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Durch Druckwellen gesteuerter Fernzünder Den Gegenstand der Erfindung
bildet ein durch Druckwellen gesteuerter Fernzünder für Gaslampen, welcher sich
bei großer Zuverlässigkeit des Arbeitens und billiger Bauweise durch besonders gedrungene
Bauart auszeichnet.
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Die bisher verwandten Zünder ähnlicher Art litten an dem Mangel recht
erheblicher Abmessungen, so daß sie bei Anordnung unterhalb der Glühkörper den Gesamteindruck
der Laterne störten oder gar lästige Schatten warfen. Waren sie dagegen oberhalb
der Glühkörper angeordnet, so mußten besondere Gehäuse zu ihrem Schutz Anwendung
finden, welche zufolge ihrer Abmessungen einen plumpen Eindruck machten, oder aber
man war sogar genötigt, die Gehäuse der Laterne, in welche die Zünder eingebaut
werden sollten, in unschöner und unzweckmäßiger Weise zu vergrößern.
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Die Schaltung der in Betracht kommenden Zündergruppe erfolgt durch
Biegehäute, welche unter dem Einfluß wechselnden Gasdruckes Bewegungen ausführen.
Die in Betracht kommenden Druckunterschiede ;des Gases sind verhältnismäßig gering.
Um eine ausreichende Arbeitsleistung mit Hilfe der Biegehaut zu erzielen, ist es
daher notwendig, dieser einen Durchmesser zu geben, der im Verhältnis zu der für
den Antrieb des Schaltgetriebes erforderlichen Kraft steht. Je kleiner die Kraft
ist, welche für die Schaltung aufgewandt werden muß, um so geringer können der Durchmesser
der Biegehaut und die Abmessungen des ganzen Zünders gehalten werden.
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Die Erfindung geht daher davon aus, einen Steuermechanismus für die
Eröffnung und den Verschluß der Gaskanäle auszubilden, welcher bei geringem Kraftbedarf
noch eine zuverlässige Steuerung ausreichend weiter Gaskanäle ermöglicht.
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Zu diesem Zweck finden als Abschlußorgane für das Gas Ventile an sich
bereits bekannter Art Verwendung, welche durch Heben oder Senken die Gaskanäle öffnen
oder abschließen. Die Steuerung der Ventile *erfolgt durch Kurvenscheiben, welche
ebenfalls an sich für diesen Zweck bereits bekannt geworden. sind.
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Die Einwirkung der Kurvenscheiben auf die Ventile bzw. deren Spindeln
erfolgt direkt unter Ausschaltung aller Zwischengelenke oder Hebel, welche als arbeitserschwerende
Teile anzusprechen sind.
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Man hat zwar auch bereits den unmittelbaren Antrieb der Ventilspindeln
durch die Kurvenscheiben vorgeschlagen, indessen stieß man dabei auf erhebliche
Schwierigkeiten aus folgenden Gründen: Die Welle, welche die Kurvenscheiben zur
Steuerung der Ventile trägt, wird durch einen Sperrklinkentrieb, der seinerseits
von der Biegehaut bewegt wird, angetrieben. Es ist bekannt, daß derartige Sperrklinkentriebe
bei einem Hub der Biegehaut die Steuerwelle jeweils
nur um einen
Betrag zu drehen vermögen, der einem Bruchteil des Kreises gleich kommt. Man ist
deshalb genötigt, die zur Steuerung der Ventile dienenden Kurvenscheiben so auszubilden,
daß der Anstieg der Kurven ein verhältnismäßig steiler ist, damit bei der Verdzehung
der Steuerwelle um den zur Verfügung stehenden .Betrag auch tatsächlich die gewünschte
Verstellung des Ventils zustande kommt.
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Die Steilheit der Kurven verursacht aber wiederum bei direktem Antrieb
der Ventilspindeln erhebliche Reibungswiderstände, so daß der ganze Schaltvorgang
in Fragegestellt wird. Man hat deshalb den unmittelbaren Antrieb der Ventilspindeln
nicht weiter verfolgt, sondern lieber Zwischenhebel u. dgl. zur Anwendung gebracht.
Hierdurch wurde jedoch das ganze Getriebe kompliziert, und man mußte eine Reihe
von Reibungsverlusten in Kauf nehmen, die um so unangenehmer sind, als aus dem Gas
häufig Staubablagerungen stattfinden und ,eine Schmierung der einzelnen Teile nicht
möglich ist.
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Bei der Erfindung werden diese übelstände dadurch vermieden, daß bei
unmittelbarer Einwirkung der Kurvenscheiben auf die Ventilspindeln die Achse für
die Kurvenscheiben nicht in der Verlängerung der Mittellinie der Ventilspindeln,
sondern ein Stück seitlich davon angeordnet werden. überraschenderweise wird dadurch
auch bei steilem Anstieg der Kurve ein leichter -und zuverlässiger Antrieb der Ventile
erreicht. Der Zünder baut sich deshalb außerordentlich einfach auf. Für die Steuerung
der Ventile ist nur ein einziges Organ, nämlich die Kurvenscheibenwelle, erforderlich.
Die Verlustwiderstände in dem Zünder sinken daher auf ein Minimum, und man ist in
der Lage, mit einer verhältnismäßig kleinen Biegehaut auszukommen. Dadurch wird
andererseits die Möglichkeit geschaffen, den Zünder in sehr kleinen Abmessungen
auszuführen.
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Die Abbildung veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel eines derartigen
Zünders in schematischer Darstellung.
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Die Biegehaut z wirkt hier mit Hilfe einer gelenkig daran befestigten
Klinke z auf ein Schaltrad q., gegen das sie durch ein Gegengewicht 3 gedrückt wird,
ein und, dreht dasselbe bei jedem Hub um einen bestimmten Betrag in. Richtung des
Pfeiles 13. Die Rückwärtsdrehung des Rades ¢ wird durch eine Sperrklinke 12 verhindert.
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Das Rad q. sitzt auf einer Drehachse 5, die .gleichzeitig die Kurvenscheibe
6 trägt. Auf letzterer ruht die Spindel 7 des Gasdruchtrittsventils 8, das in einem
Gehäuse 9 gelagert ist. Bei geöffnetem Ventile 8 kann das Gas gemäß den Pfeilen
to und I I durch das Gehäuse 9 hindurchtretenr während bei geschlossenem
Ventil, der Durchgang versperrt ist.
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Der Abschluß des Ventils 8 erfolgt unter seinem Eigengewicht, seine
Eröffnung dadurch, daß die Spindel 7 mittels der Kurvenscheibe 6 angehoben wird.
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Die Mittelachse des Ventils 8 bzw. der Spindel 7 ist durch die punktierte
Linie A-B angedeutet. Diese Mittellinie führt nun nicht, wie bei älteren Konstruktionen,
durch den Mittelpunkt der Welle 5, sie ist vielmehr zu der durch diesen in der Papierebene
gelegten senkrechten Achse C-D um ein Stück nach links gerückt. Da sich die Welle
5 in Richtung des Pfeiles 13, also im oberen Teile betrachtet, von links nach rechts
bewegt, ist die Verschiebung der AchseA-B eine dem Drehsinn entgegengesetzte.
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Hierdurch wird die bereits erwähnte überraschend leichte Beweglichkeit
des Triebwerkes herbeigeführt.
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Wie bereits betont, handelt es sich hier nur um ein Ausführungsbeispiel.
Der Zünder kann für stehende und für hängende Brenner Anwendung finden u. dgl. m.
Auch sonst können unter Wahrung des Prinzips mannigfache Änderungen desselben getroffen
werden.