DE556672C - Reibungslose Lagerungsvorrichtung fuer drehbare Teile, insbesondere von Zeigern an Zeigerinstrumenten, mit zwei einander kreuzenden Bandsystemen - Google Patents
Reibungslose Lagerungsvorrichtung fuer drehbare Teile, insbesondere von Zeigern an Zeigerinstrumenten, mit zwei einander kreuzenden BandsystemenInfo
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Description
Gegenstand der Erfindung ist eine reibungslose Lagerungsvorrichtung für drehbare Teile,
insbesondere von Zeigern an Zeigerinstrumenten, mit zwei einander kreuzenden Bandsystemen
ο. dgl., von denen das eine die Bewegungen des Meßorgans auf den Zeiger o. dgl. überträgt, während das andere unter
der Wirkung der Gegenkraft steht. Die Erfindung bezweckt, bei Vorrichtungen dieser
Art unter Beibehaltung der Leichtbeweglich-• keit des Zeigersystems eine erhöhte Stabilität
des letzteren zu erzielen, indem Schwankungen des Systems senkrecht zur Drehachse,
praktisch genommen, verhindert werden.
Die Erfindung besteht darin, daß das die Stellkraft übermittelnde Bandsystem sich in
der Ebene des Ausschlags des Zeigers o. dgl. befindet und das andere unter der Wirkung
der Gegenkraft stehende Bandsystem senkrecht dazu in Richtung der Achse des Zeigers
o. dgl. angeordnet ist und auf Torsion beansprucht wird.
Die Erfindung ist in der Zeichnung in einigen verschiedenen Aus füh rungs formen
dargestellt. Fig. 1 zeigt schematisch und in schaubildlicher Darstellung eine einfache Ausführung
der Erfindung. Fig. 2 und 3 zeigen eine andere Ausführungsform von der Seite bzw. in der Längsrichtung des aufgehängten
Zeigers gesehen. Fig. 4 ist eine Seitenansicht eines Aneroidbarometers, bei welchem die
Erfindung zur Anwendung gebracht ist. Fig. 5 zeigt einen Teil der Anordnung nach
Fig. 4 in der Längsrichtung des Zeigers gesehen.
In der Anordnung nach Fig. 1 ist der Zeiger i, dessen Zeigerspitze über eine feste
Skala 2 spielt, an zwei zu beiden Seiten und gleich weit vom Drehungsmittelpunkt des
Zeigers liegenden Punkten 3, 3' mit zwei symmetrisch im Verhältnis zur Drehachse des
Zeigers gespannten Bändern, Drähten oder anderen biegsamen Organen 4, 4' verbunden,
und zwar zweckmäßig an der Mitte dieser Bänder oder in der Nähe der Mitte. Das Bandsystem 4, 4', welches zwischen Haltern
5, 6 im Gestell eingespannt ist, bildet die reibungslos wirkende Lagerungsvorrichtung
für den Zeiger. Jedes der Bänder 4,4' ist zwischen gegenüberstehenden freien Enden 7,8
bzw. 7', 8' zweier Blattfedern 9 eingespannt, welche Federn an der Mitte an den Haltern
5, 6 festgenietet sind. Wenn der durch das Bandsystem 4, 4' getragene Zeiger 1 sich
selbst überlassen wäre, so würde sich derselbe offenbar in die Ebene durch die vier Befestigungspunkte
7, 7', 8, 8' des tragenden Bandsystems einstellen. Der Zeiger wird jedoch
durch ein zweites, ungefähr senkrecht zum tragenden Bandsystem 4,4' gespanntes
Bandsystem 11, 11' aus der genannten Ebene
herausgedreht. Die beiden Bänder ii, ii' sind
an dem Zeiger an Punkten 12, 12' befestigt, die zu beiden Seiten des Drehungsmittelpunkts
des Zeigers und gleich weit von diesem liegen, und sind nach entgegengesetzten Richtungen gespannt. Die Bänder ii, 11'
übertragen auf den Zeiger die zu messenden oder durch die zu messenden Kräfte hervorgerufenen
Bewegungen. Infolge der zwangsweisen Drehung des Zeigers aus derjenigen Lage, die er sonst auf Grund der Verbindung
mit dem tragenden Bandsystem 4, 4' einnehmen würde, ist das tragende Bandsystem einer Verdrillung unterworfen, und dieses
Bandsystem übt darum auf den Zeiger ein Drehmoment aus, welches dem durch das bewegungsübertragende
Bandsystem 11, 11' ausgeübten Moment entgegengesetzt ist.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 1 ist der Verdrillungswinkel des tragenden Band-■
systems verhältnismäßig klein. Eine größere Empfindlichkeit des Instruments kann jedoch,
wie Fig. 2 und 3 zeigen, dadurch erzielt werden, daß das zum Übertragen der zu messenden
Kraft dienende Bandsystem n, 11' in der
Nullstellung in einer solchen Lage des unter der Wirkung der Gegenkraft stehenden Bandsystems 4, 4' angreift, in der letzteres um
iSo° tordiert ist. In dieser labilen Gleichgewichtslage
liegen offenbar die beiden Bänder 4, 4' in derselben Ebene und kreuzen sich gegenseitig an zwei Punkten. Der Verdrillungswinkel
des tragenden Bandsystems soll jedoch um so viel kleiner als i8o° sein, daß
die beiden Bänder 4, 4' sich weder in der Nullstellung des Zeigers noch beim Ausschlag
desselben gegenseitig berühren. Die beiden Blattfedern 9, 10 sind bei der Ausführungsform
nach Fig. 2, 3 U-förmig gebogen und haben je den einen Schenkel im Gestell festgenietet, während der andere Schenkel
zur Befestigung des Bandsystems dient. Der Zeiger trägt an seinem hinteren Ende ein
Gegengewicht 1'.
Fig. 4 und 5 zeigen eine Anwendung der Vorrichtung nach Fig. 2 und 3 an einem zum
Ablesen nach der Nullmeßmethode angeordneten Aneroidbarometer, wobei der Zeiger 1
als Tendenzzeiger dient und anzeigt, nach welcher Richtung hin das Nullstellen der
Membran des Instruments bei der Ablesung erfolgen soll. Der Barometer ist mit zwei
Membrandosen 13 versehen, deren Membranbewegung unter der Einwirkung der Schwankungen
des Luftdruckes zweckmäßig durch Hemmanschläge begrenzt sind, so daß die
Membranen nur kleine Ausschläge zu beiden Seiten einer gewissen Mittellage ausführen
können. Die Übertragung der Membranbewegungen auf den Tendenzzeiger 1 vermittelt
ein Hebel 14, mit dem der Mittelpunkt der obersten Membran in der Nähe
des Drehungsmittelpunktes des Hebels verbunden ist. Der Drehungsmittelpunkt liegt
am rechten Ende des Hebels (Fig. 4), wo der Hebel mittels eines biegsamen Bandes 15 im
Gestell des Instruments aufgehängt ist. Dieses Band wird durch ein regulierbares
Federsystem gespannt, welches auf der entgegengesetzten Seite im Verhältnis zum Verbindungspunkt
des Hebels mit der Membran angreift. Dieses Federsystem umfaßt teils eine zwischen dem Hebel und dem Gestell
eingespannte kräftige Schraubenfeder 16 mit angenähert konstanter Spannung und teils
zwei Schraubenfedern 17 mit regulierbarer Spannung, welche letzteren etwas weiter ab
von der Membran am Hebel angreifen und mit den Enden zweier seitlich ausragenden
Armen 18 des Hebels verbunden sind. Die Schraubenfedern 17 sind andererseits mit
einer Mutter 19 verbunden, die auf eine im Gestell gelagerte Mikrometerschraube 20 aufgeschraubt
ist. Beim Drehen der Mikrometerschraube mittels eines Nullstellknopfes 21 wird die Mutter 19 ohne Drehung gehoben
oder gesenkt, wobei die Spannungen der Schraubenfedern 17 geändert werden. Beim
Ablesen des Instruments werden die Spannungen der Feder 17 mittels des Knopfes 21
derart reguliert, daß der Hebel 14 eine gewisse bestimmte Mittellage zwischen den die
Membranbewegungen begrenzenden Hemmanschlägen einnimmt. Der jeweilig herrsehende
Luftdruck ist dann durch die Spannung des Federsystems ausgeglichen. Die Drehung der Mikrometerschraube zwischen
zwei aufeinanderfolgenden Nullablesungen ist offenbar der Änderung des Luftdruckes
zwischen den Ablesungen proportional, und der herrschende Luftdruck -kann also auf
einer festen Skala abgelesen werden, über welche ein mit der Mikrometerschraube verbundener
Zeiger 22 spielt.
Die richtige Einstellung des Hebels 14 und also der Membran in die Null- oder Mittellage
erfolgt mit Hilfe des Tendenzzeigers ϊ, auf welchen die Membranbewegungen durch
den Hebel 14 übertragen werden. Das freie Ende des Hebels bildet eine Gabel, deren
Schenkel 23, 23' zu beiden Seiten des den Tendenzzeiger 1 tragenden Band- oder Drahtsystems
4, 4' vorragen. Zwischen den Schenkelenden einerseits und dem Gestell anderseits
sind winkelförmig gebogene Bänder 24, 24' gespannt, an deren Winkelspitzen die Bänder 11, 11' angeschlossen sind (Fig. 5).
Wenn der Luftdruck nach erfolgter Nullstellung steigt, so wird das freie Ende des
Hebels 14 gesenkt, die Bänder 24, 24' werden twas ausgerichtet, und die Bänder 11, 11'
werden nach außen gezogen, wobei der Verdrillungswinkel des tragenden Bandsystems 4, 4' sich noch mehr den i8o° nähert,
und der Tendenzzeiger 1 also in der Richtung gegen seine labile Gleichgewichtslage in der
Ebene 7, 7', 8, 8' ausschlägt. Wenn der Luftdruck statt dessen sinkt, wird das freie Ende
des Hebels 14 gehoben, die von den Bändern 24, 24' gebildeten Winkel werden etwas
kleiner, und das tragende Bandsystem 4,4' wird unter Einwirkung der Spannung in den
federnden Befestigungeng, 10 etwas in seiner
Längsrichtung ausgedehnt, wobei der Verdrillungswinkel des Bandsystems etwas verkleinert
wird und der Tendenzzeiger 1 in der Richtung von seiner labilen Gleichgewichtslage
weg ausschlägt.
Durch die für die Erfindung kennzeichnende Einspannung des Tendenzzeigers zwisehen
zwei einander kreuzenden, gestreckten Bandsystemen wird die Schwankungstendenz des beweglichen Systems nach den Seiten hin
aufgehoben. Das bewegliche System erhält eine ganz stabile Lagerung und bewegt sich
mit derselben Präzision, als wenn es mittels sorgfältig gearbeiteten Zapfen gelagert wäre.
Andererseits ist die Lagerreibung vollständig beseitigt. Die Anordnung eignet sich natürlich
insbesondere für solche Instrumente, wo das Zeigersystem nur verhältnismäßig kleine
Ausschläge ausführt, also in erster Linie bei solchen Instrumenten, die nach der Nullmeßmethode
abgelesen werden.
Anstatt das tragende Bandsystem 4, 4' an beiden Enden federnd zu befestigen, kann
man sich unter Umständen damit begnügen, dasselbe nur an einem Ende federnd zu befestigen
und am anderen Ende fest einzuspannen, wobei jedoch die Empfindlichkeit kleiner wird.
Claims (5)
- Patentansprüche:ι. Reibungslose Lagerungsvorrichtung für drehbare Teile, insbesondere von Zeigern an Zeigerinstrumenten, mit zwei einander kreuzenden Bandsystemen o. dgl., von denen das eine die Bewegungen des Meßorgans auf den Zeiger o. dgl. überträgt, während das andere unter der Wirkung der Gegenkraft steht, dadurch gekennzeichnet, daß das die Stellkraft übermittelnde Bandsystem (11,11') sich in der Ebene des Ausschlags des Zeigers o. dgl. befindet und das andere unter der Wirkung der Gegenkraft stehende Bandsystem (4,4') senkrecht dazu in Richtung der Achse des Zeigers o. dgl. angeordnet ist ^ und auf Torsion beansprucht wird.
- 2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das unter der Wirkung der Gegenkraft stehende Bandsystem (4, 4') aus zwei oder mehreren im wesentlichen in der Richtung der Drehachse des Zeigers o. dgl. gespannten Bändern o. dgl. besteht, mit deren Mitten (3> 3') der Zeiger (1) verbunden ist.
- 3. Anordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das unter der AVirkung der Gegenkraft stehende Bandsystem (4,4') an dem einen oder zweck- mäßig an jedem Ende an einen federnden Halter (9 bzw. 10) angeschlossen ist, der die spannende Federkraft in der Längsrichtung des Bandsystems ausübt.
- 4. Anordnung nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß das unter der Wirkung der Gegenkraft stehende, tragende Bandsystem bifilar ist, und daß die Befestigungspunkte (7, 7', 8, 8') der beiden Drähte desselben in einer Ebene liegen.
- 5. Anordnung nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das zum Übertragen der zu messenden Kraft dienende Bandsystem (11, 11') in der Nullstellung in einer solchen Lage des unter 8g der Wirkung der Gegenkraft stehenden Bandsystems (4, 4') angreift, in der letzteres um i8o° tordiert ist (Fig. 2).Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
SE556672X | 1929-08-17 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE556672C true DE556672C (de) | 1932-08-15 |
Family
ID=20311924
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1930556672D Expired DE556672C (de) | 1929-08-17 | 1930-08-16 | Reibungslose Lagerungsvorrichtung fuer drehbare Teile, insbesondere von Zeigern an Zeigerinstrumenten, mit zwei einander kreuzenden Bandsystemen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE556672C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE868670C (de) * | 1948-10-02 | 1953-02-26 | Heinrich Dipl-Phys Ellenberger | Drehschwinglagerung |
-
1930
- 1930-08-16 DE DE1930556672D patent/DE556672C/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE868670C (de) * | 1948-10-02 | 1953-02-26 | Heinrich Dipl-Phys Ellenberger | Drehschwinglagerung |
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