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Einrichtung zum Bespannen von Tennisschlägern mit Saiten Die Bespannung
von Tennisschlägern mit Saiten wurde bisher nur von Hand oder mit primitiven Behelfen
ausgeführt. Da die Spannung der Saiten eine nicht unbedeutende ist, ist die Ausführung
dieser Arbeit mit einer bedeutenden Kraftanstrengung und einer dadurch bedingten
raschen Ermüdung des Arbeiters verbunden. Trotz aller Sorgfalt und beträchtlichen
Aufwandes an Arbeitszeit kann bei den bisher bekannten Einrichtungen keine gleichmäßige
Bespannung erzielt werden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung zu schaffen,
welche die vorerwähnten Nachteile vermeidet.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Einrichtung dargestellt,
und zwar zeigt Abb. i die Einrichtung in Vorderansicht, Abb. 2 im Gründriß, Abb.3
im Schnitt nach Linie III-III der Abb. i und Abb. 4 im Kreuzriß. Abb.5 ist eine
Vorderansicht der Klemmvorrichtung in vergrößertem Maßstab; Abb.6 ist ein Grundriß
zu Abb. 5, und Abb. 7 zeigt die Klemmvorrichtung in geöffnetem Zustande im Schnitt.
In Abb. 8 ist die Ein- und Ausrückvorrichtung für den Antrieb der Klemmvorrichtung
dargestellt. Abb. 9 ist eine Ansicht von unten zu Abb. B. Die Abb. io zeigt die
Kämme für die- Fachbildung in Vorderansicht. Abb. ii ist ein Schnitt nach Linie
XI-XI der Abb. io, und Abb. 12 ist ein Schnitt nach Linie XII-XII der Abb. io.
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Die Einrichtung ist auf einem aus Profileisen zusammengesetzten Gestell
i montiert, welches oben einen rechteckigen Rahmen 2 trägt. In der Mitte der Längsseiten
dieses Rahmens ist eine Einspannvorrichtung 3 für den Kopf des Tennisschlägers 5
und eine Einspannvorrichtung 4 für den Handgriff desselben angebracht, welche den
Schläger vollkommen fixieren und gegen Deformierung während der Arbeit schützen.
Zu beiden Seiten dieser Einspannvorrichtung ist je eine Einrichtung zum Einklemmen
der Saite angeordnet. Jede dieser Einrichtungen besteht aus zwei aufeinanderliegenden
Klemmbacken 6 und 7 bzw. 6' und 7', die in der Längsrichtung des Rahmens 2 verschiebbar
geführt sind. Die Klemmbacken besitzen an ihrer wirksamen Fläche Riffeln io, die
wellenförmig ausgebildet sind und irreinandergreifen. Die beiden Backen einer Klemmvorrichtung
können mittels an der unteren Klemmbacke 7 befestigter Zahnstangen i2, welche mit
an der oberen Backe 6 gelagerten Zahnrädern 13 zusammenarbeiten, aufeinandergepreßt
oder voneinander entfernt werden, wobei die obere Backe auf den Stiften 12' geführt
ist. Die beiden Zahnräder 13 sitzen auf der Welle 14, welche mittels des Hebels
15 verdreht. werden kann. Um die beiden Klemmbacken in jeder Lage feststellen zu
können, ist mit dem Hebel 15 ein federnder Sperrzahn 17 verbunden, welcher in ein
Sperrad 18 eingreift. Um die Reibung der Saite an den Klemmbacken zu vergrößern
und eine Beschädigung der Saite beim Festklemmen zu vermeiden, sind die beiden Klemmbacken
mit Gummiplatten ii bespannt, welche sich beim Aufeinanderpressen der Klemmbacken
in die Riffeln einlegen und so die Saite beim Einspannen sicher festhalten.
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In dem Rahmen 2 ist zu beiden Seiten des
eingespannten
Schlägers 5 je eine Schraubenspindel 2o, 2o' drehbar gelagert, welche an ihrem über
den Rahmen 2 herausragenden Ende eine Seilscheibe 21, 21' trägt. Im Gestell i ist
eine Welle 23 gelagert, die in der Mitte eine Kröpfung 24 aufweist. Mittels des
Fußtrittes 25 und der Kurbelstange 26 kann die Welle in Drehung versetzt werden.
27 ist ein Schwungrad, 28, 28' sind Seilscheiben, die auf der Welle 23 aufgekeilt
sind. Die Scheibe 28 ist durch ein gekreuztes Seil mit der Scheibe 21, die Scheibe
28' durch ein offenes Seil mit der Scheibe 21' verbunden, so daß bei Betätigung
des Fußtrittes 25 die beiden Schraubenspindeln 2o und 2o' in einander entgegengesetzten
Richtungen angetrieben werden.
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Die untere Klemmbacke 7, 7' weist einen Ansatz 30 auf, in welchem
eine zweiteilige Mutter 31, 32 für die Schraubenspindel 2o angebracht ist. jeder
der beiden Teile 31, 32 wird von einer Zahnstange 33, 34 getragen, in welche das
Zahnrad 35 eingreift. Die Achse des Zahnrades 35 trägt an ihrem nach außen geführten
Ende einen Hebel 37, durch dessen Verschwenkung das Zahnrad 35 verdreht und
mittels der Zahnstangen 33, 34 die beiden Teile 31, 32 mit der Spindel 2o in oder
außer Eingriff gebracht werden können. An der Außenseite jeder Klemmvorrichtung
ist ein in einem Schlitze 40 verschiebbarer vertikaler Stift 41 angebracht, um welchen
die einzuklemmende Saite 42 herumgelegt wird, wie später beschrieben werden wird.
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Da die Quersaiten der Bespannung abwechselnd über und unter den Längssaiten
hindurchgeführt werden müssen, ähnlich wie der Schußfaden eines Gewebes zwischen
den Kettenfäden hindurchgeführt wird, würde, wenn dabei die Längssaiten in einer
Ebene liegenbleiben, die Reibung beim Durchziehen zu groß sein und dadurch die einzuziehende
Quersaite unnötig beansprucht werden. Um dies zu vermeiden, ist eine Vorrichtung
vorgesehen, welche die Längssaiten abwechselnd hebt und senkt, um, wie auf einem
Webstuhl, ein Fach zu bilden, durch welches die Quersaite ohne Reibung hindurchgezogen
werden kann. Diese Vorrichtung besteht aus zwei Kämmen 43, 44, von welchen der eine
oberhalb und der andere unterhalb des eingespannten Schlägers 5 angeordnet ist.
Die beiden Kämme sind an einem gemeinsamen Rahmen 46 angebracht, der in den am Rahmen
2 vorgesehenen Schienen 45 in der Längsrichtung des eingespannten Schlägers 5 verschiebbar
ist. Die einzelnen Zähne 48 jedes Kammes besitzen eine rechteckige Öffnung 49, mittels
welcher sie auf vierkantigen, an der oberen und unteren Seite geriffelten Bolzen
50, 51 aufgeschoben sind, und können mittels einer Klemmschraube 52 in verschiedener
Entfernung voneinander, welche der Entfernung der Längssaiten des Schlägers entspricht,
auf dem Bolzen festgeklemmt werden. Die Öffnungen 49 sind in den Zähnen 48 derart
angebracht, daß jeder Zahn an einer Seite des Bolzens So mehr vorragt als an der
anderen. Das weiter vorragende Ende jedes Zahnes ist mit einer Einkerbung 53 versehen,
die zur Aufnahme einer der Längssaiten 54 des Schlägers dient. Jeder der beiden
Bolzen 50, 51 trägt an seinen Enden je eine Zahnstange 55. In diese Zahnstangen
55 greift auf jeder Seite des Rahmens 46 ein Zahnrad 56 ein, dessen Achse in dem
Rahmen 46 gelagert ist. Die beiden Zahnräder 56 (auf jeder Seite des Rahmens 46
ist ein solches Zahnrad angebracht) sind durch den Hebel 58, 58' und die Verbindungsstange
59 derart miteinander verbunden, daß sie nur gemeinsam gedreht werden können.
Durch Verdrehen der Zahnräder 56 werden mittels der Zahnstangen 55 die beiden Bolzen
50, 51 einander 'genähert oder voneinander entfernt, wodurch das Fach gebildet wird.
Die beiden Bolzen sind von Hand aus verdrehbar, wobei in zwei um 18o° gegeneinander
verdrehten Stellungen der Bolzen die federnden Stifte 6o, 61 in entsprechende Ausnehmungen
der Bolzen 50, 51 einspringen, wodurch die Bolzen in diesen Stellungen festgehalten
werden.
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Die Wirkungsweise der Einrichtung ist folgende: Nachdem der bereits
mit der Längsbesaitung versehene Schläger mittels der Einspannvorrichtungen 3 und
4 am Kopf und am Hangdriff eingespannt wurde, werden die Längssaiten gespannt und
sodann mit der zu beiden Seiten der Einspannvorrichtung 4 befindlichen Einrichtung,
z. B. Wirbel 4', fixiert. Sodann wird die für die Querbesaitung bestimmte Saite
durch die dem Kopfe des Schlägers zunächst liegenden Bohrungen hindurchgezogen und
das eine Ende der Saite verknotet. Nun wird der Rahmen 46, nachdem zuvor die Zähne
48 entsprechend der Entfernung der. Längssaiten des Schlägers eingestellt wurden,
zum Kopfe des Schlägers geschoben und so das Fach für das Durchziehen der Quersaite
gebildet. Die Quersaite 42 wird durch das Fach und durch die Bohrung im Schläger
hindurchgezogen und, wie aus Abb. 6 ersichtlich, zwischen den Klemmbacken 6 und
7 hindurchgeführt, um den Bolzen 41 herumgelegt und nochmals zwischen den Klemmbacken
zurückgeführt. Auf .diese Weise wird die Breite der Klemmbacken zweimal ausgenutzt
und ein sicheres Festhalten der Saite erzielt. Nun werden die beiden Klemmbacken
6 und 7 durch Verschwenken des Hebels 15 fest aufeinandergepreßt und durch Einschnappen
des Sperrzahnes 17 in das Sperrad 18 festgestellt. Durch Verschwenken des Hebels
37 wird die Mutter 31, 32 mit der Schraubenspindel 2o in Eingriff gebracht, und
bei Betätigung des Fußtrittes 25 verschiebt sich die
Klemmvorrichtung
derart, daß die in der Klemmvorrichtung eingeklemmte Saite gespannt wird. Wenn die
erforderliche Spannung erreicht ist, wird die eingezogene Quersaite in der Bohrung
des Schlägers fixiert, die Mutter 3i, 32 durch Verschwenken des Hebels 37 außer
Eingriff mit der Spindel 2o gebracht, die Klemmvorrichtung durch Verdrehung des
Hebels 15 gelüftet und das Ende der Saite aus der Klemmvorrichtung herausgenommen.
Inzwischen wurde die Verbindungsstange 59 erfaßt, und mittels dieser werden die
beiden Hebel58, 58' so verschwenkt, daß durch die Kämme die für die nächste Fachbildung
erforderliche Kröpfung der Längssaiten entsteht. Das freie Ende der Quersaite wird
nun durch die nächste Bohrung im Schläger 5, durch das gebildete Fach und durch
die gegenüberliegende Bohrung des Schlägers hindurchgezogen und in der Klemmvorrichtung
6', 7' in gleicher Weise eingeklemmt, wie oben beschrieben. Die Mutter dieser Klemmvorrichtung
wird nun mit der Schraubenspindel 2o' in Eingriff gebracht und durch Betätigung
des Fußtrittes 25 die Spannung der Quersaite bewirkt. Dieser Vorgang wiederholt
sich so lange, bis die Quersaite durch sämtliche Bohrungen des Schlägerrahmens hindurchgeführt
ist, worauf das -Ende fixiert wird.
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Anstatt zwei Klemmvorrichtungen 6,7 und 6', 7' zu verwenden,
ist es auch möglich, mit nur einer solchen Klemmvorrichtung auszukommen, wenn die
Einspannvorrichtungen 3 und 4 so ausgebildet sind, daß der Schläger nach jedesmaligem
Durchziehen einer Quersaite um i8o° um seine Längsachse gedreht werden kann.
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Der Antrieb der Vorrichtung mittels eines Fuß- oder Motorantriebes
hat den Vorteil, daß die Hände des Arbeiters zur richtigen Führung der Saite, zur
Kontrolle der richtigen Spannung, zum Fixieren der bereits gespannten Saite u. dgl.
stets frei sind.