DE48108C - Selbsttätiges Kastenmagazin für Hinterladegewehre - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Bei der den Gegenstand meines Patentes No. 4-7777 bildenden Schnellladevorrichtung für Hinterladegewehre aller Systeme wird die Magazinoberwand von einer Blattfeder getragen, welche beim. Füllen des Magazins zur Seite gebogen werden mufs.

Zweck der Neuerung für Schnellladevorrichtungen besagter Art ist, einen von Federkraft unabhängigen Verschlufs für die obere Seite des Magazins zu schaffen, welcher ein Einführen ganzer Patronenpacketbehälter und einzelner Patronen in das Magazin zuläfst.

Das -Wesen der Erfindung wird charakterisirt durch eine die obere Magazinöffnung abschliefsende pendelnde Klappe, deren Drehzapfen am oberen Rande des Magazins excentrisch zur Druckrichtung der Patronen gelagert sind.

Ein an der Klappe drehbar befestigtes, sich an die Magazinaufsenwand stützendes Excenter dient der Klappe als Stütze gegen den Auftrieb der Patronen und kann derart gedreht werden, dafs die Klappe in gesenkter Stellung gehalten wird, so dafs der Uebertritt der Patronen in die seitliche Magazinöffhung verhindert wird.

In beiliegenden Zeichnungen ist eine der Erfindung gemäfs ausgeführte Schnellladevorrichtung in Verbindung mit einem Gewehr mit Cylinderverschlufs dargestellt, und zwar zeigt;

Fig. ι eine perspectivische Ansicht des Gewehres sammt ungefülltem Magazin,

Fig. 2 eine analoge Ansicht des Verschlufsgehäuses ohne Magazin, mit der in dem Gehäuse angebrachten Oeffhung für den Durchtritt der Patronen,

Fig. 3 eine Ansicht der Patronendurchtrittsöffhung des Verschlufsgehäuses in gröfserem Mafsstabe;

Fig. 4 und 5 sind Querschnitte nach den Linien x-x und χ^Ύ-χ^ι in Fig. 3;

Fig. 6 zeigt das Magazin im Aufrifs;

Fig. 7 ist ein Schnitt des gefüllten functionsbereiten Magazins,

Fig. 8 dasselbe gesperrt;

Fig. 9 veranschaulicht das Einschieben eines vollen Patronenbehälters,

Fig. 10 das Herausziehen desselben nach dem Füllen des Magazins;'

Fig. 11 und 12 zeigen in rückwärtiger Stirnansicht das Magazin bei functionsbereiter und gesperrter Stellung der Magazinklappe;

Fig. 13 und 14 veranschaulichen einen vollen und einen leeren Patronenbehälter;

Fig. 15 zeigt eine Oberansicht des Magazins mit. dem Verschlufsgehäuse bei geöffnetem Verschlufs ;

Fig. 16 ist eine Oberansicht des Magazins mit eingeschobenem Patronenbehälter (letzterer ist im Horizontalschnitt dargestellt);

Fig. 17 .zeigt einen Querschnitt durch das Verschlufsgehäuse, nach abgenommenem Magazin mit geschlossener Patroneneintrittsöffnung.

Der zur Schnellladevorrichtung gehörige, als Magazin dienende Patronenbehälter A besitzt die in Fig. 1 und 6 dargestellte bekannte Form, und werden die Patronen durch -eine treppenförmige Feder a, Fig. 6, gegen die die obere Magazinöffnung abschliefsende Klappe A¹ gedrückt. Längs der unteren ansteigenden Fläche der im vorliegenden Falle als Arme a¹ herausragenden Theile dieser Klappe A¹ gleitend,

gelangen die Patronen gegen die am Magazin selbst, Fig. 12, oder im Verschlufsgehäuse B, Fig. ι, 2 und 3, seitlich angebrachte Oeffnung b, woselbst sie vom Verschlufskolben B¹, Fig. 15, erfafst und in den Laderaum eingeschoben werden.

Um ein Füllen des Magazins mit Patronen vornehmen zu können, ist die Klappe A¹ in Achszapfen a² drehbar, welche excentrisch zur verticalen Druckrichtung der Patronen am oberen Rande des Magazins A gelagert sind. Das Füllen des Magazins kann packetweise oder mittelst einzelner Patronen geschehen. Das packetweise Füllen geschieht mit Hülfe des in den Fig. 13 und 14 dargestellten Patronenpacketbehälters, welcher zu diesem Zweck auf die Klappe A¹ aufgesetzt und vertical nach abwärts gedrückt wird. Die Klappe, welche sich um ihre excentrisch gelagerten Drehzapfen α² nach aufsen bewegt, schwingt, sobald der Behälter C ganz eingeschoben ist, infolge günstiger Massenvertheilung durch ihre eigene Schwere über die oberste Patrone, Fig. 10, die Magazinöffnung schliefsend, zurück und verhindert den Austritt der Patronen in verticaler Richtung. Die Form der Klappe ist so gewählt, dafs der eingeführte Verpackungsbehälter C leer aus dem Magazin gezogen werden kann (s. Fig. 10 und 16).

An der Klappe A¹ ist ein mit einem Handgriff a^s versehenes Excenter α⁴ drehbar befestigt, welches sich an die Magazinaufsenwand stützt und sowohl dazu dient, das Magazin zu sperren, d. h. die Klappe A¹ in solche Stellung zu bringen und in derselben zu erhalten, bei welcher ein Uebertritt der Patronen aus dem Magazin in die seitliche Magazinöffnung b unmöglich ist, als auch die Klappe in jener Stellung zu fixiren, bei welcher der Austritt der Patronen aus dem Magazin erfolgt.

In Fig. 11 ist die Stellung des Excenters dargestellt, bei welcher die Patronen durch die gewölbte untere Fläche der Klappe A¹ der Austrittsöffnung b zugeführt werden, während in Fig. 12 jene Stellung des Excenters Λ⁴ gezeigt ist, bei welcher die Klappe A¹ nach abwärts gedrückt ist, so dafs die Patronen im Magazin zurückgehalten werden.

Ein Ansatz α⁵, welcher sich am linken Lager des einen der Drehzapfen α² der Klappe A¹ stützt, verhindert, dafs sich dieselbe beim Füllen des Magazins über das nöthige Mafs nach auswärts bewegen kann.

Die Oeffnung b am Gehäuse läfst sich bei abgenommenem Magazin durch eine Deckplatte λ⁶, Fig.. ι 7, verschliefsen. Das Magazin A kann auf gebräuchliche Art am Verschlufsgehäuse befestigt werden.

In den beiliegenden Zeichnungen sind die Theile der Klappe, an deren Unterfläche die Patronen beim Austreten aus dem Magazin gleiten, als in die obere Oeffnung des Magazins hineinragende Arme dargestellt. Selbstverständlich können an der Klappe mehrere solcher Arme vorhanden sein, oder es kann dieselbe als ein über die ganze obere Magazinöffnung reichender Deckel ausgeführt werden.

Claims (2)

Patent-Ansprüche:

1. Selbstthätiges Kastenmagazin für Hinterladegewehre mit einer die obere Oeffnung des Magazins abschliefsenden, sich nach abwärts öffnenden pendelnden Klappe A¹, deren Drehzapfen α² am oberen Rande des Magazins excentrisch zur Druckrichtung der Patronen gelagert sind und bezw. längs deren geneigter unterer Fläche die Patronen nach einer seitlichen Austrittsöffnung geführt werden, wobei ein an der Magazinwand sich stützender Anschlag der Klappe verhindert, dafs nach dem Füllen des Magazins ein Austreten der Patronen in verticaler Richtung nach oben erfolgt.

2. Bei selbsttätigen Kastenmagazinen der unter 1. angegebenen Art ein stellbarer excentrischer Anschlag a⁴, durch dessen Drehung der Stützpunkt für die Klappe A¹ verändert und dieselbe hierdurch in gegesenkter Lage erhalten werden kann, so dafs der seitliche Austritt der Patronen aus dem Magazin verhindert wird und dieselben im Magazin zurückgehalten werden.