DE438646C - Verfahren und Vorrichtung zur Kohlensaeureduengung - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur KohlensaeureduengungInfo
- Publication number
- DE438646C DE438646C DER56160D DER0056160D DE438646C DE 438646 C DE438646 C DE 438646C DE R56160 D DER56160 D DE R56160D DE R0056160 D DER0056160 D DE R0056160D DE 438646 C DE438646 C DE 438646C
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- carbonic acid
- combustion
- units
- coal
- carbon dioxide
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired
Links
Classifications
-
- A—HUMAN NECESSITIES
- A01—AGRICULTURE; FORESTRY; ANIMAL HUSBANDRY; HUNTING; TRAPPING; FISHING
- A01G—HORTICULTURE; CULTIVATION OF VEGETABLES, FLOWERS, RICE, FRUIT, VINES, HOPS OR SEAWEED; FORESTRY; WATERING
- A01G9/00—Cultivation in receptacles, forcing-frames or greenhouses; Edging for beds, lawn or the like
- A01G9/18—Greenhouses for treating plants with carbon dioxide or the like
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
- Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
- Environmental Sciences (AREA)
- Carbon And Carbon Compounds (AREA)
Description
488646
Den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet ein Verfahren und ein zu seiner
Ausführung geeigneter Apparats um den Pflanzen Kohlensäure zwecks Düngung zuzuführen.
Man hat bisher die Kohlensäuredüngung entweder mittels ortsfester Anlagen oder
ortsbeweglicher Mittel ausgeführt. Die aus umfangreichen Verteilungsnetzen bestehenden
ortsfesten Anlagen, bei denen gereinigte Abgase industrieller Anlagen in den Rohrsystemen
auf die Äcker geführt und dort zum Austritt gebracht werden, sind kostspielig und
nur für Betriebe größten Umfangs geeignet und auch nur für solche auf die Dauer wirtschaftlich.
Ihnen fehlt aber die örtliche Verlegungsmöglichkeit. Man hat andererseits ortsbewegliche Kohlensäuredüngung dadurch
herbeigeführt, daß man die Kohlensäure aus Kohlensäureflaschen entnahm und sie dort,
wo die Düngung stattfinden sollte, zur Begasung der Pflanzen benutzte. Abgesehen davon,
daß verflüssigte Kohlensäure für Düngungszwecke zu teuer ist, tritt hier wie bei
den ortsfesten Großanlagen der Mangel einer leichten Dosierbarkeit in den Vordergrund.
Das vorliegende Verfahren bezweckt nun, die zur Düngung gebrauchte Kohlensäure in
Form leicht dosierbarer Einheiten zu verwenden, und ist daher in erster Linie für geschlossene
Räume, wie Treibhäuser, Mistbeetkästen u. dgl., bestimmt. Der Grundgedanke, auf den das vorliegende Verfahren sich aufbaut,
liegt darin, Kohlensäureeinheiten dadurch in greifbarer Form zu schaffen, daß Kohlenstoff einheiten
zur Verbrennung gebracht werden. Auf diesem Wege gelangt man dahin, die Kohlensäure in Form vorher berechenbarer
Mengen ganz nach Zeit, Ort und sonstigen Umständen verwenden zu können, so daß die
Begasung nicht nur jederzeit und
an
einem beliebigen Orte in bemessener Menge ausgeführt werden kann, sondern auch den jeweilig
vorhandenen Umständen, wie Art der Pflanzen, Vegetationsperiode, Lichtintensität,
Temperatur "im Kulturräum, angepaßt werden kann.
Alle diese äußeren Umstände bedingen die Anwendung verschiedener Kohlensäuremengen
und Kohlensäurekonzentrationen, da, wie bei anderen Düngemitteln auch, die Überdüngung
für die zu behandelnden Pflanzen verderblich ist und für jede Pflanze und unter gegebenen äußeren Umständen es eine optimale
Kohlensäuremenge und Konzentration gibt. Aus diesen Umständen ergibt sich die Forderung einer leichten Dosierbarkeit für
die Kohlensäure, und diese leichte Dosierbarkeit erreicht der Erfinder durch Schaffung
von Kohlensäureeinheiten.
Da es nun nicht gut möglich ist, Einheiten aus substanzieller Kohlensäure zu schaffen,
werden nach dem vorliegenden Verfahren Kohlenstoffeinheiten verwendet, die durch
Verbrennung die Kohlensäureeinheiten ergeben.
Die Kohlenstoffeinheiten können in verschiedener Form angewendet werden. Sie
können nach Gewichts- oder Maßeinheiten beispielsweise in Pulver- oder Patronenformen
verwendet werden, die Einheiten können aus Kohlebriketts bestehen, sie können ferner
Stangenform annehmen, bei der eine bestimmte Länge oder Teillänge einer Kohlensäureeinheit
entspricht. Wesentlich ist immer, daß bei dem Verfahren bestimmte ohne weiteres vorherberechenbare Kohlensäuremengen
dadurch erzeugt werden, daß eine nach dem Begasungsbedarf bestimmte Kohlenmenge verbrannt wird.
Das Verfahren gestaltet sich also derart, daß z. B. auf Grund einer Begasungstabelle,
in der Außentemperatur, Belichtung, Pflan-
zenart usw. berücksichtigt und die jeweilig notwendigen Mengen Verbrennungskohle abzulesen
sind, so viel Kohleeinheiten beispielsweise in Brikettform in dem vorgesehenen Raum verbrannt werden, daß ohne weiteres
die gewünschte Kohlensäuremenge und Koh- : lensäurekonzentration für die Begasung geschaffen
wird.
Zweckmäßig geschieht die Verbrennung der !
Zweckmäßig geschieht die Verbrennung der !
ίο die Begasungskohlensäure schaffenden Kohle ;
in einem geeigneten Ofen.
Die öfen, die für diese Zwecke geeignet I
sein sollen, dürfen selbstverständlich weder ; durch heiße Gase noch durch Wärmeausstrah- j
lung die Pflanzenkulturen, in denen sie unter- ! gebracht sind, schädigen. Sie müssen daher '
in entsprechender Weise isoliert und die entweichenden Gase gekühlt sein. Dies geschieht
z. B. am besten derart, daß der Ofen aus einem \
vertikalen Hohlzylinder besteht, der unten einen Rost und oben einen düsenartigen Gasaustritt
hat, der die Möglichkeit gibt, dem austretenden Gase Kühlluft zuzumischen. Eine derartige Einrichtung hat den weiteren
Vorteil, daß durch die angesogene Kühlluft etwa in dem Ofengas enthaltene Spuren Kohlenoxyd
noch nachträglich zur Verbrennung gelangen. Um die schädliche Wärmeausstrahlung zu verhindern, ist der Ofenschacht
mit einem schlecht wärmeleitenden Material, wie Schamotte und ähnlichem, umkleidet. Der
Ofen muß, um von vornherein eine möglichst kohlenoxydfreie Verbrennung zu liefern,
einen kräftigen Zug haben, der mit beliebigen, geeigneten Mitteln herbeizuführen ist. Zur
Erleichterung des Transportes ist der Ofen zweckmäßig mit Einrichtungen zum Tragen,
mit Bügeln u. dgl., zu versehen.
Ein derartiger Ofen ist beispielsweise in der Abbildung dargestellt:
α ist ein Ofenschacht, in dem unten ein Rost b angebracht ist und der oben mit einer
Düseneinrichtung c versehen ist, die geeignet ist, die Luft einzusaugen, d ist eine Schutzhaube,
um das Entweichen heißer Gase bei i Seitenzug zu verhüten und gleichzeitig den '
Zug im Ofen zu verstärken, e ist ein Schamottemantel, der den Ofenschacht umkleidet, (
und f ein Eisenmantel, der den Schamottemantel zusammenhält. Durch den düsenartigen.
Teil c wird Kühlluft angesogen und dem ent- ! weichenden Verbrennungsgase zugemischt,
wobei etwa vorhandenes Kohlenoxyd zu Kohlensäure verbrannt wird.
Bei der Ausführung dieser Begasung ist es aber notwendig, daß einerseits eine Kohlenstofform
benutzt wird, die leicht brennbar ist, und andererseits die Verbrennungsgase frei von allen für die Pflanzen schädlichen
Substanzen sind. Diesen Voraussetzungen genügen beispielsweise Holzkohle, Torf koks,
Grudekoks u. dgl. Man kann im übrigen auch andere Brennmaterialien für die Zwecke der
Erzeugung reiner Kohlensäure im Verbrennungsofen geeignet machen, wenn man sie einem Erhitzungs- oder Verkokungsprozeß
bei Gegenwart störende Verunreinigungen bindender Substanzen unterwirft. Ferner kann man für die Reinheit der durch die Verbrennung
entwickelten Kohlensäure dadurch sorgen, daß man beispielsweise gepulvertes Brennmaterial, wie z. B. Koks, bei der Brikettierung
mit Stoffen versetzt, die die entwickelten schädlichen Gase, wie z. B. schweflige
Säure, binden. Ein solcher Zusatz würde z. B. Kalk oder Baryt sein.
Claims (5)
1. Verfahren zur Kohlensäuredüngung von Pflanzenkulturen mittels Verbrennungskohlensäure
in mehr oder minder geschlossenen Räumen, dadurch gekennzeichnet, daß die Kohlensäure innerhalb der
Pflanzenkulturen selbst durch Verbrennung abgemessener, durch die Verhältnisse der zu begasenden Kulturen bedingter
Mengen Kohlenstoff erzeugt wird.
2. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die zu verbrennende Kohle in Form go von Gewichts-, Maß- oder Formeinheiten,
beispielsweise in Brikettform, angewendet wird und die Dosierung durch Benutzung
einer oder mehrerer Einheiten geschieht.
3. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch 1 und 2, gekennzeichnet
durch die Benutzung von Holzkohle, Torfkoks, Grudekoks u. dgl.
4. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Verbrennung der Kohle bei Gegenwart solcher der Kohle zugemischten Stoffe erfolgt, die die Entstehung
schädlicher Verbrennungsprodukte verhindern bzw. letztere zu binden vermögen.
5. Verbrennungsofen zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß an der Stelle des Austritts der Verbrennungsgase ein düsenartiges Organ vorgesehen ist, durch
das hindurch Luft angesogen wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DER56160D DE438646C (de) | Verfahren und Vorrichtung zur Kohlensaeureduengung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DER56160D DE438646C (de) | Verfahren und Vorrichtung zur Kohlensaeureduengung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE438646C true DE438646C (de) | 1926-12-22 |
Family
ID=7410181
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DER56160D Expired DE438646C (de) | Verfahren und Vorrichtung zur Kohlensaeureduengung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE438646C (de) |
-
0
- DE DER56160D patent/DE438646C/de not_active Expired
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
Downie | Biochar production and use: environmental risks and rewards | |
DE438646C (de) | Verfahren und Vorrichtung zur Kohlensaeureduengung | |
AT102750B (de) | Verfahren zum Düngen mittels durch Verbrennung erzeugter Kohlensäure und Einheitsbrikett zu dessen Durchführung. | |
DE2143359A1 (de) | Verfahren zur herstellung von aktivkohle unter verwendung eines ofens mit wanderndem rost | |
DE681153C (de) | Verfahren und Vorrichtung zur Erzeugung von aktiver Kohle | |
CH106142A (de) | Verfahren und Vorrichtung zur Düngung von Pflanzenkulturen mittelst Verbrennungskohlensäure. | |
DE575856C (de) | Verfahren zum Verkoken, Verschwelen und Stueckigmachen von Brennstoffen | |
DE937277C (de) | Verfahren und Vorrichtung zur Behandlung von festen Stoffen mit heissen Gasen auf Saugzuggeraeten | |
DE2825817B2 (de) | Vorrichtung zum trockenen Löschen von Koks | |
DE407724C (de) | Verfahren zur Ausfuehrung chemischer Reaktionen und physikalischer Prozesse bei hohen Temperaturen | |
DE840989C (de) | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Aktivkohle durch Aktivierung von kohlenstoffhaltigen Stoffen | |
DE2608559B2 (de) | Verfahren und Reaktor zur unter Gaserzeugung bewirkter Verbrennung organischer Brennstoffe | |
DE3937012A1 (de) | Verfahren und anordnung zur anreicherung der gewaechshausluft mit kohlendioxid | |
DE958235C (de) | Verfahren und Vorrichtung zur Verbrennung eines Gas-Luft-Gemisches von geringem Heizwert, insbesondere zur Verwertung von Grubenwettern | |
DE884709C (de) | Verwendung der C O-reichen Abluft aus Versammlungsraeumen zur Begasung von Pflanzenkulturen in geschlossenen Raeumen | |
DE740363C (de) | Verfahren zum Erzeugen von Formschwelkoks und Schwelteer | |
DE174140C (de) | Verfahren und vorrichtung zum vernichten von blattschädlingen | |
DE548896C (de) | Verfahren zum Brennen von kleinstueckigen Karbonaten der alkalischen Erden | |
DE1955499C3 (de) | Verfahren zum Brennen von Kalkstein | |
DE877957C (de) | Verfahren zum Verblasen von zinkhaltigem Gut | |
DE583926C (de) | Verfahren zum Verkoken von Kohle | |
DE15353C (de) | Brötapparat | |
DE112005003101T5 (de) | Verfahren zur Erzeugung von Halbkoks-Stücken | |
DE821096C (de) | Verfahren zur Erzeugung von Gasen hohen Heizwertes und Vorrichtung zur Ausfuehrung des Verfahrens | |
DE550193C (de) | Vorrichtung zur Druckuebertragung von Gasen und Daempfen |