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Rußabblasevorrichtung. Die Erfindung betrifft eine Rußabblasevorrichtung,
bei der das Blasrohr an einem Hebelarm um eine Achse gedreht und gegebenenfalls
in bestimmten Stellungen eine gewisse Zeitlang festgehalten wird. Die hierzu erforderliche
Kraft kann dadurch verringert und gleichmäßig gestaltet werden, -daß man an der
Vorrichtung ein das Gewicht der zu verschwenkenden Teile ganz oder teilweise ausgleichendes
Gegengewicht anbringt. An Stelle des infolge des großen Raumbedarfes oft mit Schwierigkeiten
verbundenen Gegengewichtsausgleiches wird bei der vorliegenden Erfindung der Ausgleich
durch unter Spannung stehende, mit
den Übertragungsgliedern der
Vorrichtung zusammenwirkende Federn erzielt, und zwar derart, daß bei derjenigen
Stellung der Last, bei welcher dieselbe an dem größten Hebelarm wirkt, das Lastmoment
also am größten ist, die Federkraft am stärksten wirksam ist und bei derjenigen
Stellung der Last, bei welcher dieselbe an dem kleinsten Hebelarm wirkt, das Lastmoment
also am kleinsten ist, die Federkraft am geringsten wirksam ist.
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In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand an einer nach den Patenten
156533 und 402 o98 ausgebildeten Rußabblasvorrichtung schematisch dargestellt.
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Bei der Ausführung nach Abb. i besteht die Einrichtung aus einem gegebenenfalls
gekröpften Hebel i, welcher mit seiner oberen Nabe einen an dem Arme. a der zu verschwenkenden
Last vorgesehenen Zapfen 2, mit seiner unteren Nabe einen in der oberen Nabe 3 eines
Hebels 4 (s. Abb. 2 bis 5) gelagerten Bolzen 5 umfaßt. Der Hebel 4 ist durch einen
Bolzen 8 mit einem Hebel 9 verbunden, dessen anderes Ende mittels des Bolzens io
in dem Hebelarm 7 gelagert ist. Die beiden Hebel 4 und 9 bilden somit ein Kniehebelsystem.
Der die beiden Hebel i und 4 verbindende Bolzen 5 ist dabei in einem Schlitze 6
des Teiles 7 geführt. Eine Feder ii (s. Abb. 5) sucht den Hebel 9 um die ideelle
Achse des Bolzens io, eine Feder 12 den Hebel 4 um die ideelle Achse des Bolzens
8 in die Höhe zu drehen. Die Federn il und 12 sind also bestrebt, das Kniehebelsystem
zu strecken, wobei dieses mittels des Bolzens 5 und des Hebels i auf die Last einen
nach aufwärts gerichteten Druck ausübt. Die Spannung der Federn i i: und 12 ist
derart gewählt, daß dieselben auch noch dann, wenn die Hebel 4 und 9 schon einen
Winkel von 18o° miteinander einschließen, also trotz der bei dieser Stellung bereits
erfolgten Entspannung derselben, mit verhältnismäßig großer Kraft auf die Kniehebel
4 und 9 einwirken. Die in die Richtung des Pfeiles 13 fallende, von dem Kniehebelsystem
auf die Last ausgeübte Gesamtkraft wird also trotz der fortschreitenden Entspannung
der Federn um so größer, je mehr sich der Winkel, den die Hebel 9 und 4 miteinander
einschließen, dem Winkel von i8o° nähert. Da es oft nötig ist, die Last so hoch
hinauf zu schwenken, daß deren Schwerpunkt s noch über die Wagerechte, in welcher
die ideelle Achse o liegt, zu liegen kommt, wird man zweckmäßig die Längen der Hebel
9 und 4 und des Hebels i so groß wählen, daß die Kniehebel in der Stellung, in welcher
der Schwerpunkt der Last sich in einer Wagerechten mit der ideellen Achse o befindet,
noch einen kleineren Winkel als i8o° miteinander einschließen (s. Abb. 3 und 4).
Durch Ausbildung des in dem Hebelarm 7 vorgesehenen Führungsschlitzes 6 als Kurve
kann man die Wirkungsweise der Einrichtung derjenigen eines entsprechend angeordneten
Gegengewichtes noch weiter annähern als bei der in den Abb. 2 bis 4 dargestellten
geraden Kulissenführung.
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Die Ausführung der Vorrichtung nach Abb. 6 unterscheidet sich von
der vorbeschriebenen dadurch, daß die Entlastungseinrichtung mit dem an dem Arme
a der zu verschwenkenden Last vorgesehenen Zapfen 2 nicht fest verbunden ist, sondern
der Zapfen 2 und damit die zu verscbwenkende Last nur mit einer auf dem Zapfen drehbaren
Rolle 43 auf einer Schiene 40 lose aufruht. Während also bei einer Aufwärtsbewegung
der Schiene 40 zwar die Rolle 43 und damit die Last gleichfalls stets hochgehen
muß, hat bei der losen Verbindung eine beim Einknicken des Kniehebels eintretende
Abwärtsbewegung der Schiene 40 auch ein Niedergehen der Last zur Folge. Die Vorrichtung
besteht im wesentlichen aus folgenden Teilen: Ein Führungsstück 24 ist mittels eines
Flansches 25 an einem an dem Bügel 27 vorgesehenen Flansch 26 befestigt. In der
unteren Nabe 28 des Führungsstückes 24 ist ein Bolzen 29 drehbar gelagert, auf dem
einerseits die untere Nabe 3o des aus den Hebeln 31 und 32 sowie dem Verbindungsbolzen
33 bestehenden Kniehebels, anderseits eine gespannte Spiral-, Platten- oder sonst
geeignete Feder 34 befestigt ist, deren oberes Ende sich gegen einen in der Nabe
35 des Führungsstückes 24 vorgesehenen Bolzen 36 stemmt. Die obere Nabe 37 des Hebels
32 umfaßt einen Bolzen 38, der in einem Auge 39 einer Schiene 4o gelagert ist, welche
mittels eines mit der Schiene fest verbundenen Schlittens 41 in dem Schlitz 42 des
Führungsstückes 24 gleitet. Zur Streckung des Kniehebelsystems 3i-33-32 können außer
der Feder 34 noch eine oder mehrere auf dem Bolzen 33 oder auf einem der Hebel 31
oder 32 befestigte Federn vorgesehen sein.
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In den Abb. io und 1i ist eine weitere, der erstbeschriebenen Anordnung
(Abb, i bis 5) ähnliche, aus einer Verbindung von Kniehebeln und Plattenfedern bestehende
Ausführung des Erfindungsgegenstandes dargestellt. Die Einrichtung besteht aus einem
von Federn betätigten, aus den zwei Hebeln 4 und 9 bestehenden Kniehebelsystem,
einem Führungsteil 7 (s. Abb. 2), in dessen Schlitz 6 der Bolzen 5 geführt ist,
und einem Lenker i, wobei die untere Nabe des Hebels 9 auf einem in dem unteren
Ende des Führungsstückes 7 gelagerten Bolzen io sitzt und das mittels des Zapfens
5 in dem entsprechend verlaufenden Schlitz 6 des Führungsstückes 7 geführte. obere
Ende des Hebels 4 mittels des Lenkers i die Wirkung
des Kniehebelsystems
auf die zu verschwenkende Masse überträgt. Während bei der erstbeschriebenen Ausführung
die Kraft der Federn 11, 12 mit deren Entspannung bei fortschreitender Streckung
des Kniehebelsystems verhältnismäßig rasch abnimmt, ermöglicht es die Einrichtung
nach Abb. io und i i, daß die Federn, solange dieselben gespannt sind, in jedem
Augenblick eine ganz bestimmte Kraft und ein ganz bestimmtes Drehmoment ausüben.
Auf- dem Bolzen io ist hierzu eine unrunde Scheibe 18 befestigt, an welcher unter
Vermittlung einer Gegenplatte i9 eine Plattenfeder 17 befestigt ist. An dem
Hebel 9 ist ein Arm 14 vorgesehen, welcher, wenn der Hebel 9 im Sinne der Uhrzeigerbewegung
herabgedreht wird, die Feder 17 zwecks Vermeidung von Reibung mittels einer auf
dem Zapfen 15 sitzenden, leicht beweglichen Rolle 16 spannt und gleichzeitig auf
dem Bogenteil 2o-21 des Umfanges der unrunden Scheibe aufwickelt. Ist dieser Teil
des Umfanges der unrunden Scheibe nach einer Kreiszylinderfläche mit der ideellen
Achse des Bolzens 1o als Achse gekrümmt, so bleibt, bei gleichmäßigem Querschnitt
der Feder 17 und überall gleicher Elastizität derselben, die Entferung von derjenigen
Kante des Umfanges 2o-21 der unrunden Scheibe, auf welcher sich die Feder momentan
aufwickelt, bis zu derjenigen Kante, auf welcher die Rolle 16 auf die Feder 17 drückt,
stets gleich. Ebenso bleibt auch der Biegungswiderstand der Feder und damit sowohl
die Kraft als auch das Drehmoment, welches die Feder auf den Hebel 9 ausübt, stets
gleich, wie weit auch der Hebel 9 herabgedreht bzw. die Feder 17 gespannt wird.
Würde der obere Teil der unrunden Scheibe jedoch etwa durch Verstellen von unter
der Auflagefläche (biegsames Band) angeordneten Keilkörpern oder mittels Stellschraube
stärker gekrümmt als nach 2o-21, z. B. nach dem Bogen 7,o-22, oder weniger stark,
z. B. - nach dem Bogen 2o-23, so wäre der jeweilige Biegungswiderstand der Feder
17 bei --deren Aufwicklung auf der unrunden Scheibe an denjenigen Stellen, an welchen
der Umfang der unrunden Scheibe nach einem kleineren Radius, also stärker gekrümmt
ist, größer als an denjenigen Stellen, an welchen der Umfang der unrunden Scheibe
nach einem größeren Radius, also weniger stark gekrümmt ist. Ist dabei die Achse
der unrunden Scheibe außerdem gegen die ideelle Drehungsachse des Bolzens io, um
welchen sich der Hebel 9 dreht, nach links oder rechts oder sonstiger Richtung versetzt,
so ändert sich bei einem Herabdrehen des Hebels 9 im Sinne der Bewegung des Uhrzeigers
auch die jeweilige Entfernung von der Kante der unrunden Fläche, auf welche sich
die Feder 17 aufwickelt, bis zu derjenigen Stelle der Feder, an welcher dieselbe
gerade von der Rolle 14 berührt wird, und damit der Hebelarm, mit welchem der Biegungswiderstand
der Feder auf den Hebel 9 wirkt; der Hebelarm wird größer, wenn die Achse der unrunden
Scheibe von der ideellen Achse des Bolzens io, etwa durch Verdrehen eines zwischen
Scheibe und Bolzen gestalteten Exzenterringes, bei der Darstellung nach Abb. io
nach links versetzt wird, er wird kleiner, wenn die Achse der unrunden Scheibe von
der ideellen Achse des Bolzens io nach rechts versetzt wird. Auch die Biegungsfestigkeit
der Federn kann durch Änderung ihrer Abmessungen (Breite und Dicke) oder durch Zusammensetzung
mehrerer verschieden großer Federn den jeweiligen Verhältnissen angepaßt werden.
Durch Änderung des Krümmungsradius, des Hebelarmes und der Biegungsfestigkeit der
Federn kann also die Wirkungsweise der Anordnung nach Abb. io und 7,i der Wirkungsweise
eines entsprechend angeordneten Gegengewichtes bis zur vollständigen Gleichartigkeit
angepaßt werden.