DE520856C - Verfahren zur Darstellung gemischter Alkaloidsalze - Google Patents
Verfahren zur Darstellung gemischter AlkaloidsalzeInfo
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- DE520856C DE520856C DEC38438D DEC0038438D DE520856C DE 520856 C DE520856 C DE 520856C DE C38438 D DEC38438 D DE C38438D DE C0038438 D DEC0038438 D DE C0038438D DE 520856 C DE520856 C DE 520856C
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Description
- Verfahren- zur Darstellung. gemischter Alkaloidsalze lin Patent 5 i.9 o93 - ist ausgeführt, daß Kampfersäurelösüngen @ in -organischem Medium oder kampfersaure Salze in_ wäßrigen Lösungen mit den Solanaoeenälkaoiden, wie Atropin, Hyoscyamin und Scöpolamin, nur in molekularem Verhältnis i : i zusammentreten und schön kristallisierte saure Salze bilden.
- Es wurde nun gefunden, daß man auch zu den neutralen Salzen der Kampfersäure mit den Solanaceenalkaloiden kommen kann, wenn man die Lösungen der Komponenten unter schonenden Bedingungen zur Trockne bringt. Diese neutralen Salze mit ein und demselben oder zwei verschiedenen Solanaceenalkaloiden sind nämlich gegen Lösungsmittel, insbesondere Wasser, Alkohol, Äther usw., sehr empfindlich, da sie in Lösung dissoziieren und sich ein Gleichgewicht zwischen den Komponenten einstellt.
- Dieses Verhalten zeigt nicht nur die Kampfersäure, sondern viele mehrbasische Säuren, wie Malonsäure, Phthalsäure, Mekonsäure, Weinsäure, Zuckersäure, und anorganische Säuren, wie Schwefelsäure, schweflige Säure, Phosphorsäure.
- Die so gewonnenen neutralen gemischten Salze zeigen für sich allein oder in Kombination mit anderen Verbindungen sehr wertvolle therapeutische Eigenschaften. Gemischte Allcaloidsalze der Weinsäure mit Yohimbin undPapaverin sind bereits bekannt. Gegenüber diesen Salzen unterscheiden sich die hier beschriebenen Doppelsalze der Solanaceenalkaloide durch ihre spezifische therapeutische Wirkung auf den Vagus, wodurch sie ein ausgezeichnetes oral anwendbares Mittel gegen .die Seekrankheit darstellen.
- Die Erscheinungen der Seekrankheit sind durch die abnormen Bewegungen ausgelöste Störungen des Gleichgewichtsapparates und dadurch bedingte starke Erregung medullöser Zentren, besonders des Vaguszentrums, sowie Erregung von Rindenzentren, teils durch Perception der durch die Erregung des Vaguszentrums hervorgerufenen Organreaktionen, teils durch die abnormen Sinneseindrücke. Atropin vermag als solches jedoch nur bei parenteraler Einverleibung eine Reihe Symptome der Seekrankheit infolge seiner den Vägus in der Peripherie lähmenden Eigenschaften zu hemmen. Da ihm aber selbst zentrale Erregungswirkungen anhaften, vermag es die Seekrankheit, insbesondere in bezug auf Erregung des Brechzentrums, nicht zu beseitigen. i-Hyoscyamin verhält sich dem Atropin ähnlich, wenn auch günstiger.
- Durch Kombination von Atropin, besser noch i-Hyoseyamin mit Scopolamin wird die lähmende Wirkung der erstgenannten Alkaloide auf den peripheren Vagus verstärkt und dazu die unangenehmen zentral erregenden Teilwirkungen dieser Alkaloide durch ,die an Rindeund Hirnstamm angreifendeberuhigende Wirkung des Scopolamins aufgehoben. Gleichzeitig werden damit die übrigen zentralen Erscheinungen der Seekrankheit behoben. Die Kombinationswirkung kommt am besten zum Ausdruck, wenn beide Alkaloide in einem Molekül zusammengefaßt sind, insbesondere beim kampfersauren Doppelsalz der beiden Substanzen, da die Kampfersäure die erwünschten Effekte noch weiter steigert.
- Gegenüber Atropin, Hyoscyamin und Scopolamin allein haben die Doppelverbindungen den Vorteil, auch auf oralem Wege ihre -Wirkung zu entfalten und eine wesentlich geringere Giftigkeit zu besitzen.
- Beispiel t 1,5 g Scopolamin werden in 5 ccm n-Schwefelsäure gelöst und mit einer Lösung von 1,5 g Hyoscyamin in 5 ccm n-Schwefelsäure vereinigt. Diese Mischung wird mit einer Lösung von z g Kampfersäure in der berechneten Menge Bariumhydroxyd versetzt, das Bariumsulfat abfiltriert und das schwefelsäure- und barytfreie Filtrat im Vakuum zur Trockne gebracht. Es hinterbleibt das Scopolaminhyoscyamincamphorat. Auf die 'gleiche Weise entsteht das Phthalat.
- Beispiele Molekulare Mengen Atropinbase und Scopolaminbase werden in alkoholischer Lösung mit einer alkoholischen Weinsäurelösung vereinigt und das Lösungsmittel bei Zimmertemperatur verjagt. Man .erhält so das neutrale Atropinscopolamintartrat. Ebenso erhält man das bernsteinsaure Salz.
- Beispiel 3 Molekulare Mengen Scopolaminmekonat (Schmelzpunkt i75°) werden in konzentrierter wäßriger Lösung mit Hyoscyaminbase Nerrührt, bis Lösung eingetreten ist. Hierauf wird unter vermindertem Druck verdampft. Es verbleibt das sirupöse Hyoscyaminscopolaminmekonat. Auf ähnliche Art läßt sieh das Terephth.alat 'bereiten.
- Beispiel: Eine ätherische Lösung von Hyoscyamin, Scopolamin und Malonsäure bringt man im Vakuum bei 15 mm zur Trockne, wobei das Hyoscyaminscopolaminmalonat zurückbleibt.
- Beispiel 5 Eine molekulare Mischung von Scopolamin und Atropin wird in wäßrig alkoholischer Lösung. mit Schwefelsäure neutralisiert und im Vakuum zur Trockne gebracht. Auf die gleiche Weise wie das Sulfat läßt sich das Sulfit bereiten.
Claims (3)
- PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Darstellung von gemischten Salzen der Solanaceenaikaloide mit mehrbasischen Säuren, dadurch gekennzeichnet, daß man die Komponenten bei. Gegenwart eines Lösungsmittels in molekularen Mengen vereinigt .und letzteres unter milden Bedingungen entfernt.
- 2. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet. daß man ein saures Salz eines Solanaceenalkaloids mit der molekularen Menge eines arideren Sßlanaceenalkaloids bei Gegenwart eines Lösungsmittels behandelt und letzteres unter milden Bedingungen entfernt.
- 3. Ausführungsforrn des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß Iran die Solanaceenalkaloide und die erwünschte Säure in Form ihrer Salze in einem geeigneten Lösungsmittel aufeinander zur Einwirkung bringt, derart, daß ;das Anion der Alkaloidsalze und das Kation an der ,erwünschten Säure in Form eines in dem gewählten Lösungsmittel schwer löslichen salzartigenNiederschlags ausfallen und nach Entfernung des letzteren das Lösungsmittel unter milden Bedingungen verdampft wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEC38438D DE520856C (de) | 1926-06-27 | 1926-06-27 | Verfahren zur Darstellung gemischter Alkaloidsalze |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE520856C true DE520856C (de) | 1931-03-16 |
Family
ID=7023282
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEC38438D Expired DE520856C (de) | 1926-06-27 | 1926-06-27 | Verfahren zur Darstellung gemischter Alkaloidsalze |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE520856C (de) |
-
1926
- 1926-06-27 DE DEC38438D patent/DE520856C/de not_active Expired
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