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Einrichtung zur Darstellung des Mündungsfeuers von Geschützen Die
Erfindung bildet eine verbesserte Ausbildung der im Patent 489 536 geschützten Einrichtung
zur Darstellung des Mündungsfeuers von Geschützen u. dgl. (sogen. Zielfeuer).
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Derartige Zielfeuer, die entweder nur eine Feuererscheinung hervorrufen
oder durch Beiladung von staubentwickelnden Materialien auch gleichzeitig eine Raucherscheinung
vortäuschen, kennzeichnen sich nach vorliegender Erfindung im wesentlichen dadurch,
daß das in der Ladungsbüchse befindliche und von einem darunter angeordneten Schwarzpulver-Zündladungskörper
angefeuerte Leuchtmittel aus rauchschwachem Pulver mit oder ohne Beimischung von
Schwarzpulver und unter Ausschluß von Aluminiumstaub besteht.
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Dadurch läßt sich der entstehende Gasdruck auf ein Minimum herabdrücken,
und die Hülse der Pulverladung kann, ohne Explosionsgefahr befürchten zu müssen,
aus verhältnismäßig schwachem und leichtem Material hergestellt werden. Unglücksfälle
sind wegen der auftretenden geringen Druckwirkungen ziemlich ausgeschlossen, und
auch die Gefahr von Selbstzündung ist beseitigt, weil bei der Leuchtmittelladung
jede Beimischung von Aluminiumpulver fehlt. Trotzdem wird unter Mitwirkung des im
Holzsockel sitzenden Zündladungskörpers eine einwandfreie und rasche Verbrennung
bei genügender Lichtwirkung erzielt, die noch dadurch gesteigert werden kann, daß
man der Leuchtmittelladung noch einen Zusatz von Schwarzpulver beimischt.
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Bei einem bekannten beutelartigen Zielfeuer wird als Leuchtsatz eine
Mischung von rauchlosem Pulver und Aluminiumpulver vorgeschlagen, die aber den Nachteil
hat; daß er leicht zur Selbstzündung neigt und dadurch nicht nur für die Lagerung,
sondern auch bei der Handhabung gefährliche Eigenschaften einschließt, die durch
die erfindungsgemäße Zielfeuerladung beseitigt sind.
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Die Ladungsbüchse sitzt im Sinne des Hauptpatentes auf einem Sockel
befestigt, dessen Durchführungsrohr für die Zündschnur. - und auch hierin liegt
ein Erfindungsmerkmal - durch einen herausgedrückten und in die zentrale Bohrung
des Sockels eingreifenden Stützkragen festgelegt ist, so daß keinerlei Verschiebung
des Durchführungsrohres im Sockel mehr stattfinden kann und die Zündöffnungen jederzeit
in -Übereinstimmung sind, wodurch Versager ver-, mieden werden, weil die einwärts
brennende. Zündschnur durch die festliegende Öffnung des Einführungsrohres die darüber
in dem Sockel befindliche Zündladung sicher in Brand setzt, welche dann ihrerseits
die Leuchtmittelladung zum Entflammen und dadurch das Zielfeuer zur Wirksamkeit
bringt.
Dieses bietet neben -erhöhter Sicherheit und Zuverlässigkeit
eine vereinfachte Herstellung bei erhöhter Unempfindlichkeit und ist deshalb für
den Truppengebrauch vorzugsweise geeignet.
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In der Zeichnung ist die erfindungsgemäße Zielfeuerausbildung beispielsweise
dargestellt, und zwar lassen Abb. i bis 3 eine Ausführungsforrni erkennen, bei der
nur Feuererscheinung auftritt, während Abb. q. bis 7 eine Ausführungsform zeigt,
bei der Feuer- und Stauberscheinung zugleich hervorgerufen wird.
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Bei der in Abb. i im Längsschnitte, in Abb.2 im Grundrisse dargestellten
Ausführung, zu der Abb.3 das Einsatzrohr für die Zündschnur allein erkennen läßt,
wird an Stelle der im Hauptpatente angegebenen Ladungsbüchse eine zweckmäßig würfelförmige
Papphülse i angewendet, die oben offen ist und mit ihrem durchlochten Bodenteile
auf den Holzsockel 2 aufgeklebt ist. Nach dem Einfüllen des Leüchtmittelpulvers
t i, dessen oberste Schicht durch eine Einlagescheibe 12 aus Pappe oder Filz abgedeckt
ist, wird die Papphülse i durch eine zweckmäßig durch Aufleimen befestigte übersteckhülse
i' abgedeckt, die an der oberen Seite geschlossen und unten offen ist. Die so geschlossene
Ladungshülse wird zum Schutze gegen Feuchtigkeitseinwirkung mit einem wasserdichten
Überzug 16 aus Papier, Stoff o. dgl. umklebt.
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Der Holzsockel z als Träger der Ladungshülse i, i' besitzt eine senkrechte
Durchbohrung 5 und eine diese waagerecht durchsetzende Bohrung in der das Einführungs-
und Befestigungsrohr ¢ für die Zündschnur sitzt. Oberhalb des Einsatzrohres 4 ist
die senkrechte Bohrung. nach oben zweckmäßig konisch erweitert und bildet den Einlagerungs-
und Befestigungssitz 6 für einen aus Schwarzpulver gepreßten und mit zentraler Öffnung
ausgestatteten Feuerübertragungskörper 7, der die Zündladung darstellt. Die untere
Fläche des Pulverkörpers 7 ist mit einer abdichtenden Schicht 17 aus Zellonlack
o. dgl. ausgestattet, die einerseits das Eindringen von Feuchtigkeit hindert und
andererseits das Herausrieseln von Pulver unterbindet.
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Das in der Ladungshülse i enthaltene Leuchtmittelpulver i i besteht
zweckmäßig aus rauchschwachem Pulver von bestimmter Verbrennungsgeschwindigkeit
mit oder ohne Beimischung von einem geringen Prozentsatz feinkörnigen Schwarzpulvers
ohne Aluminiumstaub.
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Damit das Einlagerungsrohr 4. für die Zündschnur gegen seitliches
Verschieben und Verdrehen innerhalb des Holzsockels 2 gesichert ist und dessen Durchzündöffnungen
stets v Übereinstimmung mit der Zündladung 7 sind ist das Rohr 4 mit einem Stützkragen
2o aus gestattet, der in die zentrale öffnung 5 de: Sockels z eingreift.
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Der Einsatz und die Befestigung des Roh res 4 in dem Sockel wird in
einfacher Weis( dadurch vorgenommen, daß das Rohr q. ge mäß Abb.3 an der obenliegenden
Seite ein( größere Bohrung 18 und an der darunterlie genden Stelle eine kleinere
Bohrung ig be sitzt. Das somit noch glatte Rohr kann be duem von der Seite in den
Sockel einge. führt werden, bis die Lochungen 18, z g mii der Sockelbohrung 5; 6
übereinstimmen Hierauf wird durch einen von oben eingetriebenen, entsprechend geformten
Dorn die untere kleine Bohrung ig nach unten aus. geweitet und seitwärts getrieben,
so daß sich der Stützkragen 2o bildet, welcher in die Sockelbohrung 5 als Abstützhälter
eingreift, Die unverrückbare Lage und Stellung des Rohres ist dadurch gesichert
und das Aufeinanderpassen der Durchzündungsöffnungen gewährleistet.
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(Nach dem Einziehen der Zündschnur in das zweckmäßig aus Metall bestehende
Sokkelrohr q. werden dessen Enden mittels einer sogenannten Anwürgezange fest auf
die Zündschnur aufgepreßt, wodurch auch deren Sitz im Rohre gewährleistet und ein
wasserdichter Abschluß erreicht ist.
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Durch Einstoßen einer Rammnadel in die Sockelöffnung 5 wird die Zündschnur
angestochen, so daß durch diese Stichöffnung die Zündfunken oder Flämmchen der Zündschnur
mit Sicherheit und unmittelbar gegen den die Zündladung bildenden Pulverkörper 7
anwirken können, der dann die Feuerübertragung auf das in der Dose befindliche Leuchtmittelpulver
z i veranlaßt. Nach dem Anrammen der Zündschnur wird die Sockelbohrung 5 durch einen
Verschlußstopfen oder eine Verschlußplatte 2 i abgedeckt und abgedichtet, so daß
auch von untenher Schutz gegen Witterungseinflüsse gegeben ist und eine Beeinträchtigung
des Zielfeuers und seiner Wirkungsweise nicht vorkommen kann. Dieses ist noch mit
einem biegsamen Aufhänger aus weichem Draht oder in Form eines Blechstreifens 15
ausgebildet, der zum Zwecke der Aufhängebefestigung leicht hakenartig ge. bogen
oder um einen Aufhängezug herumgewickelt werden kann.
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Durch den die Zündladung bildenden gepreßten Schwarzpulverkörper wird
die Ausbildung des Sockels wesentlich vereinfacht, weil jetzt nur noch eine glatte
Einsatzöffnung ohne weitere Abstufungen notwendig ist; ferner ist die Wirkungssicherheit
durch die Zündrohrbefestigung im Sockel außerordentlich
gesteigert,
und weiterhin wird durch die Ausbildung der Ladungsbüchse als Zusammensteckdose
und deren einfache Verbindung mit dem Sockel die Herstellung des Zielfeuers erleichtert
und verbilligt, zumal sich jetzt ohne Gefährdung und ohne Beeinträchtigung der Wirkungssicherheit
die Ladungshülse vorzugsweise aus Pappe herstellen läßt.
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Die mit Feuer- und Stauberscheinung wirksam werdende Zielfeuerausbildung,
die in Abb. 4 im Längsschnitte, in Abb. 5 in Seitenansicht und in Abb.6 im Grundriß
dargestellt ist, während Abb. 7 das Einsatzrohr für die Zündschnur allein , zeigt,
steht in übereinstimmung mit dem vorstehend erläuterten reinen Feuererscheinungszielfeuer.
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Die Abweichung und weitere Ausbildung besteht lediglich darin, daß
hier die Ladungshülse i verlängert ist, so daß über der Abdeck- oder Zwischenscheibe
12 aus Filz o. dgl., die auf dem Leuchtmittelpulver i i sitzt, auch noch getrennt
die Staubladung i i' mit in die Ladungshülse i eingebracht werden kann, die durch
einen übersteckdeckel14 verschlossen und durch eine Klebebandage 23 abgedichtet
ist. In die Staubladung i i' ist dabei vorteilhaft eine Zwischenlage in Form eines
Pappesternes 22 eingelagert, welcher eine vorteilhafte Versteifung der aus schwachem
Material (Blech oder Pappe) bestehenden Ladungshülse i sichert. Diese kann finit
dem Holzsockel 2 entweder ebenfalls verleimt oder sonst in geeigneter Weise verbunden
werden, wird aber vorzugsweise, wie das Ausführungsbeispiel annimmt, durch Rillenbefestigung
3' mit dem Sockel zusammengeschlossen.
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Selbstverständlich kann auch für das Zielfeuer mit Feuer- und Stauberscheinung
die Ladungshülse i als Zusammensteckbüchse ausgebildet sein, derart, daß das Deckelstück
mit seinem Seitenmantel so lange gehalten ist, daß es die innere eigentliche Ladungsbüchse
entweder ganz oder nur zum Teile überdeckt.