DE470281C - Massagevorrichtung fuer Tiere - Google Patents

Description

• massagevorrichtung für Tiere Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung, mit der bei Pferden durch Massage die Kolik vertrieben werden soll.
• Das Wesen derselben besteht darin, daß. an einem Sattelstück mehrere mit Schnallen und Spannhebel ausgestattete Leibgurte angeordnet sind. Nachdem mittels der Leibgurte und Schnallen eine Wolldecke unter bzw. auf dem Leib des Pferdes befestigt ist, wird eine scharfe Massage der Magenwände und des Leibes durch wiederholtes Aufundniederbewegen der Spannhebel vorgenommen, durch die die Darmtätigkeit angeregt und in Tätigkeit gesetzt wird, so daß sofort eine Erleichterung eintritt.
• Der Vorteil der Vorrichtung liegt nicht allein darin, daß durch ihn die Kolikfälle schnell und auf natürlichem Wege durch Massage beseitigt werden können, sondern auch darin, daß der Apparat bei Lungenentzündung und anderen Krankheiten zum Umlegen von nassen und trockenen Umschlägen, zum Aufhängen der Tiere bei Nierenschlag oder beim Beschlagen und zum Heben gefallener Pferde und Rinder verwandt werden kann.
• Auf der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in einem Ausführungsbeispiel dargestellt, und zwar zeigt Abb. i ein Pferd mit der umgelegten Massagevorrichtung, Abb. 2 das Sattelstück, Abb.3 eine Draufsicht auf den Riemen mit dem Spannhebel und Abb. q, eine Seitenansicht des Spannhebels. Die neue Vorrichtung besteht aus einem Sattelstück a, welches auf dem Rücken -und an den Seiten durch Lederwulste oder eingelegte Stahlbänder b verstärkt ist. An diesen verstärkten Lederstücken sind die Schnallen c und Hakend für die Leibgurte e angebracht. Die Leibgurte e sind ferner mit je einem Spannhebel f versehen, mit dessen Öse g der Leibriemen e in die Haken d des Sattelstücks a eingehängt wird, während er auf der anderen Seite mit seinem gelochten Ende durch die Schnallen c gezogen wird. Das Sattelstück a ist, soweit die Spannhebel f reichen, noch mit einem Schutz h versehen, damit beim Anziehen der Spannhebel f sich keine Haare in die Gelenke setzen und ausgerissen werden. An dem Sattelstück a .sind vorn und hinten zum Heben des Tieres Ringe i angeordnet.
• Die Wirkungsweise ist folgende: Hat ein Pferd Kolik, so wird das Sattelstück a aufgelegt, die Leibriemen e mit den Ösen g in die Haken d eingehängt, eine Wolldecke w auf den Leib des Pferdes gehalten, die Leibriemen durch die Schnallen c gezogen . und soweit als möglich angezogen. Ist dies geschehen, so werden die Spannhebel f an ihren Griffen erfaßt und auf und nieder bewegt. Hierdurch werden die Leibriemen e abwechselnd weiter angespannt und losgelassen und eine regelrechte Leibmassage ausgeführt, durch die die Darmtätigkeit angeregt und die Blähungen zum Abzug veranlaßt werden.
• Wie bereits erwähnt, eignet sich die neue Vorrichtung auch für Fälle, in denen nasse Umschläge erforderlich sind. Der Apparat verhindert hier, da die Gurte vorn und hinten stark anschließen, das Entweichen der Dämpfe und somit eine Erkältung der Tiere. Außerdem können die Umschläge nicht abrutschen, so daß sich das Tier auch legen kann. Bei an Nierenschlag erkrankten Pferden ist die Vorrichtung ebenfalls verwendbar, denn die Tiere müssen hier dauernd stehen und können durch die Vorrichtung sozusagen in der Schwebe gehalten werden.
• Auch zum Heben von gestürzten Pferden sowie bei kranken Kühen, die nicht von selbst sich erheben können, ist der Erfindungsgegenstand verwendbar. Bösartige Pferde, die sich nicht beschlagen lassen wollen, können durch die Vorrichtung leicht angehoben werden, so daß die Beine kaum den Erdboden berühren, wodurch man jedes unbändige Pferd ohne Schwierigkeit beschlagen kann. Es sei noch erwähnt, daß die Spannhebel auch in anderer als auf der Zeichnung dargestellten Ausführungsform hergestellt werden können.

Claims (3)

1. PATENTANSPRÜCHE: r. Massagevorrichtung für Tiere, insbesondere Pferde, zum Vertreiben von Kolik,o. dgl., bestehend aus einem Sattelstück mit mehreren Leibgurten, welche am Sattelstück auf der einen Seite in Haken (d) eingehängt und auf der anderen Seite mittels Schnallen nach Einfügen einer Unterlage angezogen werden können, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Leibgurt (e) mit einem Spannhebel (f) ausgestattet ist.
2. 2. Vorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das Sattelstück (a) an den Rücken- und Seitenteilen durch in die Lederwulste eingelegte Stahlbänder (b) verstärkt und mit zwei Ringen (i) zum Heben der Tiere versehen ist.
3. 3. Vorrichtung nach Anspruch i oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Sattelstück (a) im Bereich der Spannhebel (f ) mit einem Schurz (h) versehen ist.