DE523181C - Verfahren zur Herstellung von poroesen, meerschaumartigen Kunststoffen aus Harnstoff und Formaldehyd - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von poroesen, meerschaumartigen Kunststoffen aus Harnstoff und FormaldehydInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
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- C08J2361/00—Characterised by the use of condensation polymers of aldehydes or ketones; Derivatives of such polymers
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- C08J2361/22—Condensation polymers of aldehydes or ketones with only compounds containing hydrogen attached to nitrogen of aldehydes with acyclic or carbocyclic compounds
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Description
- Verfahren zur Herstellung von porösen, meerschaumartigen Kunststoffen aus Harnstoff und Formaldehyd Es ist bekannt, daß man zu porösen, meerschaumartigen Kunstmassen aus Formaldehyd und Harnstoff gelangen kann, indem man zur siedenden wäßrigen Lösung des Gemisches der Komponenten größere Mengen von Säuren als Katalysator zufügt und die erhaltene schäumende Masse direkt in Formen gießt. Die in dieser Weise erhältlichen Produkte weisen verschiedene Nachteile auf, indem sie einerseits m einer zu frühen Kondensationsstufe polymerisiert sind und anderseits den Katalyten einschließen. Dies bedingt, daß die Produkte zu geringe Festigkeit und Haltbarkeit aufweisen und beim Lagern Risse bekommen und leicht zerspringen.
- Es wurde nun gefunden, daß es gelingt, Produkte zu erhalten, die diese Nachteile nicht besitzen, indem man einerseits von Kondensationsprodukten höherer Stufe, d. h. solchen, die über die Methylolharnstoffphase hinaus kondensiert sind, ausgeht und anderseits den zur Polymerisation verwendeten Katalyten nachträglich entfernt.
- Ein geeignetes Kondensationsprodukt wird z. B. erhalten durch etwa 2ostündiges Kochen einer neutralen Lösung von i Mol. Harnstoff auf 2 Mol. Formaldehyd. Gibt man zu einer solchen Kondensationslösung, die konzentriert oder verdünnt sein kann, einen Polymerisationskatalysator, so erstarrt die Mischung zu einer anfangs klaren, bald aber weiß werdenden Gallerte, welche ziemlich rasch fest wird. An Stelle von Wasser können auch andere Lösungsmittel, wie z. B. Alkohol, verwendet werden, wobei die Gallerte unter Umständen längere Zeit völlig durchsichtig bleibt und sich erst in einem späteren Stadium trübt.
- Aus den so erhaltenen Körpern werden nun die Katalyten durch Osmose entfernt, wobei es sich als vorteilhaft erwiesen hat, eventuelle saure Katalyten zuerst durch Neutralisation unschädlich zu machen und erst dann das Neutralsalz durch Auswaschen zu entfernen. Noch rascher führt die elektroosmotische bzw. elektrophoretische Reinigung zum ''Ziel. Es gelingt hierbei innerhalb weniger Stunden, Formstücke von mehreren Zentimetern Dicke restlos vom Elektrolyten oder sonstigen unerwünschten Beimengungen, z. B. niedermolekularen Kondensationszwischenprodukten u. dgl., zu befreien.
- Auf die angegebene Weise erhält man Produkte, die, je nach der Konzentration der verwendeten Lösungen des Harnstoff-Formaldehyd -Kondensationsproduktes einen größeren oder geringeren Wasser- bzw. Lösungsmittelgehalt aufweisen. Dieses Lösungsmittel muß bei der Weiterverarbeitung entfernt werden, z. B. durch Trocknen bei, gelinder Wärme.
- Die so erhaltenen Stoffe weisen eine gewebe- oder gerüstartige Struktur auf und haben daher ein geringes spezifisches Gewicht, das ganz abhängig ist von der Menge des bei der Polymerisation angewandten Lösungsmittels. Bei Verwendung von viel Lösungsmittel gelingt es leicht, unter eine Dichte von 0,4 herabzukommen. Die Produkte lassen sich durch Pressen unter höherem Druck mit oder ohne Anwendung von Wärme verdichten, wobei gleichzeitig eine Erhöhung der Festigkeit erreicht wird.
- Die neuen Stoffe stellen schneeweiße, völlig homogene oder auch bei Verwendung gewisser Katalyten schwach elfenbeinartig maserierte Produkte dar. Ihre Härte läßt sich durch Variation der Art und Menge des angewandten Katalyten sowie der Art der Nachbehandlung, ferner durch Zugabe von Weichmachungsmitteln oder Füllstoffen weitgehend abstufen.
- Als Weichmachungs- bzw. Elastifizierungsmittel kommen u. a. in Frage: Triarylphosphate, Diäthylphthalat, Leinöl, Latex u. dgl., als Füllstoffe: Zellstoff, Asbest, Kieselgur u. dgl. Ferner lassen sich die Produkte beliebig färben. Auch kann man denselben gewünschtenfalls chemisch reaktionsfähige Mittel zufügen, welche gegebenenfalls mit in die Harzbildung einbezogen werden, wie Phenole, Amine, Harnstoffe usw.
- Je nach der Natur der verschiedenen 'Zusätze können dieselben entweder den Kondensationslösungen vor der Polymerisation oder aber den festen porösen Endprodukten nach der Polymerisation zugefügt werden.
- Die neuen Stoffe sind durch große Festigkeit, 'Zähigkeit und hohe Elastizität ausgezeichnet und lassen sich durch Sägen, Bohren, Schleifen, Drehen und Polieren leicht bearbeiten. Sie eignen sich daher zur Herstellung von Kunsterzeugnissen verschiedenster Art. Dank ihrer hohen Isolationsfähigkeit gegenüber Elektrizität und Wärme stellen sie ein besonders wertvolles Isolationsmittel dar. Beispiel i Eine neutrale Lösung von 60o Gewichtsteilen (i Mol.) Harnstoff und i 50o V01umteilen (z Mol.) 40 % ig em Formaldehyd wird am Rückfluß gekocht, bis eine Probe in der Kälte sich nicht mehr trübt. Hierauf wird die Kondensationslösung abgekühlt, mit dem gleichen Volumen i %iger Schwefelsäure versetzt und sofort in Formen gegossen. Nach wenigen Minuten ist die Masse gelatiniert und nach einigen Stunden hart. Sie wird hierauf aus der Form herausgenommen und zunächst zwecks Neutralisation der Schwefelsäure in verdünnte Natronlauge gelegt, hernach bis zur völligen Entfernung der Elektrolyten gewässert und schließlich getrocknet. Es wird eine schneeweiße, hochporöse' Masse von einer Dichte von etwa o,5 erhalten. Beispiele 6oo Gewichtsteile Haxnstoff werden in i 5oo Volumteilen 40%igem Formaldehyd gelöst, mit 6o Gewichtsteilen Blutkohle gemischt und filtriert. Die klare Lösung wird hierauf im Druckgefäß im siedenden Wasserbad mehrere Stundenerhitzt. Die so erhaltene wasserhelle Kondensationslösung wird mit 1/1o ihres Volumens einer wäßrigen Lösung von Anilinchlorhydrat und Harnstoff (enthaltend auf io Volumteile Lösung z,5 Teile Pnilinchlorhydrat und 3,2 Teile Harnstoff) gemischt und in Formen gegossen. Die Mischung gelatiniert nach 8 bis io Minuten und wird nach etwa 4stündigem Stehen wie in Beispiel i alkalinisiert, gewässert und getrocknet. Die Dichte des schneeweißen fertigen Produktes, das oft eine schöne elfenbeinartige Maserierung zeigt, beträgt .etwa o,85. Setzt man dieses Produkt einem Druck von einigen hundert Atmosphären aus, so sinkt es, ohne zu zerfallen, zusammen und kann eine Dichte von 1,3 und mehr erreichen. Gleichzeitig wird seine Festigkeit erhöht. Beispiel 3 Die in Beispiel 2 beschriebene Kondensationslösung wird im Vakuum bei etwa 50° auf einen Gehalt von 75 bis 8o o,lo Trockensubstanz eingedampft. Hierauf werden auf 40o Teile dieser Lösung i 5o Teile eines vorher mit Säure behandelten, neutral gewaschenen und mit möglichst wenig Wasser angeriebenen Mikroasbestes zugefügt und die Mischung zu einer homogenen Paste verarbeitet. Dann werden noch ioo Volumteile einer 50%igen Anilinchlorhydratlösung zugemischt und die Masse in Formen gegossen und wie in Beispiel i weiterbehandelt. Es wird nach dem Trocknen ein sehr festes homogenes Produkt von einer Dichte von etwa o,9 erhalten.
- In allen Fällen kann die Reinigung statt durch einfaches Auswaschen vorteilhaft durch Elektroosmose bzw. Elektrophorese .erfolgen. Beispiel 4 aoo Volumteile der nach Beispiel i .erhaltenen Kondensationslösung werden mit 3o Volumteilen einer i o %ig en Ammoniumrhodanatlösung vermischt und in Formen gegossen. Die Aufarbeitung erfolgt wie in Bei. spiel i. Es wird ein ähnliches Produkt, wie dort beschrieben, jedoch mit einer Dichte von etwa o,8 bis o,9 erhalten.
Claims (1)
- PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von porösen, meerschaumartigen Kunststoffen aus Harnstoff und Formaldehyd, dadurch gekennzeichnet, daß man die durch mehrstündiges Kochen in wäßriger Lösung bei Abwesenheit von Katalysatoren erhältlichen, über die Methylolharnstoffstufe hinaus kondensierten Produkte in verdünnter oder konzentrierter Lösung mit einem Katalysator versetzt, aus der erhärteten Masse den Katalysator, bei Verwendung eines solchen saurer Natur vorteilhaft nach Neutralisation, durch einfaches Auswaschen bzw. auf elektroosmotischem oder elektrophoretischem Wege entfernt, das fertige Polymerisationsprodukt trocknet und gegebenenfalls nachträglich noch durch Pressen, mit oder ohne Anwendung von Wärme, verdichtet. z. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Entfernung der Katalysatoren auf elektroosmotischem bzw. elektrophoretischem Wege erfolgt.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
CH523181X | 1926-12-04 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE523181C true DE523181C (de) | 1931-04-20 |
Family
ID=4518089
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEG68929D Expired DE523181C (de) | 1926-12-04 | 1926-12-12 | Verfahren zur Herstellung von poroesen, meerschaumartigen Kunststoffen aus Harnstoff und Formaldehyd |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE523181C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1111373B (de) * | 1954-09-16 | 1961-07-20 | Cogepa Etablissement Commercia | Verfahren zur Herstellung von Schaumkoerpern aus Carbamidharzschaum |
-
1926
- 1926-12-12 DE DEG68929D patent/DE523181C/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1111373B (de) * | 1954-09-16 | 1961-07-20 | Cogepa Etablissement Commercia | Verfahren zur Herstellung von Schaumkoerpern aus Carbamidharzschaum |
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