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Überzug für Büsten und Verfahren zur Herstellung der Büste Die Erfindung
betrifft einen Überzug für Büsten, die den menschlichen Körper wiedergeben sollen,
und ein Verfahren zur Herstellung der Büste.
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Wie bekannt, wird von einer Büste verlangt, daß sie, um bei der Anpassung
von Kleidung verschiedener Größen verwendet werden zu können, entweder ein treues
Abbild des normalen menschlichen Körpers oder aber in Form und Maßen wenigstens
die Hauptlinien und Hauptmaße des harmonisch entwickelten menschlichen Körpers enthalten
muß.
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Die Herstellung von Büsten für Schneidereizwecke ist bisher ziemlich
schwierig gewesen, weil das Formen der Büste nach dem menschlichen Körper eine gewisse
künstlerische Gewandtheit beansprucht.
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Das Ziel der Erfindung ist, die Herstellung von Schneiderbüsten zu
ermöglichen, die zur Anpassung von Kleidung verschiedener Größen verwendet werden
können, ohne daß zur Erzielung der Übereinstimmung zwischen der Form der Büste und
der des menschlichen Körpers künstlerische Veranlagung oder künstlerische Fähigkeiten
der Hersteller erforderlich sind.
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Die Erfindung beruht auf der Beobachtung, daß die wichtigsten Maße
des harmonisch entwickelten ' menschlichen Körpers, die für das Anpassen der menschlichen
Kleidung Bedeutung haben, durch ein einfaches Vielfache ein und derselben Größe
ausgedrückt werden können. Diese Größe, die im folgenden als die harmonische Einheit
bezeichnet wird, ist beispielsweise ein Achtel des Umkreises der Taille des harmonisch
entwickelten Körpers.
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Die genannte, erfahrungsgemäß erworbene Erkenntnis davon, daß die
wichtigsten Maße am Körper als ein einfaches Vielfache einer harmonischen Einheit
dargestellt werden können, lenkt den Gedanken auf die Vorstellung, daß es möglich
sein muß, einen am menschlichen Körper eng anschließenden Überzug durch Zuschneiden
eines Stoffstücks nach gewissen einfachen, möglicherweise durch gerade Linien begrenzten
Figuren und nachheriges Zusammennähen des Stoffes nach den Begrenzungslinien dieser
Figuren herzustellen. Zahlreiche Versuche und Messungen haben die Richtigkeit dieser
Auffassung dargetan oder vielmehr dargetan, daß es durch Zuschneiden und Zusammennähen
eines Stoffstücks, . wie angegeben und unten näher beschrieben, und späteres Ausfüllen
des Überzuges mit einer geeigneten, beispielsweise plastischen Masse möglich ist,
Büsten herzustellen, deren äußere Form und Maße der Form bzw. den Maßen des harmonisch
entwickelten menschlichen Körpers so nahekommen, daß sogar ein geübtes Auge keine
merkbaren Unterschiede zwischen der Form
derartiger Büsten und dem
harmonisch entwickelten menschlichen Körper wird erkennen können.
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Gemäß der Erfindung wird eine Büste, die den harmonisch entwickelten
menschlichen Körper wiedergeben soll, durch Ausfüllen eines Überzuges oder einer
Hülse mit einer plastischen oder einer ähnlichen Masse hergestellt, indem der Überzug
bzw. die Hülse durch Zusammennähen zweier quadratischer Stoffstücke den Seitenkanten
derselben entlang und den Seitenkanten rhombischer oder keilförmiger Ausschnitte
im Stoffstück entlang gebildet wird, deren Form, Größe und Lage im Stoffstück aus
der nachfolgenden Beschreibung und aus der in der Zeichnung gezeigten Form eines
zur Herstellung einer Büste zugeschnittenen Überzuges näher hervorgehen.
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Die auf die oben angegebene Weise gebildete Büste kann unmittelbar
als solche verwendet werden. Es liegt aber auch innerhalb des Rahmens der Erfindung,
Büsten durch Abgießen einer auf die unten beschriebene Weise erzeugten Büste herzustellen,
z. B. dadurch, daß eine Form über die beschriebene Büste als Modell gebildet wird
und darauf andere, gegebenenfalls hohle Büsten in der genannten Form gegossen werden.
Als Gußmasse kann Papiermasse oder irgendeine andere beliebige Masse zur Verwendung
kommen.
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Für die Erfindung als solche ist es belanglos, ob der aus dem zugeschnittenen
Stoffstück gebildete Überzug der fertigen Büste vor der Herstellung der erwähnten
Form entfernt wird oder an der Büste sitzenbleibt.
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Die Zeichnung veranschaulicht eine entfaltete Hülse bzw. einen entfalteten
Überzug zur Herstellung einer mit der äußeren Form des harmonischen menschlichen
Körpers übereinstimmenden Büste.
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a und b sind zwei quadratische Stoffstücke, die je vier rhombische
Ausschnitte c und vier keilförmige Ausschnitte d aufweisen, die deutlichkeitshalber
schraffiert gezeigt sind. Die Seitenkante eines jeden der quadratischen Stücke hat
eine Länge, die dem Umkreis der Taille der herzustellenden Büste gleich ist. Die
kurzen Diagonalen der rhombischen Ausschnitte c liegen in einer und derselben Geraden
e, die durch die Mittelpunkte zweier entgegengesetzter Seitenkanten des quadratischen
Stoffstücks verlaufen, und ihre Länge beträgt ein Achtel der Länge der Seitenkantedes
Stoffstücks (des Umkreises der Taille). Die langen Diagonalen der rhombischen Ausschnitte
c haben je dieselbe Länge wie die Seitenkante des Stoffstücks.
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Die Ausschnitte c sind in gleich großer Entfernung voneinander vorgesehen,
die, zwischen den an den -Seitenkanten des Stoffstücks befindlichen Endpunkten der
langen Diagonale der Ausschnitte gemessen, ein Viertel von der Seitenkante des Stoffstücks
beträgt. Die Ausschnitte c sind ferner paarweise symmetrisch um den Mittelpunkt
f der Linie e angeordnet.
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Die keilförmigen Ausschnitte d sind derart zwischen den rhombischen
Ausschnitten e angeordnet, daß zwei der Ausschnitte d sich in dem einen und die
beiden anderen Ausschnitte in dem anderen der zwischen den äußeren und den mittleren
rhombischen Ausschnitten c begrenzten Teile des Stoffstücks sich befinden, wie dies
aus der Zeichnung ersichtlich ist. Die zwischen denselben zwei rhombischen Ausschnitten
angeordneten keilförmigen Ausschnitte d haben eine an der Linie
e und in der Mitte zwischen den beiden rhombischen Ausschnitten befindliche
gemeinsame Spitze h, und ihre Seitenkanten i und j sind parallel zu den Seitenkanten
k bzw. L der rhombischen Ausschnitte.
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Bei der Herstellung des Überzuges werden sich gegenüberliegende Seitenkanten
der Ausschnitte c und d zusammengenäht, und ebenfalls werden von den in der Zeichnung
mit 7n, n, o, P bzw. q bezeichneten Kanten der beiden Stoffstücke je zwei
gleichbezeichnete zusammengenäht.
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Die beiden Stoffstücke sind mittels eines zwischen denselben angebrachten
schmaleren Stoffstücks r gegenseitig verbunden, dessen Breite ein Viertel der Länge
der Seitenkante eines der Stoffstücke a und b beträgt und dessen Länge,
von dem Stoffstück a bis zum Stoffstück b gerechnet, ein Achtel der genannten Seitenkante
ausmacht. Dieses Stoffstück y bildet den unteren Übergang zwischen der Rückenseite
und der Brustseite des Überzuges.
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In der Mitte der Kanten o ist jedes Stoffstück a und
b mit einem Ausschnitt s versehen, dessen Tiefe ein Sechzehntel von der Seitenkante
des Stoffstücks beträgt und dessen Breite ein Achtel derselben Seitenkante ausmacht.
Dieser Ausschnitt wird in dem zusammengenähten Stoffstück die Halsöffnung bilden.
Außerdem weist jedes Stoffstück zwei rechteckige Ausschnitte t auf, die die zwischen
den Kanten 7n und o sowie n und o liegenden Ecken der Stoffstücke wegschneiden,
und zwar in einer Tiefe, die, in Richtung der Seitenkanten m und n gerechnet, ein
Viertel der Seitenkante der Stoffstücke beträgt. Ibie Breite der Ausschnitte t ist
eine solche, daß die nach innen in 'as Stoffstück gewandte Winkelspitze u an der
Seite des zunächstliegenden rhombischen Ausschnitts c liegt, die der Seitenkante
m bzw. 7a am entferntsten liegt.
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Im Stoffstück a ist ferner ein Schnitt u gemacht, dessen Länge, von
der Seitenkante ab gerechnet, ein Achtel von der Länge der Seitenkante des Stoffstücks
beträgt. Dieser
Schnitt geht von der Seitenkante P aus und liegt
in der Symmetrielinie x der paarweise angebrachten rhombischen Ausschnitte c. Bei
dem Zusammennähen wird jede der beiden Schnittkanten des Schnittes v mit dem zugehörigen
Teil y der Schnittkante p zusammengenäht. Hierdurch wird eine natürliche Form des
Überganges in der Beinregion vom Bruststück in das Rückenstück des Überzuges gebildet.
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Es ist nicht erforderlich, die beiden Stoffstücke a und
b derart zuzuschneiden, daß sie vor dem Zusammennähen mittels des Stoffstreifens
y miteinander verbunden sind. Die beiden quadratischen Stücke der nicht zusammengenähten
Hülse können längs der Seitenkanten o zusammenhängen, in welchem Falle z. B. der
Stoffstreifen y längs einer der Linien P durchgeschnitten sein kann. Übrigens ist
es möglich, die beiden Stoffstücke nach einer der Linien e zu trennen.
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Die Zeichnung stellt, wie oben angegeben, ein Stoffstück dar, mittels
welches eine den harmonischen menschlichen Körper wiedergebende Büste soll hergestellt
werden können. Nun kommt ein harmonisch entwickelter Körper aber äußerst selten
vor, und die Anpassung von Kleidungsstücken wird infolgedessen unter Umständen auch
an Büsten erfolgen können, die keinen harmonisch entwickelten Körper, sondern einen
entweder stärkeren oder schmaleren Körper als den harmonischen Körper darstellen.
Soll die Büste einen stärkeren Körper gegebener Höhe wiedergeben, wird a um ein
wenig größer als die harmonische Einheit gewählt entsprechend der betreffenden Höhe,
und umgekehrt wird a etwas kleiner als die der betreffenden Höhe entsprechende harmonische
Einheit gewählt, falls die Büste einen schmaleren Körper wiedergeben soll. Soll
nun die Büste einen Körper wiedergeben, der schmaler als der harmonisch entwickelte
Körper ist, beispielsweise die Gestalt eines jungen Mädchens an Stelle die einer
reifen Frau gleicher Höhe, so wird die Länge der kurzen Diagonale der rhombischen
Ausschnitte und die Grundlinie der keilförmigen Einschnitte um eine Kleinigkeit
länger als die harmonische Einheit, z. B. um ein Achtel länger als diese, gewählt.