DE490908C - Einrichtung zum Schutz von parallelen Leitungen gegen Kurzschluss mit Hilfe eines Quotientenrelais, das auf das Verhaeltnis von Spannung und Strom anspricht - Google Patents

Description

• Einrichtung zum Schutz von parallelen Leitungen gegen Kurzschluß mit Hilfe eines Quotientenrelais, das auf das Verhältnis von Spannung und Strom anspricht Es ist bekannt, die Differenz der Ströme, die in zwei parallelen Leitungen fließen, durch die Stromspule eines Relais zu leiten, das bei Eintritt eines Fehlers die gestörte Leitung mit kürzester Zeitverzögerung ausschaltet, ohne daß Strom und Spannung des Fehlerstromkreises einen Einfluß auf die Auslösezeit haben; ist aber bereits eine der beiden Leitungen abgeschaltet, so ist die Auslösezeit von dem Verhältnis von Spannung und Stromstärke abhängig. Das Relais arbeitet dann also als Quotientenrelais. Zweck der Erfindung ist es, dieselbe Aufgabe mit einfacheren Mitteln zu lösen.
• Zu diesem Zweck wird gemäß der Erfindung der Stromkreis der Spannungsspule des Quotientenrelais offen gehalten, solange beide parallele Leitungen in Betrieb sind. Ohne daß es besonderer Mittel bedarf, arbeitet dann das Quotientenrelais derartig, als läge der Fehler in seiner unmittelbaren Nähe; denn nur dann könnte ja diie Spannung gleich Null sein. Sobald aber eine der Doppelleitungen abgeschaltet ist, ist die Spannungsspule eingeschaltet; das Relais arbeitet dann also mit einer Zeitverzögerung, die von dem Verhältnis Spannung zu Strom abhängig ist.
• In Abb. i ist eine Schaltung zur Durchführung der Erfindung als Ausführungsbeispiel dargestellt. Die Doppelleitungen A und B werden von der Sammelschiene C gespeist. Die Stromwandler i und 2 liegen in der sogenannten Achterschaltung, d. h. sie sind hintereinandergeschaltet. Das Ouotientenrelais 3 hat eine Stromspule 4 und eine Spannungsspule 5. Die Stromspule ist so an die Stromwandler i und 2 angelegt, daß sie von der Differenz der Sekundärströme durchflossen wird. Die Spannungsspule liegt mit dem einen Ende an Erde,- mit dem anderen Ende an, zwei Kontakten 6 und 7, die im allgemeinen geöffnet sind, nämlich dann, wenn die Ölschalter ä und 9 geschlossen sind. Ist aber einer dieser Ölschalter geöffnet, so ist die Spannungsspule mit der Sammelschiene C verbunden. Wenn das Quotientenrelais 3 anspricht, schließt es einen im Auslösestromkreis liegenden Kontakt io, und zwar mit einer Verzögerung, die von dem Verhältnis zwischen Spannung und Strom abhängig ist. Ein Richtungsrelais i i hat eine Stromspule 12- und eine Spannungsspule 13. Die Stromspule 12 wird ebenso wie die des Quotientenrelais von der Differenz der Wandlerströme durchflossen. Die Spannungsspule 13 liegt dauernd zwischen Erde und der Sammelschiene C. Das Richtungsrelais schließt, je nachdem die Leitung A oder B den größeren Strom führt, entweder den Kontakt 14 oder den Kontakt 15. Wenn sowohl das Ouotientenrelais wie das Richtungsrelais ansprechen, so wird je nach dem Ausschlage des Richtungsrelais die Auslösespule 16 oder die Auslösespule 17 erregt.
• Die Wirkungsweise der Erfindung soll an Hand der Abb. 2 beschrieben werden, in der die beschriebene Schaltung in kleinerem Maßstabe wieder erscheint. Die Sammelschiene C wird von einer Stromquelle 2o über die Leitungsstrecken D und E gespeist. Zum-Schutze der Leitungsstrecke E ist ein Quotientenrelais 23 und ein Richtungsrelais 24. ungeordnet. Die Doppelleitungen A und B sind, wie beschrieben, an dem einen Ende durch die Relais 3 und i i geschützt, am anderen Ende durch das Ouotientenrelais 25 und das Richtungsrelais 26, die ebenso geschaltet sind wie die Relais 3 und i i. In Abb. 2 sind die Spannungsleitungen fortgelassen. Tritt ein Kurzschluß beispielsweise an der Stelle F auf, etwa in der Mitte der Leitung A, so entsteht eine verhältnismäßig große Stromdifferenz zwischen beiden Leitungen, und die Relais 3 und i i schalten die fehlerhaften Leitungen an dem einen Ende ab, die Relais 25 und 26 am anderen Ende, und zwar mit geringster Verzögerung, da die unerregten Spannungsspulen den kleinstmöglichen Quotienten vortäuschen. Tritt aber ein Kurzschluß nahe dem entfernten Ende der Doppelleitungen, etwa bei K auf, so herrscht zwischen den Stromwandlern i und 2 keine nennenswerte Stromdifferenz. Die Relais 3 und ii treten infolgedessen nicht in Tätigkeit, wohl laufen aber einerseits die Relais 2-5,:26, andererseits die Relais 23, 24 an. Erst wenn die Relais 25 und 26 die gestörte Leitung A an ihrem Ende abgeschaltet haben, tritt am vorderen Ende der Doppelleitungen eine hinreichend große Stromdifferenz auf, und erst jetzt beginnt das Quotientenrelais 3 zu laufen. Es hat aber noch keine Spannung, da die Schalter 8 und 9 beide noch geschlossen sind. Infolgedessen schaltet es den Ölschalter 8 -mit der kürzesten Verzögerungszeit aus und kommt dadurch den beiden Relais 23 und 2,4 zuvor. Würde das Relais 3 mit einer Verzögerungszeit arbeiten, die von der Entfernung des Kurzschlusses abhängig wäre, so wäre zu befürchten, daß das Relais 23 ihm zuvorkommt, da dieses eher zu laufen begonnen hat.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Einrichtung zum Schutz von parallelen Leitungen gegen Kurzschluß mit Hilfe eines Quotientenrelais, das auf das Verhältnis von Spannung und Strom anspricht und dessen Stromspule von der Differenz der Ströme in den beiden Leitungen durchflossen . wird, dadurch gekennzeichnet, daß seine Spannungsspule (5) nur eingeschaltet ist, wenn eine der beiden parallelen Leitungen (A, B) abgeschaltet ist.