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mechanischer Sulfatofen Bei der Erzeugung von Natriumsulfat in mechanischen
Öfen aus Kochsalz und Schwefelsäure geschieht die Zuführung der erforderlichen Schwefelsäure
auf verschiedene Art. Man hat ihre Einführung sowohl von oben als auch von unten
in Anwendung gebracht. Bei der Einführung von oben, oberhalb des Ofenrührwerkes,
muß die entsprechende Vorrichtung der vorhandenen Bewegung des Rührwerkes und der
Rührarme angepaßt werden. Man hat auch die Bewegung des Rührwerkes ausgenutzt, indem
man beispielsweise einen Durchlauftopf auf dem Königsstock anordnete und durch die
Bewegung die zulaufende Säure auf dem Ofenherd verteilte. Auch wird das Rührwerk
selbst zur Verteilung benutzt, indem man die Säure durch die Königswelle in die
mit Ausflußöffnungen versehenen Rührarme austreten läßt. Schließlich hat man zu
diesem Zwecke vorgeschlagen, auf den Rührarmen laschenförmige Gußschitder anzubringen.
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Alle diese Einrichtungen haben den Nachteil, daß stets eine Verbindung
von feststehenden Zuführungsteilen, z. B. den Einlaufrohren, mit der sich bewegenden
Verteilungsvorrichtung geschaffen werden muß. Derartige Verbindungen, die aus Stopfbuchsen,
Eintauchrohren usw. bestehen, bewirken naturgemäß in einem Sulfatofen dauernd Reparaturen,
Undichtigkeiten usw., die häufige Stillstände und Störungen zur Folge haben.
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Diese Nachteile können vermieden werden, wenn die Zuführung der Schwefelsäure
nicht von oben, sondern von unten, unterhalb, der Rührarme, erfolgt. Eine solche
Vorrichtung ist auch bekannt, bei welcher die Schwefelsäure durch in den, Boden
verlegte Rohre in eine unterhalb der Rührarme untergiebrachte Verteilungsrinne läuft.
Derartige Zuführungsrohre bringen Gefahren mit sich, so daß man gezwungen ist, mehrere
Rohre anzuwenden, wenn das eine Rohr sich zusetzt oder sonst versagt, weil eben
jedes Auswechseln eines solchen Rohres unbedingt einen Ofenstillstand zur Folge
hat. Die dabei benutzte offene Verteilungsrinne hat außerdem den Nachteil, daß sie
sehr leicht durch das von oben in den Ofen fallende Salz verstopft und dadurch unwirksam
wird.
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Vorliegende Erfindung vermeidet nun alle diese Nachteile dadurch,
daß das in derartigen Öfen. lür die Lagerung des Rührwerkes vorhandene Halslager
zur Zuführung der Schwefelsäure benutzt wird, derart, da, dieses doppelwandig gemacht
wird und der dadurch geschaffene Hohlraum zur Zuführung der Schwefelsäure dient.
Die Abbildung zeigt eine derartige Vorrichtung. Durch das Rohr a tritt die Schwefelsäure
in den Hohlraum ein und steigt nach oben. Am oberen Ende des Halslagers sind dann
ein oder mehrere Ausläufe b angebracht, die die Schwefelsäure auf dem Herd verteilen.
Durch diese Vorrichtung fällt jede Verbindung oder Beeinträchtigung durch das Rührwerk
fort. Es sind auch keinerlei Einführungsrohre oder Verteilungsrinnen u. dgl. notwendig,
so daß
eine große Haltbarkeit erzielt und das Auftreten von Störungen
vermieden wird. Außerdem hat die Einrichtung den Vorteil, daß der Hohlraum wie das
Halslager durch die Heizkanäle des Ofens geht und zur Vorwärmung der darin enthaltenen
Schwefelsäure dient, ehe sie in den Ofen läuft. Da nun die Vorwärmun g unter dem
Siedepunkt der Säure liegt, kühlt sie das Halslager und gestattet dadurch eine zuverlässige
Schmierung der Lagerflächen des Königsstockes.
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Man hat bereits bei mechanischen Sulfatöflen vorgeschlagen, die Säure
von unten hinzutreten zu lassen, und zwar soll sie von der Königswelle aus in die
Rührarme und von dort in einer beliebigen Anzahl von Ausflußöffnungen entsprechend
vorgew ,ärmt aus den Rührarmen austreten. Im Gegensatz hierzu läuft -bei der vorliegenden
Anordnung die Schwefelsäure gleichsam an der Wurzel des Rührwerkes ein und wird
auf eine kleine Fläche verteilt, wodurch die Durchmischung der Schwefelsäure mit
dem Kochsalz durch das Rührwerk erleichtert wird, weil an dieser Stelle die Rührzähne
dichter aufeinanderfolgen. Hingegen ist es b'ei der bekannten Einrichtung nicht
möglich, die Schwefelsäure restlos in der ersten Kratzerbahn zu verteilen, vielmehr
gelangt das Rohmaterial teilweise noch bis in die Bahn des dritten Kratzers, d.
h. die Schwefelsäure wird auf der ersten Hälfte der Ofenfläche nicht in. dem Kochsalz
verteilt, sondern es findet eine vollständige Mischung mit dem Kochsalz erst in
der zweiten Hälfte statt. Bei der vorliegenden Anordnung ist all dies vermieden,
da die Menge der Schwefelsäure, welche in deal Ofen einläuft, im Vergleich zum Volumen
des Ofeninhalts gering ist und sich schon in der ersten Kratzerbahn restlos vermischt.
Aus diesem Grunde genügen auch bei der vorliegenden Anordnung zwei bis drei Einläufe,
wogegen bei der älteren Einrichtung zehn bis zwölf Einläufe vorhanden sein müssen.
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Der Teil des Halslagers, welcher über die Herdsohle hinaus in den
Ofen ragt, kann zwecks besserer Haltbarkeit durch säurebeständiges Material, z.
B.. Porzellan oder Ferrosilicium, geschützt werden. Diese Schutzplatten läßt man
zweckmäßigerweise auch noch einen Teil der Herdsohle mit abdecken. Die Herdsohle
ist naturgemäß. an der Austrittsstelle der Säure einem gröBeren Verschleiß ausgesetzt,
denn durch die Anbringung von winkelförmigen Schutzplatten c um, das Halslager vorgebeugt
werden soll.