DE522720C - Schnellschlussventil - Google Patents

Description

Das Schnellschlußventil hat die Aufgabe, eine Dampfleitung innerhalb kürzester Zeit abzuschließen. Aus der Eigenart des Schnellschlußventils folgt, daß es nur verhältnismäßig selten in Tätigkeit zu treten hat. Um so mehr muß man dafür Sorge tragen, daß alle Störungsquellen, die ein Versagen des Ventils im Bedarfsfalle zur Folge haben könnten, weitgehend ausgeschaltet werden.

Es hat sich ergeben, daß die Verwendung mechanischer Kraftspeicher, ζ. B. in Form von Federn, vielfach nicht die erforderliche Betriebssicherheit gewährleistet, da derartige Konstruktionen z. B. durch Klemmen der Ventilspindel sehr leicht versagen. Bei anderen Konstruktionen wieder wird das Absinken oder Ansteigen eines Öldruckes zur Betätigung des Schnellschlußventils verwendet. Auch bei dieser Ausführungsform ergeben sich ab und zu Schwierigkeiten.

Zur Vereinfachung der Konstruktion von Schnellschlußventilen und zur Erhöhung ihrer Betriebsbereitschaft und Betriebssicherheit wird gemäß der Erfindung von der an sich bekannten Konstruktion Gebrauch gemacht, daß der Ventilteller als beweglicher Zylinder eines feststehenden Kolbens ausgebildet wird, in dessen Inneres durch eine Leitung Dampf zugeführt werden kann, so daß der Druck dieses Dampfes die Entlastung des an sich nicht entlasteten Ventils herbeiführt. Diese Bauweise wird gemäß der Erfindung in der Weise weitergebildet, daß mit dem Schnellschlußgestänge ein Ventil gekuppelt wird, das bei Ansprechen des Schnell-Schlusses das Innere des Entlastungszylinders mit einer Stelle niederen Druckes verbindet, so daß das Schnellschlußventil infolge des dann auftretenden Differenzdruckes schnell und mit großer Kraft geschlossen wird.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Abbildung dargestellt, und zwar in der geschlossenen Stellung des Ventils. Der Ventilteller B des einsitzigen Absperrventils ist auf der dem Dampfeintritt abgekehrten Seite als Zylinder ausgebildet, in den ein fest- ■ stehender Körper E hineinragt. Der Körper ist durch Kolbenringe F gegen den Ventilteller abgedichtet, doch haben die Kolbenringe so viel Spiel, daß eine gewisse Dampfmenge hindurchtreten kann. Durch den Kolben E hindurch führt .eine Bohrung G, die über eine Leitung H mit dem Teil / des Ventils in Verbindung steht. Nach unten hin ist die Bohrung G durch ein Ventil K abgeschlossen. Eine Klinke M dient zum Festhalten des Ventils in seiner Offenstellung. Die Klinke wird zweckmäßig mit dem Verstellhebel D des Ventils K gekuppelt.

Zum Öffnen des Ventils wird das Ventil K zunächst geschlossen. Jetzt kann durch die Verbindungsleitung hindurch Dampf durch

*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:

Dipl.-Ing, Ernst Pohl in Berlin-Lichterfelde.

die Bohrung G in den Raum L unterhalb des Ventiltellers B eintreten. Der Druck hierin wird nach und nach ansteigen. Gleichzeitig entweicht aber durch das Spiel zwischen den Kolbenringen und dem Ventil eine gewisse Dampfmenge, die zum Anwärmen der an das Ventil anschließenden Leitungen dient. Nachdem der Druck im Raum L so weit angestiegen ist, daß das Ventil entlastet ist, kann

ίο es leicht angehoben werden, wenn es nicht überhaupt durch den Dampfdruck in seine Offenstellung gedrückt wird.

Soll der Schnellschluß eintreten, so wird die Klinke M ausgelöst. Gleichzeitig wird das Ventil K geöffnet. Der im Raum L befindliche Dampf entweicht durch die Bohrung G nach außen. Hierdurch sinkt der Druck im Raum L sehr stark ab, und nun kann der auf seine Oberseite wirkende Druck das Ventil schnell schließen.

Durch allmähliches Öffnen des Ventils K kann man erreichen, daß ein verhältnismäßig langsamer Druckabfall eintritt. Diese Anordnung kommt vor allem dann in Frage, wenn man eine zusätzliche Kraft zum Schließen des Vientils zur Verfügung hat und man durch die besondere Ausbildung des Schnellschlußventils nur eine Sicherheit dafür haben will, daß Klemmungen und ähnliche Störungs-'erscheinungen das Schließen des Ventils nicht hindern.

Die gleichzeitige Verwendung von Entlastung und Anwärmung hat den Vorteil, daß für den Fall, daß das Ventil K infolge eines Bedienungsfehlers nicht geschlossen wurde, Dampf zur Turbine nicht abströmen kann, da er ^:durch das Ventil ^ nach außen abgeleitet wird.

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Schnellschlußventil mit einem als beweglicher Zylinder eines feststehenden Kolbens ausgebildeten Ventilteller und einer Leitung zum Inneren des Zylinders, durch die Dampf zugeführt werden kann, so daß der Druck dieses Dampfes die Entlastung des an sich nicht entlasteten Ventils herbeiführt, gekennzeichnet durch ein mit dem Schnellschlußgestänge gekuppeltes Ventil, das bei Ansprechen des Schnellschlusses das Innere des Entlastungszylinders mit einer Stelle niederen Druckes verbindet, so daß das Schnellschlußventil infolge des dann auftretenden Differenzdruckes geschlossen wird.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen