DE543071C - Verfahren zur Herstellung von Reibkoerpern fuer Brems- und Kupplungszwecke - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Reibkoerpern fuer Brems- und KupplungszweckeInfo
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Description
L·
AUSGEGEBEN AM
1. FEBRUAR 1932
1. FEBRUAR 1932
REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
M543 071
KLASSE 47c GRUPPE 17
KLASSE 47c GRUPPE 17
Es sind Bremsbeläge bekannt, die in der Weise hergestellt werden, daß man ein Fasermaterial,
z. B. Asbest, sei es in loser Form, sei es zu einem.Gewebe o. dgl. gebunden, mit
einem Kunstharz, insbesondere dem bekannten Phenolformaldehydkondensationsprodukt,
imprägniert und das Bindemittel- unter Druck- und Wärmeanwendung härtet. Überall, wo
im nachstehenden von Kunstharz die Rede ist, soll darunter in erster Linie das genannte
Produkt verstanden werden.
Derartige Bremskörper zeichnen sich durch vorzügliche Reibungseigenschaften aus, so daß
sie besonders auf dem Gebiete des Kraftwagenbaues alle anderen Reibungsbeläge, insbesondere
solche aus Metallen, immer mehr verdrängen. Bei Ausführung der aus imprägnierten
Federmassen bestehenden Reibkörper in größeren Ausmaßen und für Betriebe, in denen sie besonders stark beansprucht
werden, macht aber die Ableitung der Reibungswärme wegen der schlechten Leitfähigkeit
des Materials Schwierigkeiten.
Es ist bereits wiederholt vorgeschlagen worden, in Reibmaterialmassen Metallkörper einzubetten, sei es, mn die Festigkeit zu erhöhen, sei es, um die Wärmeableitung zu begünstigen. So sind Mischungen aus Faserstoffen, z. B. Lumpen, mit Teer und Gummi bekannt, in die Metallschnitzel eingebettet werden. Es ist ferner der Vorschlag gemacht worden, bei der Herstellung von Bremsschuhen die in der Hauptsache aus Asbest bestehende Reibmasse mit Streckmetalleinlagen zu versehen, um ihr einen besseren Halt in der Höhlung des Bremsschuhes' zu geben. Auch der Zusatz von Eisenspänen zur Füllmasse für hohle Bremsschuhe ist nicht neu. Schließlich ist es auch seit langem bekannt, in Reibkörper, die aus durch Kunstharz verbundenen Faserstoffen bestehen, Messingdrähte einzubetten, sei es durch Verspinnen der Drähte mit den das Grundgewebe des Reibkörpers bildenden Asbestfaden, sei es durch Verweben des Messingdrahtes mit den Asbestfäden, sei es durch Einbetten in die zunächst plastische Reibmasse in Form von Schnitzeln.
Es ist bereits wiederholt vorgeschlagen worden, in Reibmaterialmassen Metallkörper einzubetten, sei es, mn die Festigkeit zu erhöhen, sei es, um die Wärmeableitung zu begünstigen. So sind Mischungen aus Faserstoffen, z. B. Lumpen, mit Teer und Gummi bekannt, in die Metallschnitzel eingebettet werden. Es ist ferner der Vorschlag gemacht worden, bei der Herstellung von Bremsschuhen die in der Hauptsache aus Asbest bestehende Reibmasse mit Streckmetalleinlagen zu versehen, um ihr einen besseren Halt in der Höhlung des Bremsschuhes' zu geben. Auch der Zusatz von Eisenspänen zur Füllmasse für hohle Bremsschuhe ist nicht neu. Schließlich ist es auch seit langem bekannt, in Reibkörper, die aus durch Kunstharz verbundenen Faserstoffen bestehen, Messingdrähte einzubetten, sei es durch Verspinnen der Drähte mit den das Grundgewebe des Reibkörpers bildenden Asbestfaden, sei es durch Verweben des Messingdrahtes mit den Asbestfäden, sei es durch Einbetten in die zunächst plastische Reibmasse in Form von Schnitzeln.
Das Verfahren gemäß der Erfindung geht gleichfalls von der Verwendung von durch
Kunstharz gebundenen Fasermassen, insbesondere Asbest, aus; es kennzeichnet sich im
wesentlichen dadurch, daß man Asbest und Harz mit feinem Graugußmehl verarbeitet,
und zwar zweckmäßig in der Weise, daß man die Asbestfasern und das Graugußmehl je
für sich mit einer Kunstharzlösung anmacht, die beiden Massen dann miteinander mischt
und das Gemisch in an sich bekannter Weise unter gleichzeitiger Formgebung durch Druck-
und Wärmeanwendung härtet. Das Verhältnis des Gewichtsanteiles des Graugußmehls zu dem des Asbestes soll zweckmäßig den
Wert 4: ι nicht überschreiten.
Bei Ausführung des Verfahrens geht man vorzugsweise so vor, daß man das Gemisch
aus Graugußmehl, Asbest und Kunstharzlösung zunächst bis zur Verdampfung des
Lösungsmittels trocknet, es dann in der Zerreißmaschine zerkleinert und die so gebildete
lose, faserige -Masse in kaltem Zustand unter hohem Druck (etwa 300 Atm.) vorpreßt, worauf
sie schließlich in einer heißen Form, auf das genaue Maß nachgepreßt und unter Aufrechterhaltung
des Preßdruckes in üblicher Weise gehärtet wird.
Eine brauchbare Mischung ergibt sich beispielsweise bei Verwendung von 14 kg Kunstharz,
19,5 kg Spiritus, 1 kg Graphit, 11 kg
Graugußmehl, 12 kg Asbestfaser mit Messingdrahtschnitzeln,
2 kg Asbestfaserabfall. Man geht dann so vor, daß die Asbestfasermasse mit dem mit Spiritus verdünnten Kunstharzfirnis
getränkt wird. Die Masse wird in der Mischmaschine so lange geknetet, bis die Fasern
von dem Bindemittel vollständig- durchdrungen sind. Andererseits rührt man mehlförmig
zerkleinerte Graugußspäne mit gleich faEs mit Spiritus verdünntem Kunstharzfirnis
an und gibt das Gemisch, zweckmäßig während des Mischvorganges, in dem oben angegebenen
Verhältnis zu der mit Kunstharz getränkten Asbestfasermasse. Die gesamte Masse wird dann so lange verarbeitet, bis
eine gleichförmige Mischung erzielt ist.
Die auf diese Weise hergestellte Masse wird auf Horden ausgebreitet und getrocknet,
d.h. der zum Verdünnen des Kunstharzfirnisses benutzte Spiritus wird verdampft. Nach genügender
Trocknung wird die Masse in eine Zerreißmaschine gebracht, tind das auf diese
Weise gewonnene lose, faserige Erzeugnis in kaltem Zustande bei etwa 300 Atm. vorgepreßt
und später, gegebenenfalls unter Auf einanderstapelung mehrerer Preßlinge, in einer heißen
Form auf das genaue Maß nachgepreßt, wobei gleichzeitig die endgültige Härtung erfolgt.
Wie aus der oben angegebenen Zusammensetzung hervorgeht, wird der Masse zweckmäßig auch noch Graphit zugesetzt.
Ferner können zur Erhöhung der Festigkeit in üblicher Weise Messingdrahtschnitzel zugegeben
werden. An Stelle des als Bindemittel bevorzugten Phenolformaldehydharzes kann natürlich auch ein anderes Bindemittel '
Anwendung rinden, das sich in entsprechender Weise härten läßt.
Das nach dem neuen Verfahren erzeugte Reibmaterial zeichnet sich nicht nur durch
bessere Wärmeleitfähigkeit, sondern auch durch hervorragende Reibungseigenschaften
aus. Es ist bekannt, daß Grauguß in Form von massiven Klötzen ein sehr gutes Reibmaterial
darstellt. Allerdings zeigen aus massivem Grauguß bestehende Bremsklötze den Nachteil, daß beim scharfen Bremsen ein
Fressen zwischen der Bremstrommel und dem Bremsklotz eintritt. Bei Verwendung von
Grauguß in fein verteilter Form und als Bei- mengung zu dem die eigentliche Reibmasse
bildenden Faserstoff-Kunstharz-Gemisch werden die guten Reibungseigenschaften des
Graugusses ausgenutzt, ohne daß die erwähnten Nachteile in Erscheinung träten. Es ist
besonders hervorzuheben, daß die Verwen-" dung von nach dem neuen Verfahren hergestellten
Reibbelägen trotz des Graugußzusatzes nicht zu der sonst bei metallhaltigen Reibbelägen
festgestellten Riefenbildung in den Bremstrommeln führt. Die Trommeln bleiben vielmehr auch bei dauerndem Gebrauch
und starker Beanspruchung glatt; auch tritt niemals ein Fressen ein. Der Reibungskoeffizient
ändert sich auch bei starker Beanspruchung und damit in Verbindung .stehender
Temperaturerhöhung so gut wie gar nicht.
Claims (1)
- Patentansprüche: goi. Verfahren zur Herstellung von Reibkörpern, insbesondere für Brems- und Kupplungszwecke, aus einem Gemisch von Eisenspänen, Asbest und Harz, dadurch •gekennzeichnet, daß man Asbestfasern und feines Graugußmehl, zweckmäßig je für sich, mit einer Kunstharzlösung verarbeitet und das Gemisch in an sich bekannter Weise bei gleichzeitiger Formgebung unter Druck- und Wärmeeinwirkung härtet. go. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis des Gewichtsanteils des Graugußmehls zu dem des Asbestes den Wert 4: 1 nicht überschreitet. "3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man das Gemisch aus Graugußmehl, Asbest >und Ba-. kelitlösung zunächst bis zur Verdampfung des Lösungsmittels trocknet, es dann in der Zerreißmaschine zerkleinert und die so gebildete lose, faserige Masse in kaltem Zustand unter hohem Druck (etwa 300 Atm.) vorpreßt, worauf sie schließlich in einer heißen Form auf das genaue Maß nachgepreßt und unter Aufrechterhaltung des Preßdruckes in üblicher Weise srehärtet wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEK99386D DE543071C (de) | 1926-06-10 | 1926-06-10 | Verfahren zur Herstellung von Reibkoerpern fuer Brems- und Kupplungszwecke |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DEK99386D DE543071C (de) | 1926-06-10 | 1926-06-10 | Verfahren zur Herstellung von Reibkoerpern fuer Brems- und Kupplungszwecke |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE543071C true DE543071C (de) | 1932-02-01 |
Family
ID=7239139
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEK99386D Expired DE543071C (de) | 1926-06-10 | 1926-06-10 | Verfahren zur Herstellung von Reibkoerpern fuer Brems- und Kupplungszwecke |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE543071C (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE767170C (de) * | 1934-10-05 | 1951-12-03 | Rudolf Oswald | Verfahren zur Herstellung von Reibkoerpern |
DE884890C (de) * | 1942-06-12 | 1953-07-30 | Toepken & Co Reibbelagfabrik | Aus Metall und organischer Substanz bestehender Brems- oder Kupplungsbelag |
DE1018677B (de) * | 1954-05-12 | 1957-10-31 | Jurid Werke Gmbh | Verfahren zur Herstellung eines in Form einer Spirale gewickelten, ringfoermigen Reibbelags fuer Kupplungen und Bremsen |
-
1926
- 1926-06-10 DE DEK99386D patent/DE543071C/de not_active Expired
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE767170C (de) * | 1934-10-05 | 1951-12-03 | Rudolf Oswald | Verfahren zur Herstellung von Reibkoerpern |
DE884890C (de) * | 1942-06-12 | 1953-07-30 | Toepken & Co Reibbelagfabrik | Aus Metall und organischer Substanz bestehender Brems- oder Kupplungsbelag |
DE1018677B (de) * | 1954-05-12 | 1957-10-31 | Jurid Werke Gmbh | Verfahren zur Herstellung eines in Form einer Spirale gewickelten, ringfoermigen Reibbelags fuer Kupplungen und Bremsen |
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