DE537594C - Trockenvorrichtung - Google Patents

Description

Bekannt ist, die Bewegung der Trockenluft in Trockenkammern durch Ventilatoren zu beschleunigen, so daß der Durchsatz dieser Gase auf ihrem Wege von der Wärmequelle bis zum Austritt aus dem Kamin schneller als bei gewöhnlichem Zuge von statten geht.

Die Geschwindigkeit, mit welcher die Trokkenluft das Trockengut bestreicht, ist abhängig von der Zugstärke, sei der Zug natürlieh oder künstlich. Aber mit erhöhter Zugwirkung erhöht sich nicht nur die Geschwindigkeit der Trockenluft innerhalb der Trokkenkammer, sondern zugleich auch ihre Durchsatzgeschwindigkeit, d.h. die in der Zeitein-

iS heit durch die Kammer hindurchgeleitete Luftmenge nimmt zu. Es muß hierbei also auch in der Zeiteinheit e;ne größere Brennstoffmenge verbrannt werden, oder es muß mehr Sekundärluft eingeführt werden, oder beide

ao Mittel können zusammen angewandt werden. Verschiedene Konstruktionen sind bekannt, um die Geschwindigkeit, mit welcher die Trockenluft das Trockengut bestreicht, unabhängig zu machen von der Durchsatzgeschwin-

»5 digkeit der Trockenluft, so daß es möglich wurde, die Geschwindigkeit, mit welcher die Trockenluft das Trockengut bestreicht, zu erhöhen, ohne daß sich zugleich auch die Durchsatzgesch'windigkeit und dadurch die

3p Menge der Trockenluft erhöht.

Dies wird dadurch erreicht, daß die Trokkenluft nicht nur einfach durch den Trockenraum hindurch gesaugt oder gedrückt wird, sondern daß sie durch mechanische Mittel,

z. B. ein Flügelkreuz, in mehrfach kreisende Bewegung innerhalb der Trockenkammer versetzt wj:rd. Hierdurch halten sich dieselben Luftmassen trotz schneller Bewegung länger in demselben Raum auf, so daß sie auch gründlicher ausgenutzt werden.

Die Bewegungsrichtung der mehrfach kreisenden, umgewälzten Kammergase kann beliebig sein, wenn, wie z. B. gemäß der Patentschrift 392 181, bei ruhendem, dem Umlauf der Kammergase dienendem Bewegungsmechanismus keine Umlaufbewegung vor sich geht.

Bei Trockenkammern, in denen durch den Wärmeauftrieb der eintretenden Gase und durch die Wirkung des Abzuges bereits eine gewisse Umlauf bewegung der Kammergase vorhanden ist, hat die durch mechanische Mittel, z. B. ein Flügelrad, erzeugte, mehrfach kreisende Bewegung der Kammergase zweckmäßig in der Richtung zu geschehen, welche unter diesen Umständen gegeben ist. Die kreisenden Kammergase bewegen sich dann in derselben Richtung wie die durch den Wärmeauftrieb der eintretenden Gase und durch Saugwirkung des Abzuges ohnehin schon in Bewegung befindlichen Kammergase. Jede andere Bewegungsrichtung der mechanisch umgewälzten Kammergase bedeutet in diesem Falle eine Beeinträchtigung der Auftriebskraft der eintretenden Gase sowie der Saugwirkung des Abzuges, also der Trocknung, und infolge Gegenwirkung erhöhten Kraftbedarf für die mechanische Umwälzung der Kammergase.

Das Wesen der Erfindung besteht also in der Mitbenutzung und Einschaltung der Auftriebskraft der eintretenden Heizgase und "der Saugwirkung des Abzuges in den Kreislauf der mechanisch umgewälzten Kammergase. Hierbei wird, wie aus der beiliegenden Zeich.» nung, welche ein Ausführungsbeispiel darstellt, ersichtlich ist, der Lüfter in einen besonderen Nebenstromkreis, welcher einen Teil

ίο der Trockenkammer bildet und an die Ein- und Auslaßöffnung für die Trockengase angeschlossen ist, eingeschaltet.

Abb. ι zeigt einen Längsschnitt gemäß A-B der Abb. 2,

X5 Abb. 2 einen Schnitt gemäß C-D der Abb. 1, Abb. 3 einen Schnitt gemäß E-F der Abb. 1. Mit α ist die Feuerung bezeichnet, aus welcher die Gase in der Pfeürichtung ausströmen. Der Auftrieb dieser heißen Gase

ao bewirkt, daß letztere an der Decke· der Kammer vorwärts geschoben werden und an der Tür b herunterfallen.

Diese Abwärtsbewegung wird in bekannter Weise durch die Zugwirkung der zum Kamin führenden Fuchslöcher c unterstützt, aus welchen ein Teil der Trockenluft entweicht, entsprechend der Gasmenge, welche aus der Feuerung α der Kammer zuströmt. Die weitere Bewegung der Gase innerhalb der Kammer

verläuft hierbei bekanntlich so, daß diejenige Trockenluft, welche nicht aus den Fuchslöchern entwichen ist, sich am Boden entlang in der Richtung auf die Feuerung zu bewegt, von deren aufwärts strebenden Feuergasen sie wieder mit in die Höhe genommen wird, um einen einfachen Kreislauf innerhalb der Kammer mit der natürlichen Geschwindigkeit, die eine Funktion der Antriebskraft der aus der Feuerung ausströmenden Feuergase sowie des Abzuges ist, zu vollenden. Die Richtung des Gasstromes innerhalb der Kammer ist durch die Pfeilrichtungen dargestellt.

Dieser einfache natürliche Kreislauf wird nun gemäß der Erfindung in der zuvor ge-

schilderten Bewegungsrichtung in einen mehrfachen umgewandelt, wenn seine Geschwindigkeit innerhalb der Trockenkammer durch die Wirkung eines Ventilators e vergrößert wird. Letzterer saugt durch die über dem Raum/ befindlichen Schlitzet die an dieser Stelle infolge Saugwirkung des Abzuges bereits in der Abwärtsbewegung befindliche Trockenluft nach unten in den Raum/, treibt sie durch g in den Raum A nach oben durch die über dem Raum h befindlichen Schlitze d wieder in die Kammer zurück, wo sie sich wieder in die natürliche Bewegungsrichtung der übrigen Kammergase einfügt. Die Räume /, g und ft, in denen der Lüfter aufgestellt ist, bilden in ihrer Aufeinanderfolge also einen Nebenstromkreis, welcher, mittels der Schlitze d mit der Kammer in Verbindung steht und an die Einlaßöffnung Λ und an die Auslassöffnung c angeschlossen ist. Durch diese mit Hilfe der beschriebenen Anordnung erzielte mehrfach kreisende Bewegung der Trockenluft und die dadurch bewirkte größere Geschwindigkeit, mit der sie das Trockengut bestreicht, erfolgt unter geringstem Kraftverbrauch für den Ventilator e die bestmögliche Ausnutzung des Wärmegehalts der Trockenluft; außerdem wird in allen Teilen der Trokkenkammer eine gleichmäßige Temperatur und dadurch eine gleichmäßige Trocknung aller Teile des Trockenguts erzielt.

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Trockenvorrichtung, bei welcher die unten in die Trockenkammer erwärmt eintretenden und unten auch austretenden Trockengase durch einen Lüfter in mehrfachem Kreislauf in der Kammer umgetrie,ben werden, dadurch gekennzeichnet, daß. die Gase unter der Wirkung natürlichen Zuges (Esse o.dgl.) unten sowohl ein- als auch austreten und durch einen Lüfter, welcher in einen an die Ein- und Auslaßöffnung angeschlossenen Nebenstromkreis eingeschaltet ist, in der Kammer mehrfach umgetrieben werden.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen