DE489518C - Verfahren zur Bearbeitung von geschmiedeten oder gewalzten Messerrohlingen mittels Fraeswerkzeugs - Google Patents

Description

Die Rohlinge für die Herstellung von Tischmessern und für sonstige Klingen werden gegenwärtig gewöhnlich in der Form von im Querschnitt ungefähr keilförmigem gewalztem Werkstoff bezogen, können indessen auch durch Schmiedearbeit im Gesenk billig im Massenbetrieb in geeigneter Gestalt erhalten werden. Bisher wurden derartige Rohlinge gehärtet und von Hand abgeschliffen. Gemäß der Erfindung wird die kostspielige Handarbeit dadurch gespart, daß der Rohling mit seinem Klingenteil in eine im Querschnitt keilförmig ausgesparte Unterlage eingelegt und mit einem quer zur Kinge von der Schneide zum Rücken fortschreitenden, die gesamte Klingenlänge einnehmenden Walzenfräser überarbeitet wird, der das Werkstück während der Fräsarbeit gegen eine Anschlagkante der Aussparung drückt.

so Es ist bereits bekannt, Messerklingen mitttels eines quer zur Schneide angeordneten Walzenfräsers zu bearbeiten, der vom Stielende der Klinge nach dem freien Klingenende vorrückt; bei einer derartigen Einrichtung ist es notwendig, von der Verbiegbarkeit der Klinge Gebrauch zu machen, um sie während des Fortschreitens der Arbeit mit der windschiefen Unterlage stets in Berührung zu erhalten. Eine solche Verbiegbarkeit ist bei dem beiderseits noch unbearbeiteten rohen Werkstück nur dann vorhanden, wenn dieses schon in vorbearbeitetem Zustande seiner Endform sehr nahe kommt und überdies aus hochwertigem Werkstoff besteht. Außerdem muß bei einem derartigen Vorgehen der Kopf, auch Balance genannt, nämlich der hohle Übergang zwischen der Klinge und der die Klinge mit dem Stiel verbindenden Verdickung, in einem besonderen Arbeitsgang mit gesonderten Werkzeugen hergestellt werden.

Bei Rasiermessern ist es bereits bekannt, die Bearbeitung der ausgehöhlten Stellen mittels Walzenfräsern vorzunehmen, die jedoch bei der Fräsarbeit einen ausgedehnten Querschnittbogen der auszuhöhlenden Fläche berühren und in der Richtung der Schneide - fortschreiten.

Auf der Zeichnung ist das Verfahren zur Herstellung einer Messerklinge in seinen wesentlichen Arbeitsstufen dargestellt, und zwar zeigen

Abb. ι eine Seitenansicht der Vorrichtung, teilweise im Schnitt,

Abb. 2 einen Grundriß.

α ist die Grundplatte, in deren Längsrichtung eine Aussparung b von einseitig keilförmigem Querschnitt zur Aufnahme des Klingenrohlinges c vorgesehen ist (Abb. 1). Dicht · oberhalb der Grundplatte α ist ein quer zur Messerklinge c in Pfeilrichtung χ verschiebbarer Walzenfräser d angeordnet, der zum Abfräsen der in die Aussparung b eingelegten Klinge c dient. Der im Gesenk geschlagene oder gewalzte Klingenrohling c liegt dabei derart in der Aussparung b, daß der Rücken der Klinge c an der rückwärtigen Anschlagkante f der Aussparung anliegt, während der der zukünftigen Klingenschneide g benachbarte Teil über die

Ebene der Grundplatte nach oben vorsteht, so daß er von dem Fräser bearbeitet werden kann. Damit die Kinge c bei diesem Arbeitsvorgang unverrückbar in der Aussparung b festgehalten wird, ist nach, der Erfindung ein mit dem Vorschub des Fräsers d in Pfeilrichtung sich bewegendes Druckstück h vorgesehen, das unmittelbar neben der Arbeitsstelle wirkend die Klinge c auf ihre Unterlage niederhält. Die Abbildung ι zeigt die Stellung des - in Pfeilrichtung y sich drehenden Fräsers bei Beginn des Fräsens und die Fräserendstellung, letztere in strichpunktierten Linien.

In der gleichen Weise wird auch die andere Seitenfläche des Rohlinges in einem entsprechenden Gesenk bearbeitet, so daß in außerordentlich kurzer Zeit die Klinge.in. ihre, endgültige Form gebracht werden kann. Der Walzenfräser besitzt vorteilhaft einen abgerundeten Endrand i, so daß gleichzeitig mit Abfräsen der Klinge c die Vorderfläche 0 des Messerkopfes k mit angefräst wird. Nach, der Erfindung sind auch andere Ausführungen hinsichtlich Ausbildung und Gestaltung des Fräsers, der Grundplatte und Druckstück, möglich, ohne daß dadurch das Wesen der Erfindung irgendwie berührt wird.

Claims (3)

Patentansprüche:

1. Verfahren zur Bearbeitung von geschmiedeten oder gewalzten Messerrohlingen mittels Fräswerkzeugs, dadurch gekennzeichnet, daß der Rohling (δ) mit seinem Klingenteil (c) in eine im Querschnitt keilförmig ausgesparte Unterlage (a) eingelegt und mit einem quer zur Klinge von der Schneide zum Rücken fortschreitenden, die gesamte Klingenlänge einnehmenden Walzenfräser (d) bearbeitet wird, der den Rohling während der Fräsarbeit gegen eine Anschlagkante der Aussparung drückt.

2. Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch ein an der Vorschubbewegung des Walzenfräsers (d) teilnehmendes Druckstück Qi), welches unmittelbar vor dem Walzenfräser in dessen gesamter Länge auf dem noch nicht bearbeiteten Teil des Rohlings aufliegt und ihn in die Aussparung der Unterlage niederdrückt.

3. Walzenfräser zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine an seinem einen Ende vorgesehene Abrundung (i), die zur Bearbeitung des Kropfes (0) dient.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen