DE512211C - Abwasserklaeranlage - Google Patents

Description

Bei Kläranlagen zur Reinigung von Abwässern zersetzt sich der organische Schlamm in den Faulräumen, in denen er auf dem Boden liegenbleibt und, sobald die Gärung einsetzt, ein Teil des Schlammes an die Oberfläche auftreibt. Meist stehen für die Oberfläche nur kleine Räume zur Verfügung, so daß die Schwimmdecke zur Vermeidung von Betriebsstörungen häufig, sogar täglich entfernt werden muß, sofern Kläranlagen nach dem Trennverfahren bzw. Frischwasserverfahren in Frage kommen.

Gemäß vorliegender Erfindung soll in einer Kläranlage mit unter Wasser liegendem Absitzraum eine Zerstörung der Schwimmdecke durch eine von den aus dem Faulraum aufsteigenden Gasen und Schlammteilen hervorgerufene Kreislaufströmung erreicht werden. Zu diesem Zweck wird der unter Wasser liegende Absitzraum in zwei gegeneinander abgegrenzte Gerinne derart unterteilt, daß zwischen den einander zugekehrten Wänden der Gerinne ein mittlerer Schacht frei bleibt und die unteren Teile dieser Wände voneinander divergierend verlaufen, während die oberen Abdeckungen dieser Absitzgerinne nach den seitlichen, zwischen den Wandungen der Kläranlage und den Absitzgerinnen liegenden Schächten zu geneigt sind. Kläranlagen mit zwei getrennten unter Wasser liegenden, parallel zueinander verlaufenden Absitzgerinnen, die sowohl voneinander als auch von den Wandungen der Kläranlage durch Wasserschächte getrennt sind und bei denen die unteren Teile der inneren einander zugekehrten Begrenzungswände der Absitzgerinne divergierend verlaufen, sind bereits bekannt. Aber bei derartigen Anlagen ist eine Zirkulation des Schlammes nicht möglich und auch nicht beabsichtigt, weil die oberen Abdeckungen der Absitzräume nach den Wänden der Kläranlage zu ansteigen.

Bei der Kläranlage nach der Erfindung erhält der aus dem Faulraum auftreibende Schlamm durch die Wände der Absitzräume eine solche Führung, daß er durch den in der Mitte zwischen den Absitzräumen liegenden Schacht zusammengefaßt und in verstärkter, konzentrierter Form auf die Oberfläche getrieben wird, wodurch, je nach der Menge des auftreibenden Schlammes, kontinuierlich der an der Oberfläche lagernde Schlamm nach der Seite geschoben und möglichst zertrümmert wird und so ein Kreislauf des Schwimmschlammes durch den mittleren, zwischen beiden Gerinnen liegenden Schacht nach oben und in den an den Seiten der Gerinne gelegenen zwei Schächten nach unten erfolgt. Um eine solche Durchströmung zu erreichen, sind die oberen Abdeckungen der Gerinne so angeordnet, daß sie ein Gefälle nach den seitlich gelegenen Schächten auf-

*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:

Otto Mohr in Wiesbaden.

weisen. Die inneren, unteren Begrenzungsflächen der Absitzgerinne laufen zweckentsprechenderweise aufeinander zu, wodurch eine erneute Zusammenführung der Gasblasen in der Mitte der Kläranlage erreicht wird.

Der Vorgang zeigt sich, am deutlichsten darin, daß die Schwimmdecke in der Mitte der Oberfläche oberhalb des Zwischenraumes zwischen beiden Gerinnen zerbricht. Diese

ίο Zertrümmerung der Schwimmschicht erfolgt durch, die Hochführung der Schlammfladen und Gasblasen innerhalb des engen Schachtes zwischen den Gerinnen.

Die Kläranlage ist in der beiliegenden Zeichnung im Grundriß und Querschnitt dargestellt. Die Absitzräume sind mit a, der Faulraum mit b, die Zuläufe mit c, der Ablauf mit d bezeichnet, der untere Faulraum mit e, die obere Abdeckung der Absitzgerinne mit /. Zwischen den beiden Flächen^, treibt der weitaus größte Teil des Schlammes aus dem unteren Faulraum e auf, gelangt durch den glatten Schlitz h mit starker Wucht an die Oberfläche, wodurch die Schwimmdecke nach den beiden Außenseiten abgeschoben wird, so daß infolge dieses Vorganges zwischen den Segmenten £ der Schwimmschlamm wieder in der Hauptsache nach dem tiefen Schlammfaulraum absinkt (gemäß den in der Zeichnung eingetragenen Pfeilen).

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Abwasserkläranlage mit zwei unter Wasser liegenden, nebeneinander verlaufenden und durch Abstände (Schächte) sowohl voneinander als auch von den Wandungen der Kläranlage getrennten Absitzgerinnen, dadurch gekennzeichnet, daß die den Mittelschacht (Ji) zwischen den Absitzgerinnen begrenzenden Wände (g) mit ihren unteren Teilen (g¹), wie an sich bekannt, voneinander divergierend verlaufen und daß die oberen Abdeckungen (/) der Absitzgerinne nach den seitlichen, zwisehen den Wandungen der Kläranlage und den Absitzgerinnen liegenden Schächten (k) zu geneigt sind, wodurch ein Kreislauf .des Schwimmschlammes durch den mittleren Schacht (/z) nach oben und durch die seitlichen Schächte (k) nach . unten ermöglicht wird.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen