserbaddauererhitzer, stellt. Andererseits hat man schon Flaschen dadurch
abgekühlt, daß man sie, nachdem sie in Sterilisatoren erhitzt waren, in den Flaschenkörben
unter Brausen stellte, um dort ihre Temperatür mittels kalten Wassers zu erniedrigen.
Auf Grund umfangreicher Versuche konnte
nun festgestellt werden, daß durch die nachfolgend beschriebene Arbeitsweise wesentliche
Vorteile zu erzielen sind.
Das Neue besteht darin, daß sowohl die Anwärmung als auch die Abkühlung der
Flaschen oder Behälter, die zwecks Pasteurisierung in den Dauererhitzungstrog eingestellt
sind, im Anfangsstadium durch Versprühen des Erhitzungs- oder Kältemittels stattfinden. Erst wenn bestimmte Temperatureffekte
erreicht sind und sich im Trog entsprechende Flüssigkeitsmengen angesammelt haben, geht man dazu über, durch Betätigung
einer Umwälzpumpe heißes Wasser oder gegebenenfalls auch Kühlwasser durch den Trog hindurchzupumpen, so daß ein ständiger
Kreislauf entsteht und die Behälter während der vorgeschriebenen Zeit, also etwa 30 Minuten,
auf der Temperatur von 630C gehalten werden. Man kann nun Wasser von oben her
über die Behälter versprühen, wodurch sehr gute Kühleffekte erreicht werden. Nachdem
genügend Abkühlung erfolgt ist, wird durch den Trog noch Solelösung mittels Pumpe
hindurchgetrieben. Alle Arbeitsgänge sind damit auf ein und dasselbe Gerät beschränkt
und können sehr schnell hintereinander ausgeführt werden.
Will man an Kältemittel sparen und mögliehst schnell starke Abkühlung erreichen, so
wird nach Ablassen des Kühlwassers Solelösung o. dgl. über die Behälter versprüht.
Um alle Arbeiten in demselben Behälter ausführen zu können, ist oberhalb des Troges
ein Röhrensystem angebracht, an dem sich entsprechend ausgestaltete Zerstäuber befinden,
die so eingerichtet sind, daß sie alle Flaschen o. dgl. gleichmäßig besprühen.
Die Pumpe wird zweckmäßig so angeordnet, daß von ihr alle Arbeit geleistet wird.
Sie hat einmal die Arbeit für Versprühung des heißen Wassers, zum anderen die für
Versprühung des kalten Wassers sowie der Solelösung und schließlich noch den Umlauf
für das heiße Wasser vom Warmwassererzeuger und zu diesem zurück, gegebenenfalls
auch für das kalte Wasser, zu bewerkstelligen. Dabei können die drei ersten Vorgänge
mittels des einen Ganges, beispielsweise Rechtslaufes, und die beiden anderen Vorgänge
beispielsweise mittels Linkslaufes zur Ausführung kommen. Bei Antrieb der Pumpe von zwei Seiten läßt sich dies ohne weiteres
ermöglichen. Soll besonders feine Versprühung erzielt werden, ist in besonderen Fällen
unter Umständen geraten, neben der Umlaufpumpe eine besondere Pumpe mit entsprechen-
der Kompression anzubringen, damit eine feine Vernebelung erreicht wird. Um schließlich
nicht zu viel Leitungen zu der Pumpe legen bzw. an diese anschließen zu müssen, kann dies alles von einer oder zwei Seiten
aus geschehen durch entsprechende Einschaltung von Dreiweghähnen. Als Beispiel zur
Ausführung des beschriebenen Verfahrens sei auf beiliegende Zeichnung verwiesen. A ist
ίο der Wärmeerzeuger, der in der Abbildung als
■mit Kohleunterfeuerung arbeitend dargestellt ist. Man kann natürlich ebensogut einen
entsprechenden Heißwasserbereiter nehmen, bei dem das heiße Wasser durch einströmenden
Dampf, eingelegte Dampfschlange, mittels Gases oder elektrischen Stromes erzeugt wird.
B ist der Warmhalte- bzw. Kühltrog, die sogenannte Flaschendauererhitzungswanne,
C die Umlaufpumpe, D das Warmwasser-Zuflußrohr mit Hahn E, F das Warmwasserrückflußrohr
mit Abzweigung und den Hähnen G und H, I das Wasserablaufrohr vom Trog nach der Pumpe und K der Überlauf,
der zweckmäßig drehbar und einstellbar angeordnet ist, damit Behälter verschiedener
Größe in den Trog eingesetzt werden können. L ist das Rohrsystem für die Versprühung
von warmem oder kaltem Wasser oder Sole, M das Verbindungsrohr von der Pumpe zum
Brausensystem, N das Wasser- und O das Solezuflußrohr, P der Dreiweghahn, Q der
Exhaustor mit dem Absaugrohr R, S das Wasserauslaufrohr, T der oder die Bottichdeckel
und Ϊ7 die Flaschen. Für das kalte Wasser kann eine besondere Rohrleitung gelegt
werden oder solches vom Rohr V von der Pumpe zur Ansaugung kommen. W ist wieder
ein Hahn, an Stelle dessen auch ein Zweiweghahn hinter der Pumpe eingestellt werden
kann .bzw. ein Dreiweghahn, um noch einen Auslauf zu haben. Aus welchem Material
die Dauererhitzungswanne besteht, ist gleichgültig, zweckmäßig nimmt man sie der guten
Isolierung halber aus Holz. Sie kann aber ebensogut aus Metall hergestellt und nach
außen isoliert werden.
Die Arbeitsweise geht nun wie folgt vor sich:
Vor der beabsichtigten Pasteurisierung wird im Warmwassererzeuger A die erforderliche
Menge warmen Wassers hergestellt. Die Flaschen werden in der Zwischenzeit beispielsweise
mit Milch gefüllt, dann lose oder in Flaschenkörben in die Wanne B eingestellt.
Die Umlaufpumpe C wird in Tätigkeit gesetzt, holt sich nach Öffnen des Hahnes G das
warme Wasser und versprüht dieses nach Hindurchtreiben durch die Leitung M aus
dem Sprühsystem L über die Flaschen. Ist' genügend Anwärmung erfolgt und auch genügend
Bodenflüssigkeit vorhanden, so stellt man den Hahn G ab, die Pumpe C um, öffnet
den Hahn E und läßt die -Flüssigkeit durch Rohr / zirkulieren, diese bei genügender Temperatur
durch Hahn H wiederum den Bottich treiben oder durch Schließen des Hahnes H
und Öffnen des Hahnes G in den Warmwasserbereiter zurückfördern. Haben die Behälter
die vorgeschriebene Zeit, eine halbe Stunde, auf der Temperatur von etwa 63° gestanden, schaltet man wieder um und so
ein, daß durch V Wasser angesaugt, durch Rohr M in das Zerstäubersystem getrieben
und vernebelt wird, wobei man vorher oder nun gleichzeitig den Exhaustor Q einrückt,
um die Wärme aus dem Bottich herauszunehmen. Ist schon durch die Luftdurchtreibung
vor oder zu gleicher Zeit mit der Zerstäubung die Temperatur im Bottich und in den Flaschen zurückgegangen, so schaltet
man den Umlauf für das kalte Wasser ein oder läßt aus dem Wasserhahn nur kaltes
Wasser zu und aus dem Überlauf herauslaufen. Alsdann entleert man zweckmäßig den Bottich und schaltet die Pumpe mit Hahnstellung
nach der Soleleitung O wieder ein, wodurch diese im Rohrsystem L zerstäubt
wird, wobei man diese bei S ablaufen oder den Bottich entsprechend vollaufen läßt, um
intensive Kühlung zu erzielen. Vor dem Herausnehmen der Flaschen sprüht man zweckmäßig
noch einmal kurze Zeit mit Wasser, um die Salzlösung von den Behältern zu entfernen.
Aus vorstehendem ist ersichtlich, daß bei der beschriebenen Ausgestaltung der Verbrauch
an Kälte- und Wärmemittel durch die Sprüheinrichtung außerordentlich gering ist und auf ein Minimum beschränkt wurde. Das
Kühlen mit Luft verhindert auch ein Springen der Flaschen, zumal da die Luftzufuhr durch
entsprechende Öffnung der Deckel einstellbar ist. Außerdem werden sowohl Kühlen als
auch Erhitzen durch die Eigenart des Verfahrens stark beschleunigt, was gerade bei
Milch nicht ohne Einfluß auf ihren inneren Wert und auf die Abscheidung einer guten
Rahmschicht ist. Bei dem alten Verfahren konnte nur langsam angewärmt und abgekühlt
werden, wodurch eine Menge Kalorien verlorenging. Außerdem ließ man auch zumeist no
das heiße Wasser auslaufen bzw. machte dieses durch Zulaufen kalten Wassers für
weitere Arbeit und Verwendung unbrauchbar, während man dieses jetzt in den Warmwasserbehälter
zurückdrücken kann und so bei einer n5 folgenden Beschickung der Wanne sofort wieder
genügende Mengen heißen Wassers zur Verfügung hat. Die Behälter werden durch das Besprühen mit dem Wärme- oder Kältemittel
sehr schnell erhitzt und erwärmt, wodurch man mit kleinsten Mengen auskommt. Die Pumpe bewirkt wiederum nicht nur die
Umwälzung (Zirkulation des Wassers) während der Dauer der Heißhaltung, sondern
dient auch noch weiteren Zwecken (Versprühung).
dient auch noch weiteren Zwecken (Versprühung).
Claims (1)
- Patentanspruch:Vorrichtung zum Pasteurisieren von
Flüssigkeiten, insbesondere Milch, in
Flaschen, bestehend aus Wärmeofen undHeiz- bzw. Abkühlkammer, dadurch gekennzeichnet, daß eine an sich bekannte Umlaufpumpe (C) angeordnet ist, die mit Antrieb nach zwei Seiten zwecks Speisung der Sprühvorrichtung, des Pasteurisierbottichs und des Wärmeofens sowie mit einem Dreiweghahn (P) für Umschaltung der Heiz- und Kühlflüssigkeit versehen ist.Hierzu 1 Blatt ZeichnungenBERLIN. GEDRUCKT IN DER HEICHSDnUCKEKEI
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEL75020D DE557214C (de) | 1929-05-04 | 1929-05-04 | Vorrichtung zum Pasteurisieren von Fluessigkeiten, insbesondere Milch, in Flaschen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEL75020D DE557214C (de) | 1929-05-04 | 1929-05-04 | Vorrichtung zum Pasteurisieren von Fluessigkeiten, insbesondere Milch, in Flaschen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE557214C true DE557214C (de) | 1933-12-12 |
Family
ID=7283609
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEL75020D Expired DE557214C (de) | 1929-05-04 | 1929-05-04 | Vorrichtung zum Pasteurisieren von Fluessigkeiten, insbesondere Milch, in Flaschen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE557214C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US4179986A (en) * | 1976-12-16 | 1979-12-25 | Fmc Corporation | Low liquid volume retort system |
-
1929
- 1929-05-04 DE DEL75020D patent/DE557214C/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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US4179986A (en) * | 1976-12-16 | 1979-12-25 | Fmc Corporation | Low liquid volume retort system |
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