DE478341C - Telegraphierverfahren fuer den Drahtverkehr - Google Patents

Description

• Telegraphierverfahren für den Drahtverkehr Es sind Telegraphiersysteme für den Drahtverkehr bekannt, deren Alphabete dadurch gebildet sind, daß man jedem Zeichen eine eigene Frequenz oder eine Kombination solcher zuordnet, welche auf der gebenden Station erzeugt und auf der Empfangsstation über mechanische Resonanzorgane zur Auslösung verschiedener lokaler Stromkreise verwendet wird, wodurch dann auf geeignete Weise der Druck des gegebenen Zeichens (Klartext) bewirkt wird. Bei diesen Svstemen werden die benötigten Tonfrequenzen durch mehrere Wechselstromgeneratoren bzw. Röhrensender oder Summer erzeugt, also ungedämpfte tonfrequente Wechselströme verwendet. Bei diesen Sendern muß einerseits durch Zusatzapparate für eine genaue Konstanz der Frequenzen gesorgt werden, anderseits erwachsen Schwierigkeiten dadurch, daß bei eiligem Schreiben oder auch durch andere Ursachen der Tastendruck nicht immer gleich stark ausfällt, mithin die Impuls-oder Zeichendauer nicht immer gleich lang ist.
• Erfindungsgemäß wird dies vermieden, wenn man anstatt mit ungedämpften mit gedämpften Impulsen arbeitet; solche entstehen beispielsweise durch Schließen eines möglichst schwach gedämpften elektrischen Schwingungskreises, dessen Eigenschwingung im tonfrequenten Gebiete liegt, oder durch Anschlagen einer auf ein Mikrophon einwirkenden oder ankerartig über einem Telephonmagneten angebrachten induzierenden Feder oder Stimmgabel. Solche Anordnungen sind sehr einfach, haben ohne weiteres konstante Frequenz, verbrauchen wenig Energie und haben den wichtigen Vorteil, daß die wirksame Dauer des Impulses unabhängig von der Dauer oder der Stärke des Tastendruckes wegen der konstanten Dämpfung immer konstant bleibt.
• Für hochfrequente Trägerschwingungen, wie sie bei der drahtlosen und der leitungsgerichteten Telegraphie verwendet werden, ist die Benutzung gedämpfter Schwingungen lange bekannt, da ja die Entwicklung der Hochfrequenzsender von den gedämpften Knall- und Löschfunkensendern ausgegangen ist, während Generatoren für ungedämpfte Trägerwellen erst später bekannt wurden. Hingegen blieb man bei der Tonfrequenztelegraphie bisher bei den üblichen ungedämpften Wechselströmen, die entweder durch Summer (Mercadier) oder durch kleine Dynamos (Hjort, Compare) oder durch Röhrensender (Siemens-Halske) erzeugt wurden. Da diese Methoden die durchaus naheliegenden waren, wurden die offensichtlichen Betriebsvorteile der erfindungsgemäßen Methode lediglich aus diesem Grunde bisher übersehen. Wie es auch bei den normalen Ferndruckern und den bisher vorgeschlagenen Tonfrequenz-Ferndruckern üblich ist, können auch hier analog Telegraphenalphabete aus Kombinationen gleichzeitig gegebener Impulse oder durch zeitlich aufeinanderfolgende Serien solcher Kombinationen gebildet werden. Es ist zweckmäßig, mechanische Empfangsresonatoren auch elektrisch mittels Kondensators oder Siebkette möglichst scharf abzustimmen, statt, wie bisher üblich, eine gemeinsame Empfangsspule zu verwenden.
• Zwecks Mehrfachtelegraphie überlagert man diese gedämpften Frequenzimpulse erfindungsgemäß geeigneten höheren ungedämpften Trägerwellen, deren Frequenzen wegen des Pupineffektes der Fernsprechkabel unterhalb etw a 2ooo Hertz liegen müssen.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Telegraphierverfahren für den Drahtverkehr, dadurch gekennzeichnet, daß das Alphabet aus einfachen gedämpften tonfrequenten Impulsen oder Kombinationen solcher gebildet wird.