DE449087C - Verfahren zur Trocknung der Braunkohle unter Ausnutzung der abstroemenden Bruedengase - Google Patents

Description

• Verfahren zur Trocknung der Braunkohle unter Ausnutzung der abströmenden Brüdengase. Die Braunkohlentrocknung erfolgt in der Regel in Teilertrockenöfen in der Weise: daß die gepulverte Braunkohle auf doppel-,vandigc Teller fällt, die ini Innern durch Dampf geheizt sind, während gleichzeitig über die auf dem Teller liegende Braunkohle hinweg ein Luftstrom streicht, der die aus der Braunkohle entweichende Feuchtigkeit fortnimmt.
• Es ist nun bereits bekannt, die Wärme dieses Brädenluftstroines in-der Weise nutzbringend zu verwerten, daß er zur Erwärinung der oberen Teller der Tellertrockenöfen verwendet wird. Bei diesen Anlagen besteht nun der Nachteil, daß die in dem Luftstrom enthaltenen Staubteile in den oberen Tellern sich ablagern und durch besondere Waschvorrichtungen wieder entfernt werden müssen. Dies gelingt meist unvollkommen und bedingt einen erheblichen Wärmeverlust. Außerdem hindert auch die in den Tellern sich ablagernde Staubmenge den Wärmeübergang und dabei eine günstige Ausnutzung dieser Abwärme.
• Erfindungsgemäß besteht nun das Verfahren zur Trocknung der Braunkohle und der Benutzung der ausströmenden Brüdengase darin, daß die Brüdengase zunächst in einer elektrischen Niederschlagsanlage g.inzlich entstaubt und sodann in völlig gereinigtem Zustande: zur Vortrocknüng der Braunkohle verwendet «-erden, indem sie z. B. durch die doppelwandig ausgeführten Zuführungs-Bunker hindurchgeleitet «-erden. Dieses neue Verfahren hat zunächst den Vorteil, daß die Trockenvorrichtung für die Braunkolik - in sauberem Zustände bleibt und infolgedessen ein äußerst günstiger Wärmeübergang von den Brüdengasen an die Rohbraunkohle stattfindet. Ferner hat das neue Verfahren noch den besonderen Vörteil, daß die in der elektrischen Gasreinigungsanlage niedergeschlagenen Staubteilchen in trockenem Zustande gewonnen werden und daher sofort neu verwendet werden können, indem sie z. B. den Brikettpressen zugeführt werden. Gegenüber dem bekannten Verfahren, den Trockenluftstrom, nachdem er bereits zur Tortrocknung verwendet wurde, auf elektrischem Wege zu entstauben, hat das neue Verfahren außerdem den Vorteil, daß Kondensationsniederschläge wegen der verhältnismäßig hohen Temperatur der Trockenluft in der Reinigungskammer vermieden werden. Ein Auftreten von Kurzschlüssen in der Kammer und deren Folgen sind daher nicht zu befürchten.
• Handelt es sich um Röhrentrockenöfen, so können besondere Vortrockner angewendet «-erden, die von der abziehenden gereinigten Brüdenluft vorgewärmt «-erden. Die Denutzüng der Brüden zur Vortrocknung kann dabei in der Weise erfolgen, daß die Zuführungsbunker doppelwandig ausgebildet sind und die Brüden durch die so entstehenden Holilr:iuine liiiiclui-ch-r_ielieii. Hierbei wird nicht nur die fühlbare, sondern auch die latente Verdampfungswärme des in den Brüden enthaltenen Wasserdampfes ausgenutzt. Man hat auch schon vorgeschlagen, die dem Trockner entweichenden Brüllen zur Vortrocknung von Braunkohle zu verwenden, doch gelangen hierbei die Brüllen fast völlig ungereinigt an die Heizfläche des Kohlentrockners. Diese bekannten Einrichtungen haben einen äußerst schlechten Wärmeübergang und sind infolgedessen praktisch kaum brauchbar.
• Erfindungsgemäß kann man ferner das aus dem Trockner abfließende Brüdenkondenswasser dazu benutzen, um die aus dem Trockner kommende stark erhitzte getrocknete Kohle oder den Pressenkopf zu kühlen, so daß die bisher hierfür gebräuchlichen großen Kühlanlagen überflüssig werden. Dabei wird die aus der Kohle aufgenommene Wärme naturgemäß die Temperatur des Kondenswassers wieder erhöhen. Dieses so wieder erwärmte Brüdenwasser kann man nun als Speisewasser für Dampfkessel, zu Heizzwecken oder zu anderen Zwecken weiterhin in nutzbringender Weise verwenden. Die Wärme der getrockneten Kohle wird so in bester Weise ausgenutzt.
• In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung an einer Braunkohlentrocknungsanlage, bei der Röhrentrockenöfen benutzt werden, dargestellt. Abb. i zeigt einen Schnitt der Gesamtanlage, Abb. 2 einen Querschnitt durch den Zuführungsbunker und Abb. 3 einen Schnitt durch die in den Trocknungsprozeß - eingeschaltete Gasreinigungsanlage. i ist der doppelwandige Kohlenbunker, aus welchem die gepulverte Braunkohle durch den Trichter 2 in die Trockentrommel 3 fließt. Aus der Trockentrommel fällt die heiße Braunkohle in ein Kühlgefäß 4., welches den Aufsatz eines Schneckentroges 5 bildet, in welchem eine Schnecke die Braunkohle zu den Brikettpressen führt. Die vom Trockenofen aufsteigenden Brüllen gelangen durch einen Kanal 6 in einen Ventilator welcher sie durch die elektrische Gasreinigungsanlage 8 hindurchdrückt. Die Brüden durchströmen in der Gasreinigungsanlage hintereinander angeordnete siebartige Niederschlagselektroden iS und ähnlich ausgebildete Sprühelektroden 19. Nachdem die Brüllen die Reinigungsanlage durchströmt, werden sie für die Vorwärmung der Braunkohle im Kohlenbunker i verwendet. Sie clurchströmen dabei einerseits den Raucri zwischen den Doppelwänden des Bunkers, andererseits die flachen geneigten Röhren 9 (Abb. i und 2), die den inneren Raum des Bunkers durchsetzen. Die gereinigten Brüden geben dabei ihre Wärme an die vorzutrocknende Kohle an. Der in den Brüllen vorhandene Wasserdampf schlägt sich dabei an den inneren Rohrwänden nieder. Das Kondensat fließt am Grunde der geneigten Rohre 9 und an den Doppelwänden ab und gelangt in die Leitung io. Von hier wird das Kondensat mittels der Pumpe 14 durch die Kühlschlange i i in das Gefäß 4 geführt. Dadurch wird die heiße Braunkohle abgekühlt, während das ,wieder heißer gewordene Kondenswasser zweckmäßig mittels einer Kesselspeisepumpe durch die Zweigleitung 12 einem Dampfkessel zugeführt wird. Eine andere Zweigleitung 13 führt zur Heißwasserpumpe 1d., welche das heiße Wasser durch eine Steigleitung r5 in die in der @\;and der elektrischen Gasreinigungsanlage eingelassenen Heizschlangen 16 (Abb. 3) leitet. Dadurch werden Wärmev erhiste in der Gasreinigungsanlage vermieden. Das aus der Heizschlange 16 austretende noch warme Wasser kann dann durch eine Leitung r; Büro- oder Werkstatträumen zur Heizung oder auch Wasch- und Baderäumen zugeführt werden.
• Die Erfindung ist nicht auf Braunkohlentrocknung beschränkt, kann vielmehr auch bei der Trocknung anderer Stoffe .inngemäß Anwendung finden.

Claims (3)

1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Trocknung der Braunkohle unter Ausnutzung der abströmenden Brüdengase. dadurch gekennzeichnet, daß die Brüdengase zunächst in einer elektrischen 'Niederschlagsanlage gänzlich entstaubt und sodann in völlig gereinigtem Zustande zur Vortrocknung der Braunkohle verwendet werden. indem sie z. B. durch die doppelwandig ausgeführten Zuführungsbunker hindurchgeleitet «erden.
2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das bei der Vortrocknung der Rohbraunkohle entstehende Brüdemwasser die aus dem Trockenofen kommende heiße hohle kühlt und dann in erwärmtem Zustande als Speisewasser für Dampfkessel, zu Heizzwecken o. dgl. verwandt wird.
3. 3. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß die hei der Vortrocknung der Rohbraunkohle' entstehenden Brüllen die elektrische \ iederschlagsanlage .erwärmen.