-
Richtapparat für Flugzeugabwehrgeschütze Richtapparate für Flugzeugabwehrgeschütze
sind in verschiedenen Ausführungen bekannt geworden. Insbesondere ist eine Einrichtung
bekannt, bei der zwischen einem Visierfernrohr uni dem Geschützrohr einstellbare
Kupplungen derart angeordnet sind, daß in der Ausschaltstellung der Kupplungen beide
Geräte unabhängig voneinander einstellbar sind, und daß in der neuen Arbeitsstellung
beide Geräte gleichzeitig mit gleicher Geschwindigkeit und in einer zweiten Arbeitsstellung
der Kupplungen das Geschützrohr mit der doppelten Geschwindigkeit bewegt wird wie
das Visierfernrohr. Diese bekannte Einrichtung hat den Nachteil, daß die Zeit, während
welcher die einzelnen Schaltstellungen für die Kupplungen gebraucht werden, nicht
eindeutig festliegt, sondern von dem Bedienungspersonal geschätzt oder aus irgendwelchen
Rechentabellen entnommen werden muß. Es liegt auf der Hand, daß zufolge dieser Unsicherheit
ein Beschießen von Flugzeugen mittels der bekannten Einrichtung lediglich in Ausnahmefällen
gute Ergebnisse liefern kann.
-
Die Erfindung bezweckt, den der bekannten Anordnung anhaftenden Mangel
zu beseitigen und den Forderungen der Praxis Rechnung zu tragen, indem die Bedienung
erleichtert und gute Schußergebnisse ohne besonders gute Vorbildung und Kopfarbeit
des Bedienungspersonals möglich sind. Dies wird gemäß der Erfindung dadurch erreicht,
daß die die Geschützrichtung bestimmenden Einstellorgane von einer Vorrichtung zur
Ermittlung gewisser Schußdaten (Zünderstellung, Geschoßflugzeit) becinflußt werden,
die aufs zwei mit Kurvenscharen zur Bestimmung der Geschoßflugzeit bzw. der Zündereinstellung
versehenen, entsprechend dem Höhenwinkel eingestellten Trommeln besteht, und daß
die zur zeitweiligen Vergrößerung der Einstellgeschwindigkeit dienenden Getriebe
zwischen den beiden Trommeln derart angeordnet sind, daß die zweite Trommel gegenüber
der ersten zeitweilig voreilt. Die Anordnung der beiden Trommeln hat den Zweck,
die für die verschiedenen Geschwindigkeitsstufen der Zwischengetriebe zum Treffen
des Zieles erforderlichen Schaltzeiten eindeutig zu bestimmen. Außer dieser Einrichtung
sind zwei im wesentlichen gleichartig aufgebaute Einrichtungen für die Ermittlung
des zum Treffen erforderlichen Seitenwinkels und Höhenwinkels erforderlich, deren
Einstellung vorn. Hand .nur in Abhängigkeit von den bei den :ersterwähnten beiden
Trommeln gefundenen Werten zu erfolgen hat.
Fig. i und ia zeigen
einen Längsschnitt durch den zur Einstellung des Zünders dienenden Apparat, und
zwar ist Fig.-ia die Verlängerung von Fig. i und ist dort links unten in Fortsetzung
der Welle 35 anzusetzen.
-
Fig. 2 ist ein Querschnitt nach Linie A-A in Fig. i, Fig. 3 und 4
sind ein Aufriß bzw. ein Grundriß des auf eine Winkelmeßeinrichtung montierten Apparates.
-
Fig. 5 ist eine Seifenansicht einer Variante des Apparates.
-
Fig. 6 ist ein Längsschnitt durch den zur Gewinnung der Seitenrichtung
dienenden Apparat.
-
Fig. 7 ist ein Längsschnitt durch den zur Gewinnung der Höhenrichtung
dienenden Apparat. -Die in Fig.6 und 7 gezeigten Apparate sind auf demselben Winkelmeßapparat
aufmontiert gedacht.
-
Im Apparat für die Zünder einstellung (Feg. i und ia) dreht sich eine
Trommel i um eine feste Achse :2 entsprechend der Drehung eines nicht dargestellten
Fernrohrs beim Einstellen desselben nach der Höhe und veranlaßt die Drehung einer
hohlen Welle 3 um dieselbe Achse. Ein Ring 4. rotiert fest verbunden mit der hohlen
Welle 3 und betätigt einen zweiarmigen Hebel 5, der in 6 drehbar gelagert ist. Mit
derselben hohlen Welle 3 drehen sich auch zwei Kupplungen. 7 und 8, die sich jedoch
infolge Anordnung eines oder. mehrerer nicht dargestellten Keile und je; einer Keilnut
auch in der Längsrichtung bewegen lassen. Zwei Räder 9 und io sind lose auf die
Achse 2 aufgeschoben und können, durch Kupplungen 7 und 8 finit der hohlen Welle
3 verbunden werden. Diese Kupplungen werden durch die Federn i i und i2 stets genügend
fest gegen die Räder 9 und io gepreßt. In nicht gekuppelter Lage werden sie durch
Bügel 13 gehalten (Feg. 2), welche mit kleinere Rollen 1d. in Ringnuten 15 der Kupplungen
eingreifen. Die Bügel 13 sind auf der-Achse 16 verkeilt, die durch - Handhebel
17
. gedreht wird (Feg. 3 und :I). In den Feg. i, 2 und 7 ist die Achse 16
über den Kupplungenangeordnet - und .in den Fig. 5 und- 6 darunter. Wenn der Handhebel
17 in Mittelstellung ist, sind die beiden Kupplungen 7 und. 8 gelöst; bei Linksstellung
wird das Rad 9 gekuppelt und rotiert mit der höhlen Welle 3, bei Rech.tstelIung
geschieht dasselbe mit Rad= zo, wobei -jeweils das andere: Rad nicht ge-e kuppelt
ist und lose läuft. -Mit der Achse 16 rotiert -das Glied i8, dasan seinen Enden
zwei - unter Federdruck: stehende -Klinken 19 trägt,. welche bei einer-Drehung
des Gliedes 18- gegen die Hebel-22 - änschlägen;- -welche in- festen Zapfen
23' frei' schwingen können.- Jeder dieser Hebel 2-2 trägt einen kleinen Kolben 26,
der von einer starken Feder 27 hochgedrückt wird. Die Kolben 26 stehen stets der
Kreisbahn 28 der Räder 9 und io gegenüber.
-
Wenn der Handnebel 17 sich in der Mittelstellung befindet,
so nehmen alle Teile die in Fig. i gezeichnete Lage ein, die Anschlaghebel 22 stützen
sich gegen die Stifte 29, und die kleinen Kolben 26 werden nicht gegen die Kreisbahn
28 gepreßt. Wenn dagegen der Handhebel z. B. nach rechts gedrückt wird, so wird
die rechte Klinke einwärts gepreßt. Sobald ihre Spitze jedoch die entsprechende
Spitze des rechten Anschlaghebels überwunden hat, schnellt sie infolge des Federdrucks
nach auswärts. In diesem Augenblick wird die Kupplung 8 mit dem Real io fest verbunden,
und dies dreht sich von demselben Augenblick an in Abhängigkeit von den Änderungen
des Höhenwinkels, der durch das Fern-rohr auf die Welle 3 übertragen wird.
-
Wenn der Handhebel 17 aus dieser Lage nach links gedreht -wird,
so wird die Fläche 21 des rechten Klinkenzahnes ig gegen .die Fläche 25 des Zahnes
am rechten Anschlaghebel gepreßt. Dieser wird an das Rad io gedr ückt und bremst
dasselbe mit dem Kolben 26. Diese Bremswirkung bringt bei gleichzeitiger Freigabe
des Rades io durch die _Kupphing 8 das Rad zum Stillstand.
-
Dreht man den Handhebel 17 aus dieser Bremsstellung noch weiter
nach links, so überwindet die Klinkenspitze wieder die Spitze des Anschlaghebels
22, und der Hebel dreht sich nach links, bis er gegen den Stift 29 stößt. Infolgedessen
ist das Rad io nicht mehr gebremst.
-
Wenn das Rad io sich mit der hohlen Welle 3, dreht,- so spannt
es die eine und zieht an der .andern der beiden Federn 30, 31, -welche mit einem
Ende am festen Teil des Apparates und mit dem andern Ende am Rad befestigt sind,
so claß - falls .das Rad nicht gebremst ist und lose läuft - die Federkraft es zwingt,
sprungweise in die ursprüngliche Stellung zurückzukehren.
-
In dieser Lage -\cird das Rad io durch einen Stift 32 festgehalten,
welcher von der Feder 33 an das Rad bzw. beim Eintreffen desselben -in der Ausgangsstellung
in eine au ihm angeordnete Pfanne gepreßt wird.
-
Wenn zwecks Kupplung des Rades io der Handhebel 17 ;soweit
als möglich nach rechts gedreht wird; stößt die Kupplung 8 einen Stift 34 und dieser
den Stift 32 nach außen, wodurch das so -freigegebene Rad sich proportional den
Änderungen des Höhenwinkels drehen kann.
-
Dieselben Vorgänge spielen sich ab, wenn der -Handhebel
17 aus seiner Nullstellung zwecks Kupplung des Rades 9 soweit als
möglich
nach links gedreht wird. Es wird dann durch die Kupplung 8 durch Vermittlung des
Hebels 5 der Stift 34 und durch diesen der Stift 32 nach rechts gedrückt. Das Rad
io wird freigegeben und kann infolgedessen vom Rad 9 durch die später beschriebene
Übertragung 44, 45, 46 angetrieben «-erden und dabei wie zuvor auf die Federn
30 und 31 wirken.
-
Um eine feste Welle 35 (Fig. i und ia) dreht sich eine Trommel 36
vermittels einer hohlen Welle 37, in deren Armen die Planetenräder 38 der Übersetzung
mit Zapfen 42 gelagert sind. Das äußere Rad 39 hat sowohl innen als außen Verzahnung
und ist mit einer Scheibe 4o verbunden, welche sich um eine Muffe der Trommel
36 dreht. Die äußere Zahnung des Rades 39 greift in ein Zahnrad 41 ein, das
mit der Trommel i fest verbunden ist, während die inneren Zähne in die Planetenräder
38 des Differentialgetriebes eingreifen, die ihrerseits mit dem Mittelrad 43 dieses
Getriebes in Eingriff stehen. Das Rad .13 kann zusammen mit einer hohlen Welle .44
um die Achse 35 rotieren. Zwei mit den Rädern 9 und io in Eingriff stehende Zahnräder
.15 und .I6 sind mit der hohlen Welle 44 fest verbunden. Die Verzahnung der genannten
Räder ist so gewählt, daß bei ruhendem Mittelrad. d. h. wenn der Handhebel
17 in Bremsstellung ist oder wenn Rad io durch den Zapfen 32 festgehalten
wird, die untere Trommel 36 mit derselben Winkelgeschwindigkeit rotiert wie die
Trommel i, daß dagegen bei Kupplung des Rades 9 die Trommel 36 doppelt so schnell,
bei Kupplung des Rades io dreimal so schnell rotiert als die Trommel i.
-
Diese Anordnung dient zur schnelleren Ermittlung der Scliußdaten,
wenn- die auf Trommel i abgelesene Flugzeit größer ist als eine bestimmte Sekundenzahl,
z. B. 8, insofern, als man anstatt die Beobachtung für die ganze Flugzeit zu machen,
dieselbe für die Hälfte oder ein, Drittel dieses Zeitraumes ausführt, wobei mittels
der beschriebenen Obersetzung der Betrag der Höhenwinkeländerung entsprechend dein
Verminderungsfaktor der Beobachtungszeit verdoppelt oder verdreifacht zu dem durch
die Entfernung bedingten Flugzeitwert, der gegebenenfalls noch um eine Konstante
vermehrt wird, hinzugefügt wird.
-
Die Trommel 36 besteht aus zwei Teilen 36 und 47 (Fig. ia),
deren letzterer mit einer kleineren Winkelgeschwindigkeit rotiert als ersterer,
infolge Zwischenschaltung eines Planetengetriebes 48, ..19, 5o. Die Planetenräder
48 dieses Getriebes werden von dem Trommelteil 47 getragen, während ein Mittelrad
49 mit dem Trorninelteil 36 verbunden ist und ein äußeres Rad 5o mit der festen
Achse 35 gekuppelt ist.
-
Dieses Getriebe ist derart konstruiert, daß, wenn die Trommel 36 rotiert,
die Trommel 47 mit kleinerer Winkelgeschwindigkeit rotiert, z. B. '/4 so schnell.
Auf jeder der Tromineln 36 und .I7 sind z. B. Kurven für gleiche Zündereinstellung
eingezeichnet als Funktion des Höhenwinkels (Drehung der Trommel) und der Höhe (Trommelerzeugende),
während die Trommel i Kurven gleicher Flugzeit als Funktion der gleichen Veränderlichen
trägt. Diese Kurven sind z. B. auf das Trommelteil 36 für die Höhenwinkel
von 7'3o' bis 3o° und auf Trommelteil 4.7 für alle Höhenwinkel bis hinauf zu 9o°
eingezeichnet.
-
Die Zünderstellung ist eine Funktion von
wobei E der Höhenwinkel und q die Höhe ist. Solange deshalb die Höhenwinkel klein
sind, bedarf man, wenn man genügend weit voneinander entfernte Kurven erhalten will,
einer großen Skala, um sowohl Höhenwinkel als Höhe darzustellen, während bei größerem
Höhenwinkel eine kleine Skala genügt. Dies wird durch die Zweiteiligkeit der Trommel
erreicht.
-
In Fig. 3 und d. können verschiebbar gelagerte Zeiger mittels des
Handrades 53 längs einer Schraubenspindel 52 mit zweierlei Ganghöhe bewegt «-erden
und gestatten die laufende Einstellung dieser Zeiger parallel der Trommelachse entsprechend
der Höhe des Flugzeugs gegenüber der Zeittrommel i und entsprechend der voraussichtlichen
Sprengpunkthöhe gegenüber der Zündereinstelltrornmel 36, .I7. Die Höhe des Flugzeugs,
bezogen auf den Standort der Geschütze, kann auf einer kleinen Trommel 54 abgelesen
werden.
-
Eine Stoppuhr 55 mit Sekundenzeiger ist derart mit dem Apparat verbunden,
daß sie vom Handhebel 17 aus betätigt wird, und zwar so, daß bei Mittelstellung
des Hebels die Uhr auf Null steht. Wird .der Hebel dagegen nach rechts oder links
in eine extreme Kupplungsstellung gebracht, so wird die Stoppuhr in Bewegung gesetzt.
Wird der Hebel in Bremslage gebracht, so wird die Uhr abgestoppt. Wenn schließlich
der Hebel in Mittelstellung zurückgebracht wird, kehrt der Zeiger der Uhr auf Null
zurück.
-
Der Druckknopf der Stoppuhr wird von dem letzten Glied eines Hebelsystems
betätigt, dessen erstes Glied (Fig.5) von einer am oberen Ende des Hebels
17 angebrachten Vorrichtung betätigt wird, Es leuchtet ein, daß, wenn die
Trommel sich in Abhängigkeit vom Höhenwinkel dreht, der Zeiger 51 jeden Augenblick
die der Höhe
des Flugzeuges entsprechende Flugdauer des Geschosses
anzeigt.
-
Ebenso klar ist, daß, falls das Rad 9 gekuppelt gehalten wird, bis
die Stoppuhr die Hälfte der im Augenblick der Kupplung auf Trommel i angezeigten
Zeit plus einer Konstante (Ladeverzug) inarkdert, die dem Zeitunterschied zwischen
Zündereinstellunb und Abschuß entspricht, die Trommel 36 die Lündereinstellung im
Augenblick der Explosion :angibt, so daß, wenn der Zeiger auf die Höhe des Flugzeuges
im Augenblick der Explosion eingestellt ist, die gewünschte Zündereinstellung auf
Trommel 36 angezeigt wird.
-
Sobald diese Zündereinstellung den 'Kanonieren übermittelt ist, wird
der Hebel 17 in Mittelstellung gebracht, die Stoppuhr geht auf Null zurück, Rad
io und darum auch Rad 9 - nehmen ihre ursprüngliche Stellung ein, so daß Trommel
36 wieder für den wahren Höhenwinkel dieses Augenblickes eingestellt ist und die
Operationen für den nächsten Schuß sofort wieder beginnen können.
-
Natürlich kann der Apparat erfindungsgemäß auch anders als oben beschrieben
ausgeführt und an beliebiger Stelle aufgestellt werden, und die Kraft zur Drehung
derTrommel i kann direkt oder indirekt von einer mechanischen oder elektrischen
Kraftquelle kommen.
-
Fig.3 und 4 sind ein Aufriß bzw. ein Grundriß des auf einer Winkelmeßeinrichtung
derart montierten Apparates, daß die Bewegung der Trommel i mechanisch auf die Höhenwinkelwelle,
welche die optische Einrichtung des Winkelmessers für .die Höhenrichtung bewegt,
übertragen wird. In diesen Figuren ist 56 das Fernrohr des Winkelmessers; 57 das
Handrad, 59 ist die Drehplatte und 6o das zugehörige Handrad.
-
Die dem Geschütze beim Abschuß zu gebende Seitenrichtung wird durch
Beobachtung des Zielwinkels des Flugzeugs bis zum Abschuß gefunden und durch mechanisch
ausgeführten Zuschlag oder Abzug der voraussichtlichen Richtungsänderung während
der zwischen Abschuß und Sprengpunkt verfließenden Zeit.
-
Die am Geschütz beim Abschuß zu gebende Höhenrichtung wird durch Beobachtung
des Höhenwinkels des Flugzeuges (Geländewinkel) bis zum Abschuß und durch mechanisch
ausgeführten Zuschlag oder Abzug der v onaussichtlichen Höhenänderung während der
zwischen Abschuß und Explosion verfließenden Zeit sowie schließlich durch Zuschlag
der dem Geschütz für die betreffende Entfernung zu gebenden Erhöhung ermittelt.
-
Alle diese Operationen werden z. B. durch den in Fig. 6 und 7 abgebildeten
Apparat ausgeführt. Eine Welle 61 dreht sich um einen Winkel in Abhängigkeit vom
Richtungswinkel. Mittels eines Rades 62, dem äußeren Rad 63 eines Planetengetriebes
und einem Radkasten 64 bewegt diese Welle eine hohle Welle 65, die mit :dem Radkasten
64 fest verbunden ist, ebenfalls in Abhängigkeit vom Richtungswinkel.
-
Kupplungen 66 und 67, ähnhcli den bereits beschriebenen Kupplungen
7, 8, drehen sich mit ,der Welle 61. Mittels dieser Kupplungen ist es möglich, in
jedem Augenblick vom Richtungswinkel einen Abzug zu machen, oder auch einen Zuschlag,
für eine von der Zeittrommel der Zündereinstellung angegebene Zeitspanne. Diese
Zeit kann, da die Winkeländerung nicht proportional der Zeit ist, eine Korrektur
erfahren durch Multiplikation derselben mit dem Wert
. In dieser Formel ist e, der Höhenwinkel im Augenblick der Messung und es der voraussichtliche
Höhenwinkel des Sprengpunktes. Es würde daher die hohle Welle 65 in jedem gegebenen
Moment nach Beendigung der Messung, und solange der Hebel 17 (in Fig. 6 nichtgezeigt)
sich in Bremsstellung befindet, eine den horizontalen Richtungswinkel des Flugzeugs
im Moment der Geschoßexplosion entsprechende Lege einnehmen, falls das Geschütz
in diesem Augenblick abgefeuert würde.
-
Die hohle Welle 65 bewegt eine Anzeigevorrichtung, an der man den
der Drehung der Welle 65 entsprechenden Richtungswinkel durch eine Öffnung 68 im
Gehäuse 69 beständig ablesen kann.
-
Die Vorrichtung, welche den Winkel für die dem Geschütz beim A.bschuß
zu gebende Höhenriichtung angibt (Fig. 7), besteht aus einer Welle 70, die sich
in Abhängigkeit vom Höhenwinkel dreht; diese Welle betätigt mit einem Rade 71, dem
äußeren Rad 72 eines Differentialgetriebes und einem Radträger 73, der auf einer
hohlen Welle 74 gesetzt ist, weshalb diese Welle eine Drehung in Abhängig keit vom
Höhenwinkel ausführt.
-
Mittels der Kupplungen 75 und 76 ist es möglich, zu dein Drehung der
hohlen Welle, ebenso wie zuvor beschrieben, eine zusätzliche Drehung zu äddieren,
welche der Veränderung des Höhenwinkels in dem Zeitraum entspricht, welchen die
Zeittrommel der Zündereinstellung anzeigt. Darum wird die Welle 74 nach Beendigung
der Messung, und solange der Hebel 17 in Bremsstellung ist, jederzeit die
Lage einnehmen, welche dem Höhenwinkel des Sprengpunkts entspricht.
-
Auf der Hohlwelle 74 sitzt das äußere Rad 77 eines zweiten Differentialgetriebes
auf, das mit dem Radkasten 78 die hohle Welle 79
bewegt. Das Rad
77 greift im Rad 8o ein und verschiebt mittels einer Schraubenspindel 81 einen Zeiger
82 längs einer Trommel 83, welche durch Drehung des Handrades 85, das ein
Gewindegetriebe betätigt, um einen Schaft 84 gedreht werden kann.
-
Auf der Trommel 83 sind die Kurven gleicher Zünderstellung als Funktion
des Höhenwinkels der Sprengpunkte (Erzeugende der Trommel) und des Erhöhungswinkels
(Drehung der Trommel) aufgezeichnet. Die Drehbewegungen der Trommel 83 werden auf
das Mittelrad 86 des zweiten Differenrdalgetriiebes, wie in der Zeichnung dargestellt,
übertragen, so daß zu der Drehung der Hohlwelle 79 noch eine Drehung um ebensoviel
Grade zugeschlagen wird, als der Entfernung entspricht.
-
Die hohle Welle 79 bewegt eine Anzeigevorrichtung, durch welche der
ihrer Lage entsprechende Winkel beständig in Graden durch eine Schauöffnung 88 des
Gehäuses 89 sichtbar gemacht wird.
-
Die Kupplungen der beiden Wellen 61 in Fig. 6 und 70 in Fig.
7 können durch ein und denselben Hebel gesteuert werden, welcher eine einzige Stoppuhr
betätigt, oder durch zwei verschiedene Hebel, deren jeder eine Stoppuhr betätigt.
-
Es folgt daraus, daß sich, wenn die Räder 9 und io die nötige Zeit
in Eingriff gehalten und dann gebremst werden (Handhebel 17 in Bremsstellung), das
äußere Rad 77 des zweiten Differentialgetriebes sich immer in der dem Höhenwinkel
im Zeitpunkt der Explosion entsprechenden Lage befindet, falls das Geschütz in diesem
Augenblick abgefeuert wird.
-
Außerdem wird die Anzeigevorrichtung 82
auf Trommel 83 sich
in einer diesem Höhenwinkel im Zeitpunkt der Explosion entsprechenden Stellung befinden,
und wenn die Trommel mit dem Handrad 85 gedreht wird, während der Zeiger auf der
Zündereinstellungskurve gehalten wird, welche auf dem zuerst beschriebenen Apparat
abgelesen wurde, so wird die hohle Welle 79 beim Abfeuern des Geschützes eine Lage
einnehmen, die dem Höhenwinkel im Zeitpunkt der Explosion entspricht, vermehrt um
den Erhöhungswinkel, der dem Geschütz zu geben ist. Es werden infolgedessen die
beiden mit Bezug auf Fig. 6 und 7 beschriebenen Apparate nach Beendigung der Messung
die Winkel für Seitenrichtung bzw. Höhenrichtung anzeigen, welche dem Geschütz zu
geben sind, und es genügt daher, beständig diese Winkel der Bedienungsmannschaft
zuzurufen, bis das Geschütz abgefeuert wird, um zu erreichen, daß die Geschosse
ans Ziel gelangen.
-
Sobald das Geschütz abgefeuert ist, -,werden durch Zurückbringen des
Hebels 17 in Mittelstellung die Richtungs- und Höhenwinkelangaben anulliert, die
Stoppuhr geht in Nullage zurück, und alle Operationen können von neuem für den nächsten
Schuß beginnen.
-
Die oben beschriebenen Einrichtungen können in irgendwelcher gegenseitigen
Lage angeordnet werden, wenn nur die Wellen 61 und 70 in Abhängigkeit vom
Seiten- bzw. vom Höhenwinkel mechanisch oder elektrisch gesteuert werden. In besonderen
Fällen können sie auf einem Winkelmeßapparat montiert -,werden, wobei Welle 61 mit
der Querwelle und Welle 70 mit der Höhenwinkelwelle des Winkelmessers verbunden
wird.
-
Die Hohlwellen 65 und 79 können auch Fernübertragungsgeber steuern,
so daß die entfernt stehenden Geschütze automatisch in die dm Augenblick des Abschusses
richtige Lage gebracht werden.
-
Wenn es gewünscht wird, daß jedes Geschütz getrennt gerichtet wird,
so würde der Apparat für Zündereinstellung derselbe bleiben, während der in Fig.
6 dargestellte Apparat so abgeändert werden müßte, daß er nur die Seitenrichtwinkeländerung
sowie die Höhenwinkeländerung während des Geschoßflugs, letztere vermehrt um den
Erhöhungswinkel, angibt.
-
Dies kann folgendermaßen leicht erreicht werden: In dem Apparat für
die Änderung der Seitenrichtung durch. Weglassung des Differentialgetriebes 63,
64., durch Vereinigung der beiden Wellen, 65 und 44. zu einer einzigen und durch
Ersatz der Anzeigevorrichtung 68, 69 durch eine kleine Trommel oder ein Zifferblatt
mit Gradeinteilung links und rechts einer Nullmarke. In dem übrigen Apparat müßte
die Welle 44 über die Welle 74 hinaus verlängert und auf der Welle 7.4 ein mit Rad
8o kämmendes Rad angeordnet werden. Ferner müßte das Rad 77 auf Welle 44 anstatt
auf Welle 7 4 angeordnet und die Anzeigevorrichtung 88, 89 durch eine kleine Trommel
oder ein Zifferblatt mit Gradeinteilung rechts und links einer Nullmarke ersetzt
werden.