DE490319C

DE490319C - Verfahren zur Herstellung photographischer Bilder in mit lichtempfindlichen organischen Farbstoffen und mit Sensibilisatoren durchsetzten Kolloidschichten

Info

Publication number: DE490319C
Application number: DEK101859D
Authority: DE
Original assignee: GUSTAV KOEGEL DR ING
Current assignee: GUSTAV KOEGEL DR ING
Priority date: 1926-12-02
Filing date: 1926-12-03
Publication date: 1930-01-28

Description

Verfahren zur Herstellung photographischer Bilder in mit lichtempfindlichen organischen Farbstoffen und mit Sensibilisatoren durchsetzten Kolloidschichten Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von Bildern mittels lichtempfindlicher Schichten auf geeigneten Unterlagen, wie Glas, Papier, Film usw. Die Unterlagen werden mit Schichten, bestehend aus Kolloiden (z. B. Gelatine, Fischleim usw.), lichtempfindlichen Farbstoffen und Ausbleichsensibilisatoren bedeckt. Durch die Einwirkung des Lichtes auf derartige Schichten tritt eine Veränderung des Kolloids infolge Fällung der Substanzen oder durch Gerbwirkung u. dgl. ein. Diese Fällungen oder Gerbwirkungen können nach der Belichtung verstärkt werden. Nachbehandlungen, etwa mit Säuren, Alkalien, aber auch neutralen Substanzen, wie Wasser u. dgl., sind wirksam.
Die unbelichteten Stellen nehmen aus Farbstofflösungen Farbstoffe an je nach der Konstitution des belichteten und des anfärbenden Farbstoffes, während die belichteten die zur Anfärbung verwendete Farbe abstoßen oder wieder auswaschen lassen oder umgekehrt, wie dies bereits bei Chromatverfahren bekannt ist. Die Farbe kann auch an den löslichen Stellen samt dem Bindemittel ausgewaschen werden, während die Farbe an den anderen verbleibt. Das Auswaschen der Farbe oder des Bindemittels kann gegebenenfalls, besonders bei Überexpositionen, durch Säure, wie Milchsäure, oder durch Alkalien, wie Ammoniak, befördert werden.
Das Verfahren kommt nicht nur zur Erzeugung direkter Bilder durch auffallendes Licht in Anwendung, sondern auch zur Herstellung von Reflexkopien, wobei in bekannter Weise die lichtempfindliche Schicht auf das Original gelegt und durch die Schicht belichtet wird, worauf die weitere Entwicklung und Anfärbung des Bildes folgt unter Anwendung geeigneter Farbstoffe (Eder o.183). Das Verfahren eignet sich infolgedessen für die reproduzierenden Druckverfahren, wie Offsetdruck usw.
Die belichtete Schicht kann auch mit fetter Farbe eingewalzt und dann an den nicht druckenden Stellen ausgewaschen werden. Das Bild kann mit trockener Farbe nach Art des Buridruckes eingestäubt werden.
Für die Ausführung dieses Verfahrens kommen Farbstoffe aus den verschiedensten Gruppen in Frage, genannt seien z. B. Phtaleine, Diphenyl-und Triphenylmethanfarbstoffe, Xanthonfarbstoffe, Azine, Oxazine, Thiazine, aber auch Pflanzenfarbstoffe, die alle in Gegenwart von Ausbleichsensibilisatoren zur Anwendung gelangen. Selbstverständlich kann man auch Mischungen der verschiedensten Farbstoffe anwenden.
Zu bemerken ist, daß Farbstoffe für ähnliche Zwecke bereits vorgeschlagen wurden (Eder, Das Pigmentverfahren, q.. Aufl., S. 3g). Hierbei wurde jedoch nicht die günstige Wirkung von Ausbleichsensibilisatoren für ein derartiges Verfahren erkannt.
Außer Kolloid, Farbstoff und Sensibilisatoren können derartige Schichten noch die verschiedensten Zusätze, wie diese z. B. bei Chromatschichten üblich oder bekannt sind, enthalten, genannt seien: Pigmente, Seife, Zucker, Glycerin und ähnliches.
Unter Gerbwirkung werden in vorstehender Beschreibung die unter diesem Begriff zusammengefaBten Veränderungen von Löslichkeit, Quellbarkeit, Absorption u. ä. verstanden.
Statt die lichtempfindlichen Schichten auf Unterlagen, wie Glas, aufzubringen, kann man sie gegebenenfalls selbst als Film verwenden. Beispiel 3,5 Teile Gelatine, o,o5 Teile Eosin, 2 Teile Thiosinamin und ioo Teile Wasser werden zu einer Emulsion verarbeitet und; wie für Reflexphotographie üblich, in dünnen Schichten auf passende Träger gegossen. Nach dem Trocknen der Schicht belichtet man, wäscht mit warmem Wasser aus und färbt an.

Claims

PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung photographischer Bilder in mit lichtempfindlichen organischen Farbstoffen und mit Sensibilisatoren durchsetzten Kolloidschichten, dadurch gekennzeichnet, daB -nach dem Belichten die gegerbten Stellen- durch Anfärben, Auswaschen, durch Behandlung mit fetter Farbe oder Einstäuben zu einem Negativ bzw. Positiv entwickelt werden.