DE550918C

DE550918C - Hoehensteuerung fuer Flugzeuge

Info

Publication number: DE550918C
Application number: DER75887D
Authority: DE
Original assignee: Dr-Ing Edmund Rumpler
Current assignee: Dr-Ing Edmund Rumpler
Priority date: 1928-10-07
Filing date: 1928-10-07
Publication date: 1932-05-21

Description

Als Höhenleitwerk für Flugzeuge wird in der Regel eine am hinteren Ende des Flugzeugrumpfes angebrachte feststehende waagerechte Fläche benutzt, an welche ein bewegliches Höhenruder angelenkt ist. Die Aufgabe der feststehenden Flossen ist es, eine selbsttätige Stabilität zu gewährleisten, während das bewegliche Ruder zur Hervorrufung· willkürlicher Lagenänderungen dient.

«ο Es sind andererseits auch Ausführungen bekannt, bei welchen das gesamte Höhenleitwerk aus einer einzigen ungeteilten Fläche besteht, die um eine im Druckmittelpunkt oder annähernd im Druckmittelpunkt angeordnete Achse drehbar ist. Eine derartige Anordnung besitzt gegenüber der erstgenannten Anordnung mit fester Flosse und beweglichem Ruder zunächst den Vorteil einer größeren konstruktiven Einfachheit; außerdem findet, wenn das Profil der Fläche symmetrisch ausgebildet wird, keine wesentliche Wanderung des Druckmittelpunktes statt, so daß, wenn die Drehachse, wie üblich, im Druckmittelpunkt oder in dessen Nähe an-

»5 geordnet wird, keine oder nur sehr geringe Verdrehungsmomente entstehen. Das Gewicht einer derartigen Fläche kann somit außerordentlich leicht gehalten werden. Immerhin bleibt, da der Druckmittelpunkt nicht genau mit der Drehachse zusammenfällt, ein Moment übrig, das die Fläche zu verstellen sucht. Aus diesem Grunde ist es auch bei einem solchen Höhenleitwerk nicht möglich, daß der Führer den Steuerhebel losläßt, ohne daß eine ungewollte Lagenänderung des Flugzeuges z.u befürchten ist.

Die Erfindung zeigt nun einen Weg, die genannten Vorteile der ungeteilten Fläche auszunutzen, ohne die geschilderte!! Nachteile mit in Kauf nehmen zu müssen. Dies wird dadurch erreicht, daß in die Verstellvorrichtung der Steuerfläche ein selbstsperrender Mechanismus eingeschaltet wird, so daß die Fläche wohl vom Führer verstellt werden kann, jedoch eine ungewollte selbsttätige Verstellung der Fläche nicht mehr möglich ist. Infolge der Selbstsperrung wirkt die Fläche genau im gleichen Sinne wie die feste Flosse bei den gebräuchlichen Flugzeugen. Auch kann der Führer ohne 5" jede Gefahr das Handrad oder den Steuerknüppel loslassen.

Bei Schwerpuhktverschiebung infolge dauernder Belastungsänderung nimmt der Steuerknüppel oder das Steuerhandrad eine andere Mittellage ein. Wird Wert darauf gelegt, daß diese Mittellage stets die gleiche bleibt, um die Führung des Flugzeuges zu erleichtern, so kann dies dadurch erreicht werden, daß mit Hilfe einer besonderen Vorrichtung der Knüppel oder die Stange des Handrades gegenüber dem übrigen Teile der Steuerungseinrichtung verstellt und in die ursprüngliche Mittellage zurückgeführt wird.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt. Es bedeutet α

die um die Achse b drehbar angeordnete ungeteilte Höhensteuerfläche. Das Verstellen der Fläche erfolgt beispielsweise durch ein selbstsperrendes Schneckengetriebe, dessen Schneckenrad c auf die Achse des Ruders fest aufgesetzt ist und durch die im Rumpf des Flugzeuges gelagerte Schnecke d bewegt wird. Die Betätigung der Schnecke d kann beispielsweise durch Seilzüge erfolgen, die

ίο zu dem in üblicher Weise angeordneten Steuerknüppel e hinführen. Um beim Verstellen der Flosse infolge von Belastungsänderungen den Steuerknüppel e wieder in Mittellage zurückzuführen, wird beispielsweise der Knüppel e nicht fest auf seiner Drehachse f befestigt, sondern nimmt diese, wie Abb. 2 zeigt, durch eine kurze drehbare Schraubenspindel g mit. Durch Drehen des mit der Spindel g verbundenen Handräd-

ao chens h wird die Stellung des Knüppels e gegenüber der Achse f nach Bedarf verändert.

Claims

Patentansprüche :

i. Höhensteuerung ohne feststehende Leitflosse für Flugzeuge, deren Steuerfläche um eine in ihrem Druckmittelpunkt oder in dessen Nähe befindliche Achse drehbar angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen die Steuerfläche (α) und den üblichen um einen nur einen Bruchteil einer Umdrehung ausmachenden Winkel schwenkbaren Steuerhebel ein selbstsperrendes Getriebe (c, d) eingeschaltet ist.
2. Höhensteuerung für Flugzeuge nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der das Getriebe bedienende Steuerhebel (e) eine Vorrichtung (g, h) besitzt, die es den durch Schwerpunktverschiebungen notwendig werdenden, dauernd gleichbleibenden Ausschlägen des Höhenruders ermöglicht, den Steuerhebel willkürlich in seine normale Mittellage zurückzuführen.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen