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Herstellung von Steckgriffhufeisen. Die Herstellung von Steckgriffhufeisen
war bisher lediglich dem Hufschmied überlassen, der auf den Zehenteil eines fabrikmäßig
oder auch mit der Hand hergestellten Hufeisens eine Stahlplatte aufschweißte und
dann mit einem verjüngten Loche versah, das zur Aufnahme des Steckgriffes diente.
Diese Arbeit war sehr zeitraubend und kostspielig. Auch mußte sie von einem geübten
Schmied sehr sorgfältig ausgeführt werden, da die härtere Stahlplatte beim Aufschweißen
das Eisen leicht absetzte, so daß das Hufeisen im Gebrauch neben der aufgeschweißten
Platte sehr oft abbrach. Die Hauptbedingung aber, daß der Steckgriff mit seinem
verjüngten Zapfen vollständig in einem Stahlmantel steckte, war auch hiermit nicht
erreicht, da die Stahlplatte nur 1 /3 bis höchstens 1/, der Zapfenlänge des
Steckgriffes ausmachte. Es gibt nun fabrikmäßig hergestellte Hufeisen mit am Zehenteil
angewalzter Verstärkung,
welche also nur noch gelocht zu werden
brauchen. Diese Eisen haben sich jedoch nicht bewährt, weil die Verstärkung aus
dem gleichen Werkstoff besteht wie das Hufeisen selbst und demnach zu weich ist.
Hierdurch werden die Steckgriffe sehr bald locker und fallen heraus.
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Alle diese Mängel beseitigt das Verfahren der Erfindung, die darin
besteht, daß ein Stahlkern, der durch die ganze Eisenstärke des Zehenteils eines
Hufeisens geht, in dieses eingepreßt, gelocht und dabei mit diesem verschweißt wird.
Es zeigt Abb. i ein fertiges Hufeisen von der Bodenfläche aus gesehen, Abb. 2 einen
Schnitt nach der Linie A-B, Abb. 3 einen Schnitt nach der Linie C-D, Abb. q. einen
Schnitt durch den Zehenteil mit aufgedomtem Loch und eingestecktem scharfem Steckgriff,
Abb.5 einen Schnitt durch den Zehenteil eines Hufeisens, Abb. 6 den einzupressenden
Stahlkern, Abb. 7 den eingepreßten Stahlkern mit durchgedrückter Erhöhung an der
Bodenfläche des Hufeisens, Abb. 8 eine Draufsicht. Abb. 9 eine Seitenansicht, Abb.
io eine Vorderansicht der unteren Matrize, in welche das Hufeisen eingelegt wird,
Abb. ii schließlich die Gesamtanordnung des Werkzeuges, teilweise im Schnitt gezeichnet,
mit Zwischenplatte und Führungspatrone zum Einlegen des Stahlkernes und Oberplatte
mit Druckstempel.
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Der Arbeitsvorgang wird wie folgt beschrieben Das aus der Maschine
entfallende, noch glühende Hufeisen wird mit der Tragfläche nach oben (Abb. 5) in
die untere Matrize eingelegt (Abb. 8). Der Zehenteil des Hufeisens wird hier von
auswechselbaren Paßstücken g, h umschlossen. Unterhalb dieser Paßstücke ist eine
mit einer Aussparung versehene auswechselbare Matrize i eingelassen, welche von
den Paßstücken g, h niedergehalten wird. Der in Abb. 6 dargestellte Stahlkern, welcher
die Form eines flachgewalzten Rundstabes besitzt, wird nun in die Führungspatrone
k (Abb. ii) eingelegt, welche in die Zwischenplatte l auswechselbar eingelassen
und mit dem Presseschlitten durch vier Aufhängestangen n verbunden ist. Die Platte
i wird durch vier Führungsbolzen m,
welche in die untere Matrize eingeschraubt
sind, geleitet.
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Nach Auslösung der Presse senkt sich zuerst Platte l auf das in der
Matrize liegende Hufeisen, und nach weiterem Senken des Presseschlittens preßt der
in der Oberplatte befestigte Druckstempel p den Stahlkern c durch die Führungspatrone
k hindurch in den Zehenteil des glühenden Hufeisens hinein, wie Abb.7 zeigt. Das
durch den Stahlkern verdrängte Metall füllt bei diesem Arbeitsvorgang die Aussparung
in der Matrize i aus und bildet an der Bodenfläche des Hufeisens eine der Form der
Aussparung entsprechende Erhöhung b, welche wesentlich zur Verstärkung des Hufeisens
am Zehenteil beiträgt.
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Nach dem Hochgehen des Presseschlittens heben die an den unteren Enden
der Aufhängestangen,c befindlichen Bunde y die Zwischenplatte 1 von der unteren
Matrize wieder ab, gleichzeitig wird auch der in der unteren Matrize befindlicheAuswerferbolzen
sinbekannterWeise betätigt, welcher wenn der Schlitten seine oberste Lage erreicht
hat, das Hufeisen aus der Matrize heraushebt, so daß dieses leicht abgenommen werden
kann.
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Jetzt wird das Hufeisen am Zehenteil nochmals auf Schweißhitze gebracht
und dann einer zweiten Presse zugeführt, welche mit Ausnahme der Zwischenplatte
genau dasselbe Werkzeug besitzt. In der Oberplatte befindet sich hier ein Lochstempel,
welcher dazu dient, den Stahlkern in der Mitte zu durchlochen. Bei diesem Druck
unter Schweißhitze wird der Stahlkern durch den Lochstempel auseinandergetrieben,
so daß er mit dem ihn umgebenden Eisen verschweißt und der Stahlkern im Eisen fest
eingeschlossen wird (Abb. z und 3).
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Damit ist das Hufeisen für den Hufschmied gebrauchsfertig. Er hat
nur noch nötig, beim .Anpassen des Hufeisens an den Huf, wozu ohnehin das Eisen
erwärmt werden muß, von der Bodenfläche aus einen Dorn in das vorhandene Loch einzutreiben,
um es zur Aufnahme des Steckgriffes c fähig zu machen.
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Dadurch, daß der Stahlkern c durch die ganze Stärke des Hufeisens
am Zehenteil geht, ist ein sicheres Festsitzen des eingetriebenen Steckgriffes gewährleistet.