DE449529C

DE449529C - Verfahren zur Herstellung von Hohlkoerpern durch Pressen, Schmieden o. dgl.

Info

Publication number: DE449529C
Application number: DEB127913D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1926-10-23
Filing date: 1926-10-23
Publication date: 1927-09-20

Description

Verfahren zur Herstellung von Hohlkörpern durch Pressen, Schmieden o. dgl. Es ist bekannt, Hohlkörper beliebiger Form-und Querschnittsänderung durch Pressen, Schmieden o. dgl. aus Schmiedeeisen oder Stahl herzustellen, indem in einen hohlen Ausgangskörper, der beispielsweise durch ein Rohr runden oder eckigen Querschnittes gebildet wird, Formeinlagen eingebracht werden, die für den von außen auf den Hohlkörper einwirkendem PreBstempel äne Gegenform. bilden. Nach dem Preßyorgang ist es natürlich schwierig, die Formeinlagen. wieder aus dem umgebildeten Hohlkörper zu entfernen, insbesondere, wenn sie wieder verwendet werden sollen. Dieserhalb hat man die Formeinlagen aus einzelnen unzerstörbaren Teilern gebildet, deren Zusammenhang jedoch durch Temperatur- oder chemische Einflüsse zerstört wird, wobei also :ein Teil des Werkstoffes der Formeinlage verlorengeht. Aber- auch die Beseitigung der einzelnen Stücke der Formeinlagen aus dem fertiggepreßten Hohlkörper ist mühevoll und hängt wesentlich von der Geschicklichkeit .des betreffenden Arbeiters ab; das. Verfahren ist daher zeitraubend, teuer und unwirtschaftlich und gestattet naturgemäß nur die Herstellung von Hohlkörpern eckiger Querschnittsform ohne Querschnittsverkleinerung.
Die vorliegende Erfindung vermeidet diese -Nachteile, indem sie Formeinlagen aus einem Sondermetall verwendet, das: für die Dauer des Preßvorganges standhält, aber hernach unter geringer Wärmeerhöhung ohne jedweden Materialverlust ausgeschmolzen werden kann, wodurch es möglich ist, auch HohlköiTer runden Querschnittes mit Querschnittsverkleinerungen, wie Kugelstabrohre o. dgl., bilden zu können. Um an Werkstoff der verlorenen Kernform zu sparen, wird weiterhin nach der Erfindung der Kern um einen festen Dorn von verhältnismäßig hohem Schmelzpunkt gebildet, der nach .dem Ausschmelzen des Kernes frei aus dem fertiggepreßfien Hohlkörper herausgezogen werden kann.
In der Zeichnung ist das Verfahren in Abb. 1, 2 und 3 bei einem runden Kugelstabrohr im Längsschnitt .dargestellt, während Abb.4 und 5 im Längs- und Querschnitt die Ausbildung eines im Querschnitt viereckigen Rohres mit unebenen Flächen zeigt.
Gemäß Abb. i und 2 wird das Kugelstabrobr -durch Pressen oder Schmieden eines zylindrischen Rohres i gebildet, nachdem in dasselbe ein der zu erzielenden Form entsprechend geformter Kern 2 aus einer Metalllegierung eingeführt ist, der dem nur wenige Sekunden dauernden Preß- oder Schmiededruck widersteht, wobei das zylindrische Rohr in die punktiert gezeichnete, sich dem Kern anschmiegende Form 3 gelangt und nach Ausschmelzen des Kernes, was bei nur geringer Temperaturerhöhung erfolgt, gebrauchsfertig ist.
Um an Werkstoff der verlorenen Kernform 2 zu sparen, wird nach Abb. 3 der eigentliche Kern 2 um einen unveränderlichen Dorn 4 gebildet, der nach dem Pressen des Rohres beim Ausschmelzen des Kernes 2 aus dem fertiggepreßten Rohr 3 herausgezogen und wieder benutzt werden kann.
Bei den Abb.4 und 5 handelt es sich um die Herstellung eines Hohlkörpers von viereckigem Querschnitt, dessen Wandungen uneben sind. Der Preßvorgang erfolgt sinngemäß in gleicher Weise wie bei dem Beispiel nach Abb. 1, 2 und 3, wie auch ein Hohlkörper beliebiger Körperform- und Querschnittsänderung auf diese Weise gebildet werden kann.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von Hohlkörpern beliebiger Form- und Querschnittsänderung durch Pressen, Schmieden o. dgl., insbesondere aus Schmiedeeisen oder Stahl unter Verwendung von Formeinlagen (Kernen), deren Form unter Einwirkung von Wärme zerstört wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Kern aus einer Metallegierung gebildet wird, deren Schmelzpunkt unter dem Schmelzpunkt des zu verformenden Hohlkörpers liegt und die für die Dauer des Arbeitsvorganges druckfest bleibt und hernach ohne Materialverlust ausgeschmolzen wird.
2. Verfahren zur Herstellung von Hohlkörpern nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Kern aus zwei -Metallteilen besteht, dessen innerer, aus dem fertiggeformten Hohlkörper herausziehbarer Teil (Dorn 4) aus einem Metall von verhältnismäßig hohem Schmelzpunkt gebildet ist, um welchen herum die die eigentliche Kernform ergebende Legierung liegt.