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DE4441057C2 - Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Organopolysiloxanen - Google Patents

Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Organopolysiloxanen

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Publication number
DE4441057C2
DE4441057C2 DE4441057A DE4441057A DE4441057C2 DE 4441057 C2 DE4441057 C2 DE 4441057C2 DE 4441057 A DE4441057 A DE 4441057A DE 4441057 A DE4441057 A DE 4441057A DE 4441057 C2 DE4441057 C2 DE 4441057C2
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DE
Germany
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reactor
rii
catalyst
reaction
leaving
Prior art date
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DE4441057A
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English (en)
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DE4441057A1 (de
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Rudolf Dipl Chem Dr Braun
Ludwig Dipl Ing Hager
Horst Dipl Chem Dr Mueller
Johann Dipl Ing Steiner
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Wacker Chemie AG
Original Assignee
Wacker Chemie AG
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Publication date
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07FACYCLIC, CARBOCYCLIC OR HETEROCYCLIC COMPOUNDS CONTAINING ELEMENTS OTHER THAN CARBON, HYDROGEN, HALOGEN, OXYGEN, NITROGEN, SULFUR, SELENIUM OR TELLURIUM
    • C07F7/00Compounds containing elements of Groups 4 or 14 of the Periodic Table
    • C07F7/02Silicon compounds
    • C07F7/08Compounds having one or more C—Si linkages
    • C07F7/0834Compounds having one or more O-Si linkage
    • C07F7/0838Compounds with one or more Si-O-Si sequences
    • C07F7/0872Preparation and treatment thereof
    • C07F7/0874Reactions involving a bond of the Si-O-Si linkage
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08GMACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED OTHERWISE THAN BY REACTIONS ONLY INVOLVING UNSATURATED CARBON-TO-CARBON BONDS
    • C08G77/00Macromolecular compounds obtained by reactions forming a linkage containing silicon with or without sulfur, nitrogen, oxygen or carbon in the main chain of the macromolecule
    • C08G77/04Polysiloxanes
    • C08G77/06Preparatory processes
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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Organopolysiloxanen durch Kondensation- und/oder Äquilibrierungsreaktion.
Eine Vielzahl kontinuierlicher Verfahren zur Herstellung von Organopolysiloxanen sind bereits bekannt. Hierbei finden bei den jeweiligen Reaktionsbedingungen feste Katalysatoren, insbesondere bei der Herstellung von niederviskosen Siloxa­ nen, häufig Anwendung. Beispielsweise können diese in Form von Festbettkatalysatoren verwendet werden. Hierzu sei beispielsweise auf US 4,792,596 A (Wacker-Chemie GmbH; aus­ gegeben am 20. Dezember 1988) bzw. die entsprechende DE 36 32 875 A verwiesen. Vorteil dieser Vorgehensweise ist, daß der Katalysator nicht durch besondere Prozeßschritte, wie Filtration, abgetrennt werden muß. Nachteilig stellt sich häufig die geringe Raum-Zeit-Ausbeute dar. Eine andere Mög­ lichkeit bieten Verfahren, die feste Katalysatoren in hete­ rogener Mischung mit den weiteren Einsatzstoffen verwenden, wobei die Katalysatoren in diesem Fall nach der Umsetzung vom Produktgemisch wieder abgetrennt werden müssen. Hierzu sei beispielsweise auf US 4,599,437 A (Wacker-Chemie GmbH; ausgegeben am 8. Juli 1986) bzw. die entsprechende EP 237 597 A und US 2,460,805 (Dow Chemical Company; ausgegeben am 8. Februar 1949) verwiesen.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur kontinuierli­ chen Herstellung von Organopolysiloxanen durch Kondensa­ tions- und/oder Äquilibrierungsreaktion von Organosilicium­ verbindungen, dadurch gekennzeichnet, daß
in einem ersten Schritt Organosiliciumverbindung, Katalysator, der zumindest bei der Reaktionstemperatur im Reaktionsgemisch fest ist, und gege­ benenfalls Zusatzstoffe kontinuierlich von unten nach oben durch einen beheizten zylindrischen Reaktor RI, der stehend angeordnet ist und dessen Inhalt mechanisch bewegt werden kann, gefördert werden und
in einem zweiten Schritt die erhaltene Reaktionsmasse nach dem Verlassen des Reak­ tors RI an dessen oberen Ende kontinuierlich durch einen zy­ lindrischen Reaktor RII geführt wird und
in einem dritten Schritt die erhaltene Reaktionsmasse nach dem Austreten aus dem Reaktor RII von Katalysator befreit wird.
Unter dem Begriff Organopolysiloxane sollen im Rahmen dieser Erfindung auch oligomere und dimere Siloxane verstanden werden.
Kondensationsreaktionen von Organosiliciumverbindungen sind insbesondere die Reaktionen von zwei Si-gebundenen Hydroxyl­ gruppen unter Austritt von Wasser, ferner beispielsweise die Reaktion einer Si-gebundenen Hydroxylgruppe mit einer Si-ge­ bundenen Alkoxygruppe unter Austritt von Alkohol oder mit Si-gebundenem Halogen unter Austritt von Halogenwasserstoff.
Unter Äquilibrierungsreaktionen werden die Umlagerungen von Siloxanbindungen von Siloxaneinheiten verstanden.
Kondensations- und Äquilibrierungsreaktionen verlaufen häu­ fig gleichzeitig.
Bei den erfindungsgemäß eingesetzten Organosiliciumverbin­ dungen handelt es sich vorzugsweise um lineare oder im we­ sentlichen lineare Diorganopolysiloxane mit Si-gebundenen Hydroxylgruppen und/oder durch Triorganosiloxygruppen end­ blockierte Diorganopolysiloxane, gegebenenfalls im Gemisch mit cyclischen Diorganopolysiloxanen.
Organosiliciumverbindungen, die bei dem erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzt werden können, sind allgemein bekannt und werden häufig durch die allgemeinen Formeln
X(SiR2O)nSiR2X (I),
(SiR2O)m (II)
und
R3SiOSiR3 (III)
wiedergegeben, wobei
R gleich oder verschieden sein kann und einwertige, gege­ benenfalls substituierte Kohlenwasserstoffreste bedeutet,
X Hydroxylgruppe, eine Alkoxygruppe, Chlor oder die Gruppe -OSiR3, wobei R die vorstehend dafür angegebene Bedeu­ tung hat, bedeutet,
n 0 oder eine ganze Zahl von mindestens 1, bevorzugt 0 oder eine durchschnittliche Zahl von 1 bis 150, ist und
m eine ganze Zahl im Wert von 3 bis 60, bevorzugt 3 bis 20, ist.
Obwohl durch die häufig verwendeten Formeln nicht darge­ stellt, können bis zu 10 Molprozent der Diorganosiloxanein­ heiten durch andere Siloxaneinheiten, wie RSiO3/2- und/oder SiO4/2-Einheiten, ersetzt sein, wobei R die vorstehend dafür angegebene Bedeutung hat.
Bevorzugt handelt es sich bei Rest R um Kohlenwasserstoff­ reste mit 1 bis 18 Kohlenstoffatomen, wobei Kohlenwasser­ stoffreste mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, insbesondere der Methylrest, besonders bevorzugt sind.
Beispiele für einwertige Kohlenwasserstoffreste R sind Alkylreste, wie der Methyl-, Ethyl-, n-Propyl-, iso-Propyl-, n-Butyl- und sec.-Butylrest, Alkenylreste, wie der Vinyl- und der Allylrest, und Arylreste, wie der Phenyl- und der Naphthylrest.
Beispiele für einwertige, substituierte Kohlenwasserstoff reste R sind Cyanalkylreste, wie der β-Cyanethylrest, Halogenalkylreste, wie der 3,3,3-Trifluorpropylrest, und Halogenarylreste, wie o-, m- und p-Chlorphenylreste.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren werden als Organopolysi­ loxane der allgemeinen Formel (I) besonders bevorzugt solche mit X gleich Hydroxylgruppe eingesetzt.
Die Viskosität der bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ein­ gesetzten Organopolysiloxane der Formel (I) liegt vorzugs­ weise zwischen 10 und 250 mm2/s bei einer Temperatur von 25°C, besonders bevorzugt zwischen 20 und 150 mm2/s.
Beispiele für Verbindungen der Formel (I) sind α,ω-Dihydro­ xydimethylpolysiloxan mit einer Viskosität von 60 mm2/s bei 25°C, α,ω-Dihydroxydimethylpolysiloxan mit einer Viskosität von 110 mm2/s bei 25°C und α,ω-Bis(trimethylsiloxy)polydi­ methylsiloxan mit einer Viskosität von 35 mm2/s bei 25°C.
Beispiele für Verbindungen der Formel (II) sind Hexamethyl­ cyclotrisiloxan, Octamethylcyclotetrasiloxan und Decamethyl­ cyclopentasiloxan.
Beispiele für Verbindungen der Formel (III) sind Hexame­ thyldisiloxan und 1,3-Divinyl-1,1,3,3-tetramethyldisiloxan.
Bei den Verbindungen der Formel (I) mit X gleich -OSiR3, wobei R die obengenannte Bedeutung hat, und bei Disiloxanen der Formel (III) handelt es sich um Organosiliciumverbin­ dungen, welche die Kettenlänge regeln.
Die Menge an eingesetzter, die Kettenlänge regelnder Organo­ siliciumverbindung richtet sich nach der gewünschten Höhe des Molekulargewichts der durch Kondensation und/oder Äqui­ librierung hergestellten Organopolysiloxane und ist bereits bekannt.
Bei den im erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzten Organo­ siliciumverbindungen kann es sich jeweils um eine Art derar­ tiger Organosiliciumverbindungen wie auch um ein Gemisch verschiedener Organosiliciumverbindungen handeln.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird als Organosilicium­ verbindung vorzugsweise ein Gemisch aus Organopolysiloxanen der Formel (I) mit X gleich Hydroxylgruppe und Cyclosiloxa­ nen der Formel (II) sowie ein Gemisch aus Organopolysiloxanen der Formel (I) mit X gleich der Gruppe - OSiR3 mit R gleich der genannten Bedeutung und Disiloxan der Formel (III) eingesetzt.
Die obigen Ausführungen im Zusammenhang mit der Bedeutung von R bzw. X gelten in vollem Umfang auch für die SiC-gebun­ denen organischen Reste bzw. für die Si-gebundenen Reste der anderen Organosiliciumverbindungen.
Die erfindungsgemäß eingesetzten Organosiliciumverbindungen sind handelsübliche Produkte bzw. nach in der Silicon-Chemie üblichen Verfahren herstellbar.
Die im erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzten Katalysato­ ren, die zumindest bei der Reaktionstemperatur im Reaktions­ gemisch fest sind, können die gleichen sein, wie bei den bisher bekannten Verfahren zur Herstellung von hochmolekula­ ren Organosiliciumverbindungen.
Beispiele für die Kondensations- sowie die Äquilibrierungs­ reaktion fördernden Katalysatoren sind säureaktivierte Bleicherden, wie beispielsweise säureaktivierter Calcium- Bentonit, wie z. B. solcher, erhältlich unter dem Handelsna­ men "Tonsil" bei der Südchemie AG, sulfonierte Kohle, säu­ reaktivierter Ruß, Kationen austauschende Polymere mit Sul­ fonylgruppen enthaltenden Seitenketten als ionenaustauschen­ de Stellen, wobei die Sulfonylgruppen jeweils an ein min­ destens ein Fluoratom tragendes Kohlenstoffatom gebunden sind, und andere kationaustauschende Polymere, insbesondere Kationen austauschende makrovernetzte Polymere, z. B. ein Sulfonylgruppen als ionenaustauschende Stellen aufweisendes makrovernetztes Polymer in Form von Pulvern und Granulaten.
Vorzugsweise handelt es sich bei den im erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzten Katalysatoren um säureaktivierte Bleicherden, insbesondere um säureaktivierten Calcium- Bentonit.
Es kann eine Art von Katalysator wie auch ein Gemisch aus verschiedenen Arten von Katalysatoren verwendet werden.
Die durchschnittliche Teilchengröße der bei dem erfindungs­ gemäßen Verfahren eingesetzten Katalysatoren beträgt vor­ zugsweise maximal 1000 µm, besonders bevorzugt 2 bis 200 µm.
Die angewendeten Mengen an Katalysator können im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens die gleichen sein, wie bei den bisher bekannten Verfahren zur Herstellung von Organopolysi­ loxanen.
Vorzugsweise werden Katalysatoren zur Förderung von Konden­ sations- und/oder Äquilibrierungsreaktionen von Organosili­ ciumverbindungen in Mengen bis zu 10 Gewichtsprozent, beson­ ders bevorzugt 1 bis 4 Gewichtsprozent, jeweils bezogen auf das Gewicht der zu kondensierenden und/oder zu polymerisie­ renden Organosiliciumverbindung, eingesetzt.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren können des weiteren noch übliche Zusatzstoffe, wie Lösungsmittel, Filterhilfsmittel und Additive, eingesetzt werden.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren können Organosilicium­ verbindung, Katalysator und gegebenenfalls Zusatzstoffe ge­ trennt voneinander in den verwendeten Reaktor RI eingeführt werden. Vorzugsweise wird jedoch eine pumpfähige Mischung aus Organosiliciumverbindung, Katalysator und gegebenenfalls Zusatzstoffen am unteren Ende des verwendeten Reaktors RI eingeführt. Die Herstellung dieser pumpfähigen Mischung er­ folgt vorzugsweise dadurch, daß die erfindungsgemäß einge­ setzten Edukte in einem Gefäß gegebenenfalls unter Erwärmen miteinander vermischt werden.
Vor dem Einführen der Organosiliciumverbindung bzw. der nicht bereits beim Vermischen vorgewärmten Eduktmischung in Reaktor RI wird diese vorzugsweise, z. B. in einem Wärmeaus­ tauscher, bis zu einer Temperatur von 160°C erwärmt.
Reaktor RI wie auch Reaktor RII haben jeweils unabhängig voneinander ein Verhältnis von Länge zu Innendurchmesser von vorzugsweise 1 : 1 bis 50 : 1, besonders bevorzugt 1 : 1 bis 20 : 1, insbesondere 2 : 1 bis 15 : 1. Beide Reaktoren haben vorzugswei­ se jeweils eine zylindrische rohrförmige Geometrie, wobei Abweichungen von dieser Geometrie durchaus möglich sind. Die Beheizung der Reaktoren erfolgt vorzugsweise jeweils durch einen Mantel um ein jedes Rohr. Bei Reaktor RII kann jedoch auf eine Beheizung verzichtet werden, wenn Reaktor RII ent­ sprechend gut isoliert ist.
Vorzugsweise werden die bei dem erfindungsgemäßen Verfahren verwendeten Reaktoren in einem solchen Ausmaß beheizt, daß die Temperatur deren Inhalte 50 bis 200°C, insbesondere 70 bis 160°C, beträgt, wobei der Inhalt von Reaktor RI vor­ zugsweise die gleiche bzw. in etwa die gleiche Temperatur wie der Inhalt von Reaktor RII hat.
Vorzugsweise wird das Reaktionsgut von Reaktor RI gerührt. Dies kann beispielsweise mittels eines geeigneten Rühror­ gans erfolgen, mit dem Reaktor RI ausgestattet sein kann, wie etwa einem Blattrührer.
Falls bei dem erfindungsgemäßen Verfahren das Reaktionsgut gerührt wird, erfolgt dies vorzugsweise mit einer Rührge­ schwindigkeit von 60 bis 1000 Umdrehungen je Minute.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren durchströmt das Reak­ tionsgut Reaktor RI von unten nach oben und verläßt Reaktor RI an dessen oberen Ende, wobei die durchschnittliche Ver­ weilzeit in Reaktor RI vorzugsweise 2 bis 20 Minuten be­ trägt. Oberhalb des Auslasses für das aus dem Reaktor RI austretende Gemisch aus Organopolysiloxan, Katalysator und gegebenenfalls Zusatzstoffen befindet sich ein Kühler sowie gegebenfalls ein Wasserabscheider, in dem insbesondere das bei der Kondensation Si-gebundener Hydroxylgruppen gebildete Wasser sowie leichtflüchtige Organosiliciumverbindungen kon­ densiert und getrennt werden. Vorzugsweise wird das Wasser ausgeschleust und die abdestillierten Organosiliciumverbin­ dungen direkt oder zu einem späteren Zeitpunkt in den Pro­ zeß zurückgespeist.
Das am oberen Ende von Reaktor RI austretende Reaktionsge­ misch wird nun, gegebenenfalls mittels einer Pumpe, in Reak­ tor RII geführt.
Wenn Reaktor RI und Reaktor RII bei demselben Druck betrie­ ben werden, kann der Auslaß von RI direkt mit dem Einlaß von RII verbunden werden. Sollen beide Reaktoren bei verschiede­ nem Druck betrieben werden, ist es von Vorteil, das Reak­ tionsgemisch mit einer Pumpe von RI zu RII zu fördern.
Reaktor II ist vorzugsweise stehend angeordnet. Er kann jedoch auch liegend angeordnet sein.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren durchströmt das Reak­ tionsgut Reaktor RII vorzugsweise von oben nach unten und verläßt Reaktor RII an dessen unteren Ende, wobei sich am oberen Ende des Reaktors RII ein Auslaß für leichtflüchtige Verbindungen, wie Wasser und leichtflüchtige Organosilicium­ verbindungen, befindet, der analog zu Reaktor RI mit einem Kühler und Wasserabscheider verbunden sein kann. Wenn Reak­ tor RI und Reaktor RII bei demselben Druck betrieben werden, wird vorzugsweise der sich am oberen Ende von Reaktor RII befindliche Auslaß mit dem Kühler und gegebenenfalls Wasser­ abscheider von RI verbunden.
Gemäß der Verfahrensvariante A ist der Reaktor RII mit Reak­ tionsgemisch gefüllt, was einer langen Verweildauer im Reak­ tor RII entspricht. Dies kann beispielsweise dadurch er­ reicht werden, daß zu Beginn des kontinuierlichen Verfahrens am oberen Ende von RII mehr Volumenteile eingespeist wie am unteren Ende abgenommen werden. Bei dieser Verfahrensvarian­ te kann das Reaktionsgut von Reaktor RII gerührt werden. Hierzu kann Reaktor RII mit demselben Rührorgan ausgestattet sein wie Reaktor RI.
Gemäß der Verfahrensvariante B ist der Reaktor RII leer, das heißt nicht gefüllt mit Reaktionsgemisch. "Leer" in diesem Zusammenhang soll einen Zustand beschreiben, der z. B. da­ durch erreicht wird, daß zu Beginn des kontinuierlichen Ver­ fahrens Reaktor RII keine Reaktionsmischung enthält und wäh­ rend des Verfahrens pro Zeit am oberen Ende von RII in etwa so viel Volumenteile eingespeist wie am unteren Ende abge­ nommen werden.
Bei der Verfahrensvariante B ist es von Vorteil, wenn Reak­ tor RII gegenüber dem Reaktionsgemisch inerte Einbauten oder Füllungen enthält, wie beispielsweise Verteilböden, Füllkör­ per und Umlenkelemente, die zu eine Erhöhung der Oberfläche des durchströmenden Produktstromes führen.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ist Variante B bevor­ zugt.
Selbstverständlich ist bei dem erfindungsgemäßen Verfahren jede Variante, die zwischen den Varianten A und B liegt mög­ lich. Dies kann insbesondere durch Variation des Verhältnis­ ses von oben zugespeistem zu unten abgenommenem Reaktionsge­ misch in Reaktor RII erreicht werden. So kommt man z. B. von der Verfahrensvariante A zu der Verfahrensvariante B, indem für einen gewissen Zeitraum am unteren Ende von RII mehr Produktgemisch abgenommen wird als am oberen Ende einge­ speist. Auf der anderen Seite kommt man z. B. von der Verfah­ rensvariante B zu der Verfahrensvariante A, indem für einen gewissen Zeitraum am unteren Ende von RII weniger Produktge­ misch abgenommen wird als am oberen Ende eingespeist.
Die angewendeten Drücke können im erfindungsgemäßen Verfah­ ren ebenfalls die gleichen sein wie bei den bisher bekannten Verfahren zur Herstellung von Organopolysiloxanen. Abhängig von der Art der Einsatzstoffe und von der gewählten Reak­ tionstemperatur sowie den Eigenschaften des Produktes kann es sich dabei um Drücke im Bereich von 0,1 bis 1100 hPa han­ deln. Beispielsweise ist es beim Einsatz nichtflüchtiger Ausgangsstoffe, wie etwa linearen Organopolysiloxanen mit endständigen Hydroxylgruppen und/oder Triorganosilylgruppen, vorteilhaft, das erfindungsgemäße Verfahren bei niedrigen Drücken, wie etwa 0,1 bis 100 hPa, durchzuführen, wobei flüchtige Bestandteile, wie Wasser, effektiv entfernt werden können. Beim Einsatz großer Mengen flüchtiger Ausgangsstof­ fe, wie cyclischen Siloxanen oder Disiloxanen, ist es hinge­ gen von Vorteil, das erfindungsgemäße Verfahren beim Druck der umgebenden Atmosphäre, also etwa 900 bis 1100 hPa, durchzuführen.
Vorzugsweise wird Reaktor RI mit dem gleichen Druck wie Reaktor RII betrieben.
Das Befreien des aus dem Reaktor RII ausgetretenen Gemisches von Katalysator kann auf beliebige, für das Abtrennen von Festkörpern aus Suspensionen geeignete und vielfach bekannte Weise, wie z. B. Filtrieren oder Zentrifugieren, was vorzugs­ weise ebenfalls kontinuierlich durchgeführt wird, erfolgen.
Bevorzugt wird der Katalysator durch Filtrieren abgetrennt. Falls erwünscht, können hierzu Filterhilfsmittel, wie beispielsweise Kieselgure, Cellulosen und Alumosilikate, eingesetzt werden. Diese können unmittelbar vor der Filtra­ tion zugesetzt werden. Sie können sich aber ebenso bereits im Reaktionsgemisch befinden. Der so abgetrennte Katalysator kann, gegebenenfalls nach Vermischen mit frischem Katalysa­ tor, wieder bei dem erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzt werden.
Aus dem vom Katalysator befreiten Organopolysiloxan können durch Destillation die niedriger als das gewünschte Organo­ polysiloxan siedenden Organosiliciumverbindungen sowie die gegebenenfalls eingesetzten Zusatzstoffe, sofern diese leicht flüchtig sind, entfernt werden. Die abdestillierten Verbindungen, insbesondere die niedrig siedenden Organosili­ ciumverbindungen, können als Edukt wieder eingesetzt werden.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren werden Organopolysilo­ xane erhalten, die eine Viskosität im Bereich von vorzugs­ weise 5 bis 50000 mm2/s haben.
Falls erwünscht, können die erfindungsgemäß hergestellten Organopolysiloxane einem Reinigungsverfahren gemäß EP 522 443 A (Wacker-Chemie GmbH, ausgegeben am 13. Januar 1993) unterzogen werden, wobei diese nach deren Herstellung mit elementarem Kupfer behandelt werden, wodurch herstellungs­ bedingte Verunreinigungen entfernt werden können.
Eine bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Ver­ fahrens ist dadurch gekennzeichnet, daß
in einem ersten Schritt Organosiliciumverbindung, Katalysator, besonders bevorzugt säureaktivierte Bleicherde, sowie gegebenenfalls Zusatzstof­ fe in einem Anteigbehälter (1) unter Rühren miteinander ver­ mischt werden, dann die so erhaltene Reaktionsmischung mit einer Pumpe (2) über einen Vorwärmer (3) erwärmt wird, wobei gegebenenfalls eingesetztes Siloxan der Formel (III) nach dem Anteigbehälter in die Leitung dosiert wird, und von unten nach oben durch den beheizten zylindrischen Reaktor RI (4), der mit einem Rührorgan ausgestattet ist, gefördert wird, wobei sich oberhalb des Auslasses für das aus dem Reaktor RI (4) austretende Gemisch aus Organopolysiloxan, Katalysator und gegebenenfalls Zusatzstoffen ein Kühler (8) sowie ein Wasserabscheider (9) befindet, in dem insbesondere das bei der Kondensation Si-gebundener Hydroxylgruppen gebildete Wasser sowie leichtflüchtige Organosiliciumverbin­ dungen kondensiert und getrennt werden, und
in einem zweiten Schritt die erhaltene Reaktionsmasse nach dem Verlassen des Reaktors RI (4) an dessen oberen Ende kontinuierlich von oben nach unten durch einen zylindrischen Reaktor RII (5), der stehend angeordnet ist und bei demselben Druck wie Reaktor RI (4) betrieben wird, geführt wird, wobei sich am oberen Ende des Reaktors RII (5) ein Auslaß für leichtflüchtige Verbindun­ gen, wie Wasser und leichtflüchtige Organosiliciumverbin­ dungen, befindet, der mit dem Kühler (8) und Wasserabschei­ der (9) verbunden ist, und
in einem dritten Schritt die erhaltene Reaktionsmasse nach dem Austreten aus dem Reaktor RII (5) an dessen unteren Ende durch Filtration (7) von Katalysator befreit wird.
Vorzugsweise wird mittels einer Förderpumpe (6) der Produkt­ strom aus Reaktor RII der Aufarbeitung zugeführt.
Das erfindungsgemäße Verfahren hat den Vorteil, daß die ge­ wünschten Organopolysiloxane mit einer großen Reinheit, gut reproduzierbar und mit hohen Raum-Zeit-Ausbeuten erhalten werden, wobei sowohl leicht flüchtige wie auch nichtflüchti­ ge Einsatzstoffe auf einfache Weise verarbeitet werden können.
Des weiteren hat das erfindungsgemäße Verfahren den Vorteil, daß es einen hohen Grad an Flexibilität zeigt im Hinblick auf die sehr unterschiedlichen Arten von Organopolysiloxa­ nen, die erfindungsgemäß hergestellt werden können. So kön­ nen nach dem erfindungsgemäßen Verfahren ganz gezielt Orga­ nopolysiloxane sehr unterschiedlicher Viskosität sowie unterschiedlichen Gehalten bzw. keinen Si-gebundenen Hydro­ xylgruppen hergestellt werden. Als sehr vorteilhaft äußert sich auch die Tatsache, daß das erfindungsgemäße Verfahren bei sehr unterschiedlichen Drücken durchgeführt werden kann.
Das erfindungsgemäße Verfahren hat den Vorteil, daß insbe­ sondere durch die zweite Reaktionsstufe im Reaktionsgemisch vorhandenes Wasser effektiv abgetrennt werden kann, so daß unerwünschte Reaktionen von Wasser mit Organopolysiloxanen vermieden bzw. weitgehend reduziert werden können.
In den nachstehend beschriebenen Beispielen beziehen sich alle Angaben von Teilen, Prozentsätzen und ppm, falls nicht anders angegeben, auf das Gewicht. Sofern nicht anders ange­ geben, werden die nachstehenden Beispiele bei einem Druck der umgebenden Atmosphäre, also etwa bei 1000 hPa, und bei Raumtemperatur, also bei etwa 23°C, bzw. bei einer Tempera­ tur, die sich beim Zusammengeben der Reaktanden bei Raumtem­ peratur ohne zusätzliche Heizung oder Kühlung einstellt, durchgeführt. Die Viskositätsangaben beziehen sich auf eine Temperatur von 25°C
Beispiel 1
Eine durch Vermischen der Einsatzstoffe in einem Anteigbe­ hälter (1) unter Rühren bei Raumtemperatur hergestellte Mischung aus
95,7 Teilen α,ω-Dihydroxypolydimethylsiloxan mit einer Vis­ kosität von 76 mm2/s und
2,0 Teilen säureaktiviertem Calcium-Bentonit (käuflich erhältlich unter der Bezeichnung "Tonsil Optimum FF" bei der Süd-Chemie AG)
wird kontinuierlich mittels einer Zahnradpumpe über einen Vorwärmer (3) auf 80°C erwärmt, wobei 2, 3 Teile Hexamethyl­ disiloxan nach dem Anteigbehälter in die Leitung gespeist werden, und von unten in einen zylindrischen Reaktor RI (4) mit einer Länge von 430 cm, einem Innendurchmesser von 35 cm und einem Füllvolumen von 277 l gepumpt. Der Durchsatz be­ trägt 2000 kg/Stunde. Der Inhalt von RI wird mit einem Heiz­ mantel (Doppelmantel; 6 bar Wasserdampf) auf 110°C gehalten und mit einem Paddelrührer mit 210 Umdrehungen/Minute mecha­ nisch bewegt. Das Reaktionsgemisch durchströmt RI von unten nach oben und verläßt RI an dessen oberen Ende. Die mittlere Verweilzeit in Reaktor RI beträgt 2,5 Minuten. Oberhalb des Auslasses für das Reaktionsgemisch befindet sich ein abstei­ gender Kühler (8) (Schneckenwärmeaustauscher, 10 m2), der mit einer Vakuumpumpe (10) verbunden ist, die das Innere von RI bei einem Druck von 50 hPa hält. Der Kühler ist zudem mit einem Wasserabscheider (9) verbunden. Dort wird das bei der Reaktion gebildete Wasser von den im Kühler kondensierten, flüchtigen Organosiliciumverbindungen abgetrennt. Das am oberen Ende von Reaktor RI austretende Reaktionsgemisch durchströmt Reaktor RII (5), der eine Länge von 114 cm, einen Innendurchmesser von 51 cm und ein nutzbares Innenvo­ lumen von 224 l hat, durch die Schwerkraft von oben nach unten. Reaktor RII ist isoliert und weder mit Heizung noch mit Rührer ausgestattet. Der Inhalt von RII hat eine Tempe­ ratur von 110°C. RII war zu Beginn des Verfahrens leer. Am oberen Ende des Reaktors RII befindet sich ein Auslaß für die flüchtigen Bestandteile der Reaktionsmischung, der mit dem oben beschriebenen Kühlsystem bestehend aus Kühler (8), Wasserabscheider (9) und Vakuumpumpe (10) analog Reaktor RI verbunden ist, so daß das Innere von RII ebenfalls bei einem Druck von 50 hPa gehalten wird. Nach dem Austreten aus dem unteren Ende von RII (5) wird die noch warme Reaktionsmasse in einem Tellerdruckfilter mit einer Filtrationsfläche von 24 m2 und einem Volumen von ca. 5000 l vom Katalysator ge­ trennt. Anschließend wird das so erhaltene Rohprodukt mit­ tels zweier Kurzwegdestillationen bei 200°C/1 hPa und 240°C/1 hPa von weiteren flüchtigen Bestandteilen, im we­ sentlichen niedermolekularen cyclischen und linearen Siloxa­ nen, befreit.
Jeweils zwei Proben vom Produktstrom werden
  • a) nach Austreten aus Reaktor RII an dessen unteren Ende (Probe wurde sofort über eine Filternutsche filtriert) sowie
  • b) nach der Filtration
genommen, auf den Gehalt an Si-gebundenen Hydroxylgruppen hin mittels IR-Spektroskopie untersucht und die Viskosität bestimmt.
Die Viskosität beträgt in allen Fällen etwa 93 mm2/s.
Beispiel 2
Die in Beispiel 1 beschriebene Verfahrensweise wird wieder­ holt mit der Abänderung, daß der Durchsatz anstelle von 2000 kg/h 1500 kg/h beträgt, der Inhalt von beiden Reaktoren RI wie RII eine Temperatur von 130°C hat und das Innere von RI und RII beim Druck der umgebenden Atmosphäre gehalten wird.
Es werden zwei Proben nach Beendigung der zweiten Kurzweg­ destillation gezogen und auf den Gehalt an Si-gebundenen Hy­ droxylgruppen und die Viskosität gemäß Beispiel 1 bestimmt.
Vergleichsbeispiel 1
Die in Beispiel 1 beschriebene Arbeitsweise wird wiederholt mit der Abänderung, daß das am oberen Ende des Reaktors aus­ tretende Produktgemisch sofort filtriert und destilliert wird. Der Versuch wird sowohl bei einem Durchsatz von 2000 kg/Stunde wie auch bei 1500 kg/Stunde durchgeführt.
Nach der letzten Destillation wird jeweils eine Probe ent­ nommen und auf den Gehalt an Si-gebundenen Hydroxylgruppen (Silanolgehalt) hin mittels IR-Spektroskopie untersucht, die Viskosität bestimmt und die Flüchtigkeit von 5 g Probe bei 230°C und dem Druck der umgebenden Atmosphäre ermittelt.
Vergleichsbeispiel 2
Eine durch Vermischen der Einsatzstoffe in einem Anteigbe­ hälter unter Rühren bei Raumtemperatur hergestellte Mischung aus
96,7 Teilen α,ω-Dihydroxypolydimethylsiloxan mit einer Vis­ kosität von 79 mm2/s und
2,0 Teilen säureaktiviertem Calcium-Bentonit (käuflich er­ hältlich unter der Bezeichnung "Tonsil Optimum FF" bei der Süd-Chemie AG)
wird kontinuierlich mittels einer Zahnradpumpe über einen Vorwärmer auf 80°C erwärmt, wobei 1, 3 Teile Hexamethyldisi­ loxan nach dem Anteigbehälter in die Leitung gespeist wer­ den, und von unten in einen stehend angeordneten, zylindri­ schen Reaktor mit einer Länge von 430 cm, einem Innendurch­ messer von 35 cm und einem Füllvolumen von 277 l gepumpt. Der Durchsatz beträgt 1600 kg/Stunde. Der Inhalt des Reaktors wird mit einem Heizmantel (Doppelmantel; 6 bar Was­ serdampf) auf 110°C gehalten und mit einem Paddelrührer mit 210 Umdrehungen/Minute mechanisch bewegt. Das Reaktionsge­ misch durchströmt den Reaktor von unten nach oben und ver­ läßt ihn an dessen oberen Ende. Oberhalb des Auslasses für das Reaktionsgemisch befindet analog zu Beispiel 1 ein Küh­ ler, der mit einer Vakuumpumpe verbunden ist, die das Innere des Reaktors bei einem Druck von 50 hPa hält. Der Kühler ist zudem mit einem Wasserabscheider verbunden. Das am oberen Ende des Reaktors austretende Reaktionsgemisch wird durch Filtration vom Katalysator getrennt. Hierbei ist das Produkt noch ca. 3 Stunden mit dem Katalysator in Kontakt.
Jeweils eine Probe vom Produktstrom wird
  • a) nach Austreten aus dem Reaktor an dessen oberen Ende (Probe wurde sofort über eine Filternutsche filtriert) sowie
  • b) nach der Filtration
genommen, auf den Gehalt an Si-gebundenen Hydroxylgruppen hin mittels IR-Spektroskopie untersucht und die Viskosität bestimmt.
Vergleichsbeispiel 3
Die in Vergleichsbeispiel 1 beschriebene Verfahrensweise wird wiederholt mit einem Durchsatz von 2000 kg/h. Während der Filtration ist das Produkt noch ca. 3 Stunden mit dem Katalysator in Kontakt.
Jeweils eine Probe vom Produktstrom wird
  • a) nach Austreten aus dem Reaktor an dessen oberen Ende (Probe wurde sofort über eine Filternutsche filtriert) sowie
  • b) nach der Filtration, also noch vor der Destillation,
genommen, auf den Gehalt an Si-gebundenen Hydroxylgruppen hin mittels IR-Spektroskopie untersucht und die Viskosität bestimmt.
Vergleichsbeispiel 4
90 g eines α,ω-Bistrimethylsiloxypolydimethylsiloxans mit einer Viskosität von 1019 mm2/s und keinem bzw. einem Gehalt an Si-gebundenen Hydroxylgruppen von <90 ppm, d. h. unter der Nachweisgrenze, werden mit 5 g säureaktiviertem Calcium- Bentonit mit (käuflich erhältlich unter der Bezeichnung "Tonsil Optimum FF" bei der Süd-Chemie AG) und 5 g vollent­ salztem Wasser vermischt.
Diese Mischung wird bei der in der Tabelle angegebenen Tem­ peratur jeweils für eine Dauer von 2 Stunden in einem 250 ml Dreihalskolben mit aufgesetztem Rückflußkühler gerührt. Hierauf wird der Katalysator sofort mit einer Filternutsche abfiltriert. Das so erhaltenen Siliconöl wird hinsichtlich Viskosität und dem Gehalt an Si-gebundenen Hydroxylgruppen (IR-Spektroskopie) untersucht. Die Ergebnisse finden sich in der Tabelle.
Vergleichsbeispiel 5
  • a) In einem 1000 ml Dreihalskolben mit Rührer und aufgesetztem Kühler mit Wasserabscheider werden
    500 g eines Siloxangemisches bestehend aus 90% cyclischen Polydimethylsiloxanen mit einer Cyclengröße von vorwie­ gend 3 bis 20 Siloxaneinheiten und 10% eines α,ω-Dihy­ droxypolydimethylsiloxans,
    15,5 g Hexamethyldisiloxan und
    15,0 g säureaktivierter Calcium-Bentonit mit (käuflich er­ hältlich unter der Bezeichnung "Tonsil Optimum FF" bei der Süd-Chemie AG) vorgelegt.
    Die Mischung wird bei einem Druck von 70 hPa auf 90°C er­ hitzt. Starke Siedeverzüge verhindern eine Fortführung des Versuchs. Die Wiederholung des Versuchs in der in Ver­ gleichsbeispiel 1 beschriebenen Anlage liefert das gleiche Ergebnis.
  • b) Der unter a) beschriebene Versuch wird bei dem Druck der um­ gebenden Atmosphäre und einer Temperatur von 150°C wieder­ holt. Nach 2 Stunden wird der Katalysator abfiltriert. Anschließend wird das so erhaltene Siloxan für eine Dauer von einer Stunde und 45 Minuten bei 110°C und 0,5 mbar in einem Kolben ausgeheizt. Das erhaltene Siliconöl hat eine Viskosität von 99 mm2/s und einen Gehalt an Si-gebundenen Hydroxylgruppen von 170 ppm.
Vergleichsbeispiel 6
Mit einer Mischung aus
19% α,ω-Dihydroxypolydimethylsiloxan mit einer Viskosität von 75 mm2/s,
19% Hexamethyldisiloxan und
2% säureaktiviertem Calcium-Bentonit (käuflich erhältlich unter der Bezeichnung "Tonsil Optimum FF" bei der Süd- Chemie AG)
wird, wie in Vergleichsbeispiel 1 beschrieben, verfahren mit der Abänderung, daß der Durchsatz 1400 kg/Stunde beträgt und
  • a) der Inhalt des Reaktors eine Temperatur von 110°C bei einem Druck von 130 hPa hat bzw.
  • b) der Inhalt des Reaktors eine Temperatur von 130°C bei dem Druck der umgebenden Atmosphäre hat.
Sowohl im Fall a) wie auch im Fall b) treten Siedeverzüge auf.

Claims (8)

1. Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Organopo­ lysiloxanen durch Kondensations- und/oder Äquilibrie­ rungsreaktion von Organosiliciumverbindungen, dadurch gekennzeichnet, daß
in einem ersten Schritt Organosiliciumverbindung, Katalysator, der zumindest bei der Reaktionstemperatur im Reaktionsgemisch fest ist, und gegebenenfalls Zusatzstoffe kontinuierlich von unten nach oben durch einen beheizten zylindrischen Reaktor RI, der stehend angeordnet ist und dessen Inhalt mecha­ nisch bewegt werden kann, gefördert werden und
in einem zweiten Schritt die erhaltene Reaktionsmasse nach dem Verlassen des Reaktors RI an dessen oberen Ende kontinuierlich durch einen zylindrischen Reaktor RII geführt wird und
in einem dritten Schritt die erhaltene Reaktionsmasse nach dem Austreten aus dem Reaktor RII von Katalysator befreit wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Reaktor RII stehend angeordnet ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich­ net, daß Reaktor RI wie auch Reaktor RII jeweils unab­ hängig voneinander ein Verhältnis von Länge zu Innen­ durchmesser von 1 : 1 bis 50 : 1 aufweisen.
4. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Inhalt von Reaktor RI die gleiche bzw. in etwa die gleiche Temperatur wie der Inhalt von Reaktor RII hat.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Reaktionsgut von Reaktor RI gerührt wird.
6. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß es sich bei den Katalysa­ toren um säureaktivierte Bleicherden handelt.
7. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß Reaktor RI mit dem glei­ chen Druck wie Reaktor RII betrieben wird.
8. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß
in einem ersten Schritt Organosiliciumverbindung, Katalysator sowie gegebenen­ falls Zusatzstoffe in einem Anteigbehälter (1) unter Rühren miteinander vermischt werden, dann die so erhal­ tene Reaktionsmischung mit einer Pumpe (2) über einen Vorwärmer (3) erwärmt wird, wobei gegebenenfalls einge­ setztes Siloxan der Formel (III) nach dem Anteigbehälter in die Leitung dosiert wird, und von unten nach oben durch den beheizten zylindrischen Reaktor RI (4), der mit einem Rührorgan ausgestattet ist, gefördert wird, wobei sich oberhalb des Auslasses für das aus dem Reak­ tor RI (4) austretende Gemisch aus Organopolysiloxan, Katalysator und gegebenenfalls Zusatzstoffen ein Kühler (8) sowie ein Wasserabscheider (9) befindet, in dem ins­ besondere das bei der Kondensation Si-gebundener Hydro­ xylgruppen gebildete Wasser sowie leichtflüchtige Orga­ nosiliciumverbindungen kondensiert und getrennt werden, und
in einem zweiten Schritt die erhaltene Reaktionsmasse nach dem Verlassen des Reaktors RI (4) an dessen oberen Ende kontinuierlich von oben nach unten durch einen zylindrischen Reaktor RII (5), der stehend angeordnet ist und bei demselben Druck wie Reaktor RI (4) betrieben wird, geführt wird, wobei sich am oberen Ende des Reaktors RII (5) ein Auslaß für leichtflüchtige Verbindungen, wie Wasser und leicht­ flüchtige Organosiliciumverbindungen, befindet, der mit dem Kühler (8) und Wasserabscheider (9) verbunden ist, und
in einem dritten Schritt die erhaltene Reaktionsmasse nach dem Austreten aus dem Reaktor RII (5) an dessen unteren Ende durch Filtration (7) von Katalysator befreit wird.
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