DE511157C - Stoffdrueckeranordnung an Naehmaschinen mit Schneidvorrichtung - Google Patents

Description

Bei Arbeitsstücken, die nacheinander der Nähmaschine zum Benähen zugeführt werden, sind die Arbeitsstücke durch eine blinde Fadenkette miteinander verbunden. Diese Fadenkeitte muß nun durchschnitten werden. Vorrichtungen, um diese Fadenkette zu durchschneiden, sind an sich bekannt, auch ist es nicht mehr neu, außer einem Hauptdrückerfuß noch einen Hilfs drückerfuß zu verwenden. Bejj den bekannten Vorrichtungen dieser Art pflegt der Hauptdrückerfuß in erster Linie aus einem festen Teil zu bestehen, der von der Stoffdrückerstange getragen wird. Dabei ist meist der Hauptdrückerfuß selbst als Tragarm für das festliegende Messer ausgebildet und der Hilfsdrückerfuß in einem Teil des Hauptdrückerfußes nachgiebig gelagert.

Im Gegensatz hierzu ist beim Erfindungsso gegenstand weder der Hauptdrückerfuß als Träger für die Schneidvorrichtung ausgebildet, noch ist der Hilfsdrückerfuß in einem Teil des Hauptdrückerfußes verschiebbar gelagert, sondern es wird ein ganz neuer Maschinenteil verwendet, nämlich ein Rahmen, der eine vielseitige Aufgabe erfüllt.

Demgemäß sitzt nach der Erfindung auf der Stoffdrückerstange des Hauptdrückerfußes ein Rahmen, dessen eine Seite als Führungsgabel ausgebildet ist, die die Stoffdrückerstange eines zweiten Hauptdrückerfußes erfaßt; der eine Gabelteil ist als Lagerstelle für den längsverschiebbaren Hilfsdrückerfuß ausgebildet, während die andere Rahmenseite sowohl als Lagerstelle für das bewegliche Messer wie auch zur Abstützung und Führung für den kippbaren Hauptdrükkerfuß dient.

Die Verwendung dieses eigenartigen Rahmens bringt insofern erhebliche Vorteile mit sich, als zunächst durch die gabelförmige Ausgestaltung der einen Rahmenseite der Rahmen gut geführt und gegen Verdrehung gesichert ist, und außerdem durch die Nutzbarmachung des einen Gabelteiles als Lagerstelle für den Hilfsdrückerfuß eine besondere Lagerung dieses Werkzeuges erübrigt wird. Ferner ist durch die Ausbildung der anderen Rahmenseite als Lagerstelle für das bewegliche Messer eine äußerst zweckmäßige und standfeste Lagerung mit den einfachsten Mitteln geschaffen; sodann wird diese Lagerstelle für das bewegliche Messer gleichzeitig als Abstützung und Führung für den kippbaren Hauptdrückerfuß nutzbar gemacht, so daß also der Hauptdrückerfuß sicher geführt wird. Endlich kommt noch hinzu, daß der Rahmen auch als Anschlag zur Begrenzung für den Aufwärtsgang des beweglichen Messers wirkt.

Ein weiteres Merkmal der Erfindung besteht darin, daß der Hilfsdrückerfuß bis an das Messer der Schneidvorrichtung heranreicht, wodurch der Vorteil erzielt wird, daß die Fadenkette sicher erfaßt und jederzeit zweckentsprechend vorgeschoben wird; ferner wird die Fadenkette während des Schneidvorganges von dem Hilfsdrückerfuß

dicht an den Messern gehalten, und zwar derart, daß ein Ausweichen der Fadenkette vermieden wird und ihr sicheres Durchschneiden gewährleistet ist. Ein Äusführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes ist in der Zeichnung dargestellt, es zeigen Abb. ι die neue Drückerfußanordnung, teilweise geschnitten von der Seite, bei weggelassenem vorderen Hauptdrückerfuß, Abb. 2 von oben im Schnitt bei weggelassener Stichplatte, Abb. 3 im Schnitt von vorn der Abb. 1,. Abb. 4 schematisch die Lage des Hilfsdrückerfußes zu den anderen Drückerfüßen, der Nadel, dem Messer und der Stichplatte, Abb. 5 die Stichplatte mit den verschiedenen Stoffschiebern von oben, Abb. 6 und 7 den Hilfsdrückerfuß im Schnitt in zwei verschiedenen Stellungen, Abb. 8 die in Abb. ι gezeigten Teile bei angehobenem Hautdrücker fuß.

In dem Kopf 1 des Nähmasehinengehäuses sind bei dem gezeigten Äusführungsbeispiel zwei Drückerfußstangen 2 und 3 längsverschiebbar gelagert, die je einen Hauptdrükkerfuß 4 oder 5 tragen, deren jeder mit einem Stoffschieber 6 oder 7 zusammenwirkt. Weiterhin ist in diem Kopf 1 des Nähmaschinengehäuses die Nadelstange 8 mit der Nadel 9 gelagert; außerdem ist die Nähmaschine mit einer Schneidvorrichtung ausgerüstet, die an sich nicht Gegenstand der Erfindung ist und im wesentlichen aus einem festen unteren Messer 10 und einem beweglichen oberen Messer 11 besteht, das von einem um den Bolzen 12 schwingenden Winkelhebel 13 getragen wird, wobei dieser in geeigneter, nicht dargestellter Weise hin und her geschwungen wird, um die Schneidbewegung zu erzielen.

Außer den Hauptdrückerfüßen 4 und 5 ist nun noch ein Hilfsdrückerfuß 14 vorgesehen, der zwischen der Nadel 9 einerseits und der Schneidvorrichtung, d. h. dem Messer 11, andererseits angeordnet ist. Wie insbesondere aus den Abb. 1 und 2 zu ersehen ist, trägt der Hilfsdrückerfuß 14 einen Bolzen 15, der in einem Lagerauge 16 des Rahmens 17 verschiebbar gelagert ist und unter Wirkung einer Feder 18 steht, die das Bestreben hat, den Hilfsdrückerfuß 14 stets nach unten gegen den mit ihm zusammenwirkenden Stoffschieber 19 zu drücken, so daß beim Nähen die Fadenkette 20 (auf den Zeichnun-' gen der Deutlichkeit halber als über Kreuz schraffierter Streifen dargestellt) zwischen dem Hilfsdrückerfuß 14 und dem Stoffschieber 19 eingeklemmt und so in Richtung des Stoffvorschubs vorgeschoben wird, während die Hauptdrückerfüße 4 und 5 das Arbeitsstück mit Hilfe der Stoffschieber 6 und 7 vorwärts bewegen. Der Rahmen 17 mit dem Lagerauge 16 ist an der Stoffdrückerstange 2 angebracht und erfaßt mit einer Führungsgabel die Stoffdrückerstange 3, wie aus Abb. 2 zu ersehen ist. Die Abb. 2 und 3 lassen ferner erkennen, daß einesteils der Rahmen 17 einen Anschlag 100 besitzt, gegen den sich der Messerträger 13 abstützt und anderenteils, daß in dem Rahmen 17 ein Stift 99 eingeschraubt ist, dessen freies Ende in einen Schlitz 98 eines Ansatzes 97 des Drükkerfußes 4 hineinragt und so zur Abstützung und Führung des Hauptdrückerfußes 4 dient. Hat jedoch das Arbeitsstück die Nähmaschine, d. h. die Drückerfüße verlassen, so wird die Fadenkette 20 selbst (Abb. 6) mit Hilfe des Hilf sdrückerfußes 14 und des Stoff Schiebers 19 vorgeschoben. Senkt sich nun der Stoffschieber 19 (Abb. 7), so gibt er die Fadenkette 20 zwar frei, gleichzeitig aber senkt sich der Hilfsdrückerfuß 14 und klemmt dabei die Fadenkette 20 gegen den sSteg2i der Stichplatte 22 so, daß die Fadenkette 20 sicher gehalten wird. Inzwischen wird auch der Hebel 13 der Schneidvorrichtung geschwungen, wodurch sich das Messer 11 nach unten bewegt und die Fadenkette 20 durchschneidet. Mittlerwieile hat sich der Stoffschieber 19 gehoben und arbeitet wiederum mit dem Hilfsdrückerfuß 14 zusatn- go men, wodurch die Fadenkette 20 vorgeschoben wird. " ;

Wird nunmehr ein neues Arbeitsstück 23 .-(Abb. 8) unter die Hauptdrückerfüße 4 und 5 gebracht, so werden diese vorne angehoben, da sie kippbar auf den Zapfen 24 und 25 gelagert sind (Abb. 3). Trotz des Anhebens dieser Drückerfüße 4 und 5 wird aber die Fadenkette 20 durch den in dem Lagerauge r6 längsverschiebbaren Hilfsdrückerfuß 14 sicher gehalten (Abb. 8). Bei weiterem Vorschub des Arbeitsstücks 23 gelangt dieses auch unter den Hilfsdrückerfuß 14, und es ist jetzt ein Festhalten der Fadenkette 20 mit Hilfe des Hilfsdrückerfußes 14 und des Stoff Schiebers 19 bzw. des Steges 21 nicht mehr erforderlich, da. jetzt das Nähen in der üblichen Weise erfolgt.

Zweckmäßig sind das Ende 26 des Hilfsdrückerfußes 14 und auch der Steg 21 ge- Ί10 zahnt, wodurch ein Zurückgleiten der Fadenkette 20 verhindert wird.

Wie Abb. 3 erkennen läßt, begrenzen die Hauptdrückerfüße 4 und 5 den Hilfsdrückerfuß 14 beiderseits, so daß beim Vorschieben der Fadenkette 20 diese in einer Rinne 27 liegt und somit seitlich nicht ausweichen kann.

Claims (2)

1. Patentansprüche:

   i. Stoffdrückeranordnung an Nähmaschinen mit Schneidvorrichtung, dadurch

   gekennzeichnet, daß auf der Stoffdrückerstange (2) des Hauptdrückerfußes (4) ein Rahmen (16, 17) sitzt, dessen eine Seite als Führungsgabel ausgebildet ist, die die Stroffdrückerstange (3) eines zweiten Hauptdrückerfußes (5) erfaßt, wobei der eine Gabelteil als Lagerung für den längsverschiebbaren Hilfsdrückerfuß (14) dient, während die andere Rahmenseite sowohl als Lagerung für das bewegliche Messer (11) wie auch als Abstützung und Führung für den kippbaren Hauptdrükkerfuß (4) dient.
2. 2. Stoff drücker anordnung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Hilfsdrückerfuß (14) bis an das Messer (11) der Schneidvorrichtung heranreicht.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen