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Vorrichtung zum Herstellen zeilen- und spaltengerechter Eintragungen
auf lose Blätter durch einstellbare Stempel Bei der Verwendung einer rechnenden
Schreibmaschine oder schreibenden Rechenmaschine kommt es vor, daß Buchungen auf
Sammelbogen " untereinandergereiht werden, später aber getrennt, z. B. nach dem
Umdruckverfahren oder auseinandergeschnitten, auf Einzelkonten übertragen werden
sollen. Für den letzteren Zweck müssen alle Eintragungen voll ausgeschrieben werden.
Für die dabei häufigen Wiederholungen des Datums, der Kontennummer, gleichen Bezugszeichen
u. dgl. ist bei Benutzung rechnender Schreibmaschinen eine sehr große Schreibarbeit,
außerdem eine zeitraubende Umstellung im Kopfe der Schreiberin nötig, die verlangsamend
wirkt. Bei schreibenden Rechenmaschinen ist eine selbsttätige Wiederholung kostspielig,
nur für den bestimmten Einzelfall .durchführbar und nur lohnend, wenn es sich um
eine gleichartige Massenarbeit handelt, wie z. B. im Lohnbüro.
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Die Erfindung dient dazu, die wechselnde Überlegung erfordernde Kopfarbeit
von der mechanischen Wiederholungsarbeit zu trennen und die Wiederholung durch Stempelwerke
auszuführen. Diese Arbeit kann nun unabhängig von der Arbeit der Maschine vor oder
nach dem Schreiben der übrigen Eintragungen erfolgen. Abgesehen von der stets eintretenden
außerordentlichen Arbeitsersparnis, die bis zu 50 °/o betragen kann, kann man infolgedessen
.die Buchungsmaschine durch die Erfindung entlasten, so daß man z. B. statt zweier
meist sehr kostspieliger Buchungsmaschinen nur eine solche und eine billige Stempelvorrichtung
braucht.
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Die Stempelvorrichtung nach der Erfindung zum Herstellen z.eilen-
und, spaltengerechter Eintragungen auf lose Blätter durch einstellbare Stempel besteht
in Führungen und einer Einspannvorrichtung, im Verhältnis zu der das Blatt zeilen-
und spaltengerecht eingespannt werden kann, und zu den Zeilen passenden Rasten der
Führungen, mittels deren Stempel zeilengerecht eingestellt werden können. Von einstellbaren
Stempelnwerden bei der Vorrichtung zwei Arten benutzt, nämlich ein Tastenstempel
und ein Rollstempel. Der Tastenstempel ist für jede Stelle mit einem Typenrad versehen,
das, da es sich meistens nur um Ziffern handelt, nur die Drucktypen.-o bis 9 enthält.
Die Typenräder werden je durch einen Tastenhebel auf eine beliebige Ziffer eingestellt.
Zweckmäßig haben die Typenräder noch Inschriften, die das jeweils eingestellte Zeichen
von oben oder vorn sichtbar machen. Nach jedem Schritt des Tastenstempels wird er
niedergedrückt und abgedruckt. Für die Stempelung des Datums, das an einem Arbeitstag
immer
gleich bleibt, kann man einen Rollstempel verwenden. Dieser
enthält für jede Ziffernstelle ein auswechselbares Typenrad, auf dessen Umfang die
gleiche Ziffer in zu den Zeilenabständen passenden Abständen mehrfach angeordnet
ist. Für jede Ziffernstelle müssen für jede vorkommende Ziffer Typenräder zum Auswechseln
vorrätig sein. Dieser Rollstempel druckt also bei jedem Schritt, um den er rollend
weiterbewegt wird, die ganze eingestellte Ziffernreihe ab, also z. B. ein vollständiges
Datum.
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Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung.
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Abb. i zeigt einen Grundriß der Vorrichtung, Abb. 2 einen Schnitt
nach A-A der Abb. i, Abb. 3 einen Schnitt nach B-B der Abb. i, Abb. q., 5 und 6
zeigen Einzelheiten.
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Die Einspannvorrichtung nach Abb. i, 2 und 3 besteht zunächst aus
. einer Unterlage aus Holz a und einer darauf befestigten Hartgummiplatte b. Die
Oberfläche der Hartgummiplatte ist mit Merkstrichen oder Anschlägen c zur Zeilenausrichtung
und Merkstrichen oder Anschlägen d zur Spaltenausrichtung versehen. An der Holzplatte
a sind oben zwei Scharniere h und unten eine Klinke q befestigt. Eine Führungsschiene
e
ist durch Gelenkstücke zt mit den Scharnieren h verbunden. Eine zweite,
unten -liegende Führungsschiene e ist mit der oberen Füh-_ rungsechiene durch die
Führungen f verbunden. Die Führungen/ sind an der Führungsschiene e durch Klemmschrauben
g festgelegt. Die untere Führungsschiene e ist an den Führungen f durch Klemmschrauben
g befestigt. Eine Rast k ist mit der unteren Führungsschiene e verbunden; sie paßt
zu der Klinke q. Ein Griff i befindet sich in -der Mitte der unteren.
Führungsschiene e. Die Führungsschienen e haben eine Millimeterteilung, die das
Einstellen der Führungen f in bezug auf die Führungsschienen e erleichtert. An den
Führungen f sind Blattfedern l angenietet, die sich an mehreren Stellen auf die
Unterlage b oder auf ein auf die Unterlage gelegtes Blatt Papier auflegen.
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Die Führungen f haben im Hauptteil einen Winkelquerschnitt. Der hochstehende
Schenkel des Winkels enthält Rasten m im Zeilenabstand des Buchungsblattes. Der
einstellbare Tastenstempel wird zwischen den Führungen f auf Rädchen
t über das Papier geschoben. Außerdem hat er Gleitstücke n, die zwischen
die Führungen f passen und in dem Gleitstück einen Schnepper o in der zu den Rasten
m passenden Höhe über dem Papier. Jedesmal, wenn der Schnepper auf eine Rast trifft,
entsteht ein kleiner Widerstand. Dies veranlaßt den Arbeitenden, den Stempel niederzudrücken.
De, die Widerstände im Abstand der Rasten eintreten und die Abstände der Rasten
den Abständen der Zeilen gleich sind, werden auch die Stempelabdrücke zeilengerecht.
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Statt des Schneppers o genügen auch Zapfen p, die am Stempelrahmen
beiderseits angebracht sind (Abb.5) und nacheinander in die Rasten m eingelegt werden,
um den Stempel zeilen- und spaltengerecht auszurichten. Bei der Arbeit wird der
Stempel hochgehoben und nacheinander in die verschiedenen Rasten nt eingelegt.
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Zur Führung 'eines Rollstempels wird eine der Schienen f (Abb.
6) mit einer Längsnut r
versehen, in der ein seitlicher Ausleger s des Rollstempels
geführt wird.
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Die Arbeit mit der Vorrichtung verläuft wie folgt: Der aus den Führungen
f und den beiden Führungsschienen e bestehende Rahmen wird um die Scharniere lt
mittels de's Griffes i hochgeschwenkt, ein Buchungsblatt mittels der Merkstriche
c und d auf der Unterlage b ausgerichtet und beim Niederdrücken des
Rahmens durch die Blattfedern l festgeklemmt. Dann werden die vorher eingestellten
beiden Stempel zum Herstellen der Eintragungen benutzt, wobei der Tastenstempel
regelmäßig nach den Rasten m zeilengerecht und durch die Führungen zt spaltengerecht
ausgerichtet ist, während der Rollstempel, der in jede Zeile dieselbe, z. B. eine
Datumseintragung, machen soll, zunächst durch den Ausleger s spaltengerecht, bei.der
ersten. Eintragung auch zeilengerecht, nach dem Auge oder- einem Anschlag ausgerichtet
wird. Rollt man dann den Rollstempel aufwärts oder abwärts, so macht er in jeden
Zeilenabstand selbsttätig einen Abdruck. Das gestempelte Hauptblatt bildet dann
z. B. das Tagebuch, während ein Durchschlag in zeilenbreite Streifen zerschnitten
wird und die Streifen auf verschiedene Konten aufgeklebt werden.