-
Kochwanne für Färbereien äus keramischem Werkstoff In großem Umfange
werden in Färbereien sogenannte Kochwannen bzw. Farbkufen verwendet, in denen die
Farbflotte durch Dampferhitzung zum Kochen gebracht wird, worauf im Anschluß daran
der Färbvorgang stattfindet. Bei den gebräuchlichen Wannen dieser Art erfolgt die
Erhitzung durch direkten Dampf mit Hilfe einer in die Wanne hineingelegten Dampfschlange,
die -nach beendeter Erhitzung herausgenommen, bei einigen Ausführungen auch unter
bloßem Abstellen des Dampfes in der Wanne belassen wird.
-
Das Bestreben, diese Wannen ausschließlich aus den für solche Zwecke
geeignetsten dichten keramischen Werkstoffen, vorzugsweise aus Steinzeug, herzustellen,
hat bisher noch nicht in vollem Umfange zum Erfolg geführt, weil bei der gebräuchlichen
Erhitzungsmethode mittels einer eingelegten Dampfschlange eine außerordentlich ungleichmäßige
Erwärmung des Gefäßes eintritt; die unteren Zonen werden außerordentlich schnell
bis zur Siedetemperatur erhitzt, während die oberen Ränder wegen der relativ geringen
Wärmeleitfähigkeit der üblicherweise verwendeten keramischen Massen noch längere
Zeit kalt bleiben. Diese Temperaturdifferenzen führten zu Spannungen innerhalb der
Wanne und bedingten immer die Gefahr des Zerspringens. Gegenstand der vorliegenden
Erfindung ist eine solche Kochwanne aus keramischem Werkstoff, vorzugsweise aus
Steinzeug, deren Erhitzung in einer vollkommen neuartigen Weise mit außerordentlicher
Gleichmäßigkeit erfolgt.
-
Die eigenartige Ausbildung der Wandungen gemäß der Erfindung, die
ausschließlich auf Wannen bzw. Gefäße aus keramischem Werkstoff; die den eingangs
beschriebenen Temperaturbeanspruchungen ausgesetzt sind, beschränkt ist, verfolgt
also ganz andere Zwecke und erzielt ganz andere Wirkungen als die bereits bekannte
Ausrüstung von Metallgefäßen oder -behältern beispielsweise mit Doppelböden zwecks
besserer Ausnutzung der Wärme. Die Erfindung ermöglicht es erst, die Schwierigkeiten,
die bei der Beheizung von Wannen und ähnlichen großen Gefäßen aus keramischem Werkstoff
infolge der bei den bekannten Beheizungsmethoden auftretenden ungleichmäßigen Erwärmung
entstehen, zu beseitigen und damit diese Wannen wirklich betriebssicher und für
den Dauerbetrieb, brauchbar zu machen.
-
Bei der neuen Wanne wird nicht mit einer eingelegten Dampfschlange
gearbeitet, sondern die Wannenwände sind teilweise hohl ausgebildet und mit Eintritts-
und Austrittsöffnungen für den Dampf versehen, d. h. also
so konstruiert,
daß der Dampf das hohle Innere der Wandungen durchstreicht, worauf er am Wannenboden
durch dort angebrachte Löcher in das Gefäßinnere eintritt. Die Erhitzungswirkung
auf die Farbflotte ist hierbei genau die gleiche bzw. sogar noch gleichmäßiger als
bei Verwendung einer eingelegten Dampfschlange, die zudem einen Teil des Innenraumes
beansprucht; als ganz besonderer Vorteil wird aber durch den Dampfeintritt am oberen
Rande des Gefäßes und Austritt am unteren Innenrand in das Gefäß immer eine sehr
gleichmäßige Erhitzung der Wandungen und der ganzen Wanne erzielt. Dadurch wird
die Gefahr des Auftretens von Spannungen in dem keramischen Körper vollkommen vermieden.
-
Der Betrieb der neuartigen Wanne erfolgt ganz in .analoger Weise wie
bei den bekannten Ausführungen mit innenliegender Dampfschlange. Nach Absperren
des Dampfes tritt infolge Kondensation ein Vakuum in den hohlen Wandungen ein, das
ein teilweises Zurückströmen der Farbflotte in diese zur Folge hat. Dieses Zurückströmen
ist jedoch bedeutungslos, weil bei Wechsel der Flotte die ganze Wanne doch gespült
werden muß. Außerdem läßt es sich weitgehend durch Anordnung eines Hahnes in der
Dampfleitung, durch den die Hohlwandung nach Absperrung des Dampfes Verbindung mit
der Außenluft erhält, vermeiden.
-
Eine beispielsweise Ausführungsfarm der Erfindung, die nicht auf die
Verwendung der neuartigen Wanne für Färbereiz-wecke beschränkt ist, sondern für
alle die Zwecke in Frage kommt, in denen eine Erhitzung irgendwelcher Flüssigkeiten
durch unmittelbaren Dampf erfolgt, in Gefäßen aus keramischem Werkstoff, ist in
den Zeichnungen dargestellt.
-
Die Abbildung zeigt die neuartige Wanne im Schnitt; es ist hier e
der Dampfeintritt, h einer der in der Hohlwandung in beliebiger Anzahl vorgesehenen
Kanäle, G sind die Austrittslöcher in das Wanneninnere am Boden der Wanne. Zweckmäßig
sieht man am oberen Rande der Wann, um eine unbedingt gleichmäßige Erhitzung zu
sichern, einen Kanal ho um den ganzen oberen Rand herum vor; selbstverständlich
kann man auch überhaupt die ganze 'Wand, ohne Einzelkanäle vorzusehen, höhl ausbilden
und lediglich an einzelnen Punkten die Doppelwände-gegeneinander abstützen.