DE53126C - Regulirvorrichtung für Gasmaschinen - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT

Bei Gas- und Petroleummotoren mit seitlich am Cylinder angeordnetem Schieber wurde bisher die Steuerung des Gasventiles durch directe Einwirkung des Regulators herbeigeführt, und es war, weil dem letzteren von dem Gasventil stets ein ungleicher Widerstand entgegengesetzt wird, ein vollkommen gleichmäfsiger Gang der Maschine nicht zu erzielen. Um nun diesen Uebelstand zu beseitigen und' einen gröfseren Gleichförmigkeitsgrad im Gange der gekennzeichneten Motoren herbeizuführen, ist nach der vorliegenden Erfindung eine Regulirungsvorrichtung geschaffen, bei welcher das Gasventil vom Regulator in indirecter Weise beeinfiufst wird, und zur Erreichung dieses Zweckes ist die Bewegung des Schiebers oder dessen Stange benutzt, um die Daumenscheibe, welche je nach der ihr durch den Regulator ertheilten Stellung den Steuerhebel für das Gasventil bethätigt, in schwingende Bewegung zu versetzen.

Auf der beiliegenden Zeichnung ist die gekennzeichnete Einrichtung durch die Fig. 1 bis 3 in einer Seitenansicht, einem Grundrifs und einer Vorderansicht zur Darstellung gebracht, während die Fig. 4 bis 8 Einzelzeichnungen bezw. Modificationen erkennen lassen.

Um eine auf dem Bolzen b des Schiebers/ sitzende Rolle c greift mit seinem unteren, gabelförmigen Ende ein Hebel d, der oben mit einer Nabe auf dem am Cylinder festen Bolzen c drehbar ist, so dafs der Hebel bei dem Hin- und Hergang des Schiebers um den Bolzen e in Schwingungen versetzt wird. Auf der Nabe des Hebels ist mittelst Nuth und Feder h die Daumenscheibe g angeordnet, derart, dafs sie auf dieser Nabe axial verschoben werden kann und an den Schwingungen des Hebels theilnimmt. Um den Hals der Daumenscheibe g greift mittelst der Gabel m der auf der Regulirstange 0 sitzende Hebel w, und je nachdem diese Stange 0 von dem Regulator verdreht wird, wird auch infolge der beschriebenen Verbindung die Daumenscheibe g auf der Nabe des Hebels d axial verschoben.

Die Bedienung des Gasventiles erfolgt nun unter Vermittelung des um den Bolzen I drehbaren Winkelhebels k k¹, welcher mit seinem einen Schenkel k mit der Daumenscheibe g und mit seinem anderen Schenkel k¹ mit der Stange des Gasventiles in Contact steht. Steigen infolge zu grofser Geschwindigkeit der Maschine die Regulatorkugeln, so wird die Stange 0 gedreht und die Hülse g durch den Hebel η auf der Nabe des Hebels d derart verschoben, dafs der Nocken i aufser Bereich des Steuerhebels k kommt und das Gasventil geschlossen bleibt. Wenn sich dann die Geschwindigkeit der Maschine wieder verringert, so wird durch den Regulator die Stange 0 in einer der vorigen entgegengesetzten Richtung verdreht und durch den Hebel η die Daumenscheibe so verschoben, dafs ihr Nocken i den Steuerhebel k k¹ behufs Oeffhung des Gasventiles- wieder beeinflussen kann.

Anstatt der in Fig. 1 bis 3 dargestellten Scheibe oder Büchse g mit Nocken i könnte auch, wie die Fig. 7 und 8 zeigen, eine Büchse g

angewendet werden, um die ein offener Ring i^l gelegt ist, dessen Enden schräg ausgeschnitten sind, wobei die Regulirung der Geschwindigkeit der Maschine in der Weise erfolgt, dafs das Gasventil entweder früher oder später oder gar nicht geöffnet wird. Fig. 8 ist ein Schnitt nach der Linie ι - 2 in Fig. 7, von links gesehen, und Fig. 8 a ein solcher nach der Linie 3-4, von rechts gesehen.

Aus Fig. 5 wird der Antrieb für den Schieber f ersichtlich und Fig. 6 zeigt eine Modification der Verbindung des Schiebers mit dem Hebel d insofern, als,hier noch eine Zwischenstange d^l in Benutzung genommen ist; auch bei dieser Verbindung steht, ebenso wie bei der in den Fig. 1 bis 3 dargestellten, einer leichten und bequemen Herausnahme des Schiebers trotz seiner Kupplung mit dem Hebel d nichts entgegen.

Die schwingende Bewegung für den Hebel d

und die Büchse g kann anstatt von dem Schieber f auch von dessen Stange f^l abgeleitet werden.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Eine Regulirvorrichtung für Gas- und Petroleummotoren mit seitlich am Cylinder angeordnetem Schieber, bei welcher behufs Herbeiführung einer gleichmäfsigeren Geschwindigkeit der ungleiche Widerstand, welchen das Gasventil der directen Einwirkung des Regulators entgegensetzt, dadurch vermieden wird, dafs von dem Schieber oder dessen Stange aus unter Vermittelung eines um einen festen Bolzen (e) drehbaren Hebels (d) eine von dem Regulator axial zu verschiebende Daumenscheibe (g) in schwingende Bewegung versetzt wird, und ihrer jeweiligen Stellung entsprechend durch den Steuerhebel (k Ji¹) das Gasventil bedient.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.