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DE491220C - Verfahren zur Herstellung von Chlorierungsprodukten aus 1, 3-Dimethylbenzol-4-sulfonsaeure - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Chlorierungsprodukten aus 1, 3-Dimethylbenzol-4-sulfonsaeure

Info

Publication number
DE491220C
DE491220C DEI30605D DEI0030605D DE491220C DE 491220 C DE491220 C DE 491220C DE I30605 D DEI30605 D DE I30605D DE I0030605 D DEI0030605 D DE I0030605D DE 491220 C DE491220 C DE 491220C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
dimethylbenzene
sulfonic acid
chlorine
preparation
chlorination
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DEI30605D
Other languages
English (en)
Inventor
Dr Fritz Frister
Dr Georg Kalischer
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
IG Farbenindustrie AG
Original Assignee
IG Farbenindustrie AG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by IG Farbenindustrie AG filed Critical IG Farbenindustrie AG
Priority to DEI30605D priority Critical patent/DE491220C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE491220C publication Critical patent/DE491220C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C309/00Sulfonic acids; Halides, esters, or anhydrides thereof

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Chlorierungsprodukten aus i, 3-Dimethylbenzol-4-sulfonsäure Wie aus den Veröffentlichungen von E. W e i n b e r g (Berichte d. Deutsch. Chem. Ges. Bd. i i, 1878, S. i o62) und K e 1 b e und S t e i n (Berichte d. Deutsch. Chem. Ges. Bd. i9, 1886, S. 2138) hervorgeht, liefert Brom bei seiner Einwirkung auf i, 3-Dimethylbenzol-4-sulfonsäure in wässeriger Lösung ein Gemisch von Substanzen, aus dem neben einer Brom-i, 3-dimethylbenzol-4.-sulfonsäure Mono- und Dibromdimethylbenzol isoliert werden konnten. Die Bildung von Brom- i, 3-dimethylbenzolen weist darauf hin, daß bei dieser Reaktion die Sulfonsäuregruppe zum Teil eliminiert und durch das Halogen ersetzt worden ist.
  • Im Gegensatz zu dieser sehr uneinheitlich verlaufenden Bromierung wurde gefunden, daß bei der Einwirkung von Chlor oder Chlor abgebenden Mitteln auf i, 3-Dimethylbenzol-4-sulfonsäure in wässeriger oder mineralsaurer Lösung die Reaktion in glatter Weise verläuft, so daß je nach der Menge des angewandten Chlors bzw. nach den Reaktionsbedingungen einheitliche Mono-, Di- oder Trichlordimethylbenzol-4-sulfonsäuren erhalten werden. Erst wenn die Stufe der Trichlor-i, 3-dnnethylbenzol-q.-sulfonsäure erreicht ist, entsteht durch weitere Einwirkung des Chlorierungsmittelsunter Abspaltung der Sulfonsäuregruppe 2, 4, 5, 6-Tetrachlor-i, 3-dimethylbenzol. Es gelingt auf diese Weise, das sehr wertvolle Tetrachlor-i, 3-dimethylbenzol in wässeriger Lösung, und zwar in ausgezeichneter Ausbeute und ReInheit, zu erhalten, während -bei dem üblichen Verfahren der Chlorierung von i, 3-Dimethylbenzol die Bildung von Nebenprodukten nicht zu vermeiden ist. Aber auch die durch das neue Verfahren ermöglichte einfache Herstellungsweise von chlorierten i, 3-Dimethylbenzol-4-sulfonsäuren ist von großer technischer Bedeutung, da die erhaltenen Verbindungen wertvolle Ausgangsstoffe zur Herstellung neuer Zwischenprodukte für die Fabrikation von Farbstoffen sind und sich besonders für die Herstellung einheitlicher, zum Teil bisher unbekannter Chlorderivate dies i, 3-Dimethylbenzols eignen.
  • Das Verfahren wird im allgemeinen in der Weise ausgeführt, daß man in die wässerige oder mineralsaure Lösung der i, 3-Dimethylbenzol-4-sulfOnsäure die der gewünschten Chlorierungsstufe entsprechende Menge Chlor in geeigneter Weise zuführt. Besonders vorteilhaft ist die Verwendung von chlorsauren Salzen in verdünnter saurer Lösung, ebenso von Lösungen unterchlorigsaurer Salze, sowohl in neutraler wie in saurer Lösung. In manchen Fällen ist es vorzuziehen, mit einem gewissen überschuß des Chlorierungsmittels zu arbeiten. Die sich hierbei evtl. bildenden Gemische sind durch Kristallisation leicht zu trennen. Vielfach hat sich der Zusatz von Katalysatoren als zweckmäßig herausgestellt.
  • Es versteht sich von selbst, daß man zur Herstellung der höheren Chlorierungsstufen nicht von der I, 3-Dimethylbenzol-4-sulfonsäure selbst auszugehen braucht, um -diese in einemArbeitsgange zu der gewünschten Chlorierungsstufe zu bringen. Vielmehr kann man mit gleichem Erfolge die einzelnen Chlorierungsstufen nach vorheriger Abscheidung mit einem geeigneten Chlorierungsmittel weiterbehandeln, was für die Reinheit der Endprodukte bisweilen von Vorteil sein kann.
  • Im Gegensatz zu dem vorliegenden Verfahren wird durch Einwirkung von Thionylchlorid bei höherer Temperatur in nicht wässerigem Medium (siehe die Patentschrift 2823 133 und die Angaben von Hans 1V1 e y e r in den Annalen 433, 19'23, S. 336) zunächst die Sulfongruppe der I, 3-Dimethylbenzol-4-sulfonsäuredurch Chlor ersetzt, wobei weitere Chloratome je nach den Reaktionsbedingungen entweder in den Kern oder in die Seitenketten eingeführt werden.
  • Beispiel i In die Lösung von 22o kg I, 3-Dimethylb.enzol-4-sulfons;äure in iooo 1 Wasser w erden allmählich bei 4o° unter gutem Rühren 52o1 Chlorlauge 14prozentig zulaufen gelassen. Das ausfallende Natriumsalz der Monochlor-1, 3-dimethylbenzol-4-sulfonsäure wird heiß abgesaugt. Zur weiteren Reinigung kann es aus heißem Wasser umgelöst werden. Das Bleisalz der Säure ist schwer löslich, das Bariumsalz fast unlöslich in Wasser. Das Amid der Monochlor-i, 3-dimethylbenzol-4-sulfonsäure schmilzt bei 221 bis 223'.
  • Durch Hydrolyse nach den üblichen Methoden erhält man unter Abspaltung der Sulfonsäuregruppe das bisher nicht beschriebene 2-Chlor-i, 3-dimethylbenzol vom Siedepunkt 185 bis 187'.
  • Die gleiche Monochlor-I, 3-dimethylbenzol-4-sulfonsäure wird erhalten, wenn man in eine Lösung der 1, 3-Dimethylbenzol-4-sulfonsäure in der 3- bis 4fachen Gewichtsmenge konzentrierter Schwefelsäure, vorteilhaft unter Zusatz eines Überträgers, wie z. B. Jod, bei gewöhnlicher Temperatur einen Chlorstrom einleitet, bis die entsprechende Gewichtszunahme erfolgt ist. Die Abscheidung kann nach dem Verdünnen mit Wasser durch teilweises \Teutralisieren mit Lauge erfolgen. Beispiel e In eine Lösung von 22o kg I, 3-Dimethylbenzo14-sulfonsäure in iooo 1 Wasser .werden nach Zusatz von io kg EisencM'orid bei 9o° 145 kg Chlor langsam unter kühren eingeleitet. Nach dem Abkühlen wird mit 23o kg 33prozentiger Natronlauge zum Teil neutralisiert, wobei sich die neue Verbindung in weißen glänzenden Blättchen abscheidet. Dieselbe kann durch Umkristallisieren aus Wasser in reiner Form erhalten werden und ist nach dem Ergebnis der Analyse eine Dichlor-1, 3-Dimethylbenzol-4-sulfonsäure. Der Schmelzpunkt des Amids liegt bei etwa 3300_ Durch Hydrolyse wird das 2, 6-Dichlor-I, 3-dimethylbenzol vom Siedepunkt 222 bis 223° erhalten, dessen Bildung bisher nur neben anderen Chlorierungsprodukten bei der Chlorierung vön I, 3-Dimethylbenzol festgestellt wurde.
  • Beispiel 3 - In eine Lösung von 22o kg I, 3-Dimethylb;enzol-4-sulfons,äure in iooo 1 Wasser werden nach Zusatz von i2oo kg Salzsäure; spez. Gew. 1,18, bei 8 5 bis 9o° unter die Oberfläche langsam ioool Chlorlauge 14prozentig zulaufen gelassen. Das sehr schwer lösliche Natronsalz der Trichlor-i, 3-dimethylbenzol-4-sulf.onsäure scheidet sich ab. Es wird nach dem Erkalten der Reaktionsmasse abgesaugt und zur Entfernung von geringen Mengen nebenher entstandenen Tetrachlorylols aus heißem Wasser umgelöst. Die Analyse bestätigt das Vorliegen des Natriumsalzes einer Trichlor@i, 3-dimethylbenzolsulfonsäure. Chlor: ber. 32,6°(a, gef. 32,5 °4, Schwefel: ber. io,i °1a, gef. 9,8 °1a. Der Schmelzpunkt des Amids liegt über 325°. Durch Abspaltung der Sulfonsäuregruppe entsteht das bisher unbekannte 2, 5, 6-Trichlor-i, 3-dimethylbenzol, das nach Kristallisation aus Eisessig in weißen Nadeln vom Schmelzpunkt 95 bis 96° erhalten wird. Es siedet bei 255 bis 26o°.
  • Beispiel 4 In die heiße Lösung von 22o kg 1, 3-Dimethylbenzol-4-sulfonsäure in 16oo 1 Wasser läßt man zunächst iooo kg Salzsäure,, spez. Gew. 1,18, und dann langsam und unter gutem Rühren unter die Oberfläche eine Lösung aus 1 7 o kg Natriumchlorat in 85o1 Wasser bei etwa 85° einlaufen. Das sich bildende Tetrachlor-i, 3-dimethylbenzol fällt schon während der Reaktion aus und wird zum Schluß abfiltriert. Aus Chlorbenzol umkristallisiert, schmilzt das Produkt bd 218 bis 22o° und entspricht in seinen Eigenschaften dem b ekannten Tetrachlor-i, 3-dimethylbenzol. Beispiels Ein Gemisch von 22 kg I, 3-Dimethylbenzol-4-sulfonsäure, 24o kg Salzsäure, spez. Gew. 1,18, und 9o kg Salpetersäure, spei. Gew. 1,38, wird unter Rühren langsam auf 8o bis 85° angewärmt. Unter Entwickelung roter Dämpfe erfolgt bald die Abscheidung weißer Kristallnadeln. Sobald deren Menge nicht mehr zunimmt, was nach einigen Stunden der Fall ist, wird das-- abgeschiedene Tetrachlor-r, 3-dimethylbenzol heiß abgesaugt und mit Wasser neutral gewaschen.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von Chlorierungsprodukten aus i, 3-Dimethylbenzol-d.-sulfonsäure, darin bestehend, daß man letztere in wässeriger oder mineralsaurer Lösung, gegebenenfalls unter Zusatz von Katalysatoren, mit Chlor oder Chlor abgebenden Mitteln behandelt.
DEI30605D 1927-03-13 1927-03-13 Verfahren zur Herstellung von Chlorierungsprodukten aus 1, 3-Dimethylbenzol-4-sulfonsaeure Expired DE491220C (de)

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Cited By (5)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE965228C (de) * 1955-09-01 1957-06-06 Hoechst Ag Verfahren zur Herstellung von 2-Chlor-m-xylol durch Chlorieren von m-Xylol-4, 6-disulfonsaeure
WO1990005717A1 (en) * 1988-11-17 1990-05-31 Ici Americas Inc. Preparation of 2-chloro-4-toluenesulfonic acid
EP0418633A1 (de) * 1989-09-16 1991-03-27 Bayer Ag Verfahren zur Herstellung aromatischer (Di)Chlorsulfonsäuren
US5206427A (en) * 1989-09-16 1993-04-27 Bayer Aktiengesellschaft Process for the preparation of aromatic (di)chlorosulphonic acids and (di)bromosulphonic acids
EP0752418A1 (de) * 1995-07-05 1997-01-08 Kemira Agro Oy Verfahren zur Herstellung von 4-Alkyl-2-hydroxy-3,5-dichlorbenzenesulfonsäuren

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