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Selbstfahrender Rotierpflug mit angetriebener kalottenförmiger, gezahnter
Schneidscheibe Die Erfindung betrifft einen selbstfahrenden Rotierpflug mit angetriebener
kalottenförmiger, gezahnter Schneidscheibe. Sie bezweckt, durch geeignete Stellung
der Achse der Schneidscheibe und durch zweckentsprechenden Antrieb derselben eine
dem üblichen Pflügen ähnliche Arbeit mit verhältnismäßig geringem Kraftaufwand hervorzubringen.
Der Rotierpflug gemäß der Erfindung kennzeichnet sich dadurch, daß die Achse der
Schneidscheibe nicht nur von innen nach außen vorn, wie dies gelegentlich schon
vorgeschlagen wurde, sondern auch von innen nach außen aufwärts geneigt ist. Dabei
wird zweckmäßig die Schneidgeschwindigkeit der Schneidscheibe im Verhältnis zur
Umfangsgeschwindigkeit der Treibräder des Pfluges so groß gewählt (z. B. 3,5 : i
bis 4.: i bei einer Neigung von 45' der Schneidscheibenachse von innen nach außen
vorn), daß die von den Zacken der Schneidscheibe geschaffenen Schnitte sich fast
ohne Zwischenraum und doch ohne nennenswerte Überlappung aneinanderreihen. Die Schneidarbeit
vollzieht sich dabei mit möglichst geringem Kraftaufwand für den Antrieb der Schneidscheibe,
womit auch eine Verringerung des Gesamtgewichtes und der Kosten der Maschine Hand
in Hand geht. Wenn die Schneidscheibe zum Drittel oder zur Hälfte ihres Durchmessers
in den Boden eingedrungen ist, schneiden ihre Zacken über die Breite der Arbeitsbahn.
hin, von oben vorn innen nach unten hinten außen, eine Reihe von bandförmigen Schnitten
oder Bändern, die sich. nahe aneinanderreihen mit dem möglichst kleinsten Abstand
zwischen der Vorderkante eines Bandes und der Hinterkante des nächsten Bandes, ohne
sich aber in nennens-,vertem Maße zu überlappen. Auf diese Weise wird der abzulösende
und zu wendende Erdstreifen zuerst unterschnitten und losgelöst, während die weitere
Drehung der Schneidteile von unten nach außen hinten oben und die einseitige Reibung
der Schneidscheibe sowie deren günstige Hohlform. selbst das Wenden des losgelösten
Erdstreifens bewirken.
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Dank dieser Arbeitsweise wird ein Erdstreifen ganz ähnlich wie bei
einem gewöhnlichen Pflug abgelöst und gewendet, mit dem Unterschied jedoch, daß
sein Querschnitt nicht rechteckig, sondern etwas abgerundet und geneigt sein wird
und mit dem weiteren Vorteil, daß die Erde nicht zusammengedrückt wird, wie es bei
der üblichen Pflugschar geschieht, sondern im Gegenteil glatt geschnitten und ohne
Zusammendrückung eher gezogen und zugleich gedreht wird.
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Das richtige Verhältnis zwischen Umfangsgeschwindigkeit der Treibräder
und Schneidgeschwindigkeit der Schneidscheibe hängt von der Form derselben, der
Zackenzahl am Umfang der. Scheibe, deren radialen Höhe und
dem Winkel
der Schneidscheibenwelle in bezug auf die Fahrrichtung ab.
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Begreiflicherweise muß man ferner die radiale Höhe der Schneidzähne
der Scheibe und deren Abstand voneinander groß genug wählen, um das Verstopfen der
Zahnlücken durch Erde, Miststroh, Gras usw. zu vermeiden.
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Die Zeichnung veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
nebst Abänderungen der Form der Schneidscheibe.
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Abb. i ist eine Seitenansicht und _ Abb. z eine Draufsicht der Gesamtheit
der Maschine; Abb. 3 zeigt eine Einzelheit; Abb. 4., 5, 6, 7, 8 und 9 stellen verschiedene
andere Formen der Schneidscheibe dar.
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Das Schneidwerkzeug besteht bei der in Abb. i bis 3 dargestellten
Ausführungsform in einer umlaufenden, hohlen, kalottenförmigen Scheibe a, welche
zum Bestreichen einer Arbeitsbahn von der Breite x zur Fahrrichtung schräg gestellt
ist. Am Umfang ist die Scheibe a mit beispielsweise sechs Zacken oder Schneidzähnen
al versehen (deren Anzahl ist jedoch nicht beschränkt). Die Scheibe a sitzt
am äußeren Ende einer Achse b,
welche am inneren Ende mit der Triebweile c
verkuppelf und sowohl von innen nach außen vorn (Abb. a) als auch von innen nach
außen aufwärts (Abb. 3) dem geschilderten Arbeitszweck entsprechend geneigt ist.
Während die Stärke der ersteren Achsenneigung etwa 30° bis 50° betragen mag, ist
sie für die Neigung nach aufwärts geringer, vielleicht etwa io° bis 2o°. Der Motor
d treibt mittels des Zahnrädergetriebes e die Vorgelegewelle f, von der durch das
Kettengetriebe g die Treibachse la des Fahrzeuges und durch das Kettengetriebe i
die Werkzeugtriebwelle .c angetrieben werden. Die Scheibe a@ wird mit einer Geschwindigkeit
angetrieben, die, in einem solchen bestimmten Verhältnis zu der Umfangsgeschwindigkeit
der Triebräder des Fahrzeuges steht, daß die Schneidzähne all eine Umfangsgeschwindigkeit
erhalten, die ein geeignetes Mehrfaches der Fahrgeschwindigkeit des Fahrzeuges beträgt.
Die Folge davon ist, daß bei der geschilderten Neigung der Achse b die Scheibe a
bei ihrem radartigen Vorwärtsgang über die Breite der Arbeitsbahn hin mit ihren
Schneidzähnen a1 den abzulösenden und zu wendenden Erdstreifen durch eine rasche
Folge zykloidischer, schrägspiraliger, bandförmiger Schnitte von oben vorn innen
nach unten hinten außen wölbend unterschneidet und nach hinten oben außen ziehend,
wendend und werfend fördert. So wird der Erdstreifen unmittelbar vom Schneidwerkzeug
abgelöst und gewendet. Dabei entsteht noch durch diese raschen, schrägen, krummen
Rückschnitte von vorn nach hinten und durch den Anhub der Erde ein Reaktion, welche
die Schneidscheibe und mithin das Fahrzeug gegen den Furchenrand und nach vorn zu
drängen trachtet. Die seitliche Reaktion gegen den Furchenrand wird durch den Gleitschuh
k aufgenommen. Dieser Gleitschuh könnte durch ein geneigtes Stützrad, wie bei mehrschartigen
Pflügen üblich, ersetzt werden. Die Folge der Reaktion nach vorn ist ein gewisser
Vortrieb des Fahrzeuges oder zum mindesten ein Beitragen des pflügenden Schneidwerkzeuges
zum Vorwärtsdrängen des Fahrzeuges. Die Lenkung des Fahrzeuges erfolgt in an sich
bekannter Weise mittels einer Doppelgriffsterze in. Gegebenenfalls könnte eines
der Fahrzeugtriebräder wie beim gewöhnlichen Pflug in der vorherigen Furche laufen,
was auf der Zeichnung nicht dargestellt wurde.
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Die Schneidteile des Werkzeuges können irgendeine Form haben, wenn
nur die Schneiden in der Scheibenfläche liegend mehr oder weniger radial gerichtet
sind, um die Motordrehkraft für das Schneiden der Erde unmittelbar auszunutzen,
und wenn nur das Werkzeug im Sinne eines Rotationskörpers annähernd die Grundform
eines an sich bekannten hohlen, dünnwandigen Kalottenstückes oder eines dünnwandigen
flachen Hohlkegels aufweist, um das geordnete Wenden des Bodenstreifens zu begünstigen.
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Beispielsweise zeigt Abb. q. gewissermaßen eine Sternform, bei welcher
die Endteile der zinkenartigen Sternarme die Schneidzacken bilden. Abb. 5 zeigt
eine ähnliche Sternform, bei welcher aber die Sternarme die entgegengesetzte Krümmung
aufweisen. Abb. 6 zeigt einen Ouerschnitt durch diese Sternform, welcher für diesen
Fall die Kalottenform verständlich machen soll und erkennen läßt, daß dieses Werkzeug
eigentlich nichts anderes als eine ausgezackte Kalotte oder Kuppel darstellt. Abb.7
und 8 zeigen eine ausgesprochene Flachkegelform mit am Rande vorragenden Schneidzähnen.
Die Schneidzähne nach Abb. 7 haben eine sägezahnartige Form, Evas je nach den Bodenverhältnissen
den Nachteil einer Verstopfung der Zahnlücken durch Gras oder Strohhalme usw. aufweisen
kann. Die Schneiden Z der Zähne nach Abb.8 sind dagegen sanft nach rückwärts gekrümmt,
wodurch jene Verstopfung verhütet wird. Abb.9 zeigt einen Querschnitt durch das
Werkzeug nach Abb.8.
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Begreiflicherweise könnte die Maschine mehrere Schneidscheiben der
beschriebenen Art auf gemeinsamer Achse oder auf getrennten Achsen aufweisen, um
mehrere Furchen gleichzeitig zu bilden.