-
Waage mit Rechenvorrichtung nach dem nomographischen Prinzip Die Erfindung
betrifft eine Waage mit Rechenvorrichtung nach dem noinographischen Prinzip, die
sowohl als Zählwaage als auch als Preiswaage Verwendung finden kann. Die Erfindung
besteht darin, daß bei Anwendung des bekannten nomographischen Strahlendiagramms
der eine der beiden beweglichen Anzeigeteile eine selbsttätig entsprechend der Last
parallel zu sich verschobene Skala uns der andere ein beliebig von Hand oder, insbesondere
bei der Verwendung als Zählwaage, auch selbsttätig entsprechend dem Stückgewicht
der zu zählenden Gattung oder dem Einheitspreis verdrehter Strahl ist, so daß an
dein Schnittpunkt des Strahles, z. B. eines gespannten Drahtes, mit der Skala die
Menge oder der Gesamtpreis abgelesen «-erden kann.
-
Auf den Zeichnungen ist eine Ausführungsform der neuen Waage dargestellt.
-
Abb. i ist eine Vorderansicht der Waage, wobei Teile weggebrochen
sind.
-
Abb. 2 ist ein senkrechter Schnitt nach der Linie 2-2 der @Abb. 3.
-
Abb. 3 ist ein Schnitt nach der Linie 3-3 der Abb. 1.
-
Abb. .l ist ein waagerechter Schnitt nach der Linie .1-.l der Abb.
1.
-
Abb. 5 ist ein Querschnitt nach der Linie 5-5 der Abb. 2.
-
Abb. 6 ist eine Teilansicht der von Hand zu betätigenden Einstellvorrichtung
für den Anzeigedralrt. Abb. 7 ist eine Nachbildung einer Skala, wobei ein Teil herausgebrochen
ist.
-
Abb. 8 ist ein Schnitt nach der Linie8-8 de.-Abb. 1, Abb. 9 ein Schnitt
nach der Linie 9-9 der Abb. B.
-
Abb. 1o zeigt schaubildlich eine Einzelheit. Abb. 1r zeigt in Draufsicht
den Träger für den Anzeigearm.
-
Abb. 12 ist ein Schnitt nach der Linie 12-i2 der Abb. i 1.
-
Die dargestellte Waage besitzt einenFuß 1, der auf einer Seite einen
sich nach vorn erstreckenden Teil 2 aufweist. Auf diesem Fuße ruht ein den größten
Teil des Werkes einschließendes Gehäuse, das aus Seitenteilen 3, q., einem Isopfteil
5 und je einer Vorder- und Rückwand 7, 6 besteht. Die Vorderwand ; hat eine durch
eine Glasscheibe 7a verschlossene große Öffnung. Zwischen Ohren 12 der Seitenteile
3, q. sind ein vorderer und hinterer Rahmen befestigt, die aus oberen wagerechten
Teilen 9 bzw. 8, unteren -vvagerechten Teilen 11 bzw. 1o und senkrechten Teilen
13 bestehen.
-
Der eine Anzeigeteil besitzt die Form einer langgestreckten tabellenartigen
Skala 1d., die sich in gerader Linie parallel zu sich selbst quer zu ihrer Längsrichtung
bewegen kann, und die eine in der Längsrichtung verlaufende Teilung trägt. Der andere
Anzeigeteil (.Strahl) ist ein Draht oder Faden 15, der an einem Ende drehbar gelagert
ist. Bei einer Bewegong
um diesen Drehpunkt schneidet er die Teilung-
auf der Skala. Die Skala trägt parallel zur Teilung sechs Zahlenreihen. Die in der
Höhe eines Teilstriches stehenden Zählen der einzelnen Reihen geben dessen Wert
für verschiedene Einheiten an. Die Zahlen i, 2, 5, io, 25, 5o, mit denen die sechs
Zahlenreihen bezeichnet sind, bedeuten die Anzahl der Teile in der jeweiligen Einheit.
Wird eine Zählung mit einer Einheit vorgenommen, die aus einem einzigen Teil besteht,
so geben die Zahlen in der Reihe Nr. i den Wert der Teilstriche an. Wird mit einer
Einheit gezählt, die aus zwei Teilen besteht, so geben die Zahlen der Reihe '.\rr.
2 den Wert der Teilstriche an usf. Die Skala steht in. Verbindung mit einer oberschaligen
Neigungswaage, deren gekröpfter Waagebalken i6, 17, 2o mittels der Schneenden 18
auf den Lagerböcken i9 ruht. Die beiden Arme 2o des Waagebalkens tragen mittels
Schneiden 2,1 die Waageschale 22.
-
Der Arm 16 des Waagebalkens ist in bekannter Weise mittels eines über
die Kurvenscheibe 43 des Neigungshebels 36 geführten Stahlbandes 45 mit letzterem
verbunden.
-
Der Neigungshebel 36 besitzt einen aufwärts gerichteten Arm 37 und
zwei nach abwärts gehende Arme 38,39. Seine Achse 40 ruht mit Lagerschneiden
41 in Pfannen, die von Lagerkörpern42 getragen werden, die auf den Rahmenteilen
i o, i i befestigt sind. Die Kurvenscheibe 43 ist auf der Achse des Neigungshebels
in bekannter Weise einstellbar.
-
Der Arrn 38 trägt das Pendelgewicht 86, das ebenfalls in bekannter
Weise einstellbar ist.
-
Am oberen Ende des Armes 37 des Neigungshebels ist ein als Hebel ausgebildeter
Skalenhalter 54 drehbar gelagert. Das obere Ende des Armes 37 ist gegabelt (Abt.
3), und Zeder Gabelschenkel ist am Ende zu einer Schelle 55 zur Aufnahme eines Lagers
56 ausgebildet, das mittels Schraube 57 in der Schelle festgeklemmt werden kann.
Die beiden Lager 56 nehmen die Enden der Achse 58 des Hebels 54 auf. Die Skala ist
drehbar am Hebel 54 gelagert. Mit der Rückseite der Skala fest verbunden ist eine
Platte 59, die einen Lagerkörper 6o trägt. Dieser hat am vorderen und hinteren Ende
Lager 61 zur Aufnahme einer am Ende des Hebels 54 befindlichen Achse 62. Vermöge
dieser Ausführung wird durch die Bewegung des Neigungshebels um seine Achse der
Tragarm 54 und die Skala parallel zur Vorderwand verschoben. Für eine richtige Berechnung
ist es wichtig, daß die Skala in einer bestimmten Höhenlage gehalten wird. Diesem
Zwecke dient eine längs der Bewegungsbahn der Skala verlaufende waagerechte Führung,
die durch einen gespannten Draht 63 gebildet wird. Dieser Draht ist an seinem linken
Ende zu einem Haken 64 gekrümmt, dessen als Schneide ausgebildete innere Kante in
eine v-förmige Nut einer Muffe 65 eingreift, die durch eine in Ansätzen 67 des linksseitigen
,senkrechten Rahmenteiles 13 gelagerte Schraube getragen wird. Um diesen
Führungsdraht stets straff gespannt zu halten, ist zwischen ihm und seinem Anschlußpunkt
an dem rechten Rahmenteil eine Feder angeordnet. Zu diesem 'Zwecke ist der Draht
am rechten Ende mit einem Knopf 68 verschiebbar in einer zylindrischen Büchse 69
geführt, in der eine Schraubenfeder 74 zwischen dem Kopf und dem inneren Ende der
Büchse liegt. Die Büchse 69 greift mittels eines Hakens 7o an einer Muffe
71 mit einer v-förmigen Nut an, die von einer in Ansätzen 73 des rechtsseitigen
senkrechten Rahmenteiles 13 gelagerten Schraube 72 getragen wird. Der Führungsdraht
63 liegt unmittelbar oberhalb der Achse 62, durch die die Skala an dem Hebel 54
gelagert ist. Unmittelbar oberhalb des Drahtes 63 befindet sich ein rückwärts ragender
Stift. 75, der von dem Lager 6o getragen wird und von der Achse 62 einen Abstand
hat, der um weniges größer ist als die Dicke des Führungsdrahtes, so daß bei richtiger
Höhenlage der Skala die Achse und der Stift den Führungsdraht nicht berühren, daß
jedoch jedes Bestreben der Skala, sich zu heben oder zu senken, dazu führt, daß
der eine oder der andere der genannten Teile mit dem Führungsdraht in Berührung
kommt, bevor sich die Skala in nennenswertem Maße aus ihrer richtigen Lage herausbewegt
hat. Verbunden mit der Skala und zweckmäßig an der Platte 59 befestigt ist ein Arm
76, der in der Längsrichtung des Führungsdrahtes 63 um ein erhebliches Stück über
die Kante der Skala hinausragt und seitlich vorstehende Finger 77 trägt, die über
und unter dem Führungsdraht 63 liegen und deren Abstand ebenfalls um weniges größer
als die Drahtstärke ist, so daß sie bei der richtigen: senkrechten Lage der Skala
den Führungsdraht nicht berühren, während bei der geringsten Neigung der Skala gegen
die vertikale Lage der eine oder andere Finger sich an den Führungsdraht anlegt
und die Bewegung aufhält, bevor die Skala in nennenswertem Maße aus der senkrechten
Lage herausgekommen äst.
-
Jeder der Bewegung der Skala gebotene Reibungswiderstand beeinflußt
nachteilig die Genauigkeit der Berechnung. Um die Reibungswiderstände auf ein Mindestmaß
zu bringen, sind die Schwerpunkte der Skala und des die Skala tragenden Hebels in
ihre Drehachsen verlegt. Hierzu dienen zweckmäßig einstellbare Gewichte. Um den
Schwerpunkt
der Skala genau in ihre Drehachse verlegen zu können, sind an dem Lager 6o Gewichte
78, 79 angebracht, die auf Stifte 8o, 81 aufgeschraubt sind, die mit sich schneidenden
Achsen fest am Lager sitzen. Ebenso ist der Traghebel 54 mit Gewichten 82, 83 ausgestattet,
die auf Stifte 84., 85 am andern Ende des Hebels 54 aufgeschraubt sind, deren Achsen
sich gleichfalls schneiden.
-
Der durch einen geradlinigen Draht- 15 gebildete zweite Anzeigeteil
(Strahl) ist um eine mit dem Nullstrich der Skalenteilung zusammenfallende Achse
drehbar gelagert. Dieser Anzeigeteil wird von einem Neigungshebel roo getragen,
dessen Achse roi mit Schneiden rot in Pfannen eines Lagerkörpers io3 gelagert ist,
der von den vorderen und hinteren Rahmenteilen 9 und 8 sich aufwärts erstreckt.
llit dem Neigungshebel ist ein Arm 104 fest verbunden, zwischen dessen beiden umgebogenen
Eiiden der Draht 15 ausgespannt ist, und zwar ist das obere Ende des Drahtes mittels
einer ihn straff haltenden Feder ro5 mit einem nach vorn ragenden Ansatz roh eines
Lagers 107 verbunden, das am Neigungshebel roo drehbar angeordnet ist. Ein
vorwärts ragender zweiter Ansatz ro8 führt in einer Nut den Draht 15. In der Ruhelage
der beiden Anzeigeteile muß der Draht unmittelbar vor der Mittellinie der Skala
und in einer durch die Lagerschneiden rot gelegten Vertikalebene liegen. Das Einstellen
in diese Lage geschieht durch Einstellen des Lagers 1o7. Dieses ist mit rückwärts
ragenden Ansätzen rog ausgestattet, in denen Schrauben r ro derart gelagert sind,
daß sie auf die entgegengesetzten Seiten eines Teiles des Neigungshebels wirken,
so daß durch die Verdrehung der Schrauben das Lager gegenüber dem Neigungshebel
verstellt wird.
-
Der Draht kann um seine Drehachse entsprechend dem zu berücksichtigenden
Beiwert in irgendeiner geeigneten Weise bewegt werden, und zwar entweder selbsttätig
durch eine zweite Waage (Stückwaage) oder durch deren Vermittlung von Hand. Zu diesem
Zwecke ist der Arm r 19 des Neigungshebels roo durch ein Metallband 123 mit
den Waagebalken r r r der Stückwaage verbunden, dessen Schneiden 112 in Lagern ruhen,
die durch von den Rahmenteilen ro, r r aufwärts ragende Lagerblöcke 113 getragen
werden. Der längere Arm des Waagebalkens r r r ragt durch eine Seitenwand des Gehäuses
heraus und trägt an seinem äußeren Ende die zur Aufnahme der Wareneinheit bestimmte
Schale 115, die in bekannter Weise durch einen Lenker 116 parallel geführt ist.
Zur Erleichterung des Einregelns (Eichens) der Stückwaage trägt der Waagebalken
r r 1 an seinem rechten Ende Gewichte r27 und 128, die mittels Schrauben i29 und
130 einstellbar sind.
-
Der Neigungshebel roo ist ebenfalls in bekannter Weise mit einstellbaren
Ausgleichsgewichten 171 und 172 ausgerüstet. Außerdem kann die Winkelstellung
des Armes i19
zum Draht in bekannter Weise geregelt werden. Dies geschieht
mit Hilfe von im -Neigungshebel gelagerten Schrauben 175 und Stiften 120, Wird die
beschriebene Waage als Zählwaage benutzt, so hat die die Waage bedienende Person
lediglich ein Stück der betreffenden Teile in die Stückschale 115 und die zu zählenden
Teile auf die Lastschale 22 zu legen.
-
Bei manchen Anwendungen derWaage kann es erwünscht sein, den Anzeigedraht
von Hand einzustellen, beispielsweise wenn man den Geldwert einer Ware nach einem
gegebenen Pfundpreis berechnen will, oder wenn Teile einer bestimmten Art in öfterer
Wiederholung gezählt werden. Es ist dabei erwünscht, die Stellung des Anzeigedrahtes
für eine gegebene Einheit der betreffendenGegenstände zu bestimmen und dann den
Draht in diese Stellung von Hand statt durch Einlegen der Einheit in die Einheitsschale
einzustellen. Zu diesem Zwecke ist im Gehäuse eine Skala 132 angebracht, auf der
das untere Ende des :Anzeigedrahtes 15 spielt, und die drei verschiedene Teilungen
aufweist. Die untere Teilung 135 ist mit willkürlichen Zahlenbezeichnungen versehen,
die als Indexzahlen bezeichnet sein mögen. Wünscht man eine Indexzahl beim Zählen
von Gegenständen zu verwenden, so- wird eine Einheit dieser Gegenstände in die Stückschale
115 gelegt und die Stellung des Drahtes über der Teilung 135 notiert. Der obere
Teil 133 der Skala 132 ist nach Münzeinheiten, z. B. Pfennigen, geteilt. Zum Berechnen
des Preises der auf die Lastschale 22 aufgelegten Ware ist es nur nötig, den Anzeigedraht
auf dieser Teilung entsprechend dem Pfundpreis einzustellen und den Preis an dem
Schnittpunkt des Drahtes 15 mit der Zahlenreihe N r. r auf der Skala 1-. abzulesen.
Der mittlere Teil 136 der Skala 132 ist nach Gewichtseinheiten, z. B. Grammen
und Bruchteilen davon, geteilt und kann dazu verwendet werden, den Anzeigedraht
einzustellen, wenn das Gewicht einer Einheit bekannt ist. Diese Teilung dient ferner
zum Anzeigen des Gewichts eines einzelnen Stückes.
-
Irgendwelche geeigneten Einrichtungen können vorgesehen werden, um
den Anzeigedraht von Hand einzustellen und in der ihm dabei gegebenen Stellung festzuhalten.
Zu diesem Zwecke ist innerhalb des Gehäuses eine senkrecht verschiebbare Schiene
137
(Abb. 2 und 6) angebracht, deren unteres Ende so ausgebildet
ist, daß es bei einer Abwärtsbewegung am Waagebalken i i i angreift und so den Anzeigedraht
bewegt. Gemäß Abb. 6 ist die Stange 137 geschlitzt und mittels durch die
Schlitze gehenderSchrauben 139
auf Pfosten 138 am Seitenteil 3 des
Gehäuses geführt. Die eine Kante der Stange 137 ist als Zahnstange i4o ausgebildet,
mit der ein Zahnrad 141 in Eingriff steht. Das Zahnrad 141 sitzt auf einer kurzen
Welle 1422, die in ,der Seitenwand 3 gelagert ist und auf ihrem äußeren Ende einen
Knopf 143 trägt, mittels dessen sie gedreht werden kann, um der Stange 137 eine
senkrechte Bewegung zu erteilen. Bei der höchsten Lage der Stange 137 liegt ihr
Ende außerhalb der Bewegungsbahn des Hebels i i i, so daß die Wirkung des Hebels
in keiner Weise durch die Anwesenheit der Stange beeinflußt wird. Soll der Anzeigedraht
von Hand eingestellt werden, so wird die Stange mittels des Knopfes 143 abwärts
bewegt und damit der Hebel iii abwärts gedrückt, bis der Anzeigadraht in die richtige
Stellung gebracht ist. Um die Stange 137 in der jeweils gewünschten Lage
zu halten, ist zwischen der Platte und den Köpfen der Schrauben 139 eine flache
Feder 144 angebracht, die einen hinreichendenDruck auf die Platte ausübt, um diese
in der ihr gegebenen Lage festzuhalten. Mit dem Neigungshebel 36 ist in bekannter
Weise ein Zeigerarm 145 verbunden, der an seinem oberen Ende einen Anzeügedraht
146 trägt, welcher über einer nach Gewichtseinheiten geteilten Skala 147 spielt
und das Gewicht der auf der Lastschale'22 liegenden Last anzeigt.
-
Die neue Waage kann man sowohl als Zählwaage verwenden, indem man
ein Stück der zu zählenden Gegenstände in die Schale der Stück-,vaage legt und dann
auf die Lastschale 22 SO viel Teile legt, bis der Anzeigedraht die Teilung der Skala
14 in dem Teilstrich schneidet, der der gewünschten Anzahl Teile entspricht. Dasselbe
Ergebnis kann man auch dadurch erhalten, daß man den Anzeigedraht von Hand nach
einer Indexzahl einstellt, die die Stellung des Drahtes für eine gegebene Einheit
einer bestimmten Art von Gegenständen angibt.
-
Schließlich kann der Preis einer auf die Lastschale 22 gebrachten
Ware dadurch bestimmt werden, daß man von Hand den Anz_eigedraht auf die Pfundpreisangabe
der Skala 133 einstellt und den Gesamtpreis auf der Zahlenreihe Nr. i der
Skala 14 abliest. Hierbei könnte man, wenn die Waage ausschließlich als Preiswaage
verwendet würde, selbstverständlich die Stückwaage fortlassen und die Art der Lagerung
und Einstellung des Anzeigedr ahtes 15 entsprechend ändern.