DE512319C - Verfahren zur Kohlensaeureduengung - Google Patents
Verfahren zur KohlensaeureduengungInfo
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- DE512319C DE512319C DER76477D DER0076477D DE512319C DE 512319 C DE512319 C DE 512319C DE R76477 D DER76477 D DE R76477D DE R0076477 D DER0076477 D DE R0076477D DE 512319 C DE512319 C DE 512319C
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C05—FERTILISERS; MANUFACTURE THEREOF
- C05D—INORGANIC FERTILISERS NOT COVERED BY SUBCLASSES C05B, C05C; FERTILISERS PRODUCING CARBON DIOXIDE
- C05D9/00—Other inorganic fertilisers
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Description
- Verfahren zur Kohlensäuredüngung Bei der Begasung von Freiland werden bekanntlich Kohlensäuregase aus in Abständen verlegten Rohrleitungen austreten gelassen, die dann infolge der stets vorhandenen Luftbewegung zu den dazwischen befindlichen Pflanzen gelangen. Auf diesem Weg von einer Rohrleitung zur anderen tritt natürlich eine Verdünnung der Kohlensäuregase ein. Die Kohlensäurewirkung ist aber um so größer, je höher der durchschnittliche Kohlensäuregehalt in der Pflanzenumluft ist. Infolgedessen ist es vorteilhaft, die Gase mit einem möglichst hohen Gehalt an Kohlensäure austreten zu lassen. Bei Verwendung von Verbrennungsgasen ist dem jedoch eine Grenze gesetzt, die aus praktischen Gründen bei etwa r o bis i z % Kohlensäuregehalt. liegt. Um trotzdem auf einfache Weise eine ansehnliche Steigerung herbeizuführen, soll erfindungsgemäß der Brennstoff mit Carbonaten, am zweckmäßigsten Kalkstein, vermischt werden. Durch die Erhitzung des letzteren wird bekanntlich Kohlensäure fast bis zur Hälfte des zugesetzten Gewichtes frei. Das so erzeugte Kohlensäuregas kann infolgedessen bis über 3o % Kohlensäure enthalten. Der Gehalt der Pfianzenumluft an Kohlensäure kann also gegenüber dem jetzigen Verfahren wesentlich gesteigert werden. Eine Schädigung der in nächster Nähe der Ausströmröhre wachsenden Pflanzen tritt nicht ein, da der Kohlensäuregehalt sofort nach dem Austreten durch die Vermischung mit Luft erheblich heruntergesetzt wird. Das Verfahren kann in zweierlei Weise ausgeführt werden. Zunächst dadurch, daß kohlenstoffreicher Brennstoff, also Koks o. dgl., und Kalkstein entsprechend gemischt und in einem Schachtofen, wie es beim Kalkbrennen geschieht, aufgegeben werden. und daß die enthaltenen Gase nach der notwendigen Abkühlung und Reinigung von Staub und sonstigen pflanzenschädlichen Bestandteilen den Pflanzen zugeleitet werden. Man wird natürlich mehr Koks zusetzen, als sonst zum Brennen notwendig ist. Die Einrichtung kann auch so getroffen sein, daß neben einem gewöhnlichen Verbrennungsofen ein Schachtofen zur Erzielung eines möglichst hochwertigen Gases, also mit geringem Koksverbrauch, aufgestellt ist und daß die entstehenden Gase vermengt werden. Es hat dies den Vorteil, daß nicht sämtlicher Brennstoff durch den Schachtofen aufgegeben zu werden braucht, so daß die umständliche Arbeit des Hochhebens gespart und die Bedienung dadurch erleichtert wird. Auf diese Weise kann ein Gehalt bis zu 2o % erzielt werden, was schon eine wesentliche Verbesserung darstellt. Der Schachtofen kann auch ganz entbehrt werden, wenn die Kalksteine in geringeren Mengen einem intensiven gewöhnlichen Feuer zugesetzt werden.
- Um auch unter den einfachsten Bedienungsverhältnissen eine Sicherheit für die Erzielung eines bestimmten, gleichmäßig hohen Kohlensäuregehaltes zu erhalten, geschieht - die Vermengung von Kalkstein und Koks am wirksamsten dadurch, daß beide. Stoffe entsprechend zerkleinert und brikettiert werden. Am zweckmäßigsten erweisen sich Mischungsverhältnisse von ; 3 bzw. 2 Teilen Kalkstein auf i Teil Koks für die Erzeugung eines reichen Gases, während Brikette. mit i Teil Kalkstein auf i bzw. 2 Teile Koks wegen des höheren Kohlenstoffgehaltes ausgiebiger sind. Jedes Mischverhältnis liefert bei laufender Verwendung ein und derselben Brikettsorte ein Gas von einem bestimmten Kohlensäuregehalt. Dadurch ist auf einfache und sichere Weise eine Anpassung der Begasungsstärke an den Kohlensäurebedarf der Pflanzen und an die natürlichen Verhältnisse gegeben. Bei jungen oder niedrig wachsenden Pflanzen sowie in rauher Lage wird man mit höherem Gasgehalt düngen als bei einem halbhohen Getreidefeld, das an sich schon einen guten Windschutz .bietet und bei dem es infolgedessen vorteilhaft ist, mit einer kohlenstoff-reichen Mischung zu arbeiten.
- Als Bindemittel für diese Brikette eignet sich besonders gelöschter Kalk, der durch Aufnahme von Kohlensäure aus der Luft in kohlensauren Kalk übergeht und dem Brikett die erforderliche Festigkeit verleiht. Die Erbärtung dieser Brikette kann dadurch beschleunigt werden, daß sie mehrere Tage lang in einer Kammer einer kohlensäurereichen Atmosphäre ausgesetzt werden. An Stelle von gelöschtem Kalk kann auch frische, gemahlene Hochofenschlacke verwendet werden. Die gleichzeitige Aufgabe von Kalk mit dem Brennstoff hat auch den Vorteil, daß der bei der Erhitzung des Brennstoffes frei werdende Schwefel nicht in die Verbrennungsgase übergeht, sondern mehr oder weniger vom Kalk aufgenommen wird. Dieser Vorgang kann noch dadurch erleichtert werden, daß als Zuschlag eisenhaltige Stoffe, also neben der schon erwähnten Hochofenschlacke auch Eisenerze, verwendet werden.
- Das so beschriebene Verfahren der Erzeugung eines hochwertigen Kohlensäuregases bringt neben der besseren Wirkung auf dem Felde noch eine Reihe von l,#Tebenvorteilen mit sich. Durch die schon erwähnte gänzliche oder teilweise Bindung des im Brennstoff enthaltenen Schwefels können die Reinigungsanlage und die damit verbundenen Kosten nicht unwesentlich verringert werden. Durch den hohen Prozentsatz des Gases an Kohlensäure wird aber auch weniger Ballast in Form von Luftstickstoff durch die Rohrleitungen befördert, so daß auch hier kleinere Durchmesser verwendet und die Anlagekosten für das Rohrleitungsnetz herabgesetzt werden können. Der für sich oder in Verbindung mit der Brennstoffasche anfallende gebrannte Kalk 'kann ebenfalls als Düngemittel verwendet werden. Die Koks-Kalk-Brikette-stellen also ein kombiniertes, hochwertiges und dabei wohlfeiles Kohlensäuredüngemittel für den Pflanzenbau dar.
Claims (6)
- PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Kohlensäuredüngung mit Hilfe vonVerbrennungsgasen, dadurch gekennzeichnet, daß man bei der Herstellung der Verbrennungsgase zwecks Erzielung eines höheren Kohlensäuregehalts gleichzeitig mit dem möglichst kohlenstoffreichen Brennstoff, wie Koks, Carbonate, in solchen Mengen aufgibt, daß die Brennstoffmenge die beim Kalkbrennen erforderliche erheblich übersteigt.
- 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß in an sich bekannter Weise nur so viel Brennstoff in einem Schachtofen aufgegeben wird, als zum Brennen des Kalkes erforderlich ist, und daß weitere Mengen von Brennstoff in einem gewöhnlichen Verbrennungsofenverbrannt werden, um durch Mischen der entstehenden Gase einen passenden Kohlensäuregehalt zu erreichen.
- 3. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß zur Erzielung eines gleichmäßig hohen Kohlensäuregehalts Kalk mit Koks und sonstigen Zuschlägen nach vorausgegangener Zerkleinerung und Mischung in brikettierter Form aufgegeben werden. q..
- Verfahren nach Anspruch i und 3, dadurch gekennzeichnet, da.ß je nach Erfordernis Koks-Kalk-Brikette von verschiedenem Mischungsverhältnis angewandt werden.
- 5. Verfahren nach Anspruch i und 3, dadurch gekennzeichnet, daß als Bindemittel solche Stoffe, wie gelöschter Kalk, gemahlene Hochofenschlacke, verwendet werden, die durch Aufnahme von Kohlensäure erhärten.
- 6. Verfahren nach Anspruch i und 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Erhärtung der Brikette in einer Kammer mit einer verstärkten Kohlensäureatmosphäre erfolgt. Verfahren nach Anspruch i und 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß zur Bindung des im Brennstoff enthaltenen Schwefels eisenhaltige Stoffe als Zuschläge beim Brikettieren gegeben werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DER76477D DE512319C (de) | 1928-12-04 | 1928-12-04 | Verfahren zur Kohlensaeureduengung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DER76477D DE512319C (de) | 1928-12-04 | 1928-12-04 | Verfahren zur Kohlensaeureduengung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE512319C true DE512319C (de) | 1930-11-11 |
Family
ID=7415339
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DER76477D Expired DE512319C (de) | 1928-12-04 | 1928-12-04 | Verfahren zur Kohlensaeureduengung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE512319C (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1003487B (de) * | 1954-04-15 | 1957-02-28 | Heinz Wilke | Verfahren zur Aufzucht von Pflanzenkulturen unter Glas |
DE2941691A1 (de) * | 1979-10-15 | 1981-05-21 | M.A.N. Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg AG, 8500 Nürnberg | Verfahren zur nutzung von solarenergie sowie vorrichtung zur durchfuehrung dieses verfahrens |
-
1928
- 1928-12-04 DE DER76477D patent/DE512319C/de not_active Expired
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1003487B (de) * | 1954-04-15 | 1957-02-28 | Heinz Wilke | Verfahren zur Aufzucht von Pflanzenkulturen unter Glas |
DE2941691A1 (de) * | 1979-10-15 | 1981-05-21 | M.A.N. Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg AG, 8500 Nürnberg | Verfahren zur nutzung von solarenergie sowie vorrichtung zur durchfuehrung dieses verfahrens |
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