DE453258C

DE453258C - Einrichtung zum stetigen Walzen von glatten oder gemusterten Glastafeln

Info

Publication number: DE453258C
Application number: DES67394D
Authority: DE
Original assignee: Compagnie de Saint Gobain SA
Current assignee: Compagnie de Saint Gobain SA
Priority date: 1924-10-17
Filing date: 1924-10-17
Publication date: 1927-12-02

Description

Einrichtung zum stetigen Walzen von glatten oder gemusterten Glastafeln. Gegenstand der Erfindung ist eine Einrichtung zum stetigen Walzen von glatten oder gemusterten Glastafeln.
Es ist bekannt, zum ununterbrochenen Walzen von Glastafeln unmittelbar vor dem spaltförmigen Ofenauslaß, welcher unterhalb des Glasspiegels liegt, ein Walzenpaar anzuordnen, und zwar in der Weise, daß der Einzugsspalt des Walzenpaares in gleicher Höhe mit dem Spalt dies Ofenauslasses liegt. Bei dieser Art der Einrichtung muß aber dafür gesorgt werden, daß sich keine Stauung des Glasflusses zwischenderOfenwandung undden Walzen bildet, die infolge der großen Berührungsfläche, die das Glas mit den Walzen hat, zu einer starken Abkühlung und schließlich zu einer Erstarrung :des Glases führen würde, wodurch die Glasschicht ungleichmäßig werden und eine Verstopfung des Auslasses eintreten würde. Um diese Stauung zu vermeiden, hat man den Austrittsspalt des Ofens mit entsprechenden Vorsprüngen, welche genau der Walzenform angepaßt werden, versehen.
Vorsprünge in feuerfestem Material sind aber leicht zerbrechlich, und durch Bruch dieser Teile entstehen Verringerung des Glaszuflusses, Verstopfung und Beschädigung der Walzen. Metallische Vorsprünge dagegen haben den Nachteil, daß das Glas an ihnen leicht hängenbleibt, falls sie nicht genügend gekühlt werden, oder erstarrt, falls die Abkühlung zu stärk ist; in beiden Fällen, und zwar bei geringem Unterschied in der Temperatur der zum Abkühlen dienenden Flüssigkeit, treten Betriebsstörungen ,ein.
Durch die vorliegende Erfindung werden, ohne daß irgendwelche besonderen Vorrichtungen erforderlich sind, alle die genannten Übelstände beseitigt. Der Erfindung gemäß ist das Walzenpaar von dem mit vorspringenden Lippen nicht versehenen Austrittsspalt des Ofens derart angeordnet, daß die Horizontale durch den Ofenauslaß unter der Horizontalen durch den Einzugsspalt der Walzen liegt. Bei dieser Anordnung wird das Glas einer kombinierten Druck- und Hubwirkung unterworfen, und zwar steigt das Glas wegen der Lage des Ofenauslasses unter dem Glasspiegel mit einem entsprechenden hydrostatischen Druck aus diesem empor und wird gleichzeitig von der sich drehenden unteren Walze mitgenommen, die so einen Hub ausübt. Dabei berührt das Glas die obere Walze lediglich am Einzugsspalt der beiden Walzen. Die Berührungsfläche des Glases mit der oberen Walze und infolgedessen die Abkühlung des Glasflusses auf der Oberseite' wird dadurch wesentlich verringert. Es ist -bei dieser Anordnung eine Stauung des Glases wie bei der bekannten Anordnung unmöglich, und der Glasfuß behält auf seiner Oberseite eine hinreichende Bildsamkeit, um noch Muster einpressen zu können.
Eine Ausführungsform der Erfindung ist in der Abb. i schematisch dargestellt. Der Spalt a ist in der Ofenwand b vorgesehen und hat eine der Walzen- und der Tafelbreite entsprechende Breite. Die untere Walze ist mit c und die obere Walze mit d bezeichnet. Sie liegen unmittelbar an der Ofenwand, b; c und f sind Hohlräume in der Ofenwand, um die Zungen des Spaltes a zu erwärmen.. Aus der Ab-b. i ist ersichtlich, daß der Einzugsspalt g der Walzen über der horizontalen Ebene liegt, die durch den Spalt d ,geht.
In der Abb. z und 3 ist eine andere Ausführungsform der Erfindung dargestellt. a ist der Spalt in der Wand einer Kammer oder eines Vorbehälters m, welcher mit -dem Glasofen in Verbindung steht. In den öffnungen g sind Brenner oder andere Mittel zur Erwärmung der in der Kammer befindlichen Glasmasse angeordnet, um die gewünschte Temperatur in der Kammer oder dem Vorbehälter aufrechtzuerhalten.
In den :den Ofenauslaß a umgebenden Mauersteinen, welche auch aus einem ganzen Umrahmun.gsstück aus Chamotte oder ähnlichem feuerfesten .Material bestehen können, sind Höhlungen e und f, vorzugsweise mit Heizeinrichtung, vorgesehen zwecks Warenhaltung des Auslasses. Es ist zwar bekannt, Auslaßspalten von Öfen, aus welchen das Glas zwecks Formung (durch Ziehen) in ununterbrochenem Strome austritt, mit- Hohlräumen zwecks Warmhaltung zu umgeben, aber diese Hohlräume werden in weniger zweckmäßiger Weise durch .besondere an das Mauerwerk angeschlossene metalleneHohlkörper gebildet.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Einrichtung zum stetigen Walzen von glatten oder gemusterten Glastafeln, bei welcher unmittelbar vor einem unter dem Glasspiegel liegenden spaltförmigen Ofenauslaß von geeigneter Breite- ein das austretende Glas zur Tafel formendes Walzenpaar liegt, dadurch gekennzeichnet, daß der Ofenauslaß (a) unter dem Einzugsspalt (g) der Walzen liegt, so daß das zum Einzugsspalt aufsteigende Glas zunächst nur die untere Walze, die obere dagegen lediglich am Einzugsspalt berührt. a. Walzeinrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, .d-aß in den den Ofenausfaß umgerbenden Mauersteinen Hohlräume, vorzugsweise mit Heizeinrichtung, vorgesehen sind zwecks Warmhaltung des Auslasses.